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Titel:