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Titel:Ein halbes Jahr im Rausch - Ein junger Mann auf Abwegen
Droge:Benzodiazepine
Autor:laxor
Datum:29.06.2010 14:23
Nützlichkeit:7,53 von 10 möglichen   (64 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hallo Leute



Die Drogen um die es geht sind Benzodiazepine (Lorazepam) , Kratom, Zopiclon, und Marijuana



Ich wollte einfach mal meine kleine Geschichte aufschreiben , was bei mir in den letzten 6 Monaten so passiert ist.



Angefangen hat alles letztes Jahr als ich massive Schlafstörungen bekommen habe und diese vorerst mit Vivinox stark( DPH) bekämpfte.

Nur leider ist es dann bei Vivinox nicht geblieben denn mit den Schlafstörungen kamen auch Depressionen dazu die sich aus Problemen im Berufsalltag

sowie Problemen in meiner Familie formten. Anfang Januar hatte ich dann genug davon und bin zu meinem Hausarzt gegangen und habe ihm meine Probleme geschildert.

Er ging leider nicht darauf ein , spielte alles herunter und entließ mich mit den Worten " Ich verschreibe ihnen keine Psycho-Pillen ".

Nun gut ich drängte und drängte und nach 2 weiteren Terminen verschrieb er mir Zopiclon.



Da saß ich nun ,stolz drauf meinem Arzt die Pillen rausgeleiert zu haben und bereit mich ENDLICH WIEDER ins Land der Träume zu begeben ( Schlafen nicht das Forum xD)

Das klappte die ersten Tage auch super , keine Nebenwirkungen wie dieser metallische Geschmack der oft aufritt oder Hangover . Abends meine Pille und der Laxor konnte schlafen .



Meine Depressionen wurden schlimmer und schlimmer , irgendwann war es soweit das ich es auf der Arbeit nicht mehr gepackt habe und ich ging zum ersten Mal in meinem jungen Leben zum Psychiater.

Ich redete mir alles von der Seele und schließlich stand ich nach einer halben Stunde in der Apotheke und löste mein Rezpet ein ( Zopiclon 7,5 mg , Citalopram 20mg , Lorazepam 0,5mg)

Außerdem wurde ich krangeschrieben insgesamt 3 Monate . Benzos und Nix Tun ist auf jedenfall keine gute Mischung ( Alkohol und Benzos auch nicht diese Erfahrung musste ich leider auch machen )



Mein Tag bestand dadrin irgendwann gegen Mittag aufzustehen , Citalopram einzuwerfen dazu noch entweder was Loras oder ein bischen Kratom was ich auch in der Zeit des Nix Tun´s für mich entdeckt hatte.

So zogen sich die Wochen dahin und ich merkte irgendwann mal das ich immer matschiger im Kopf wurde. Ich wurde vergesslich , war gereizt wenn ich mich nich wegschießen konnte sondern nüchtern sein musste und

fraß wie ein Schwein ( habe die Vermutung das das Citalopram das auslöste , sicher bin ich mir nicht ).



Ich las auch jeden Tag im LdT Tripberichte sowie das Forum was sich meistens bis Abends hinzog. Dann Ende Februar war jemand aus meiner Familie gestorben und schon gab es wieder einen negativen Rückschlag für mich . Am Tag der Beerdigung schoss ich mich vollkommen ab wie Smarties fraß ich meine Benzos eine nach dem anderen und merkte während des Konsum die voll entfaltete Wirkung nicht - was ein Fehler war.

9mg reines Lorazepam setzten mein Zentrales Nervensystem außer Gefecht. Ich kann mich nicht an sehr viel erinnern was nach der Beerdigung passiert ist , das meiste weiß ich aus Erzählungen.



- Ich laberte eine zusammen habgslose Scheiße

- Mein Atem setzte ab und zu aus

- Laufen war fast unmöglich

- Black- Out vom allerfeinsten



Meine Mutter rief meinen Psychiater an und fragte was passieren kann und nannte meine bisherigen Symptome und er erklärte ihr das sie sehr gut auf mich achten soll weil wenn das mit der Atmung nicht besser wird könnte ich ins Koma falllen .



