LdT-Forum

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 112) »

AutorBeitrag
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
767 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 18.04.06 11:52
zuletzt geändert: 18.04.06 12:18 durch cupido (insgesamt 2 mal geändert)
So, da in dem Asexualitäts-Thread ja immer mehr über Narzissmus diskutiert wird, denke ich das Thema hat einen eigenen Thread verdient! Ich finde das Thema sehr interessant! Da mir die bisherige Diskussion zu allgemein war, sollten wir hier mal näher auf das Thema eingehen.

Bisher haben sich ja einige von euch zu echten Hobby-Psychologen entwickelt und durch lesen eines Wikipedia-Artikels
den Narzissten in sich entdeckt (nicht bös gemeint! wink)!

Ursprung:
Die Bezeichnung Narzissmus geht auf den griechischen Mythos vom Knaben Narziss zurück, der sich in sein eigenes Spiegelbild in einer Quelle verliebte und verzweifelt erkennen musste,dass dieses nicht zum Umarmen war, so dass er "Stunde um Stunde verzückt auf das Wasser schaute".
Narzissmus bedeutet jedoch wesentlich mehr als eine schlichte Selbstliebe, Narzissmus ist eine innere Bezogenheit auf das Selbst,um ein inneres Gleichgewicht, Wohlbehagen und Selbstsicherheit aufrechtzuerhalten.

Narzissmus ist nicht zwangsläufig abnorm oder krankhaft.


Meiner Meinung nach sollte man zwischen 2 narzisstischen Zügen unterscheiden:

1. positiver Narzissmus!

Ein "positiver" Narzissmus äußert sich in einer positiven Einstellung zu sich selbst, d. h. dass diese Menschen ein stabiles Selbstwertgefühl haben, das auch erhalten bleibt, wenn es Rückschläge gibt. Positiv narzisstische Menschen ruhen in sich selbst, strahlen Wärme aus und sind anderen zugewandt. Postiver Narzissmus ist gesunder Bestandteil einer harmonischen Persönlichkeit

2. ausgeprägter/negativer Narzissmus!

Ein ausgeprägter oder "negativer" Narzissmus bedeutet, dass diese Menschen vorwiegend sich selbst zugewandt sind, ein eher passives Liebesbedürfnis haben und "lieben, nur um geliebt zu werden". Eine Beziehung mit einem Narzissten ist geprägt vom Geben des Partners und Nehmen des Narzissten. Ein Gleichgewicht mit abwechselndem Geben und Nehmen gibt es nicht. Narzissten sind kaum oder gar nicht zu Empathie fähig (Mitgefühl mit anderen). Sie haben (fast) kein Selbstwertgefühl und sind auf ständige Bestätigung von außen angewiesen. Bleibt diese aus, kommt es zu erheblichen Problemen. Oft neigen negativ narzisstische Menschen auch dazu, andere abzuwerten, um das eigene Ego aufzuwerten.

Ursachen:
Die Wurzeln des Narzissmus sind noch nicht ganz geklärt. Neben einer gewissen erblichen Disposition sind wohl vor allem auch die familiären Verhältnisse ausschlaggebend. Narzissmus ensteht meist in der frühen Kindheit, wenn sich normalerweise das Selbstwertgefühl und die eigene Individualität entwickeln. Häufig werden später narzisstische Kinder wenig wahrgenommen ("ich war wie Luft")und in ihren Bedürfnissen nicht unterstützt oder überfordert ("du bist mein großer Junge, das schaffst du auch alleine"). Oft werden sie aber auch überhütet, so dass sie keine Gelgenheit haben, ein gesundes Selbstbewußtsein zu entwickeln. Meist ist die Mutter sehr dominant, der Vater faktisch nicht vorhanden. In Ehen, in denen es kriselt, werden die Söhne oft auch von den Müttern als "Partnerersatz" behandelt. Sie erwarten von Ihren Kindern die Aufmerksamkeit und Liebe, die sie von ihrem Partner nicht bekommen.
So kann es später durch diese Überforderung zu einer auffälligen Diskrepanz zwischen großer Selbstsicherheit nach außen und einer inneren Unsicherheit und Kränkbarkeit kommen. Nicht selten ist die familiäre Atmosphäre widersprüchlich, d.h. nach außen in Ordnung und ausgeglichen, in Wirklichkeit jedoch unklar und angespannt. Das Kind wird mit doppelten Botschaften konfrontiert, hat verständlicherweise Schwierigkeiten sich zu orientieren und lernt das Verhalten zu präsentieren, welches ihm die meisten Vorteile einbringt. Dass er auch um seiner selbst willen geliebt wird, auch wenn er keine Leistung bringt, hat der später narzisstische Mensch nie gelernt. So entwickelt sich eine starke Egozentrität. Narzisstisch gestörte Menschen neigen zum geschickten Taktieren mit wenig Rücksicht auf andere und strahlen emotionale Kälte aus.

Symptomatik:
Zentrales Symptom ist ein labiles Selbstwertgefühl, häufig verbunden mit dem Gefühl von Leere und die Unfähigkeit, Gefühle, insbesondere Freude, zu empfinden. Als weitere Phänomene finden sich häufig eine erhöhte Verletzbarkeit und Kränkbarkeit sowie eine egozentrische Einstellung. Die charakteristische Haltung der vom Narzissmus Betroffenen ist eine Unbezogenheit anderen Menschen gegenüber, die als Egoismus und Arroganz in Erscheinung tritt. Ehrgeiz und übersteigerte Ansprüche an sich selbst führen häufig zu einem Erschöpfungssyndrom. Hier werden jedoch häufig nicht die eigenen Anteile gesehen, sondern äußere Ursachen wie Arbeitsumstände, der Vorgesetzte etc. verantwortlich gemacht. Die depressiven Verstimmungen wirken flach bis oberflächlich, die dabei bestehende Antriebs- und Schwunglosigkeit wird von den Betroffenen jedoch als sehr belastend erlebt. Auf der körperlichen Ebene finden sich Schlafstörungen, Kopfschmerzen, funktionelle Herzbeschwerden und Sexualstörungen.
In näheren Kontakten können die Betroffenen durchaus sehr lebendig, charmant und bestrickend wirken. Insbesondere, wenn sie etwas erreichen wollen, können sie sehr manipulativ auftreten. Häufig präsentieren sie sich jedoch auch emotional kühl, arrogant und verletzend.

