Langzeit-Berichte lesen

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Titel:Meine kleine Geschichte.........
Droge:Cannabis
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:02.04.2011 01:06
Nützlichkeit:7,80 von 10 möglichen   (49 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hallo alle zusammen,



jetzt im zweiten Anlauf, da mir gestern nach 3 Stunden schreiben der Explorer abgestürzt ist….



eigentlich war ich im Land der Träume bisher nur als passiver Nutzer aktiv, aber heute habe ich mich dazu entschlossen, mal meinen eigenen Tripbericht zu verfassen. Einen Langzeitbericht - wie ich festgestellt habe.



Es geht mal wieder ums Kiffen. Dazu muss ich sagen, dass ich mich für einen ganz normalen Jungen halte und es irgendwie schon erstaunlich finde, dass es mal dazu kommt, dass ich jetzt im Nachhinein dazu komme, einen Erfahrungsbericht über Drogen zu schreiben.



Angefangen hat alles wie bei vielen - gaaaanz klein. Mit 13 oder 14 oder so fand ich schon einen extremen Reiz am kiffen und deshalb habe ich es mit Freunden über gaanz viele Ecken geschafft, an etwas Gras zu kommen.

Ich errinnere mich ehrlich gesagt nicht mal mehr genau, wie mein erster Rausch war und wo er war.. Auf jeden Fall machte ich sonst die ganz normale "Drogenkarriere" eines jugendlichen Gymnasiasten durch. (Ich bin jetzt 18 und in der 12. Klasse.)



Ich kiffte eben ab und zu aber hauptsächlich trank ich eben am Wochenende mit den Freunden, am Anfang im Park, dann in Bars oder bei Kumpels und dann natürlich etwas später auch beim Clubben gehen oder so.



Das Kiffen hat mich die ganze Zeit über begleitet, hatte aber nie eine grosse Rolle. Man hat eben ab und zu gekifft, wenn man was hatte. mit etwa 16 hatte ich meine "erste Phase". Da wurde es normal, am Wochenende "Kiffersessions" bei Freunden zu Hause zu machen. Schön 3-4 gute Kumpels, 1-2 Baggys, viel rauchen, lachen, irgendwan pennen gehn.



Bong habe ich und mein Freundeskreis eher selten geraucht. Mal hatte ein Freund eine, aber die war dann schnell wieder kaputt und dann hat man eben wieder Joints oder Blunts geraucht.

Hab mir also keinen grosses Kopf gemacht, mein Leben gelebt und Spass gehabt.

Zwischenzeitlich hab ich so halb gedealt, um eben umsonst rauchen zu können (25 g gekauft, 10 geraucht, 15 verkauft....)



So ging das eine Weile, bis ich irgendwann beschloss, es einfach mal eine Zeit lang zu lassen. Während dieser Kifferphase habe ich mir auch einen schönen BTMG-Verstoss erlaubt.



(Ein Kumpel hatte etwas in der Schule dabei und als er es mir im Unterricht kurz zeigen wollte, hat das ein Lehrer gesehen und wir beide wären fast von der Schule geflogen. Der Polizei hat das „kurz-in-der-Hand-haben“ auch schon für eine Anzeige wegen Besitz (nicht Eigentum) von Cannabis gereicht, was zu einem Pflichtseminar über Drogen führte. (wo ich noch viel Krassere & Dealer kennenlernte.^^))





Deswegen habe ich auch etwas Theater mit meinen Eltern gehabt, aber irgendwie war alles nie ein Problem, da ich immer relativ gut in der Schule war, einen gepflegten Freundeskreis hatte und die Anzeige "nur aus Pech" war....

Habs halt gelassen, war kein Problem und ich hab eben an Wochenenden mehr getrunken, und bin eher in Clubs gegangen, anstatt die "Sessions" bei Kumpels zu veranstalten.



Mit etwa 17 Jahren fing das Ganze wieder von vorne an. Von der Schule aus gab es einen Austausch mit Bordeaux. Die Franzosen kifften ordentlich und so kam ich wieder dazu und hatte richtig geile 3 Wochen, in denen ich fast jeden Tag wieder geraucht habe. Wieder zurück in Stuttgart ging es natürlich weiter, ich hatte einen echt coolen Dealer, einen Türken, mit dem ich fast mehr Freund als Kunde war und so kam es dazu, dass ich locker an grössere Mengen kam.

