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Titel:wenn aus Watte Stacheldraht wird... (mein Leben im Rausch)
Droge:Benzodiazepine
Autor:little bud
Datum:20.04.2009 11:39
Nützlichkeit:8,47 von 10 möglichen   (159 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hallo liebe LDT Gemeinde !!





Kurz zu meiner Person: ich wohne in einem 2000 Einwohner Kaff, besuche eine HTL für Elektrotechnik, möchte später Chemie studieren und bin im Großen und Ganzen ein lebenslustiger Mensch.



Dieser Bericht ist mehr oder weniger eine Reflektion meines polytoxen Lebens.



Vorweg: Ich bin ein sehr bizarrer Mensch, ich kenn mich mittlerweile nichtmal mehr nüchtern, genau sowenig wie mich andere nüchtern kennen, weil ich es einfach nie bin. Mein halbes Leben hab ich im Rausch verbracht, zuerst Alk, dann Weed, Alk + Weed, ..., selbst auf Shrooms war ich in der Schule (war 2 Wochen durchgehend drauf, kein Mensch hat was gemerkt!! Wenn mich wer auf die riesigen Teller angesprochen hat, hab ich nur gesagt ich sei "übernachtig" und es hat schon wieder gepasst). Auch die letzten 10h meines DOM - Turns hab ich in der Schule verbracht (soll vergleichbar mit einer starken Dosis LSD sein, ab 30h nach Wirkungseintritt, gestammte Wirkdauer: ~50h bei 50mg).

ich denk man kann gut sehen dass ich immer schon ein "Hardliner" war, ich hab mich nie um Konsequenzen gekümmert, scheiss egal, aber völlig. Rausch, Rausch und noch mehr Rausch, jeden Tag, wochen-, nein monate-, nein jahrelang. Das bin ich, as said, ein nüchternes Ich existiert schon lange nimmer; eine krasse Tatsache die mich immer wieder selber schockiert, aber hab ich jemals was getan um es zu ändern?! - nein. eigentlich bin ich ein Pähnomän, blitz gescheit aber ein „Druffi“ durch und durch. Dass das so nicht ewig weitergehen kann ist mir mittlerweile bewusst geworden und so möcht ich auch diesen Sommer (09) dazu nutzen, um wieder vollständig in die Realität einzutauchen; mal sehen.





Meine Geschichte:



Ich habe mit 8 Jahren zu rauchen begonnen und bin bis jetzt nicht mehr davon los gekommen. Mit 10 hatte ich meinen ersten Vollrausch (wurde zwischen 13 und 15 zu einer richtigen Sucht, sprich mindestens 5 Mal die Woche stock besoffen!!!), mit 11 habe ich das erste Mal gekifft, und rauche seit 13 nahezu täglich.Meine erste Pilzerfahrung machte ich mit 14 ganz zufällig beim spazieren gehen.

Ich spazierte also, mit ein paar Flaschen Bier im Gepäck, auf meinem "Hausberg" herum und sah zwei Typen auf allen vieren durch die Wiese krochen, fands ganz lustig, fragte mich aber was sie da wohl machen. Der eine sagte dass sie Magic-Mushrooms suchen und dass man von denen einen außergewöhnlichen Rausch erfährt. Also machte ich ein kleines Tauschgeschäft mit ihnen: 10 Psilos gegen 2 Flaschen Bier.

cool, dachte ich mir und futterte die Dinger. Nichts ahnend ging ich einfach weiter und hoffte auf eine Wirkung, die dann auch kam.

Ich war so fasziniert von diesen Pilzen (es war mein erster und mit abstand lustigster und farbigster Trip den ich je hatte!)

Nun gut, es hat mir ausgesprochen gut gefallen und so ging ich am nächsten Tag Pilze sammeln. Es hat sich dann so ergeben das ich bis 16 jedes Jahr im herbst 2-3 Wochen (je nach Pilzausbeute) am Stück auf Trip war.Danach kam die zeit des Internetversandhandels!! Ein Jahr lang mindestens 2 mal pro Woche drauf... (manchmal auch mehr…) bis zu einem Trip der mein leben verändert hat.

es war Ostern 2005, und ich habe mit 2 guten Freunden beschlossen im Wald zu zelten. wir hatten jedemenge Essen, Alk, Weed, Tabak, ein Einmachglas voll Skkk´s und eine Bong im Gepäck.

es war ca. 20.00.