Problematik/Heilungschancen:
Erschwerend bei narzisstisch gestörten Persönlichkeiten ist, dass sie im Regelfall keinerlei Krankheitseinsicht besitzen. "Schuld" sind ja immer die anderen. Gerade das ist aber eine unabdingbare Heilungsvoraussetzung. Ein Therapeut kann auf diesem Weg nur Hilfestellungen geben, gehen muß der Patient alleine. Ist die Einsicht aber vorhanden, gibt es bei den heutigen Therapiemöglichkeiten gute Heilungschancen. Geduld sollte man allerdings schon mitbringen: Persönlichkeitsstörungen entwickeln sich über viele, viele Jahre hinweg und sind überhaupt erst im Erwachsenenalter sicher diagnostizierbar, wenn sie gefestigt sind. Diese dann wieder aufzulösen, die Ursachen zu erkennen und Lösungswege zu finden ist ein ebenso langer wie mühsamer Prozess, der immer wieder von Rückschlägen begleitet sein wird. Der Lohn sind aber beglückende zwischenmenschliche Beziehungen und ein wunderbares Gefühlsspektrum, wo vorher Leere war. Und die beruhigende Gewissheit, dass man um seiner selbst willen geliebt wird, ohne etwas dafür tun zu müssen.
Quelle: Narzissmus.net
" Schlafen ist Kommerz! "

++ Etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Text sind gewollt und wurden hier mit Absicht versteckt. Wer sie findet, darf sie behalten. ++

++ Best viewed with open eyes and a human brain ver. 1.0 or above! ++
User gesperrt



dabei seit 2005
340 Forenbeiträge
2 Tripberichte
7 Galerie-Bilder

ICQ
  Geschrieben: 18.04.06 12:11
punkt 2 kommt mir bekannt vor
Wenn Gott allmächtig wär, könnte er einen Stein erschaffen den er selbst nicht heben kann.

"Der Frost hat sich hinein gefressen in hundert Jahren Bitterkeit.Ein Gefühl, das niemals starb, hab’ ichbegraben, nah beim Herzen."
Eisregen:"glas"
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 18.04.06 12:42
zuletzt geändert: 12.04.08 19:22 durch Antonio Peri (insgesamt 4 mal geändert)
Tja - meinen aktuellen Avatar hab ich nicht umsonst (Caravaggios Narziss) - dann oute ich mich mal - ich habe diese Diagnose leider 1999 von einem Psychiater (und danach noch einigen) gestellt bekommen. ICD-10 - F 60.8

Hier eine recht gute Zusammenfassung der Narzißtischen Persönlichkeitsstörung. Wikipedia ist auch sehr gut zu dem Thema - besonders die Zitate von Erich Fromm.