Dann begann die Zeit wieder, in der ich anfing um die 50 Gramm zu kaufen und den Freundeskreis zu versorgen. Kein Profit, aber immerhin umsonst rauchen.



Ich kiffte also wieder fast regelmässig, mehrmals die Woche. Die Franzosen kamen auch nach Deutschland, was nochmals zu einer Steigerung meines Konsums führte. Bis ich dann ein zweites mal erwischt wurde. Wieder total unglücklich (ich glaube ich bin für so nen Scheiss echt prädestiniert -.-)

Das war auf dem Volksfest und ich wollte total stoned noch einen bauen gehen, bemerkte aber erst auf dem Klo, dass ich kein Ott mehr hatte. Beim Rausgehen wurde ich von 2 Bullen rausgefischt und kontrolliert: Longpapes, Kippe hinterm Ohr, Masher in der Tasche, leerer Beutel, Augentropfen und TROTZDEM knallrote Augen.

Also auf die Wache, Urintest, positiv -> Meldung an die Führerscheinstelle.

(Dem Franzosen, der dabei war passierte natürlich nichts, weil die Beamten kein französisch konnten und sich keine unnötige Arbeit aufhalsen wollten. Typisch. )

Auf jeden Fall musste ich jetzt um meine Zulassung zur Führerscheinprüfung bangen, eventuell sogar MPU und so hörte ich also wieder vom einen auf den anderen Tag auf zu rauchen.



Als ich dann wirklich mit dem Führerschein beginne wollte, liess mich die Führerscheinstelle ganze 4 Monate warten, bis sie mir grünes Licht gaben. (Normalerweise dauert es nicht länger als 1 Monat)

Das GRÜNE LICHT =) allerdings bedeutete auch wieder dass ich „legal“ ohne Angst haben zu müssen, jederzeit zum Pinkeln einberufen zu werden wieder kiffen konnte. Was ich auch sofort wieder tat.



Diesmal war es am schlimmsten. Ich hatte einen neuen Dealer, direkt ums Eck, ein paar Freunde, auch direkt ums Eck und eine relativ schwere Rückenverletzung von einem Skiunfall, die mich so einschränkte, dass ich keinen Sport mehr machen konnte, kaum aus dem Haus konnte, und jeeede Menge Freizeit, die ich aus Langeweile mit Kiffen verbrachte.

Als dann meine Eltern auch noch ohne mich in die Ferien gefahren sind, war der Absturz vorprogrammiert. Sturmfrei, ein Freund „zog bei mir ein“ und wir Kifften und feierten durch.

15.00 Uhr der erste Joint, bis um 19.00 Uhr chillen, dann anfangen zu saufen und in den Club bis am nächsten Tag um 7.

Eine Woche lang. Nach dieser Woche merkte ich, dass es gerade etwas krass wurde, aber auch als meine Eltern wieder da waren, ging das Kiffen weiter. Jeden Tag. Locker 30 Tage am Stück.



Ich sagte mir immer wieder, dass es demnächst mal an der Zeit wäre, wieder aufzuhören, aber ein Tag ging ja immernoch.

Als dann einige Freunde aufgrund ihres Führerscheins aufhörten und ich da eigentlich mitmachen wollte, merkte ich das erste mal, was für ein Problem ich eigentlich habe. Ich konnte nicht. Wurde immer wieder schwach, rauchte wieder, nahm mir breit etwas vor und brach es am nächsten Tag wieder.

Wenn nicht am nächsten Tag, dann spätestens am Wochenende, wenn ich etwas getrunken hatte….

Da wurde mir das erste mal bewusst, dass ich wirklich abhängig war.

Komisches Gefühl, da man es ja „einfach lassen“ muss und das doch nicht so schwer sein kann, aber irgendwie trickste ich mich immer wieder selbst aus.