Ich futterte erstmal 10 Stück, rauchte ein paar köpfe und trank ein, zwei Bier. Der erste Schub kam, ich wurde „geil“ und legte 10 stück nach. Es wurde immer heftiger und ich naschte immer mehr Pilze…Alles war schön, alle waren gut unterwegs, es passte einfach. Freund A ging dann nach hause, weil im nicht gut war,… B und ich tripten munter weiter. Als B später auch noch ins Zelt ging war ich allein, im dunklen Wald, vor dem ausgehenden Lagerfeuer…

ich aß noch ein paar Pilze, nahm einen schluck Bier, rauchte einen kopf und marschierte bewaffnet mit einer Hacke, in Richtung Dunkelheit um Holz zu besorgen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte ich erfolgreich (und mit ein paar Kratzern) zurück.

jetzt wurde es erst richtig ernst!

Alles wabberte und morphte, der Wald leuchtete, Kobolde sangen ihre unheimlichen Lieder und ich saß am Feuer und lauschte ihnen. Der Boden, der Wald, einfach alles war mit einem wunderschönen leuchtenden und glitzernden Netz aus unendlich vielen Mandalas überzogen!!! Plötzlich saßen 3 oder 4 Schamanen mit mir ums Feuer herum! Ich verstand ihre Sprache nicht, doch ich verstand jedes Wort??! Wir plauderten so eine ganze Weile und später ging ich ins zelt.

ZACK!!!!!!!!!

dunkel, nichts, wo bin ich? wie spät ist es? wer bin ich? was ist los?

Instinktiv greife ich in die Hosentasche, krame ein Feuerzeug hervor und zünde es an. Jetzt merke ich dass ich in einer art Höhle bin. ich sehe mich um und sehe aus zwei Löchern (meine Augenhöhlen) nach Draußen ins zelt.

ZACK!!!!!!!!!

wieder dunkel. nichts.

Plötzlich sitzt ich vor einem Schreibtisch und ordne meine Gedanken, welche mir in Form von roten und gelben “Bällen“ zufliegen. Klappt ganz gut, doch jetzt kommen auch noch grüne und blaue!! totales Kaos.

ZACK!!!!!!!!!

ich lag im zelt. es ist 2 Uhr

Ich zündete wieder mein Feuerzeug an und PENG! liege ich auf einer Bank und sehe zu mir auf die Seite wo ich auf einem Sessel sitze. Nun rollen 6 Kokosnüsse herbei von denen jede eine Facette meiner Persönlichkeit darstellt. Ich liege einfach so rum und therapiere mich quasi selbst; zusätzlich sehe ich mir, in einer Art Weitwinkel - Perspektive, aus einer Ecke des Raumes zu. sehr merkwürdig das Ganze...später ich trat spirituell in Kontakt mit einem Schamanen der mich absolut zur Sau machte, was ich mir eigentlich erlaube ständig in eine heilige Welt, ohne Erlaubnis einzudringen!!!

(4.00 Uhr)

Die nächsten 2 Stunden verbrachte ich damit mich an mein vergangenes Leben zu erinnern, mit sprechen und gehen neu erlernen. (ich stieg aus dem Zelt, wollte pinkeln und knallte voll auf die Fresse- gehen war UNMÖGLICH)

Ich habe dann schlagartig meinen (dauer-) Konsum eingestellt und nur mehr gelegentlich "richtig" getript. (bereite mich seit diesem Erlebnis immer 2-3 Tage vorher körperlich und seelisch darauf vor, frage quasi um Erlaubnis)

in letzter Zeit fange ich allerdings immer mehr an abzudriften... mein altes "Suchtgedächtnis" reaktiviert sich quasi... bin jetzt seit 20.12.2007 regelmäßig auf Tramal (150 - 400mg), habe eine Woche h und Morphin intensiv getestet, saufe (trinken wäre der falsche Ausdruck) wieder seit 4 Wochen täglich und bin auch regelmäßig auf Benzos (Oxazepam, Tetrazepam und Diazepam); zusätzlich kiffe ich auch täglich (5-20 Heads/Tag + 2-5 Jokes) zwischendurch gab’s diverse Psychedelika (Meskalin, Psilocin, verschiedene DMT -derivate, Nachtschattengewächse (Bilsenkraut und Stechapfel), 2C –x, DOM, Äther, Lachgas...

so als kleiner Einwurf:

ich habe früher (15 - 17) auch regelmäßig Butangas gezogen, bin nicht stolz drauf. Vor allem nicht auf gewisse „Ausrutscher“ wie Eis - Spray und Wundbenzin.