Zitat:
Was ist eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung?
Mit dem Begriff „Narzissmus“ oder „narzisstisch“ verbindet sich gemeinhin die Vorstellung von egozentrischen, selbstgefälligen und ausbeuterischen Menschen, die dazu neigen, sich selbst zu überschätzen, sehr stolz sind und eine hohe Anspruchshaltung haben. Der Begriff des Narzissmus geht auf den griechischen Mythos zurück, der oberflächlich verstanden Eigenliebe bedeutet, er versinnbildlicht die große Selbstbespiegelungstendenz und die damit verbundene Beziehungsproblematik (zu sich selbst und zu Anderen) des narzisstisch verwundeten Menschen und leistet dadurch der negativen Beurteilung der Narzissten Vorschub. Beschäftigt man sich jedoch näher damit, so zeigt sich deutlich, welch tiefes Leiden mit der Selbstbespiegelung verbunden ist. Es ist das Leiden, sich von sich selber entfremdet zu fühlen.
Unsere Kultur, in der Leistung und Status sehr hoch bewertet werden, trägt zur Verstärkung des Narzissmus bei, ebenso wie die Werbewirtschaft, die seine Existenz nutzt und seine Entwicklung fördert. Die Wurzeln der narzisstische n Störung reichen jedoch viel tiefer, der Ort ihrer Entstehung ist die Familie.
Symptome der narzisstische n Persönlichkeitsstörung
Es dominieren depressive Symptome:
• das Gefühl der inneren Leere
• Niedergeschlagenheit
• unspezifische Ängste
• Störungen in den Beziehungen zu anderen Menschen
• Schwierigkeiten, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu leben
• Größenphantasien (oder Kleinheitsphantasien) bei gleichzeitiger tiefer
Selbstunsicherheit
• Störung des Selbstwertgefühls und starke Kränkbarkeit
• Körperliche Symptome
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Wie kann man sich das vorstellen? Was ist gestört?
Bei der narzisstische n Persönlichkeitsstörung sind zwei grundlegende Gefühle gestört: das Selbstwertgefühl und das Selbstgefühl:
Das Selbstgefühl hängt davon ab, wie gut oder wie schlecht jemand das eigene Selbst, also sich selbst wahrnimmt. Ist das Selbstgefühl nur schwach ausgebildet, hat man keinen wirklichen Zugang zu den eigenen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen. Es findet keine Anregung statt, man hat den Eindruck, in einer öden Leere zu vegetieren. Es ist arm und leer in einem, man langweilt sich furchtbar. Gerade das mangelnde Selbstgefühl zeigt uns, dass der narzisstisch gestörte Mensch sich selbst nicht lieben kann. Er ist im Gegenteil sich selbst entfremdet. Das Gefühl für das eigene Selbst ermöglicht erst die wirkliche Selbstliebe. Der Mensch mit einer narzisstische n Persönlichkeitsstörung versucht unbewusst, diese Grundstörung im Selbst zu kompensieren (wie z.B. durch Größenideen und Idealisierung) oder durch Abwehrmechanismen (wie z.B. Überanpassung und Entwertung) zu bewältigen.
Weil das Selbst defekt ist und hinter der Fassade versteckt bleibt, ist beim narzisstisch Gestörten das Selbstwertgefühl schwach und labil, die Balance des Selbstwertgefühls ist gestört. Das bedeutet, dass ein solcher Mensch in hohem Maß auf die Anerkennung und Bewunderung von außen angewiesen ist. Denn im Gegensatz zum Durchschnittsmenschen hängt beim narzisstisch gestörten Menschen das Gefühl für den eigenen Wert fast ausschließlich von der Umwelt ab. Zur Kompensation/Ausgleich seiner Unsicherheit und Minderwertigkeit baut er ein Größenselbst auf, mit welchem er stets neue Zuwendung, Bewunderung und Spiegelung von anderen Menschen wünscht. Das Größenselbst produziert wiederum Größenphantasien, welche genährt werden wollen und den Wunsch nach Bestätigung von außen nur immer neu entfachen.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Voraussetzungen zur Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls
Für die kindliche Entwicklung ist es von äußerster Wichtigkeit, dass dem normalen Bedürfnis des Kindes nach Zuwendung und Zuneigung, nach Wärme und Geborgenheit Rechnung getragen wird. Ebenso braucht es die Möglichkeit, sich in der liebenden Bezugsperson zu spiegeln und dabei doch als eigenes Wesen mit seiner Eigenart wahrgenommen zu werden. Die phasengerechte, adäquate Befriedigung dieser kindlichen Bedürfnisse scheint entscheidend für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Frustration (Enttäuschung) narzisstischer Bedürfnisse in der frühen Kindheit
Wo diese Zuwendung fehlt oder wo das Gegenteil der Fall ist, nämlich dass ein Kind sich so zu entwickeln hat, wie seine ehrgeizigen Eltern, die sich in ihrem Wunderkind wieder finden möchten, es sich wünschen, kommt es zu den entsprechenden Fehlentwicklungen. Ein Kind, welches in einem Familienklima heranwächst, das ihm seelisch aus irgendwelchen Gründen nicht gerecht werden kann, hat nur eine Möglichkeit, wenn es geliebt werden will: sich anzupassen und innerlich möglichst nichts mehr an sich heranzulassen. So tritt mit der Zeit eine Art „gnädige Anästhesie“ ein. Der Preis für diese Strategie besteht in der Einkapselung der Gefühle, so dass es später viel Zeit und Kraft braucht, um diesen Panzer aufzubrechen.
Sowohl ein Zuviel an Enttäuschung, an Frustration und Kränkung wirkt sich schädlich und entwicklungshemmend aus, wie auch ein Zuviel an Einfühlung, an Verwöhnung, ein Fernhalten von allen schwierigen Situationen, eine zu lange Unterstützung der narzisstischen Bedürfnisse einen ebenso schädlichen Einfluss auf die Entwicklung hat, da die notwendige Anpassung an die Versagungen des Lebens nicht erlernt werden kann. Die optimale phasengerechte Erziehung steht also zwischen Verwöhnung auf der einen und krank machender Versagung auf der anderen Seite.
Ursachen der narzisstische n Persönlichkeitsstörung
Man geht davon aus, dass die Störung ihre Wurzeln in der frühen Kindheit hat, wobei neben dem frühkindlichen Erleben auch ein konstitutioneller Faktor, also Erbanlagen mit all ihren Schwierigkeiten und Begabungen, eine Rolle spielen können. Wiederholte seelische Verletzungen, welche normale narzisstische Bedürfnisse nach liebevoller Zuwendung, Geborgenheit und Akzeptanz besonders in der frühen Kindheit, aber auch später verhindern, lassen die narzisstische Persönlichkeitsstörung entstehen.
