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Titel:Von der großen Liebe zur wiederlichen alten Hexe
Droge:Cannabis
Autor:BelRiverCafe
Datum:27.02.2008 14:26
Nützlichkeit:8,21 von 10 möglichen   (38 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Seit nun mehr 6 Jahren gehöre ich zum eloquenten Kreis der Kiffer!



This is my story…



Im zarten Alter von 16 Jahren begann meine glorreiche Kiffer-Karriere. Es war an einem schönen Sommertag während der Sommerferien. Ich traf mich mit ein paar Kumpels und sie fragten mich gleich als erstes: “Haste Bock zu kiffen?“ Bis dato war ich eigentlich immer gegen Drogen aber die Neugier packte mich dann doch, da mir meine Kumpels das Kiffen auch recht schmackhaft machten. Im Gegensatz zu den meisten rauchte ich beim ersten Mal keinen Joint, sondern ’nen ordentlichen Eimer. Wie ihr euch denken könnt hat mich das natürlich ordentlich weggeklatscht. Die nächsten 2 Stunden war dann Dauerlauchen angesagt. Es brauchte noch nicht mal jemand etwas sagen, es reichte schon dem anderen ins Gesicht zu schauen und man lag auf dem Boden vor lachen. Mich hat dieses Erlebnis so begeistert, dass ich mich Hals über Kopf in eine Pflanze namens Marihuana verliebte.



Die nächsten zwei Jahre war Gelegenheits-Kiffen, zumeist am Wochenende angesagt. Zumeist wurden Joints geraucht und nur recht selten Bong, da mich das Zeug bis dato immer richtig schön breit gemacht hat und Bong einfach nur, wie wir es nannten, „Vernichtungsmaschine“ war. Gerne erinnere ich mich im Zusammenhang mit Joints an meinen 18. Geburtstag. Hatte ’ne Halle extra gemietet, aber leider (oder zum Glück) kamen nicht so viele Leute (40-50 vielleicht) und ein paar Kollegen hatten Wied aus Holland mit. Mein kompletter Geburtstag ging „wie im Flug“ an mir vorbei. 



Dann begann eine doch recht krasse Zeit in meinem Leben: Sommerferien nach dem Abi!

4 Monate absolut nichts tun war angesagt. So wurde praktisch jeden Tag geraucht. Zunächst immer nur Kawumm (Pfeife), später legte ich mir meine erste eigene Bong zu. Und ab da wurde nur noch gerattert.

Mit die schönste Zeit überhaupt in meinem Leben. Wir hatten jeden Tag was zu rauchen, (wo und wie wir das immer gekriegt haben kann ich mir nicht mehr erklären), Schokolade wurde in Massen vernichtet und dazu kam noch ein herrlicher Sommer mit Sonnenschein jeden Tag. Was will man denn mehr???



Dann begann meine Ausbildung.



Dafür musste ich dann von zu Hause ausziehen (mit 18) und lebte fortan rund 100km von meiner Heimat entfernt. Da ich in einer WG mit anderen Azubis lebte wurde das Kiffen da eingestellt, aber die Wochenenden wurden immer in meiner Heimat verbracht und natürlich mit rauchen.

Das ging 3 Wochen so bis ich richtig einen in die Fresse gekriegt habe: Drogentest



Sollte an einem Dienstag ’nen Drogentest machen (Stand leider auch in meinem Arbeitsvertrag: unangekündigte Drogentests) und natürlich wurde das Wochenende zuvor gut gekifft. Ich also am Montagabend noch ’nen Urincleaner besorgt (schlimmste Zeug das ich jemals getrunken hab), die Nacht durchgemacht und in dieser rund 5Liter Wasser in mich reingekippt. Brachte aber leider im ersten Moment nichts, THC Schlug auf diesem ollen Teststreifen voll aus.

Das Beste kommt jetzt; die meine Urinprobe ins Labor geschickt zur genauen Analyse, und was kam raus: Negativ



Ob dies nun am Urincleaner lag oder ich einfach nur verdammtes Glück hatte kann ich nicht sagen, auf jeden war ich erstmal mega happy, da ich so ohne Probleme meine Ausbildung fortsetzten konnte, kiffen wurde aber ab da erstmal auf Eis gelegt.



Ein Jahr lang rauchte ich erstmal so gut wie gar nicht und wenn dann nur während meines Urlaubs.



Dann, weshalb auch immer, ging es wieder steil mit dem Kiffen. So wurde zunächst in den Berufsschulblöcken wieder gequarzt und Gelegentlich mit meinen Freunden am Wochenende, zum Ende der Ausbildung beinah täglich.