Fazit:

Ich hatte schon über 200 Trips (Pilz Trips wohl gemerkt) in meinem Leben wovon ich allerdings nur ca.45 als "echte Trips" ansehe (die restlichen fallen in die Kategorie "abdichten")

as same as Schnüffelstoffe: waren zwar sehr geile Turns dabei, aber... naja.

Ich hatte noch nie einen richtigen Horrortrip, psychische oder physische Probleme, oder sonstige Langzeitschäden und ich stehe noch immer voll im realen leben (naja, wenn was intus ist geht’s mir gut, zwar auch ohne aber nicht sooo)

mit diesem Bericht möchte ich Ziegen wie die faszinierenden Drogen kleine Kiddys, denen langweilig ist, in ihren Bann ziehen können. Und wenn man einmal drin ist, in dem Strudel, kommt man nur schwer wieder raus, bzw. es muss etwas Heftiges und Unerwartetes passieren damit man nachzudenken beginnt!!!

nur wenn man nichts daraus lernt und sich in eine Art Alk-/Opiat-/Benzosucht schmeißt wird dadurch nichts besser... im Gegenteil!!!



Nun komme ich zum „spannenden“ Teil. Der LZ ist ab hier eher eine stetig wachsende Sammlung meiner Erfahrungen.



Es war der 20. Dezember 2007. ich machte damals regelmäßig Physiotherapie wegen meiner Rückenprobleme (Skoliose, Kyphose). ich erkundigte mich bei meinem Therapeuten nach einem guten Schmerzmittel ohne Paracetamol, Diclofenac und Ibuprofen, da ich diese nicht vertrage, zumindest in schmerzlindernden Dosen nicht. Er nahm also Zettel und Stift und schrieb "Tramal Tropfen", "geh damit zum Hausarzt und lass dir ein Rezept eben"^^ hehehe, ich kannte damals schon Tramal und wusste somit das Potential zu schätzen... leider zu unterschätzen, wie sich herausstellen sollte.

Lange Rede kurzer Sinn, ich ging noch am selben Tag zum Dock und holte mir das erste Flässchen 30ml Tramal Tropfen von Grünenthal!



Einwurf:

Tramadol-HCL, der Wirkstoff von Tramal, ist ein vollsynthetisches Opioid mit einer analgetischen Potenz von 0,1 (vgl. Morphin = 1) und wird bei mittel- bis starken schmerzen eingesetzt; weiters ist es ein Serotonin - Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer, hat also zur opioiden- eine antidepressive- Wirkung und eine nicht zu verachtende Upper - Komponente.



und was macht man damit? missbrauchen, aber volle Kanne!

2 Wochen am stück; dann war’s leer. Tjoa, sehr geil aber aus... mein Interesse für das "Neue" war geweckt!

Zitat:

Wer einmal leckt, der weis wies schmeckt!



…also ab nach Wien und mal schauen was es da so zu bekommen gibt! (das war der erste große Fehler den ich gemacht habe) ich war so gierig geworden, nach diesem geilen opi-Feeling, man nimmt einfach 200mg, spült das ganze mit ordentlich Kaffee runter, raucht einen Kopf, chillt ein wenig und es geht los; das kribbeln steigt, angefangen von den zehenspitzen, langsam auf und verbreitet sich im ganzen Körper, ein hauch von Euphorie macht sich breit, wird stärker und zieht dich vollkommen in seinen Bann. die upper - Komponente regt zum labern, quarzen, biertrinken und schunkeln an, zu mehr ist man fast nicht fähig, alles ist gut meine Kreativität steigt ins unermessliche, ich bekomme Wissensdurst und das Musikempfinden wird auf extrem geile Weise gesteigert, manchmal philosophiere ich einfach nur vor mich hin. Wenn die upper - Komponente dann langsam beginnt zu verfliegen, wird’s erst richtig interessant! -zusätzlich beeinträchtigt durch Alk und sweet MJ versucht man sich aufrecht zu halten... döst leicht weg, in Watte gepackt auf Wolke 70....