Im Einzelnen können unterschiedliche Familienkonstellationen dazu beitragen. Tiefgreifende offene oder verdeckte Eheschwierigkeiten der Eltern können dazu führen, dass ein Ehepartner das Kind bzw. die Kinder auf seine Seite zieht. So können Mütter, die sich in ihrem Leben nicht glücklich fühlen, ihre Töchter in die Welt ihrer Sorgen mit hineinziehen und von ihnen getröstet werden wollen. Das Kind als Vertraute der Mutter wird ihr stets das größte Verständnis entgegenbringen, jedoch um den Preis, dass es alle seine eigenen Bedürfnisse unterdrückt. Es darf die Mutter auch nicht kritisieren, da diese sich ja für eine gute, aufopfernde Mutter hält und dafür auch Dankbarkeit erwartet.
Jungen wiederum werden von der Mutter besonders dann in ihrem Sinne manipuliert, wenn sie in Konflikt gerät mit ihrem Ehemann, der ja auch der Vater des Jungen ist. Dieser wird von der Mutter entweder mit Worten oder indirekt durch ihre Haltung herabgesetzt, wobei sie dadurch häufig besonders edel, gütig und fehlerlos in den Augen des Sohnes erscheinen mag.
Väter von narzisstisch gestörten Menschen sind oft selber schwache, unsichere Persönlichkeiten, die allerdings mächtig zu kompensieren verstehen. Oft sind sie in der Familie gar nicht richtig vorhanden, oder sie sind bedeutungslos. Sie suchen ihre Bestätigung eher außen bzw. im Berufsleben und überlassen die eigentliche Erziehung weitgehend der Mutter. Andere Väter kompensieren ihr schwaches Selbstwertgefühl damit, dass sie zum Familientyrannen werden. Sie demonstrieren ihre Stärke mit physischer Kraft, indem sie ihre Kinder züchtigen und so zu beherrschen verstehen. Oft – und dies wirkt besonders bei sensiblen Kindern – kommt es zu subtilen Entwertungen.
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass sich eine narzisstische Persönlichkeit dort entwickeln wird, wo ein sensibles Kind mit Eltern aufwächst, die nicht oder ungenügend in der Lage sind, es in seinen eigenen natürlichen Bedürfnissen zu unterstützen. Die Eltern sind im Grunde selber schwache, unsichere und in ihrem Selbstwertgefühl labile Menschen.
Worauf ist bei der Behandlung der narzisstische n Persönlichkeitsstörung zu achten?
Der Patient mit einer narzisstische n Persönlichkeitsstörung braucht eine therapeutische Begleitung, in der er Verständnis, emotionale Wärme und Einfühlung erfährt. Erst wenn eine ausreichende Vertrauensbasis in einer Geborgenheit spendenden Atmosphäre hergestellt ist, wird es ihm gelingen, Zugang zu lange verschütteten, angst- und schambesetzten Gefühlen zu entwickeln. Häufig sind die ersten wiederauftauchenden Gefühle Trauer oder Wut und Hass.
Es ist wichtig, seine eigenen negativen Gefühle zu kennen, sie lassen sich dann eher steuern, wenn wir sie kennen, sonst haben sie uns - nicht wir sie. Das Freilegen von Gefühlen, auch von negativen, macht uns lebendiger und ermöglicht den bewussten Umgang mit der eigenen Schattenseite. Dies verbessert somit unsere Selbststeuerung und verhindert, uns unseren Gefühlen ausgeliefert zu fühlen.
Wenn es dann gelingt, Abwehrhaltungen wie Entwertungen und Kompensationsmechanismen wie das Auftauchen von Größenideen aufzuzeigen, ist das für die Entwicklung des Patienten eine große Chance. Das Aufzeigen und Besprechen bewirkt allerdings nur eine intellektuelle Einsicht. Man wird dabei immer wieder auf unverarbeitete Kindheitsprobleme stoßen, die in der Erinnerung auftauchen. Die lebendige, nicht rein rationale, sondern gefühlsmäßige Auseinandersetzung mit den verdrängten Frustrationen, Kränkungen und Konflikten einerseits und das einfühlsame Besprechen und Umkreisen andererseits sind die therapeutisch wirksamsten Mittel. Es geht somit in einer Therapie um eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigenen Vergangenheit. Nur so kann der Patient lernen, Verständnis und Mitgefühl für sein eigenes Verhalten und die eigene Biographie aufzubringen.
Auf diesem Weg bedarf der Betroffene oft einer langen Zeit der behutsamen Begleitung. Der Wunsch, möglichst schnell die eigene Gefühlswelt entwickeln zu wollen, ist verständlich, jedoch kann nur durch einen langwierigen inneren Prozess gebessert werden, was sich während der frühen Kindheit in eine falsche Richtung entwickelt und sich zudem oft ein halbes Leben lang verfestigt hat.
Auch die kreativen Therapien Gestaltungstherapie und Musiktherapie sind sehr gut geeignet, den Zugang zur eigenen Gefühlswelt, die auch stark mit körperlichen Erfahrungen verwoben ist, zu finden. Sie tragen durch die verschiedenen Möglichkeiten des kreativen Ausdrucks zur Stabilisierung der Persönlichkeitsstruktur und dem Aufbau der Ich-Grenzen, der Überprüfung der Wahrnehmung der eigenen Umwelt und der Affektdifferenzierung bei.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Wann ist eine stationäre psychosomatische Behandlung angezeigt?
Wenn die ambulanten therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder die Symptomatik sich in Krisensituationen zugespitzt hat, ist eine intensive Behandlung in einem Schutz- und Schonraum, den nur eine Klinik bieten kann, erforderlich. Der mit einer Klinikaufnahme verbundenen Herausnahme aus dem beruflichen und häuslichen Umfeld kommt eine besondere Bedeutung zu, da häufig die soziale Umgebung mit ihren Anforderungen sowie die Alltagsgewohnheiten eine starke Beteiligung an der Symptomatik haben. Die dadurch bewirkte momentane Entlastung schafft eine notwendige Distanz, aus der es meist leichter möglich ist, die eigene Lebenssituation zu reflektieren. Eine psychosomatische Fachklinik bietet darüber hinaus den Rahmen einer therapeutischen Gemeinschaft, in dem Begegnungen und Auseinandersetzungen erleichtert möglich sind. Ein vielfältiges Therapieprogramm sowie intensive ganzheitliche „körperliche“ Behandlungsansätze helfen, verschüttete Gesundheitsressourcen wieder freizulegen und die inneren Kraftquellen für einen gesünderen Neuanfang zu aktivieren.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Behandlung von Patienten in der Abteilung Psychotherapie und Psychosomatik der Hardtwaldklinik I - Dependance
In unserer ganzheitlichen psychosomatischen Behandlung arbeiten wir auf der Grundlage eines humanistischen Menschenbildes tiefenpsychologisch fundiert nach gestalttherapeutischem Ansatz. Wir bieten eine Kombination von Einzelgesprächen und Gruppentherapien an in Verbindung mit körperorientierten Ansätzen wie Körperwahrnehmungs- und Entspannungsverfahren, kreativen Verfahren und medizinischen Anwendungen sowie klassischen Anwendungen von Badeabteilung, Physikalischer Therapie und Krankengymnastik.
