Langzeit-Berichte lesen

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Titel:Ist das Mehl ?
Droge:Speed
Autor:mogismed
Datum:30.11.2018 05:06
Nützlichkeit:6,35 von 10 möglichen   (23 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hallo liebe Community



Nach einigen gelesenen Berichten und dem Ansammeln von Informationen über viele verschiedene Substanzen, dachte ich mir es wäre mal an der Zeit meine eigenen Erfahrungen unter dem wissbegierigen Konsumvolk zu verbreiten.

Dies ist mein erster Tripbericht und ich habe die Substanz und deren Langzeitwirkung gewählt, da ich glaube das ich diesbezüglich das größte "Wissen" angehäuft habe.

Der Bericht dient vor allem der Weitergabe von Infos, aber auch zum großen Teil der Selbstreflektion und ich möchte versuchen euch meinen Umgang mit der Paste näher zu bringen.





Zu meiner Person:

Ich bin 25 Jahre alt und konsumiere Pep/Paste/Amphe/Hack/Zünd oder auch Speed seit nunmehr über 5 Jahre.

Die konsumierte Menge variiert stark, denn es gab mehrere Phasen in meinem bisherigen Leben in denen ich kaum bis gar nicht konsumiert habe. Andersrum logischerweise Abschnitte in welchen man gerne mal den Staubsauger anschmeißt und dieser über längeren Zeitraum nicht ausgeschaltet wird^^.Während ich diesen Bericht verfasse liegt meine Platte griffbereit neben mir und da ich vorhabe ein wenig mehr zu schreiben mache ich mir lieber noch ein Bierchen auf und lege mir eine Nase... gesagt...getan.



Neben dem Laberquark gibt es noch einige Substanzen die meinen Weg gekreuzt haben.

Im Gegensatz zu vielen anderen Usern kann ich nicht auf ein wirklich breit gefächertes Repertoire an Genussmitteln zurückgreifen; ich möchte meinen, die bisherige Liste der Betäubungsmittel ist eher überschaubar.

Hierzu zählen Alkohol und Pep (logischerweise) aber auch Gras, Ecstasy,MDMA,Kokain,Ketamin,Pilze und Methylphenidat.



Ich hole nochmal ein bisschen aus damit ihr meine bisherige Reise besser nachvollziehen könnt.



Ich wuchs in einer kleinen Stadt in NRW auf habe zwei Geschwister ( älterer Bruder,jüngere Schwester) und meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 15 war, was allerdings nicht sonderlich schlimm für alle beteiligten war, im Gegenteil, nach der Trennung wurden einige Sachen in der Familie durchaus entspannter und da meine Geschwister und ich zu dem Zeitpunkt auch schon gut nachvollziehen konnten, wieso und weshalb, ergab sich dadurch nie ein erwähnenswert negativer Zustand der Betroffenen.

Meine Kindheit war definitiv eine der Besseren. Wir wohnten in einem großen Haus/Bauernhof und bis heute verstehe ich mich gut mit meiner Familie. Viel freier Raum, viel Natur und auch eine Menge Lego ^^.



Mein älterer Bruder lebte mir schon in jungen Jahren einen in gewisser Weise destruktiven Lebensstil vor. Er rauchte,kiffte und trank nicht geringe Mengen Alkohol mit 14 Jahren und war so gesehen ein wenig schwarzes Schaf aber auch Wegbereiter meiner Schandtaten.

Ich selber fing ebenfalls mit 14 an zu trinken und mit 15/16 waren eine Flasche Vodka Abends am WE kein Problem.

Ich wohnte halt auf dem Dorf, da wird immer kräftig zugelangt was den Sprit angeht.

Ich kifft das erste Mal mit 16 fand es allerdings weniger Interessant und so verblieb ich bis zu meinem 18ten Lebensjahr beim Wochenendsuff und fing erst mit Ende 18 das intensive Kiffen an.

Es wurde mit ziemlich jedem Freund und Bekannten gekifft, ich skatete viel und da kommt man ums Dröhnwurst rauchen nicht rum.