am besten finde ich den Schlaf, naja, Halbschlaf triffts wohl eher. Man liegt wach und träumt... herrlich! auch am nächsten Tag ist man noch einige Zeit angenehm entspannt, cool, aber geistig und körperlich top fit! -die perfekte Droge...



doch es zeigte sich bereits eine Toleranzentwicklung und die besagte Gier nach dem Stoff. Anfangs nahm ich 100-150mg, dann 250, 350, 500...



seither habe ich fast immer irgendwo am Körper leichte Muskelzuckungen, es ist nicht so das diese Zuckungen zu Bewegungen führen würden, nein es zuckt einfach ein Muskelstrang vor sich hin (wie bei einem Schlangenbiss, wenn jemand so etwas schon z.B. im TV gesehen hat) und Missempfindungen im linken arm habe ich auch. Diese fühlen sich wie elektrische Schläge an, wie wenn man eine Elektrozaun für Nutztiere anfasst, sehr eigenartig und unangenehm das ganze. Manchmal wache ich sogar mit einem leichten Muskelkater im Oberschenkel oder in einer Wade auf...





naja, nach 15 Bier und einem halben Gramm Koks kam ich aus der Hauptstadt zurück, mit einem Blister Valium 10mg, 1/2g koks mittlere Qualität, 200mg Morphinsulfat (eine Kapsel Substitol), 30ml Tramal tropfen und 300mg bestes, schnee-weißes Heroin... also konnte die "rumm - Drufferei" munter weitergehen...



Am 6.1.08 hatte ich meine erste Panikattacke, ich dachte ich verreck... ich wusste noch nicht dass es so etwas überhaupt gibt und dachte daher ich, ich hätte einen Herzinfarkt. Ich lag im Bett, habe ferngesehen und gechillt (habe ca. 5h vorher shore gerotzt); dann schlief mein linker Arm ein, naja kein Problem, vorerst. Doch nach kurzer Zeit schnürte sich meine Kehle zu, ich bekam fast keine Luft mehr. Ein stechender Schmerz machte sich zusätzlich in der Herzgegend breit. Jetzt geriet ich in Panik, imho verständlicher Weise, mein Herz begann extrem schnell, hart und unkontrolliert zu rasen, kalter Schweiß und ein blutiger Geschmack im Mund rundete die Sachen nur noch ab, setzte quasi dem Ganzen die Krone auf!

also am nächsten Tag gleich zum Onkel Docktor nachschauen... erstmal EKG gemacht, Blutdruck gemessen und Blut abgenommen. nach einem kurzen, aber sehr informativen Gespräch mit meinem Hausarzt hatte ich einen Blister Anxiolit forte 50mg Oxazepam in der Hand! gleich mal eine eingebaut und WOW! hat’s mich verscheppert!!! ich finde Oxa (50mg) weitaus besser als Diaz (30mg) wobei Diaz viel stärker sein müsste, kp. tjoa, somit war die polytoxerei perfekt! Opioide + Benzos + Weed und massig Alkohol...



nach einer Woche waren die blutwerte da, alles in bester Ordnung.



ich habe nach meiner bisher schlimmsten Attacke (45min im zu dann ab ins KH!) 2mal 5mg Diazepam i.v. bekommen, war wirklich sehr geil! freak



danach 24h EKG. auch alles ok, bloß der Puls ist ein wenig zu hoch (habe ich aber fast immer durch chronischen Grass Genuss einen Ruhepuls von ca. 100) danach so etwa 2 Monate 2 pro Woche eine Attacke, wodurch mein Benzokonsum immer stärker und stärker wurde, bis auf 100-200mg Oxazepam täglich +gelegentlich Valium, so um die 20-40mg. also beschloss ich erstmal aus zu schleichen. das war psychisch schon verdammt anstrengend, ich wurde depressiv und leide seit damals an Stimmungsschwankungen, vorrangig wenn ich nüchtern bin.

seit langem hab ich nun extreme Schlafstörungen (max. 2-3h pro Nacht) und die Psyche kackt immer weiter ab. ich bin nur noch 24/7 dicht... aber dennoch liebe ich dieses Gefühl sooo sehr, es gibt mir Liebe, Wärme und Geborgenheit, nicht zu vergessen Schmerzfreiheit, Aldas was mir diese grausame, kalte Welt nicht gibt! man muss dazu noch wissen dass ich immer "die Krot gfressn hob" (von allen "gefickt" wurde) und deshalb vom total extrovertierten Psychonauten zum dauerbreitem, resignierenden Weltverbesserer wurde.





