Langzeit-Berichte lesen

Übersicht:

Titel:Das Gras und ich
Droge:Cannabis
Autor:PeppersLuna
Datum:13.07.2007 14:55
Nützlichkeit:6,71 von 10 möglichen   (7 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Angefangen zu kiffen habe ich mit 14 Jahren, damals in der Clique, einfach nur ab und an einen geraucht auf Partys, an Wochenenden. Das Ziel war einfach nur zu chillen, Spaß zu haben (die berühmten Lach-Kicks) und so weiter.



Dann hab ich ca. 3 Jahre lang gar nicht mehr gekifft, aus keinem besonderen Grund. Ich hatte einfach einen anderen Freundeskreis, und vor allem kein Verlangen danach.



Irgendwann fing ich wieder damit an, wieder erst ab und zu. Doch die Abstände wurden immer kleiner. Ich wollte unbedingt immer im Rausch sein, unbedingt breit sein, alles vernebelt sehen. Einen wirklichen Grund, aus der Realität zu fliehen, gab es damals eigentlich nicht. Ich fand es einfach nur toll und mir war nicht bewusst, dass ich schon bis zum Hals in der psychischen Abhängigkeit steckte.



Mittlerweile kiffe ich seit fast 5 Jahren täglich.

Jeden Abend nach der Arbeit ein Tütchen. Selbst wenn ich mir vornehme, nichts zu rauchen, sitze ich doch irgendwann da und drehe mir was feines.

Ich werde schon lange nicht mehr so breit wie früher, Lachanfälle bleiben seit ca 3 Jahren komplett aus, und was es mir genau bringt, kann ich nichtmal mehr sagen. Ich "will" einfach kiffen, auch wenn ich versuche mir einzureden, dass ich es nicht will.



Mein Kurzzeitgedächtnis leidet enorm, aber das ist auch schon alles an körperlichen Auswirkungen. Meine sozialen Kontakte leiden nicht dadurch, wenn ich mit Freunden weggehe, wird eben vorher nichts geraucht. Ich mache momentan eine Ausbildung, bin in der Theorie und Praxis gut, habe eine tolle Familie, führe meinen Haushalt etc.



Was nicht immer so war. Vor drei Jahrne habe ich mit für ca ein halbes Jahr von allem und jedem abgekapselt, um mir von morgens bis abend den kopf weg zuknallen. Aber diese Phase habe ich hinter mir. Nicht durch Therapien o.Ä., mir ging einfach eines Tages ein Licht auf, dass ich soziale Kontakte brauche, und das ewige Kiffen mein Leben nicht bereichert, sondern mir viele Freuden nimmt. Mittlerweile teile ich mir meine Zeit anders ein, gekifft wird nur Abends, wenn ich zuhause bin und alles andere erledigt habe.



Wenn ich nichts zu rauchen habe, habe ich auch keine Probleme einzuschlafen, mich zu beschäftigen etc.



Ich habe noch nie irgendwelche andere illegale Drogen genommen und werde es auch nie tun, da ich mein Suchtpotential kenne, und weiß, dass die Gefahr groß wäre, süchtig zu werden.



Was ich hiermit sagen will, ist, dass ich das Kiffen an sich keinesfalls bereue. Doch was ich bereue ist mein Dauerkonsum, der mich dahin gebracht hat, wo ich bin.



Ab und an am Wochenende kiffen ist gut und schön, aber wenn man sich selbst nicht mehr im Griff hat, dann ist irgendetwas ziemlich schief gelaufen.



Wie gesagt, mittlerweile komme ich schon besser damit klar als noch vor einigen Monaten, aber so wirklich "aus der Sucht" bin ich noch nicht. Obwohl ich dazusagen muss, dass ich (momentan noch) nicht vorhabe, für immer aufzuhören.

Dazu ist das "breit sein" viel zu schön :-)



Nur übertreibt es nicht, nicht so wie ich.