Ich hatte auch einige (mir) wichtige Regeln gebrochen wie zum Beispiel nicht gegen schlechte Laune zu rauchen, oder um etwas zu verdrängen. An meinem Umfeld merkte ich es so langsam auch; sogar meine Mutter sprach mich darauf an, ob ich wieder kiffe, weil ich so launisch und aggressiv wäre. Vor meiner Freundin schaffte ich es irgendwie das zu verbergen. Sie wusste zwar, dass ich kiffe, aber nicht WIE VIEL eigentlich. Jeden Abend.



Körperlich bekam ich es langsam auch zu spüren, war immer müde, kränkelte oft und ich bemerkte meine krassen Launeschwankungen zwar selbst, konnte aber nichts dagegen machen.

Auch viel mir z.B. schon die Vorstellung schwer, am Wochenende weg zu gehen, ohne geraucht zu haben. Der Rausch ohne Gras war langweilig.





Es hat mich viel Überwindung gekostet, aber irgendwann bin ich dann etwas aus mir heraus gegangen, hab mit meiner Freundin darüber geredet, meinen Jungs gesagt, dass es besser ist, wenn ich nicht mehr rauche und für mich selbst vorgenommen, dass jetzt mal WIRKLICH Schluss ist.

In etwa einem Monat werde ich meinen Führerschein haben und ab da kann ich es mir sowiso nicht mehr leisten, zu rauchen.





Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Bericht etwas helfen, informieren oder vllt sogar warnen. Was ich aber auf keinen Fall machen will, ist, das Kiffen schlechtzureden. Ich bin mir sicher, dass die letzten Jahre einige der geilsten meines Lebens waren und bereue nichts und würde alles genau so noch einmal machen. Man muss nur wissen wo Schluss ist.



Greetz, Malumar





Edit #1 :



Zu meiner Affinität, bei allem erwischt zu werden.......

Gestern Nacht wurden wir beim Weggehen aus einer Gruppe von etwa 100 Leuten herausgefischt und "allgemein kontrolliert" . Ich bekomme jetzt eine Geldstrafe wegen einer Ordnungswiedrigkeit; ich habe einem nicht-18-Jährigen Zigaretten gekauft. Das muss mal wieder mir passieren -.-

Allerdings hatte ich in so einer Situation das erste mal in meinem Leben Glück. Ich wurde komplett kontrolliert und durchsucht.

EINE Woche vorher wäre das eine weitere Anzeige wegen BTM gewesen.

Zum Glück habe ich meine ganzen Utensilien weggeworfen oder verschenkt....... Keine Papes, Augentropfen oder ähnliches mehr.

GLÜCK.



Edit #2 :



Mal wieder die Ferien und irgendein kleiner Anlass hat gereicht, um mich selbst zu verarschen. Ein mal eine "kleine Ausnahme gemacht" und daraufhin wieder jeden Tag/Abend gekifft. Die Ferien (2 Wochen) durch und jetzt in der Schluzeit wieder seit fast 2 Wochen JEDEN ABEND. Durchgehend.

Traurig irgendwie, wenn man sieht wie schwach man ist und nichts dagegen machen kann....



Edit #3 :



Jetzt etwa ein Dreivierteljahr später ist alles wie früher... Ich kiffe. Regelmäßig, fast jeden Tag...



Edit #4 :



Letzte Woche habe ich (hoffentlich) erfolgreich mein Abitur geschrieben aber vom Kiffen bin ich trotzdem nich losgekommen. Habe jeden Tag selbst vor den Abiklausuren geraucht... Inzwischen bin ich dicht im Unterricht, dicht am Steuer und hab die Abneigung gegenüber der Bong vollkommen verloren....... Im Rückblick kann ich sagen, dass ich eigentlich meine komplette Jugend gekifft habe aber ich weiß trotzdem nicht ob ich es bereue.. Eigentlich war es eine schöne Zeit nur sollte man wissen wann Schluss ist und wenn man mit seinen Freunden keinen Spass mehr hat, beim Kiffen nicht mehr lacht und sich nurnoch zusammen die Bong teilt sollte es eigentlich mal wieder Zeit für eine Pause sein.....