Das erste mal Speed



Es war ein recht normaler Abend. Ein Kollege meines Bruders und zwei Freundinnen tranken ein wenig bei uns Zuhause da mein Vater bei dem wir wohnten nicht da war und wir deswegen ein wenig "feiern" wollten.

Der Abend nahm seinen Lauf, es wurde gesoffen und gekifft und zur späteren Stunde nahm mich der Kollege (nennen wir ihn Oscar) mit neue Getränke holen. In der Scheune angekommen wo die Getränke standen breitete er auf einmal ein weißes Pulver auf seinem Handy aus und reichte mir einen zusammengerollten Schein mit den Worten: "Weil du ja bald Geburtstag hast".

Ich fragte was das sei und ob mein Bruder davon wüsste und er entgegnete mir:" Ja... der hat auch schon gezogen."

Ich hatte an sich immer eine negative Einstellung zu chemischen Drogen da diese ja immer direktes Junkiesiechtum mit sich bringen und man für sein nächstes High seine eigene Mutter beiseite schieben würde... so sagt man.

Ich nahm das Röhrchen und zog die ca. 3cm lange Line in meinen Gewürzprüfer...FUUUUUUUUCK...dachte ich

Das Zeug brennt höllisch und riechen tut es als hätte man mir Krankenhausschlappen in den Rachen gestopft.

Sofort merkte ich wie ich hellwach war und die Wirkung des Alkohols und des Cannabis sogut wie negiert waren.

Den restlichen Abend verbrachte ich fast ausschließlich damit zu lauter Elektromukke abzulasern und mir hier und da ein wenig mehr von Oscars Zünd reinzurüsseln.Ich trank selbst für mich enorm große Mengen Schnaps und tanzte weiter zu tief schwingendem Minimaltechno. ICh unterhielt mich total super mit jedem und konnte zu jedem Gespräch etwas beitragen.

Irgendwann gegen 7 Uhr morgens ging ich k.o. ins Bett und schlief bis Mittags. Am "nächsten" Tag ging es mir unfassbar reudig. Ich war fiebrig und hatte starke Halsschmerzen.Konnte vom Pep kommen dachte ich mir oder daddurch das du gestern nassgeschwitzt wie ein Marathonläufer bei minus graden draußen gesessen und gequasselt hast.Wie dem auch sei ich sollte für das nächste Jahr nicht mehr mit dem weißen Pulver in Berührung kommen. Zu diesem Zeitpunkt war ich 19 Jahre alt/jung.





Es ging einige Monate ins Land und ich ließ immer mehr vom Saufen ab und kiffte viel mit Freunden und Kollegen. Ich machte zu diesem Zeitpunkt mein Fachabi eher schlecht als recht da ich zum Lernen zu faul war und ich in den Fächern die mich interessierten auch gut stand war mir der Verbleib in den anderen ziemlich bis völlig egal.

Eines Tages bekammen wir ein neuen Schüler (nennen wir ihn Eduard) und er und ich verstanden uns auf Anhieb super gut. Wir fingen an viel Zeit zusammen zu verbringen und nahezu jeden Tag nicht wenig zu kiffen. Irgendwann lernte er über einen gemeinsamen Freund Andi kennen.

Andi war Zehn Jahre älter als wir und verkaufte so ziemlich alles was man als berauschend beschreiben kann. Während Ede immer faszinierter von seiner Drogenwelt war ließ mich das ziemlich kalt ich hatte kein Interesse daran 8 Tage die Woche 34 Stunden am Tag komplett tonnendrauf durch die Gegend zu eiern. Jedoch fing Ede auch an Zeug zu verkaufen und infolge dessen auch auf anderen Substanzen zu trippen.

Als wir eines Abends chillten und er ein mir nicht unbekanntes weißes Pulver auf einer Platte aufschmierte und zum trocken in der Luft wedelte, dachte ich an meine bisherige Erfahrung und meine überwiegend positive Meinung zu der Wirkung und dem allgemeinen Trip.