Das geschah Gott sei Dank nicht und am nächsten Tag ( so gegen 16.00 wachte ich auf) war soweit wieder alles in Ordnung . Das Erschreckende war aber die Tatsache das mich dieser Vorfall in keinster Weise verängstigt hat ( wie auch wenn man sich mit einem angstlösendem Medikament abschießt) und so überlegte ich schon wie ich das ganze runterspielen kann um noch ein Döschen verschrieben zu bekommen .



Nun ja Ende März kam ich durch Gespräche mit meiner Mutter , meinem Bruder und meinem besten Freund zu dem Endschluss das ich etwas ändern muss denn so ging es einfach nicht weiter.

Also sagte ich den Benzos lebewohl und und konszentrierte mich auf meine Therapie die ich Mitte März angefangen hatte. Das klappte eigentlich auch ganz gut und zum meinem Glück hatte ich Mitte April auch wieder eine Freundin die mich bis jetzt begleitet und 100% hinter mir steht .



Dann kam ein Fehler den ich so schnell nicht vergessen sollte . Ich kam auf die Idee doch nochmal Weed zu probieren und das erwieß sich als Fehler ( bin anscheinen jemand der THC nicht verträgt , hatte mit 14 bereits eine Panikattacke gefolgt von Paranoia , Verfolgungswahn, DP,DR) doch ich dachte ( naiv wie ich war) das die Zeit reif ist ein Treffen mit Mari-Juana nochmal zu probieren.



Das ging leider in die Hose ich hatte mir einen Kopf gegebn in meiner neu gekauften Bong ( naja schlimmer Fehler 5 Jahre Weed Abstinenzler und dann direkt Bong o.O ICH war Dumm)



Dann gin es los alles prasselte auf mich herab.



-Todesangst kam auf

- Alle Gliedmaße kriebbelten

- Puls von 170

-DP,DR



Ich dachte ich sterbe, werde verrückt , muss in die Klapse , kann kein normales Leben mehr führen.

Ich dachte meine Seele löst sich auf und ich verbleibe als leere , angsterfüllte Hülle zurück.

Meine Gedanken liefen Amok ich konnte keinen normalen Gedanken mehr fassen .

Mir flogen Arzneimittelnamen durch den Kopf für die ich gemordet hätte wenn ich sie hätte bekommen können

Diazepam Lorazepam Flunitrazepam Midazolam Haloperidol SCHEIß EGAL hauptsache ich muss das hier nicht mehr ertragen .



und dann schlief ich ein ...





Die Symptome schwächten sich am nächsten Tag wieder ab und es zog sich noch knapp 3 Tage so hin bis ich wieder "normal" war.

Dann kam eine Woche später wieder eine sehr heftige Panikattacke und die musste ich wieder aushalten was ich als eine Art Strafe ansah.

Doch dann reichte es mir Montags machte ich mich auf den Weg zu meinem Psychiater und Got sei Dank konnte er mich zwischenschieben.

Er verschrieb mir als Bedarfsmedikation Lorazepam und ich war zufrieden.



Doch eines habe ich jetzt gelernt Benzos sind wundervoll und gleichzeitig ekelhaft. Sie können dir helfen und dich in den Abgrund stürzen.

Ich denke das gilt für viele Substanzen und man muss einfach lernen damit umzugehen. Mein erstes Röhrchen Loras habe ich immer noch und es fehlen nur 4 ( habe nur bei 2 PA jeweils 1 mg genommen)

Und ich bin zufrieden denn wenn ich mir vorstelle keine zu haben wenn die die Todesangst kommt nur weil ich die verschwendet habe um zu Chillen dann könnte ich mich selber klatschen.



Dann habe ich vor knapp 2 Wochen einen weiteren Schritt unternommen und bin jetzt seit 18 Tagen Zopiclon frei und da bin ich schon ziemlich stolz drauf wenn man bedenkt das ich 6 Monate lang nur damit geschlafen habe.

Und heute habe ich damit auch angefangen Kratom wegzulassen denn es ist für mich nichts mehr Besonderes gewesen sondern ich hatte jeden Tag meine Standard Dosis und das ist echt zu teuer geworden.



Als letzten Schritt werde ich wohl Citalopram ausschleichen aber damit lasse ich mir noch etwas Zeit.



Hoffe der Langzeitbericht gefällt euch auch wenn es nicht explizit umd eine Droge geht sondern eher um eine Drogenkarriere die ich gestoppt habe bevor sie richtig anfangen konnte



Ich wünsch euch was Laxor :D