Eine gründliche Aufnahmeuntersuchung umfasst in der Psychosomatik neben der körperlichen Untersuchung auch eine ausführliche Erhebung der Lebensgeschichte des Patienten, der aktuellen beruflichen und privaten Lebensumstände unter Berücksichtigung von belastenden Lebensereignissen und Konflikten. In einem weiteren Schritt geht es darum, den Stellenwert oder Symptomwert der Beschwerden im seelischen Gefüge der Betroffenen herauszuarbeiten und sie Ansätzen von gesunden und kraftvollen Seiten gegenüberzustellen.
Behandlungsziel ist die Erhöhung der Selbstakzeptanz durch eine bessere Einfühlung in sich selbst und in andere. Hierzu gehören die Wahrnehmung und Anerkennung der eigenen Gefühle und Bedürfnisse, sowie ein verbesserter Kontakt und Austausch mit anderen sowie ein insgesamt stabileres Selbstwertgefühl. Zur nachhaltigen Verbesserung des seelischen und körperlichen Wohlbefindens gehört auch die Wiedergewinnung eines ressourcen-orientierten Lebensstils. Folgende Therapieangebote stehen hierzu zur Verfügung:
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Medikamentöse Behandlung
Wenn die depressive Symptomatik im Vordergrund steht ist eine medikamentöse Unterstützung, besonders zu Beginn der Behandlung, oft sinnvoll, im Vordergrund steht jedoch das Erlernen und Einüben von alternativen Bewältigungsstrategien zur Besserung der Symptomatik.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Einzeltherapie
Im Einzelgespräch geht es auf der Grundlage einer wertschätzenden Haltung um den Aufbau einer ausreichenden Vertrauensgrundlage, in der es dem Patienten möglich wird, Gefühle - insbesondere auch traurige - zuzulassen und nicht jeden Schmerz gleich wieder zu verdrängen. Im weiteren geht es für den Patienten darum, den eigenen hohen Maßstab, die eigenen Größenideen - und seien es auch grandiose Phantasien von der eigenen Wertlosigkeit - kennen und relativieren zu lernen, um eine bessere Steuerungsfähigkeit und Selbstakzeptanz zu erlangen.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Gruppentherapie
Sie stellt ein empathisches interaktionelles Gruppenfeld dar, in dem durch die Unterstützung der Mitpatientinnen und Mitpatienten Erfahrungen ausgetauscht und Problemfelder bzw. lebensgeschichtliche Bezüge bearbeitet werden können. Sie stellt einen Übungsrahmen zur Verfügung zur Verbesserung von Selbst- und Fremdwahrnehmung. Kontaktfähigkeit sowie Nähe und Distanzregulierung in Beziehung können übend vertieft werden.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Traumatherapiegruppe
Sie ist angezeigt, wenn es sich bei den Körpersymptomen und -beschwerden um dahinter liegende traumatische Erfahrungen handelt. Hier werden in einem strukturierten und achtsamen Rahmen imaginative Distanzierungstechniken von Stress erzeugenden Lebensereignissen geübt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die „innere Kindarbeit“, das Erlernen von Selbstfürsorge und ausreichender Abgrenzungsfähigkeit.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Entspannungsverfahren (Progressive Muskelrelaxation PMR)
Sie unterstützt die körpertherapeutischen Verfahren. Durch bewusstes muskuläres Anspannen und Loslassen kann eine verbesserte Körperwahrnehmung sowie Reduktion von seelischer und körperlicher Anspannung erreicht werden. Dieses Verfahren wird im Liegen und im Sitzen angeboten.
Yoga und Meditation erleichtern durch den Wechsel von Zentrierung, bewusster Körperhaltung und „Loslassen“ die gerichtete Wahrnehmung der körperlichen und seelischen Vorgänge und dienen darüber hinaus der Entspannung.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Kreativtherapie
Unterstützt und begleitet wird unsere Arbeit zur Förderung der Selbstwahrnehmung durch kreativtherapeutische Zugänge, durch kreative Medien, die anregen zu kreativem Schreiben, Malen und Körperausdruck. Sie tragen dazu bei, an bereits bekannte Ressourcen / Kraftquellen anzuknüpfen oder neue zu erschließen und führen dazu, Aktivitäten ganzkörperlich zu spüren.
Körpertherapie mit Qigong, Feldenkrais, Tai Chi
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Körper- und Bewegungstherapie
Besonders in der Bewegungstherapie geht es darum, die Einheit von Körper und Leib wieder herzustellen, wahrzunehmen, dass jedes Gefühl eine körperliche Entsprechung hat und körperliche Symptome Antworten auf das sind, was dem Leib in allen seinen Dimensionen widerfahren ist. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erschließung der eigenen Kraftquellen mit der Fähigkeit, seelische und körperliche Befindlichkeit in Einklang zu bringen und sich wieder wohlfühlen zu lernen im eigenen Körper.
Männer- bzw. Frauengruppe
Hier können spezifische Themen in gleichgeschlechtlichen Kleingruppen ausgetauscht und bearbeitet werden.
Gruppe Arbeitsplatzkonflikte / Mobbing, Burnout
Unser Gruppenkonzept kombinieren wir mit speziellen Angeboten wie Männergruppe, Frauengruppe sowie der Gruppe für Arbeitsplatzstörungen (Mobbing, Burnout u.a.). In diesen Indikationsgruppen werden spezifische Themen bearbeitet und Anregungen gegeben, wie mit dem bestimmten Symptomenkomplex gearbeitet werden kann. Zum Beispiel, wenn chronische Anspannung und Stress durch lang andauernde Berufskonflikte Ursache der vielfältigen Körpersymptome darstellen. Die Inhalte dieser Gruppen fließen wieder in den Gesamt-Therapieverlauf ein.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Therapeutische Gemeinschaft
Der regelmäßige Austausch der Mitpatienten untereinander über die gemeinsame Gruppenarbeit hinaus stellt einen wesentlichen Eckpfeiler der stationären psychosomatisch-psychotherapeutischen Arbeit dar. Sie bietet auch das notwendige „Übungsfeld“ für das Erproben von neuen Verhaltensmustern, das in den therapeutischen Einzel- wie Gruppen-Sitzungen erneut reflektiert werden kann.
Physikalische Therapie wie Bäder, Massagen, Kneipp’sche Anwendungen und Sauna
Sport
Ein weiterer wichtiger Behandlungsansatz ist die körperliche Stärkung und Aktivierung, die maßgeblich beiträgt zu Lebendigkeit und Wohlgefühl. In unserer Abteilung stehen verschiedene sportliche Angebote zur Verfügung, um ein moderates Ausdauertraining zu gewährleisten.
Sozialberatung
In Bezug auf weitere ambulante Behandlungsmöglichkeiten bzw. berufliche Rehabilitation ist bei Bedarf eine sozialmedizinische und sozialpädagogische Beratung möglich.



