Langzeit-Berichte lesen

Übersicht:

Titel:Kratom-Entzugssymptome trotz Ausschleichen
Droge:Kratom
Autor:DirtyB
Datum:23.02.2022 08:46
Nützlichkeit:Mindestanzahl an Bewertungen noch nicht erreicht

Bericht::

Hallo liebe Forum-Nutzer! love

Mein Problem:

Entzugssymptome trotz sehr langsamen Ausschleichens des Kratoms

Kurz zu mir und meiner Geschichte:

Bin 23 Jahre alt. Habe schon extrem viele Substanzen ausprobiert. Größtes Problem früher war THC, dann kam XTC, dann kam Koks, Benzos und Opiate. Opiate waren für mich das Schlimmste, weil ich davon so abhängig wurde wie noch nie zuvor von irgendetwas anderem. Als ich runter vom Tilidin war, hab ich mit Kratom angefangen. Seitdem konsumiere ich täglich Kratom, Nikotin und THC [Homegrown (nicht von mir), extrem wenig, vielleicht so 0,3 Gramm am Tag]. Umso näher ich dem Ziel der Abstinenz rücke, desto entschlossener werde ich.

Ich habe 1,5 Jahre täglich ca. 25-30 Gramm Kratom (davon Hälfte weiß, Hälfte rot) zu mir genommen. Während dieser Zeit hatte ich nur Entzugssymptome, wenn ich morgens aufgestanden bin, bis zu dem Zeitpunkt an dem ich wieder konsumierte.

Wichtig zu wissen ist noch, dass ich bereits in den zwei Jahren vor meiner Kratom-Abhängigkeit, mehrere Tilidin- und Oxycodon-Entzüge hatte. Alle diese Entzüge, bis auf einen Tilidin-Entzug, habe ich mittels Ausschleichens durchgeführt. Ich erwähne dies, weil bekanntlich jeder Opiatentzug schlimmer wird und jede Abhängigkeit schneller erreicht wird, wenn bereits vorher Opiatabhängigkeiten bzw. Entzüge vorlagen.

Nun denn, durch eine sehr unschöne Erfahrung mit einer Magenschleimhautentzündung (konnte kein Kratom in mir behalten und wurde extremst entzügig), habe ich bereits vor 3 Monaten den Entschluss gefasst aufzuhören. Ich habe bei 20 Gramm rotes Kratom gestartet (aufgeteilt auf 6 Dosen über den Tag verteilt, höchste Dosis am Abend vor dem Schlafen) und bin mittlerweile bei ca. 3 Gramm pro Tag. Demnach habe ich es fast geschafft. Doch der Entzug wird nicht angenehmer. Ich habe versucht meinen Plan so anzupassen, dass ich möglichst dauerhaft einen gleichen Pegel habe, um somit einem starken Rauschzustand sowie starken Entzugssymptomen zu entgehen. Doch so wirklich funktioniert das nicht. Mein Plan sieht so aus zurzeit (die ungeraden Grammzahlen haben sich mit der Zeit einfach so ergeben, also nicht wundern):

07:30 Uhr Wecker klingelt (damit ich nachts besser einschlafen kann)

11 Uhr 0,36 Gramm

13 Uhr 0,35 Gramm

15 Uhr 0,36 Gramm

17 Uhr 0,35 Gramm

19 Uhr 0,36 Gramm

23 Uhr 1,14 Gramm

00:30 Uhr Schlafenszeit

Die Dosis wird jeden Tag um 0,2 Gramm gleichmäßig aufgeteilt reduziert. Gegen Ende werde ich dann die Dosis vor dem Schlafengehen immer etwas näher an die anderen Dosen angleichen, sodass der relativ gleichmäßige Pegel erhalten bleibt.

Trotz dieses Planes (oder vielleicht gerade deswegen?), habe ich Entzugssymptome und ich frage mich woran das liegt… Sie äußern sich in Form von RLS, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen. Von den Dosen 11-19 Uhr merke ich fast nichts, außer dass die Entzugssymptome für eine Stunde nachlassen und dann langsam wiedereinsetzen. Die Dosis um 23 Uhr wirkt etwas berauschend, so dass ich gut einschlafen kann, denn das war noch nie meine Stärke. Aber das schlimmste ist das RLS, weil ich davon jeden Morgen schon um 5-6 Uhr aufwache und teilweise gar nicht mehr richtig einschlafen kann.

Wichtig zu erwähnen ist noch: Ich habe zwei Wochen vor Beginn des Entzugs mein ebenfalls 1,5 Jahre lang konsumiertes Mirtazapin abgesetzt (denkbar schlechtes Timing). Sehr häufig entwickelt sich dadurch ein temporäres RLS, wie auch bei mir der Fall. Dieses war bei mir extrem stark ausgeprägt. Ich hatte dauerhaft starkes RLS, egal welche Tageszeit. Dies hielt aber nur 2-3 Wochen an und ist eigentlich schon längst vorbei. Nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, dass in den letzten Nächten mein RLS in den frühen Morgenstunden wieder schlimmer wird.

Desweiteren gehe ich seit 1,5 Wochen wieder fast jeden zweiten Tag ins Gym und trainiere hauptsächlich Beine. Eventuell hat das etwas mit dem erneutem Anstieg des nächtlich-morgendlichen RLS zu tun. Dabei hatte ich eher das Gefühl, dass das kratombedingte RLS am Tag des Trainings fast komplett verschwindet.

Ich habe viele Threads zum Thema Kratomentzug gelesen, doch keiner konnte mir so wirklich helfen…

-Warum habe ich trotz so langsamen Ausschleichens, vergleichsweise starke Entzugssymptome?

-Was kann ich dagegen machen? Ist mein Dosierungsplan schlichtweg ineffektiv oder gar kontraproduktiv? Vielleicht ist die 23 Uhr-Dosis zu hoch im Vergleich zu den restlichen Dosen?

-Was hilft gegen RLS, verursacht durch den Entzug?

-Gibt es generelle Tipps von bereits erfahrenen Kratom-Ausschleichern?

Vielen Dank vorab!