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Abwesender Träumer

dabei seit 2023
1 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.07.23 16:54
Hey,

ich hab über die Jahre alle möglichen Substanzen ausprobiert und wollte diesen Sommer erneut LSD konsumieren und die erste Erfahrung mit Pilzen machen.
Ich bekomme aktuell 100mg Milnacipran und für die Nacht 30mg Mirtazapine.
Hat jmd von euch Erfahrungen gemacht mit diesem Mischkonsum?


Falls Ihr mir von beidem abraten würdet, habe ich zumindest noch genug Zeit es für den Sommer abzusetzen.

LG Kojack
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.07.23 00:48
Hallo kojak,
ich selbst habe mit den genannten Substanzen und mischkonsum keine Erfahrung.
Weiß aber aus Erfahrung mit anderen Medikamenten, daß es viele Medikamente gibt, die den pilzrausch abdämpfen, was dann schade ist um die Pilze und man dann etwas enttäuscht ist.

Vielleicht antwortet noch jemand mit Erfahrung. Ansonsten gibt es hier eine sehr große Bibliothek an Wissen, auch zu dem Thema.
Würde dir raten die Bibliothek nochmal nach dem Thema durchzusuchen.

Falls du was findest, wäre es schön, wenn du es hier nochmal einfügst:)

Wenn du ohne gesundheitliche Risiken die Medikation ein oder mehrere Tage aussetzen kannst, wäre es wohl ratsam.
Aber wenn es keine negativen Auswirkungen hat, dann wäre ein mischkonsum eventuell ok. Du darfst aber nicht vergessen, daß Substanzen bei jedem Menschen anders wirken und du die Erfahrungen anderer nicht unbedingt auf dich übertragen kannst.

Dich vielleicht an einem Tag mit einer niedrigen dosis auszuprobieren, ist vielleicht keine schlechte Sache.
Ansonsten kann es durchaus reichen mehr Pilze zu nehmen, wenn die Medikamente die dosis abschwächen.

Alles Gute und pass auf dich auf.
Recherchiere nochmal ordentlich :)
Viel Glück und gute Reise!

Alles Gute!
 
Traumländer



dabei seit 2016
112 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.07.23 17:11
Ich würde an dem Tag wo ich konsumiere grundsätzlich auf derartige Medikamente
verzichten. Die primäre Wirkung LSD/Pilze ist ja Serotonin 2A Agonismus und wenn
du dazu ein AD schluckst, die in der Regel Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer sind,
oder auch ein Neuroleptikum, die in der Regel Serotonin-Antagonisten sind, also die
Wirkung prinzipiell aufheben werden ... ist es leider so das auch da häufig sehr
komische Reaktionen auftreten ... sowas nimmt man auch nicht zum runterkommen ...
sondern eben Benzodiazepine ...
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Träumer

dabei seit 2024
24 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.10.24 04:39
Um hier einmal mit dem gefährlichen Halbwissen aufzuräumen:

Es gibt Studien zum Einfluss von Antidepressiva auf LSD. Outcome: SSRI führen zu einer Down-Regulation des 5-HT2A-Rezeptors, Trizyklika zur einer Up-Regulation, beides ist ein Langzeiteffekt, Antidepressiva werden ja auch längere Zeit eingenommen und wirken frühestens nach 2 Wochen. Der akute Effekt all dieser Medikamente ist ein erhöhter Serotonin-Spiegel im synaptischen Spalt, als Folge davon bildet der Körper mehr 5-HTx-Rezeptoren, die zu einer gesteigerten Reizweiterleitung führen und somit antidepressiv wirksam sind.
Down/Up-Regulation bedeutet, dass der Körper weniger/mehr der entsprechenden Rezeptoren bereit hält. All das ist etwas vereinfacht, es soll ja keine Doktorarbeit werden ;-)
Also ist bei einer Therapie mit SSRI die Toleranz gegenüber Psychedelika etwas erhöht, bei Trizyklika anders herum. Aber es gibt prinzipiell auch paradoxe Reaktionen, der menschliche Organismus ist so kompliziert, wir haben noch lange nicht alles verstanden.
Also bleibt einem bei der Einnahme von Antidepressiva nur der vorsichtige Versuch, um die optimale Dosis anzupeilen.

Neuroleptika blockieren NICHT die Serotonin(5-HT)-Rezeptoren, sie wirken an Dopamin-Rezeptoren. Indirekt kann es jedoch zu einer Beeinflussung des Serotonin-Stoffwechsels kommen, was dann auch therapeutisch gewünscht sein kann (extremer Fall ist das Sulpirid, das als atypisches Neurtoleptikum in niedriger Dosierung einen deutlichen antidepressiven Effekt hat). Aber das ist dann auch ein Langzeit-Effekt (mehrere Tage-2 Wochen)
Der Effekt, durch die Gabe von Neuroleptika den Trip abzubrechen, wird durch die antipsychotische und dämpfende Wirkung von Neuroleptika erzielt. Indirekt ändert sich auch der Dopaminstoffwechsel, wenn man serotonerge Substanzen einnimmt, und LSD z.B. hat da selber auch eine Wirkung (ist etwas besonderes im Vergleich zu anderen Substanzen). Also wird die vom Psychedelikum induzierte "Modellpsychose" eingedämmt.

Psychedelika führen zu einer enormen Serotonin-Ausschüttung, somit ist es unklug, eine Einnahme mit Antidepressiva zu kombinieren (vorher mindestens einige Tage absetzen, abhängig von der biologischen Halbwertszeit). Allerdings kann das zu einer Lücke in der therapeutischen Wirkung kommen, auch wenn diese klein ist. Stimmungsscheankungen also nicht ausgeschlossen.
Es droht ein (potenziell sehr unangenehmes und möglicherwiese tödliches) Serotonin-Syndrom, wenn man AD mit Psychedelika kombiniert. Hängt alles von der Dosis ab, ist klar.








 
Traumländer



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 18.10.24 14:22
Modulieren Psychedelika die 5-ht-2A (und 3A, deswegen die Übelkeit) Rezeptoren nicht lediglich, sorgen aber weniger für eine Serotoninausschüttung?

Sonst hätte man doch einen Kater nach psychedelikaeinnahme, stattdessen fühlt man sich eigentlich meist Recht gut.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Träumer

dabei seit 2024
24 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.10.24 21:19
Nein, die 5-HT2A-Rezeptoren werden direkt stimulert, über den agonistischen Effekt. Der hohe Serotonin-Spiegel verursacht etwas Übelkeit, bei vielen AD ist es ähnlich, da findet eine Anpassung statt, so dass die Übelkeit nach Tagen verschwindet. Bei LSD&Co geht das ganz schnell wieder weg.

Man kann sich auch nach Psychedlika-Einnahme verkatert fühlen, nur ist das etwas anderes als beim Alkohol: Schlappheit, Erschöpfung, Toleranz gegenüber einer weiteren Einnahme. Im Vergleich zu einem richtigen Alkoholkater ist das noch ein Höhenflug.

Die Hauptwirkung findet an den genannten 5-HT2A-Rezeptoren statt, weitere Wechselwirkungen an anderen 5-HT-Rezeptoren oder ein Einfluss auf das Dopamin-System sind substanzabhängig. Viele RCs haben Wirkungen an anderen Rezeptoren, so dass die Wirkung etwas unterschiedlich ist. Und auch das Risiko erhöhen kann, So können also auch SERT-Hemmung eine Rolle spielen, die ein Serotoninsyndrom wahrscheinlicher machen.


 

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