Also angeschnallt und losgelegt wurden die ersten Nasen gelegt und innerhalb von 12 Stunden ca. 4 Gramm Paste fachmännisch auf die Nasenschleimhäute aufgetragen. Auch wenn wir damals erst anfingen zu ziehen und noch keine Relation zur Potenz des Stoffs hatten weiß ich bis heute das das damalige Pep das mit Abstand stärkste war das jemals durch meine Brine gewandert ist.

So kam es das man mit 4 Mann in einer Woche 65 G wegzog da der Dealer es loswerden wollte da er neues bekam und das "Alte" erst loswerden wollte. Wir zogen Mengen die sonst für ein vielfaches an Leuten gereicht hätte weshalb selbst gestandene Druffminister meine Nasen mit ungläubigen Blicken begutachteten, während ich ihnen erkläre, das das eine Nase für eine Person sei.

Aber so verhielt es sich auch mit den Restlichen oben genannten Substanzen (bis auf Keta).



Wir naschten jeder an einem Abend bis zu 10 Teile oder schnupften mal eben flott*huch* 3 Gramm Koka weg.Am meisten wurde aber Speed konsumiert da ich persönlich eine Abneigung gegen Koka habe und Teile und MDMA bei mir nicht sonderlich wirken; warum auch immer; und der Speedrausch für mich persönlich der Angenehmste war und auch bis heute ist.

Wir kifften jedes Wochenende und auch in der Woche, Pep allerdings gabs nur am Wochenende und auch nicht jedes sondern vielleicht 1-2 Wochenenden...dafür aber ohne Gnade.Wir peppten sehr exzessiv und ein G wurde gerne mal auf zwei Nasen aufgeteilt.Die Zeit die zum legen von mehreren Bahnen drauf gegangen wäre, wurde sinnvoller ins Zocken investiert.

Freitags Abends in der Bude verschanzt und bis Sonntag Abend durchgeballert und gedaddelt. So verging der Rest meines Fachabis und ich holte mir den Wisch auch wenn ich dafür auf dem Berufskolleg eine Ehrenrunde einlegen musste.





Zeit der "arbeitssuche"



Nach meinem Fachabi sah ich mich gezwungen eine Ausbildung anzufangen oder zu studieren. Beides macht in meinen Augen kein Sinn, da dies mit der Anstrengung verbunden war tatsächlich mal etwas für seine Laufbahn zu unternehmen und es mir nicht wie bis dahin so einfach in den Schoß viel.

Zu diesem Zeitpunkt kiffte ich noch mehr als sonst allerdings und das war immer meine Regel gewesen; nur mit Freunden.

Alleine kiffte ich nie da ich mich immer dazu verpflichtet fühlte ein Joint in der Runde wandern zu lassen und dieser sonst seinen Zweck verfehlte.

So vergingen drei Jahre... ich arbeitete sporadisch und kiffte und trank auch unter der Woche. Nahezu jeden Tag.

Chemische Kampfstoffe spielten wieder nur untergeordnet eine Rolle und wurden vielleicht einmal im Monat zu sich genommen.

Irgendwann aber sagte das kleine Männlein in meinem Kopf:"Moment!"

Langsam ist auch mal gut mit dem herum vagabundieren und es ging mir auch persönlich auf den Sack nie genug Kohle in der Tasche zu haben, nicht nur für Weed sondern auch für alles andere wie Klamotten, feiern usw.

Also eine Ausbildung angefangen und ein wenig Geld verdient (bin jetzt ausgelernt und wohne seit ca. einem halben Jahr alleinstehend).

Zu diesem Zeitpunkt lernte ich meine damalige Freundin kennen, die schnell durchblitzen ließ das sie kiffen nicht mochte und von etwaigen chemischen Erzeugnissen ganz zu schweigen. Als ich vor die Wahl gestellt wurde sie oder die Drogen viel mir die Wahl nicht sonderlich schwer.

Im Grunde musste ich nur das Kiffen aufgeben da sie von dem Rest eh noch weniger Ahnung hatte und man wenn man gezogen hat ja nicht so "dicht" aussieht wie nach einer dicken Dröhnwurst^^.