"Morpheus ist mein bester Freund, er beschützt mich vor den furchtbaren Dingen auf dieser Welt, er lässt mich in sein Reich um mich von den psychischen und auch physischen Strapazen des Lebens auszuruhen, ein opioides Watte-Bett mit warmer, kuscheliger benzo-Decke, Bier ist mein Wasser und rauch meine Luft!", ein Kumpel hat mir erzählt dass ich das im Halbschlaf vor mich hin gestammelt habe





ich versuche momentan mich irgendwie aus dieser Misslichen lagen, in die ich mich selbst reingeritten habe, raus zubringen, aber as said, ich weiß ja nichtmal ob ich das will...



es stört mich nicht oder hindert mich gar am Alltag, nein, das Ganze ist recht gut alltagstauglich und körperlich bin ich (noch) nicht drauf, also top fit. ich versuche mich mit Benzos und Opis abzuwechseln um die jeweilige Toleranz möglichst unten zu halten, was bis jetzt auch recht gut geht, zu meinem Erstaunen, hehehehe...



ich kann so nicht mehr lange weitermachen, das schaffe ich nicht. ich will geliebt werden, wider nüchtern durchs Leben gehen können und sagen: "mir geht’s gut, scheiss auf diese Idioten, Selbstmitleid bzw. sich runter ziehen (lassen) bringt’s nicht, genies es einfach". doch dazu bin ich einfach noch nicht bereit... mir fällt es sehr schwer auf Leute zuzugehen, bin iwi. zu paranoid dazu (was wenn sie mich für einen Spinner halten, oder gar wieder nur ausnutzen??) ist iwi. eine "gesellschafts- induzierte" Abneigung gegen Menschen bzw. Sozialphobie, in gewisser Weise.





so, ich muss mal ne kleine Ergänzung machen... (~September 08)





ich bin jetzt nun schon seit knapp 9 Monaten drauf. mit den ein oder anderen Ausrutschern, so hab ich schon meinen 1. und 2. Opi- bzw. Tramalentzug hinter mir (1. abgebrochen nach nichtmal einer Woche, 2. aus geschlichen bzw. Toleranz von 800mg Tramadol auf 300 reduziert) habe auch schon desöfteren Morphin injiziert, auch Heroin und Kokain.





-alles Sachen auf die ich nicht stolz bin, die aber trotzdem "passiert" sind (falls man das überhaupt so nennen kann) und sich sehr gut anfühlten, wär hätt’s gedacht?!



im Moment bin ich gerade den 2. tag auf Subutex, nasal, und werde Morgen versuchen wieder mal ne Pause ein zulegen. ich denke ich hab meinen Konsum sehr gut in den Griff bekommen, auch wenn’s vll. nicht so aussieht, aber ich habe für mich einen Weg gefunden bzw. gewählt. Opioide/Opiate, Benzos, Weed und nurmehr gelegentlich Alkohol. Benzos nutze ich auch nur noch in geringen Dosen, gegen Stress oder das fiese kribbeln welches ich des Öfteren im arm habe (seit meinen PA’s), also in Dosen wie 25mg Oxazepam oder 10mg Diazepam. -nicht mehr zu Rauschzwecken, oder nur ganz selten mal 50mg oxa zu nem Opi. ich bin glücklich, mir geht’s körperlich relativ gut und psychisch ist soweit auch alles wieder in Butter.



