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Titel:Sklave der Flasche
Droge:Alkohol
Autor:anonym
Datum:07.11.2007 22:37
Nützlichkeit:8,88 von 10 möglichen   (83 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Ich dachte ich würde nie abstürzen, würde nie ein Sklave meiner selbst werden, mich am liebsten umbringen. Dachte nie das mich mein eigener Körper aufgrund von entzugscherescheinungen heftigst quälen würde.... Ich war ein sklave. Ein sklave der Flasche, hatte das recht auf freiheit verloren indem ich mir mit jeder weiteren bierflasche mein recht darauf verkaufte, mein gehirn dadurch unwiederuflich schrottete. Ich konnte mich aber gegen dieses grausame wissen nicht wehren, da mich der alk schon längst im Würgegriff hatte. Er war der König, im Königreich des Verderbens. Ich war nur der bauer der seine steuern an ihn zahlen musste, in dem falle meine gehirnzellen.



ER RAUBTE MIR VON TAG ZU TAG IMMER MEHR MEINER MENSCHLICHKEIT, VERUNSTALTE MICH ZU EINEM PENNER



Ich war kaputt, ein Wrack. Auf Hygiene schiss ich, auf das Gesetz, auf freunde usw, der dreh und angelpunkt im meinem leben drehte sich nur um die flasche. Die Schlinge zog sich von Tag zu Tag immer mehr zu.



Durch meine Trunkenheit induzierte gleichgültigkeit verlor ich fast alles. Der Alkohol versuchte mir sozusagen das Genick zu brechen, doch ich war zu berauscht von ihm um das mitzukriegen.

Finanziell gesehen war mein glück im unglück das mein vater eine grosse firma hatt und ich ihm was bedeute. am normalem arbeitsmarkt wäre ich längst raus und verloren gegangen. Doch mein vater half mir immer wieder aus dem sumpf, wofür ich ihm sehr dankbar bin!!!





Ich hab den Alkohol auf die leichte schulter genommen. Doch ich war zu blöd hinzusehen wie gross er ist, während er mich mit seinem gewicht immer mehr in den dreck nieder drückte...


Wie alles begann:





ich war 15. War jung. War neugierig. dachte ein paar fläschchen bier wären das allheilmittel um mit mädchen in kontakt zu kommen, spass zu haben und wenn dies alles nicht eintreffen sollte, stand der alkohol als optimaler Fluchthelfer aus dem "psychischem gefängniss" bereit.



ich verliebte mich dann damals auch in ein Mädchen, sie war amerikanerin. ich lernte sie durch meinen freundeskreis kennen:



ich war mit freunden unterwegs hatte spass und lernte sie dadurch dann auch kennen. Doch ich war so an die 16, war unerfahrren, schüchtern, sie war dazu auch noch amerikanerin. Sie begeisterte mich auf ihre art und weise. ich dachte nur an sie. ich kifftte zu dieser zeit auch ab und zu und die räusche drehten sich hin und wieder nur um sie.

Ich soff mir immer Mut an in der Hoffnung mutig genug zu sein um ein ordentliches gespräch mit ihr führen zu können(das auch noch in amerkanisch^^). Doch ich war am ende immer der besoffestene von allen. ich dachte nur mit Alk kriege ich das hin.

ich will auch jetzt nicht länger darauf eingehen. sonst wird das eine biographie:-) Wie auch immer es haute nicht so hin wie ich mir es wünschte. Wir kamen nicht zusammen und nach 4 jährigem aufenthalt in deutschland flog sie zurück nach amerika.

für mich brach dadurch eine Welt zusammen. sie war weg!!!! einfach weg!!!! ich konnte das nicht verstehen. Auch meine zerstrittenen Eltern reichten die Scheidung ein.





Ich soff wie ein loch, ich kam einfach in dieser realität nich mehr klar. ich soff jeden abend nach der arbeit eine Flasche Wodka.Soff mich einfach nur zu, um den schmerz zu lindern!!!



mit der zeit füllte sich mein zimmer immer mehr mit flaschen die ich im suff auf "unauffällige" Plätze gestellt hatte in der Hoffnung das dieses meiner mutter nicht auffällt. Meine Mutter, die mittlerweile einen lebenspartner kennelernte den sie auch heute noch hatt, langsam mitbekam: ,, oha, der trinkt nicht schlecht"



Meine freunde sorgten sich mittlerweile auch um mich, doch ich blockte immer nur ab! ich empfand das ganze als normal!!!!!!! als harmlos, bin ja kein alki, ich doch nicht!!!!





so nahm das alles seinen lauf....





ich besoff mich jeden tag. Tag ein tag aus, in der hoffnung es würde sich sich an meiner situation etwas ändern





Ich kam mit diesem leben einfach nicht mehr klar. nahm es auch nicht mehr wirklich ernst. warum auch? mit 2promille oder mehr kümmert man sich um sowas gar nicht mehr.



ich verwahrloste immer mehr, da die zeitabstände der beschaffung immer mehr schrumpften, da meine alkoholräusche sich immer mehr in die länge zogen. Es gestaltete sich damals halt nun mal sehr schwierig um halb acht abends zu duschen wenn man von der arbeit heimkommt und davor noch unbedingt in den supermarkt will um neuen stoff zu ergattern, bevor der Supermarkt dicht macht. Und selbst dann war mir das saufen wichtiger als meine Hygiene!!!