Wem der Text zu klein und unübersichtlich ist, findet ihn hier übersichtlicher, größer und schöner.

Ich habe mich übrigens durch Erlebnisse auf Pilzen sehr positiv ändern können. Hat mehr bewirkt als alle Therapien zusammen. Das Gefühl des Einsseins mit dem Universum ist das krasse Gegenteil von krankhaftem Narzissmus - auch das Gefühl der Liebe und des Aufgehobensseins im Gesamtkonstrukt können es schaffen selbst bei Narzißten noch Änderungen zu bewirken - wofür ich sehr dankbar bin.

Gruß A.P.

Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 18.04.06 12:50
Ich versuche übrigens im Moment in einem Psychiatrie-Forum , das von einem Psychiater Kommentiert wird, meine Erfolge bei der "Selbstbehandlung" zur Diskussion zu stellen. Wen´s interessiert, der kann da ja mal reinsehen. Das Thema Psychedelika ist im Mainstream ja sehr tabubehaftet - daher drücke ich mich dort etwas vorsichtiger aus als hier - ist schon so schwer genug das seriös rüberzubringen. Bei Narzissmus Net - einem Narzissmus-Forum (ja, sowas gibts), hat eine Modaratorin den Thread innerhalb von 10 Minuten gelöscht. Danach habe ich mit ihr diskutiert und sie will das Thema mit den anderen Mods diskutieren und sehen ob sie es einstellen. Ist in der außer LdT-Öffentlichkeit ldt_rulez sehr schwierig.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
767 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 19.04.06 13:57
@ Antonio Peri

Wenn ich das richtig verstanden hab ist es ja bei den meisten Narzissten so, das sie es gar net erkennen bzw. erkennen wollen das sie narzisstische Züge haben....darf man fragen wie Du darauf gekommen bist....bzw durch welchen Anlass Du es bei dir gemerkt hast?
" Schlafen ist Kommerz! "

++ Etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Text sind gewollt und wurden hier mit Absicht versteckt. Wer sie findet, darf sie behalten. ++

++ Best viewed with open eyes and a human brain ver. 1.0 or above! ++
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 19.04.06 14:56
zuletzt geändert: 19.04.06 15:06 durch Antonio Peri (insgesamt 2 mal geändert)
@ Cupido

Tja, wenn alles gut läuft. Das bedeuted, wenn der Narzißt seine Gratifikationen (Geld, Macht, idealer Partner - das wäre für ihn der Idealzustand) zur (scheinbaren) Kompensation erhält und auch dafür bewundert wird bzw. angesehen ist, wird er wohl niemals um eine Behandlung nachsuchen.

Bei mir war der Zivildienst der Auslöser (zur Bundeswehr wäre ich sowieso nie gegangen - aber nicht aus Pazifismus, sondern weil Du Dir sicher vorstellen kannst, was ein Narzißt davon hält, wenn ein ungebildeter Unteroffizier ihm in rüdem Ton befiehlt, er solle durch den Matsch robben - unvorstellbar sowas zu tun). Aber auch als Zivi ist man ja nun nicht gerade der "King of the World". Den staatlichen Zwangsdienst als solchen, habe ich damals schon als Erniedrigung empfunden. Irgendwann habe ich mich mit den Vorgesetzten beim Roten Kreuz dann richtig heftig verkracht und mir erstmal ne andere Zivi-Stelle (in nem Krankenhaus) gesucht und dann gewechselt. Dort lief es aber auch nur 2 Monate so lala - dann bin ich einfach nicht mehr hingegangen. Auch Zivis die sowas tun, gelten übrigens als Deserteure (und dafür sind die Feldjäger zuständig, da auch für Zivis Soldatenrecht gilt). Na ja - da waren dann halt die Feldjäger hinter mir her - und ich wochenlang versteckt bei meiner Freundin in einer anderen Stadt.

Dieser Zustand war jedoch nicht auf Dauer durchzuhalten. Ich stand mit einem Bein im Knast. Dann bin ich (aus lauter Verzweiflung) zu einer Psychologin, habe ihr das ganze erzählt und gleichzeitig Suizidabsichten geäußert. 24 Stunden war ich daraufhin auf einer geschlossenen Station (der blanke Horror) zur Beobachtung. Dabei wollte ich mich überhaupt nicht umbringen - habe nur simuliert um strafrechtliche Konsequenzen zu vermeiden (auch ein narzißtisches Vorgehen). Dem Tag in der geschlossenen folgten dann noch 5 Wochen in der offenen, stationären Psychiatrie. Ich habe gedacht ich würde Depressionen simulieren - entlassen wurde ich dann aber mit der Diagnose NPS.