Ich habe mich bewusst für ein Leben mit "Drogen" entschieden, da ich diese "Drogen" als Medizin benutze, klar gönn ich mir den Rausch, aber nicht täglich, die Toleranz muss im Rahmen bleiben und der ist so klein dass er keine physische Abhängigkeit zulässt. mit Injektionen hab ich mehr oder weniger für ne zeit Lang abgeschlossen (ein fetter Bluterguss an der Einstichstelle nach dem injizieren von Kokain (hab aus Verpeiltheit vergessen die Sperre vor dem Rausziehen der Kanüle zu entfernen) hat mich etwas abgeschreckt, obwohl ich wusste das nix "schlimmes" passiert ist. ich habe auch sonst nur sehr selten i.v. konsumiert, da damals schon fest stand das das Gefühl einfach zu unglaublich ist um damit auf Dauer klar zu kommen.





so, es ist mir ein Bedürfnis jetzt, nach über einem Jahr, wieder etwas zu ergänzen..



was ist passiert?!



ich bin "drauf" und zwar richtig. täglicher Konsum steht am Programm, richtig geile Sache. man muss sich mal vorstellen, nach einer etwas längeren Nacht, nach welcher man gerne ausschlafen würde, spätestens, so gegen 8:00, durch Stromschlag-artige Zuckungen geweckt zu werden, in den Eingeweiden herrscht Krieg, die Gedanken kreisen unaufhaltsam, dem großen Magneten folgend, immer weiter, schneller und wirrer; kalter Schweiß steht einem auf der Stirn und man zittert am ganzen Körper. nun gut, was bleibt einem übrig? -stoff und zwar schnell.



Jeden Tag das selbe Spiel: aufstehen, Tramal/Morph/etc. und oxazepam reinwerfen (Trama ist ein muss (SNRI!! -Brainzap’s/Stromschläge) alles andere ist durch Gleichwertiges austauschbar) und nach ner knappen stunde, 1-2 Tassen Kaffee und 3 Bong-Hits, merke ich wie es mir besser geht; ich werde langsam wieder "normal"... am Nachmittag, oder Abend, noch mal das selbe spiel, nur nicht so drastisch, man weiß schließlich wann man Stoff braucht.



auch Injektionen hab ich mehrfach durchgeführt, nach den ersten wurden nur noch Koktails geballert, sprich Morphin/h + Oxazepam und/oder Flunitrazepam +ggF. etwas Kokain; letzteres sehr selten. neuerdings hab ich auch ein NL für mich entdeckt, Dominal forte 80mg, verstärkt die sedierende Komponente der Opis und Benzos schön, macht im Gegenzug die Euphorie etwas kaputt, however...

ich hasse es, ich nehme Tagesdosen, die andere töten würden, nur um nicht entzügig zu werden; das ist doch, hmm, ...

eine schöne Scheisse, in die ich mich da reingeritten hab, aber gut, ich kann (noch) damit leben, hauptsächlich weil ich meine Medis verschrieben bekomme, die Menge illegal zu besorgen könnte ich mir nie leisten, zeitlich wie finanziell. naja, ist ne gewisse "Lebenskreise", in der ich mich nun seit nem Jahr befinde; ständig geht es bergauf und wieder bergab; die Zauberbohne hebt mich in mein Luftschloss und wie ich dort ankomme, verliere ich auch schon den Boden unter den Füßen -klatsch; und man liegt, nach Luft schnappend wie ein Fisch am trockenen, am Boden der Tatsachen. hart und in Keinerweise herzlich. ich verliere nach und nach den Halt, die Hoffnung, die Lust/den Antrieb. aber so geht es nicht, schon garnicht wenn man noch dieses Schuljahr meine Matura (Abi) machen will/muss! die Lethargie muss man versuchen zu überwinden, z.B. mit 5 Tassen Kaffee am Tag, oder sich einfach motivieren, nur wie oO

-wie soll man sich Hoffnung machen, nach alldem Scheiss, den man gebaut hat, wenn man weiß dass alles im Sand versinkt. ein nochsoschönes und stabiles Haus bringt nix wenn es ein mieses Fundament hat; ... ;

ich versuche mich jetzt erstmal von meiner Lungen- und Rippenfellentzündung zu erholen, wieder etwas kraft sammeln und dann ab in die Schlacht! somanche hab ich zwar schon verlohren und werde es auch weiter, aber den Krieg gewinne ich! der Sieg über mich soll mein sein!

ok, wie stell ich mir meine Zukunft vor?