Geraucht habe ich nur noch Bong, da ich von einem Joint nicht wirklich noch etwas spürte und deshalb Verschwendung war.



Als ich meine Ausbildung beendet hatte (vor gut einem Jahr) zog es mich auf Grund der Arbeit noch weiter weg von meinen Freunden und meinen Tickern, rund 300km. Kiffen war dann natürlich nur noch alle 4 Wochen angesagt wenn ich ’nen „Heimat-Urlaub“ übers Wochenende machte. Wenn ich dann wieder in meiner Heimat war wurde gekifft bis die Lunge brannte, teilweise 2g am Tag. Dann nach einiger Zeit konnte ich mir auch in meiner neuen Stadt ’nen Ticker klar und man rauchte wieder öfters. Das ging so ein paar Monate und je öfter ich rauchte desto größer wurde die Abneigung gegen das Kiffen. Man rauchte und rauchte aber man wurde kaum noch breit. Das ging sogar so weit, dass ich mich vor dem Kiffen mit Alk zugekippt habe damit es mich noch mal richtig wegklatschte. Dass das natürlich nicht so weiter gehen konnte war Glasklar also beschloss ich nur noch zu barzen wenn ich mal ein Wochenende in meiner Heimat verbrachte, damit ich wieder richtig schön dicht werde.



Schön gedacht aber gebracht hat es nichts. Es ist egal wenn ich mal 4 oder mehr Wochen nicht rauche so schön dicht wie früher wurde ich einfach nicht, was mich aber nicht dran hinderte in Massen zu rauchen wenn ich mal wieder was hatte.



Dann kam mein Wohl übelster Kiffer-Trip, mein letzter Weihnachtsurlaub. Ich hatte gut 3 Wochen Urlaub und das hieß kiffen, kiffen und nochmals kiffen. Mein gesamter Urlaub Bestand darin THC in mich reinzuprügeln. Ich nahm das Zeug auf wie ein Schwamm als wenn ich die Wochen in denen ich nicht geraucht hatte nachholen müsste. Das Ende vom Lied waren Ausgaben von rund 300 Euro in 3 Wochen Urlaub nur fürs rauchen. (das Zeug was ich bei anderen mitgeraucht habe nicht mitgerechnet). Ich machte alles nur noch unter THC Einfluss. Autofahren, Disco, Sex, etc. Egal was und wie viel ich rauchte wirklich breit wurde ich einfach nicht mehr.



Das war für mich der Punkt wo ich zu mir selber gesagt habe: „Stopp es reicht, so kann das nicht weitergehen.“ Früher war Kiffen für mich das schönste auf der Welt, doch heute läuft Kiffen einfach nur noch so nebenbei ab. Wenn ich mir damals einen geraucht hatte hieß das erstmal 2 Stunden völliges Dicht sein und gar nicht in der Lage sein irgendwas außer chillen zu machen. Bei mir ist es dann soweit gekommen, dass ich mir vor meiner Autofahrt in die Heimat erstmal ’nen dicken Kopf geraucht hab und bei der Hälfte der Strecke auf ’nem Parkplatz kurz gehalten hab um mir den nächsten reinzuschrauben. Ich muss dazu sagen ich fahre beinah nur Autobahn...



Die Liebe zum Kiffen ist eigentlich vollkommen verblasst wenn ich rauche dann eigentlich nur noch aus Sucht und/oder Gruppenzwang. (scheiße wenn die besten Freunde Studenten, also auch Dauerkiffer sind) Derzeit versuch ich ganz vom Kiffen wegzukommen, aber es fällt einfach so unheimlich schwer.



Das war ein kleiner Auszug aus meiner Kiffer-Karriere. Ich könnte noch viele Storys erzählen, die ich durchs kiffen hatte, aber dann würde dieser Bericht einfach zu lang werden. Ich möchte hier niemanden das Kiffen vermiesen es ist wirklich eine schöne Sache und ich möchte die vielen schönen Momente mit Kiffen niemals missen, aber macht bloß nicht den Fehler wie ich und raucht in Massen. In Maßen ist Kiffen wirklich eine feine Sache.



Und vor allem macht nicht den Fehler und setzt eure berufliche Zukunft nur fürs Kiffen aufs Spiel. Ich arbeite immer noch bei der gleichen Firma und hätte jederzeit wieder zu ’nem Drogentest erscheinen müssen. Habe also eigentlich jahrelang russisches Roulette gespielt und das ist es wirklich nicht Wert.



Ich hoffe den Absprung vom Kiffen bald endgültig zu schaffen, aber bis dahin ist es wohl noch ein weiter weg.



Gruß BelRiverCafe