Mein Vorgehen hat letztlich übrigens tatsächlich funktioniert. Bin heute als T2-Gemusterter wegen Narzissmus vollkommen untauglich. Wenn ein Krieg ausbricht, darf ich mit den Frauen, Greisen und Kindern zu Hause bleiben biggrin . Mußte nach der Psych nochmal zum Amtsarzt - 2 Wochen später konnte ich mir meine Entlassungspapiere abholen.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 19.04.06 19:26
P.S. Habe heute übrigens interne Nachrichten mit dem Admin vom Psychiatrie-Forum ausgetauscht. Wegen der Löschung meines Themas im Narzissmus Net, hatte ich ihm ne Nachricht geschickt und gefragt ob der Thread überhaupt okay ist. Das hat er geantwortet:


Zitat:
Ich habe Ihre Beiträge und die bisherige Diskussion verfolgt und sehe bisher keinen Regelverstoss. Interessantes Thema, zu dem ich selber wenig aus eigener Erfahrung beitragen kann. Deshalb bin ich gespannt, welche Erfahrungen und Ansichten sonst noch geäußert werden.

Freundliche Grüsse

Franz Engels (Webmaster)



Ich finde das ist eine tolerante und begrüßenswerte Haltung, die man im Mainstream nicht oft findet. Der Mann ist immerhin Psychiater mit eigener Praxis am Bodensee.

Werde jedenfalls weiter versuchen das Thema "Psychedelika zur Behandlung von Narzissmus" öffentlich zu diskutieren. Ich werte das schonmal als Teilerfolg. Albert Hofmann ist ja auch von der Nützlichkeit dieser Substanzen in der Psychotherapie überzeugt. Ich hoffe dieses Thema wird bald mal wieder aktuell - verdient hätten diese Stoffe es allemal.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.04.06 20:04
hi,
hab mir gedacht ich könnte ja euren Dialog noch etwas erweitern. Muss gestehen, dass ich mich in dieser beschreibung des Narzissmusses schon irgendwie wiedererkannt habe. Wobei ich natürlich nicht weiß in wiefern das nicht vielleicht vielen so geht...

was ich mich frage, gibt es einen fließenden übergang zwischen positivem und negativem Narzissmus?
Wäre es zB möglich das ein pos. narzistischer Mensch auf einmal zu einem neg. Narzist wird wenn er seine Gratifizierung verliehrt?

Ist es narzistisch wenn das höhste eigene Ziel ist in den Augen anderer positiv und interessant zu wirken?
Ist es normal, dass ich mittlerweile überhaupt nichtmehr weiß, was ich selber will, da ich mir schon seit jahren nur Gedanken darüber mache, wie ich es am besten unter einen Hut kriegen kann, so zu sein wie meine Mutter, mein bester Kumpel, meine anderen Freunde, meine Schwester (...) es am liebsten hätten???

also es ist nicht wirklich so das mich das jetzt sehr stören würde oder so. Ich frag mich nur grad ehrlich ob das so ganz normal ist....
 
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 19.04.06 20:52


Zitat:
Muss gestehen, dass ich mich in dieser beschreibung des Narzissmusses schon irgendwie wiedererkannt habe. Wobei ich natürlich nicht weiß in wiefern das nicht vielleicht vielen so geht...



Da jeder Mensch narzißtische Anteile hat, erkennen sich die meisten (bei oberflächlicher Betrachtung) darin irgendwie wieder. Daraus noch keine falschen Schlüsse ziehen!


Zitat:
was ich mich frage, gibt es einen fließenden übergang zwischen positivem und negativem Narzissmus?
Wäre es zB möglich das ein pos. narzistischer Mensch auf einmal zu einem neg. Narzist wird wenn er seine Gratifizierung verliehrt?



Die Worte "Positiv" und "Negativ" würde ich gerne durch gesund und krankhaft ersetzen. Einen fließenden Übergang zur Persönlichkeitsstörung gibt es nicht. Auch wird man nicht irgendwann so. NPS gehört zu den sogenannten Frühstörungen (wie Borderline) und wird in der Präödipalen Phase (in der frühen Kindheit) ausgebildet. Was natürlich sein kann, ist das ein solcher Mensch seine Störung (Leidensdruck) erst in Krisensituationen (wenn die nötigen Kompensierungsmittel nicht mehr verfügbar sind) bemerkt.


Zitat:
Ist es narzistisch wenn das höhste eigene Ziel ist in den Augen anderer positiv und interessant zu wirken?
Ist es normal, dass ich mittlerweile überhaupt nichtmehr weiß, was ich selber will, da ich mir schon seit jahren nur Gedanken darüber mache, wie ich es am besten unter einen Hut kriegen kann, so zu sein wie meine Mutter, mein bester Kumpel, meine anderen Freunde, meine Schwester (...) es am liebsten hätten???



Leider sehe ich Dein Alter nicht in Deinem Profil. Bis zu einem gewissen Alter ist es sicher normal, das die Meinung der anderen wichtig ist - das soll jetzt keine Abklassifizierung sein. Mit zunehmendem Alter sollte es einem aber egaler werden bzw. man sich nicht mehr so sehr über die Meinung anderer definieren. Nicht zu wissen was man will ist, denke ich, noch normal. Nicht zu wissen wer man überhaupt ist, sehe ich schon problematischer. Das Problem zwischen den Stühlen zu stehen und es jedem rechtmachen zu wollen ist per se nicht unbedingt Narzißtisch.