Matura, Studium (Chemie, später Pharmakologie, geilen beruf bei nem Pharmariesen und massig Forschungsgelder ;) +Opiate/Opioide -ist doch schön, nicht?!



naja, wie es schlussendlich wirklich wird, wird sich zeigen. die erste und zugleich wichtigste Hürde steht mir kurz bevor und so wie es im Moment noch aussieht versenke ich diese richtig derbe -was natürlich sehr schade und blöd wär; deshalb: Ruder rumreissen, bevor es zuspät ist, die Segel hängen schon voll im wind.







auf ein neues, erfolgreiches Jahr! prostmahlzeit.



-



noch was neues, nach 1 1/2 Jahren Konsum.



ich bin noch immer richtig drauf und zwar mittlerweile in Dosen, dass ich einen kalten Entzug zu 90% nicht überleben würde (Kreislauf -abfuck, kotzen und daran ersticken; gibt aber noch weitere Möglichkeiten, viel grausamere, wie Krampfanfälle..)



ich habe jetzt einen Arztwechsel gemacht, zu einer netten Ärztin, mit der man auch reden kann. ich bekomm von ihr meine Medis, kontrollierte Abgabe, und werd im Sommer auch anfangen die Benzos aus zu schleichen. so wie es allerdings aussieht, werden Opiate/Opioide immer ein Teil meines Lebens bleiben, 1. weil ich sie liebe und 2. weil ich sie brauche um ein akzeptables Leben führen zu können, physisch und psychisch. -das stand aber schon lange fest. weiters hab ich jetzt sogar die Hoffnung auf Morphin umgestellt zu werden! ich freu mich sowas von dermaßen, nur leider halten sich die Ärzte da eher bescheiden und zögern alles bis zum geht nicht mehr hinaus... momentan nehme ich Tramal und Paracetamol (+Magenschutz Omeprazol) wegen der Analgesie und Oxazepam gegen PA’s, Schlafstörungen und Paranoia (letztere wird bei mir durch Morphin viel besser!!). Beikonsum ist auch relativ hoch (Morphin, mein Liebling ), hauptsächlich aus Analgetischen gründen (ich bewege mich zwischen 5 und 7,5 auf der Schmerzskala über den Tag, und zwar JEDEN Tag.. nach med. Indikation zufolge, müsste ich schon längst Morphin bekommen, so gibt’s halt highdose (das versteh ich sowieso nicht, wie ein Arzt Tagesdosen von 800-1000mg zulassen kann, war übrigens beim vorigen genauso, und das bei einer therapeutischen Höchstdosis von 400mg/Tag !!) + NSAR, die mir auf Dauer die Leber zerficken.. tolle Sache.



meine primären Ziele sind jetzt erstmal die Matura (Abi), auf Morphin umgestellt werden und die Benzos aus zu schleichen. dann geh ich auf die Uni und bin direkt an der Quelle... wie sich das ergeben wird, wird, wie so oft, die Zukunft zeigen. außerdem währe es sinnlos sich den Launen des großen Magneten zu widersetzten.



Aber es gibt auch positives zu berichten: und zwar wurde ich nun auf Acemtacin (90mg retard) +40mg Pantoprazol (Protonenpumpenhemmer) und 800mg Tramadol (Noax© uno 24h retard) (+max. 300mg Tropfen) umgestellt; zusätzlich nehme ich unterstützend einen B -Vitaminkomplex (Neurobion), Aminosäuren komplex, b.B. + 25-50mg Diphenhydramin. 300mg Oxazepam bekomme ich auch noch, aufgrund meiner Prarnoia, Schlafstörungen und Panikattacken. Die neue Medikation ist erstaunlicherweise sehr effektiv, der Schmerz ist jetzt unter 5, was eine gewaltige Erleichterung für mich ist; auch die Entzündungen in den Schleimbeuteln ist um einiges besser geworden, ich kann mich wieder annähernd normal bewegen.

Diesen Herbst werde ich voraussichtlich eine einmonatige Reha machen, hauptsächlich um meine kaputte Wirbelsäule zu behandeln, aber auch um mich besser kennen zu lernen, um meine Psyche in den Griff zu bekommen. Ein Monat Therapie, alleine mit meinen Gedanken; entweder drehe ich völlig durch, oder ich schaffe es tatsächlich mich zu rehabilitieren. Eines steht jedenfalls fest: ich werde schreiben, und zwar viel; alle meine wirren Gedanken werden auf Papier gebannt!



kg.