Langzeit-Berichte lesen

Übersicht:

Titel:Mein 3 jähriges DXM Leben
Droge:DXM
Autor:Groove Frog
Datum:14.09.2006 18:09
Nützlichkeit:8,06 von 10 möglichen   (70 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hallo allerseits! Mit diesem Langzeitbericht möchte ich euch zeigen, dass es an der Droge DXM, die immer wieder so verherrlicht wird und als optimal bezeichnet wird, so einige Schattenseiten hat. DXM ist überall leicht zu beschaffen und ist auch no billig… Dass viele Leute auf das Zeugs abfahren kann ich gut verstehen. Doch mit diesem Text möchte ich euch meine Geschichte mit diesem Stoff erzählen.



Zuerst etwas zu mir: Bin 18 Jahre alt, 1,80 gross und rund 65 Kilo schwer (oder auch leicht).

Wohne mit meiner Familie zusammen in einem grossen Einfamilienhaus etwas entfernter einer Stadt. Habe viele Kumpels komme mit so ziemlich allen gut aus und das Familienleben ist intakt. Bei meiner Persönlichkeit bin ich mir nicht sicher… Irgendwie habe ich viele verschiedene Seiten. Je nachdem mit wem ich gerade zusammen bin verhalte ich mich so oder so. Da ich mich in sehr vielen verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen aufhalte, passe ich mich irgendwie immer an. In einer Situation bin ich der Nachdenkliche, einmal der Partymacher, einmal einfach nur traurig. Keiner von meinen Bekannten kennt alle Seiten an mir… In der Berufschule habe ich eine Seite, Zuhause, und und und.

Was auch noch zu erwähnen ist: Der Nachteil wenn man viele Leute gut kennt, ist das es auch viele gibt die während eines Jahres sterben können. Ich war in Jahren 2005/06 jetzt schon an 8 Beerdigungen, allesamt von Leuten die nicht über die 30 wurden. Meinen psychischen Zustand ist bis Heute sehr labil, die Todesfälle verstärkten diesen Zustand meiner Meinung nach noch…





Vor gut 3 Jahren nahm ich das erste Mal DXM in Form von Bexin. Damals war es noch die reine Neugier. Die Anfangsdosis lag bei rund 275mg. Dann in 50mg Schritte bis auf 500mg. Das Circa innerhalb eines Jahres. Man kann sagen, dass ich damals einfach nur ab und zu das DXM brauchte. Jedoch wurde es nach diesem Jahr schnell mal ein Verlangen daraus. Einfach 6 Stunden mal abschalten und nur geniessen. Ich litt damals schon sehr unter Zeitdruck, so war freie Zeit oft rar und ich tripte oft mitten in der Wochen über die Nacht. Am nächsten Tag direkt in die Schule. Damals merkte ich noch keine gesundheitliche Nebenwirkung, oder wollte sie nicht wahrhaben. Dass ich 2 Tage mit einem komischen Gefühl im Kopf und mit geschwollenen Händen herum wandelte, störte mich damals nicht. Ab und zu 2-3 Monate Pause und dann wider voll drauflos im Wochentakt, ab und zu auch öfters. Vor einem Jahr machte ich ein halbes Jahr Pause. Danach folgte wohl die intensivste Phase. Dosen von rund 900mg wöchentlich.



Warum das alles? Mein soziales Umfeld war eigentlich in Ordnung, wären da nicht all die Todesfälle gewesen. Ich versuchte mit DXM herauszufinden warum man sterben muss, wie es ist, und wie es meine verstorbenen Kumpels ergangen ist. Das mit erschreckendem Ergebnis:

Hatte mehrere Nahtoderlebnisse, konnte Szenen sehnen (oder hab sie mir auf jeden fall sehr realistisch vorgestellt) in denen ich die Kumpels sehen konnte. Während den Trips erschien mir das Leben und alles drum herum so unwichtig, dass ich am liebsten aufgehört hätte zu leben um einfach in der anderen Welt, in der alles so perfekt schien zu bleiben. Desshalb wahrscheinlich auch das ausgeartete Konsummuster.



Doch zu meiner Gesundheit: Mein Körper hat sich immer noch nicht erholt. Herzrhythmusstörungen, allgemeine schwere Kreislaufprobleme, Zittern, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust/zunahme und Orientierungsprobleme sind an der Tagesordnung. Im Dunkeln falle ich sofort um, da ich einfach kein Gleichgewicht mehr habe. Psychische Probleme hab ich mehr als genug. Ich sehe oder spüre oft Dinge die nicht da sein sollten. Aus meiner anderen Welt. Habe zum Teil minutenlange Deja-vus. Habe oft auch das Gefühl, dass ich mein leben schon mal gelebt habe, oder ich es parallel lebe… ein komisches und bedrückendes Gefühl. Von den Stimmungsschwankungen und der Antriebslosigkeit schon gar nicht zu reden. Habe noch einige andere Beschwerden, doch diese alle aufzuzählen…



Hoffe, dieser LZB konnte euch ein wenig nachdenklich stimmen. Überlegt was ihr macht und was ihr machen wollt. Wenn jemand Fragen hat, stehe ich gerne zur Verfügung. Über Bemerkungen oder Anregungen von euch würde ich mich freuen.





Greetz Groove Frog