Straftaten auf straftaten folgten. fuhr besoffen ohne führerschein auto, beging einbrüche um meine Sucht zu finanzieren und wurde stammgast in der ausnüchterungszelle, da meine mutter immer öfters aus verzweiflung die bullen rief wenn ich im haus vor lauter suff randalierte/sie beschimpfte/gegenstände nach ihr schmiss!



ich liebe sie von ganzen herzen, sie ist meine mum. und ich bin bis heute zutiefst erschüttert wie ich ihr damals sowas nur antun konnte! ich war damas so ein dreckiges arschloch!!! wie konmnte ich nur sowas tun!?



das unfassbare daran ist das sie mich so sehr liebte und dies fast bis zum ende duldete und mich nie aufgab!!!!



MAM ICH LIEBE DICH!!!







irgendwann kam ich für drei wochen in den jugendarrest wo ich erstmals seit Jahren nüchtern war! Wahnvorstellung und heftigste paranoia waren die folge! Es war die Hölle für mich!!!!!!!!!!!



nach der haft entschloss ich mich eine theraphie anzugehen. die ich war zwar vier monate nüchtern aushielt, doch nach der therapie dauerte es net lang bis ich wieder soff.





um so heftiger. ich kam mir vor wie ein schwamm, der das verpasste wieder aufsaugen musste. ICH SOFF WIE EIN LOCH!!!!!

aufwachen am Fussboden/gang im haus wurde langsam normalität. ich wusste zu diesem zeitpunkt nicht mehr ob ich wirklich ein lebender mensch bin oder ein wandelnder zombie!. Wahnvorstellungen waren mein "täglich brot". ich traute mich kaum auf die strasse, da ich der festen überzeugung war alle menschen lachen/hetzen hinter meinem rücken.Wollten mir böses. Fühlte mich in meinem eigenem Zimmer von Kameras beobachtet. Ich war einsam. freunde hatte ich zu diesem zeitpunkt keinen einzigen mehr. ich flüchtete mich zusammen mit der flasche tag ein tag aus in meine fantasiewelt. eine welt diese ich mir mit flasche für flasche wie eine art mauer um mich hochzog. die mich vor allem unangenehmen und elend der welt schützte, bis ich wieder am nächsten morgen völlig verplannt und körperlich am ende erwachte und mich zu arbeit zwängte.Das normale tägliche verzehren von Speisen wurde unerträglich, da ich jeden bissen wieder hochwürgte. so verging eine zeit und wieder einmal lernte ich ein mädchen kennen in das ich mich sehr verliebte. ich unternahm an den wochenenden was mit ihr. Es war eine zeit in der ich eine art Hoffnung hatte und dem Alkohol fern blieb. Da ich eine Art "neues Lebensgefühl" entwickelte. Wir verbrachten einige Zeit zusammen und ich fühlte mich wunderbar. Doch zum ende hin lief es wieder einmal nur darauf hinaus das ich "ihr kumpel" wurde!!!

Und wieder fiel ich in dieses schmerzhafte einsame loch zurück, deren wände glitschig waren und mich am aufstieg zum LEBEN hinderten:-( Und ich wieder zur Flasche griff!



dachte tag und nacht an sie, doch sie schien sich ein dreck aus mir zu machen. Heftigste alkoholexzesse bestimmten wieder meinen alltag. Selbst die mitarbeiter meines eigenen vaters schickten mich heim da sie bemerkten das ich am ende war und mit mir arbeitstechnisch gesehen nicht im geringsten was anzufangen sei!!!



ich dachte über mein leben nach und sah mich als verloren an. ein looser der sich lieber zamsauft anstatt sich dem leben zu stellen und sich selbst zu finden weil er davor viel zu viel schiss hatte. meine familie war zerbrochen, mein lebem am tiefpunkt. was hatte ich noch zu verlieren???



Irgenwann kam ich dann auch zu psychedelika. Ich habe sehr heftige Pilztrips erlebt, die mich auf eine andere Bahn zu lenken versuchten. Trips die mir einzutrichtern versuchten, dass das Leben kostbar ist. Ja, Sehr wertvoll. Dort erkannte ich auch erstmals den ernst meiner lage. Ich war fürchterlich erschüttert als ich mich betrippt in meinem Zimmer umsah. Überall standen leere Flaschen herum also war so verdreckt, so kalt, so einsam. ,, Was ist nur aus mir geworden?" war alles was ich rausstammeln konnte. Es war ein übeler aber meiner Meinung nach mehr als notwendiger trip der Selbsterkentniss. Ich beschloss mein Leben zu ändern. So kann das nicht weitergehen dachte ich. Naja, so einfach verliefs dann doch nicht:-(

Doch ich versuche mein bestes.





Mittlerweile habe ich auch wieder einen Freundeskreis aufbauen können, lebe selbstständig in einer eigenen Wohnung und habe ein sehr gutes Verhältniss zu meine Mutter.



Und es ist ein Abend wie jeder andere, ich kämpfe jeden tag dagegen an und nicht wieder den suff zu verfallen. Versuche stark zu bleiben, Dem Drang zu wiederstehen.....





ich habe es auf jeden fall satt!!! Ich weiss nicht ob ich diesen Kampf entgültig gewinnen kann. Doch eins weiss ich sicher! Nie wieder werde ich zulassen das dieser Scheiss verfickte drecks Alkohol mich jemals wieder so verunstaltet und mich noch einmal meiner Menschlichkeit beraubt! Nie wieder!!!!!!!!