Also ich würde mir an Deiner Stelle noch nicht allzu viele Sorgen machen - aber das tust Du ja auch nicht.

Greetz

Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Abwesende Träumerin



dabei seit 2006
46 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.04.06 21:37
cupido schrieb:
Meiner Meinung nach sollte man zwischen 2 narzisstischen Zügen unterscheiden:

1. positiver Narzissmus!

Ein "positiver" Narzissmus äußert sich in einer positiven Einstellung zu sich selbst, d. h. dass diese Menschen ein stabiles Selbstwertgefühl haben, das auch erhalten bleibt, wenn es Rückschläge gibt. Positiv narzisstische Menschen ruhen in sich selbst, strahlen Wärme aus und sind anderen zugewandt. Postiver Narzissmus ist gesunder Bestandteil einer harmonischen Persönlichkeit


[]


Ich bin positiv Depressiv,ich strotze vor Lebensfreude lol
Wenn man glaubt jemand zu sein,dann kann man nichts mehr werden
Abwesende Träumerin



dabei seit 2006
46 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.04.06 21:38
zuletzt geändert: 19.04.06 21:46 durch SweetSuicide (insgesamt 1 mal geändert)

der Verdammniss Pustel schrieb:
hi,
hab mir gedacht ich könnte ja euren Dialog noch etwas erweitern. Muss gestehen, dass ich mich in dieser beschreibung des Narzissmusses schon irgendwie wiedererkannt habe. Wobei ich natürlich nicht weiß in wiefern das nicht vielleicht vielen so geht...

was ich mich frage, gibt es einen fließenden übergang zwischen positivem und negativem Narzissmus?
Wäre es zB möglich das ein pos. narzistischer Mensch auf einmal zu einem neg. Narzist wird wenn er seine Gratifizierung verliehrt?

Ist es narzistisch wenn das höhste eigene Ziel ist in den Augen anderer positiv und interessant zu wirken?
Ist es normal, dass ich mittlerweile überhaupt nichtmehr weiß, was ich selber will, da ich mir schon seit jahren nur Gedanken darüber mache, wie ich es am besten unter einen Hut kriegen kann, so zu sein wie meine Mutter, mein bester Kumpel, meine anderen Freunde, meine Schwester (...) es am liebsten hätten???

also es ist nicht wirklich so das mich das jetzt sehr stören würde oder so. Ich frag mich nur grad ehrlich ob das so ganz normal ist....



Ums kurz zu erklären,Hitler war Narzist.
Denkst du jetzt immernoch du bist es auch? :)
Um dir zu Antworten,nein du bist eher das Gegenteil vom Narzissten würd ich sagen
Wenn man glaubt jemand zu sein,dann kann man nichts mehr werden
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
767 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 19.04.06 22:52
SweetSuicide schrieb:
Um dir zu Antworten,nein du bist eher das Gegenteil vom Narzissten würd ich sagen

Falsch....dann währe er ja total mit sich im reinen und würde sich keine gedanken darum machen so zu sein wie andere es gerne hätten! wink

@ Pustel
ich würde mir da an Deiner Stelle keine Gedanken machen....in manchen Punkten finde ich mich auch wieder!
Wie Antonio Peri schon sagte....jeder Mensch hat narzisstische Anteile....
" Schlafen ist Kommerz! "

++ Etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Text sind gewollt und wurden hier mit Absicht versteckt. Wer sie findet, darf sie behalten. ++

++ Best viewed with open eyes and a human brain ver. 1.0 or above! ++
Abwesende Träumerin



dabei seit 2006
46 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.04.06 22:59
zuletzt geändert: 19.04.06 23:01 durch SweetSuicide (insgesamt 1 mal geändert)
cupido schrieb:
SweetSuicide schrieb:
Um dir zu Antworten,nein du bist eher das Gegenteil vom Narzissten würd ich sagen

Falsch....dann währe er ja total mit sich im reinen und würde sich keine gedanken darum machen so zu sein wie andere es gerne hätten! Bild: https://www.land-der-traeume.de/bilder/symbole/wink.gif
@ Pustel
ich würde mir da an Deiner Stelle keine Gedanken machen....in manchen Punkten finde ich mich auch wieder!
Wie Antonio Peri schon sagte....jeder Mensch hat narzisstische Anteile....


Dachte nur,weil er sich ja sehr um andere Gedanken macht(so viel ich mein ist einem Narzissten die eigene Meinung und Freiheit,sowie auch unabhängigkeit wichtiger als das was andere wollen).
Ok,kenn mich nicht aus..*schweig* ;) (*und gleich Wikipedia aufschlag*)
Wenn man glaubt jemand zu sein,dann kann man nichts mehr werden
Abwesende Träumerin



dabei seit 2006
46 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.04.06 23:04
zuletzt geändert: 19.04.06 23:07 durch SweetSuicide (insgesamt 1 mal geändert)
Ausschnitt aus Wikipedia;

"Im Alltagsverständnis ist ein Narzisst ein Mensch, der oder die sich mehr auf sich selbst bezieht und dabei andere (Mensch, Natur usw.) vernachlässigt. Bedingt also ein Egoist"

Also doch....

 http://de.wikipedia.org/wiki/Narzissmus

Wenn man glaubt jemand zu sein,dann kann man nichts mehr werden
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
767 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 19.04.06 23:09
zuletzt geändert: 19.04.06 23:10 durch cupido (insgesamt 1 mal geändert)

SweetSuicide schrieb:
Also doch....


was meinst du jetzt? das er das krasse gegenteil ist???


" Schlafen ist Kommerz! "

++ Etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Text sind gewollt und wurden hier mit Absicht versteckt. Wer sie findet, darf sie behalten. ++

++ Best viewed with open eyes and a human brain ver. 1.0 or above! ++

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 112) »