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Titel:Sechs Jahre dauer breit...
Droge:Cannabis
Autor:anonym
Datum:16.05.2007 15:49
Nützlichkeit:8,10 von 10 möglichen   (21 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hallo,

seit November letzten Jahres habe ich meine bis dahin grösste Leidenschaft - das Bong rauchen - aufgegeben.

Der Bericht ist super umfassend geworden, bitte macht euch die Mühe und lest ihn euch durch. Vieleicht findet sich der ien oder andere in einer Passage wieder und macht es besser.



"Es ist ja nicht so, dass ich süchtig bin" - denkt glaube ich jeder am Anfang.

So kam bei mir eins zum andern und im alter von 15 Jahren (1998 / 1999) war ich schon jeden Tag breit. Der Tagesablauf fing an sich nach dem Kiffen zu richten. Irgendwie ging jeden Tag was klar. Wenn nicht bei mir dann bei wem anderst, und grenzenloses warten und hoffen auf nur einen Kopf pro Tag gehörte zum Alltag. Tüten waren nur noch Verschwendung, der Bong sparsamer und besser einzuteilen.

Man lernt ne Menge Leute mit dem gleichen Hobby kennen und ist eigendich immer unterwegs. Auf dem Schulhof Tüten geraucht, Bong zu Hause.

Langsam machten sich auch erste verpeiltheits Zustände bemerkbar.

Ich ignorierte die Hausaufgaben in der Schule nicht nur, ich habe sie echt vergessen. Und auch vieles andere.



Alle Familienfeiern breit besucht. Meinen Eltern bin ich immer distanzierter gegenüber getreten.



Führerschein gemacht >

Theorie - breit - bestanden !

Praxis - breit - bestanden ! cool



Mit auf der Berufsschule (2001 Berufsgrundbildungsjahr) erreichte es seinen ersten Höhepunkt. Connections gabs genug, Geld immer zu wenig. Trotzdem jeden morgen vor dem Unterricht wurde einer gekifft. Dann noch ab mit dem Auto in die Schule, immer zu spät. Kiffer gabs in der Klasse einige und alle hatten schlechte Noten. Ein ganzes Jahr verschenkt. Im Pirnzip vergass ich alles mögliche, war aber immer gut gelaunt und ausgeglichen. Sehr umgänglich und lustig. Habe halt gelebt ! twisted



Dann kam die Ausbildung (2002-2005). Dienstbeginn 04:00 Uhr morgens.

Auch da breit. Ich bin immer eine halbe Stunde früher aufgestanden um noch vor der Arbeit einen rauchen zu können, auch in dieser Berufsschulklasse ein halbes dutzent Kiffer. Ergo > immer breit in der Schule. Zum Glück war ich dann immer sehr ruhig und der Stoff einfach. Hausaufgaben gabs keine. Ich wurde zum Musterschüler ohne grosses Zutun meinerseits.

Im Betrieb hab ich reingehauen wie verückt damit bloss keiner ein Grund hat mich auf meine dicken Augen anzusprechen. Auf einmal war Geld da und ich habe bestimmt 350 € im Monat fürs Kiffen aufgegeben, nicht zuletzt weil meine damaligen Freundinnen und auch meine Kumpelz immer mitrauchten. Da fing ich auch irgendwann an morgens schwarze Brocken auzuhusten. Im Nachhinein meine ich NIE in den gesamten drei Jahren ohne was zu Kiffen ins Bett gegangen zu sein. Entweder ich hatte was unter verputz oder ich bin zu jeder möglichen Quelle sonst wohin gefahren.



Dann kam die Prüfung :

Theorie - breit - bestanden !

Praxis - breit - bestanden ! surprised



Das Unternehmen hat mich übernommen und in einen anderen Betrieb versetzt. Gute bezahlung - also immer breit. Doch ich macht fortschritte. Vor der Arbeit habe ich dann mal auf den Bong verzichtet. Mit meiner Freundin habe ich so locker 75 Gramm Grass im Monat durch den Bong geraucht. Mein Gedächtnis war mittlerweile und ist auch noch total löchrig



Bis dahin habe ich leider noch keinen Konkretengrund zu aufhören gehabt obwohl ich es mir immer fest vorgenommen habe. Dann passierte wohl beste in meinem Leben : ich wurde GEBLITZT ! > MPU



Da habe ich endlich einen Grund gehabt den ich mir vor Augen halten konnte und habe es von einem auf dem anderen Tag sein lassen. Den Bong habe ich zu einem Kumpel gebracht.

Das letzte Weed hat meine Freundin aufgeraucht. Die mit keine zwei Wochen darauf (Zufall ??) verlassen hat und immer noch tägl. kifft.



Heute, nach einem halben Jahr Abstinenz (ich rauche auch keine Kippen), habe ich 8 Kg zugenommen.

Ich Träumen wieder und wie. razz Es wäre mir nie aufgefallen, aber mit zunehmender dauer und dem täglichen Kopf Gras vorm einschlafen hatte ich nachts immer weniger/gar keine Träume.

Mir fehlt der Antrieb zu eigendlich allem was ich machen muss.

Ich vergesse dauernd was ich gerade machen wollte oder wer mir was erzählt hat. Welchen Tag wir haben. Was ich gestern gegessen habe. Wann ich mit wem gesprochen habe. Alles !



Einer meiner Freunde hat den Absprung vom Kiffen nur im Krankenhaus geschaft.



Ich kenne kein Kiffer der sagen würde :"Jeden Tag betrunken, das ist doch nicht so wild" aber jeder rechtfertigt sein Konsum an Marijuhana (?) so vor sich selbst. Da stimmt was nicht.

Und allen denen der mut oder die Kraft zum aufhören fehlt, setzt euch ein Ziel. Man kann auch alles ohne Kiffen erreichen.



Mfg

N**way