ICh ballerte nur noch sehr selten Speed. Meistens wenn wir auf einer Party ihreres Freundeskreises eingeladen waren, da ich mir die gesamte Mischpoke niemals hätte nüchtern geben können bzw ich es nicht einsah, mich derart zu besaufen, das ihre Kollegen interessant zu scheinen wirkten. Hört sich hart an aber von meinen ganzen Ballerministern zu "normalen" Leuten zu wechseln, welche schlicht und ergreifend so interessant waren wie eine Steckrübe, war ein Drahtseilakt. Nicht das jemand gepeilt hätte, dass ich turbodrauf der Schnitzeljagd auf einem 21ten (!) Geburtstag folgte.

Nein.

Ich musste so tun als würde mich das alles auch noch interessieren und da man auf Amphe sowieso immer ein wenig neugieriger ist war die Droge ein probates Mittel um diese Illusion zu waren... immerhin war ich ja mit meiner Freundin zusammen und nicht mit ihrem FK und ihr zu

Liebe hatte ich das Kiffen aufgegeben und so genoss ich mein "Undercover-high-sein"; zumal es ja auch nicht oft vorkam.





Als unsere Beziehung in die Brüche ging adaptierte ich das "Nicht-kiffen" in meinen Alltag und so kommt es vor das ich mittlerweile wenns hoch kommt einmal im Monat kiffe. Seitdem ziehe ich aber auch wieder mehr, zwar meistens nur am Wochenende und nicht mehr so übertrieben wie früher aber doch regelmäßiger. Gelegentlich ziehe ich auch unter der Woche auch wenn ich arbeiten muss/darf. Heute z.B. (es ist ein Donnerstag).

Gut habe morgen frei, ist aber dennoch unter der Woche und wer weiß wie die Zeichen stehen und das Wochenende ein großer Tag wird^^.

Andere Drogen sind bei mir kein Thema da mir die meisten Sachen schlicht zu anstrengend sind. Das Kiffen geht mir immer auf den Kreislauf und schmeckt schlicht nicht mehr. MDMA bringt mir nichts, außer kieferkirmes und Teller des Verderbens merke ich keine Wirkung. Das erste und zweite mal war ich sehr berauscht, danach habe ich diesen Zustand egal wie viel MDMA/Teile ich einnahm nicht mehr erreichen können.

Kokain ist der Teufel...ich persönlich finde keine der mir bekannten Substanzen unverantwortlicher und gefährlicher als Koka ( hatte selbst sehr schlechte Erfahrung damit).

Pilze sind ganz witzig aber bei längerer und konstanter Einnahme machen die Dinger echt die Birne weich.

Alkohol trinke ich fast täglich, bleibt aber bei einem Feierabendbier und am Wochenende mal ein Batida mit Kirsch oder ein 43 mit Milch.



Viele der Langzeitberichte über die meisten Drogen enden mit dem Fazit:"Lasst es bleiben" oder "Hätte ich nie angefangen"







Mein Fazit ist:






Die Dosis macht das Gift. Jede Droge hat Suchtpotenzial und jeder kann süchtig nach allem werden. Viele Menschen versuchen durch die Einnahme von Drogen ein Flash, einen Kick zu finden den sie so noch nicht erlebt haben. Drogen, egal welcher Art, können helfen eine andere Seite der innerlichen Wahrnehmung auf verschiedene Aspekte des Lebens zu geben, allerdings sollten sie nicht deinen Blick trüben und das passiert meiner Meinung nach nur, wenn man durchgehend große Mengen konsumiert. Ich versuche immer selbst reflektierend meinem Konsum gegenüber zu sein. Solange dich das nehmen einer Droge nicht im Alltag stört und du dein Tagesplan nicht auf die Beschaffung der Droge oder Konsumphasen auslegst, steht in meinen Augen dem Konsum nichts im Weg.

Bei allen Drogen die mich bis dato begleitet haben, ist Speed die größte Konstante...und das gibt mir dann doch wieder zu denken.



Aloha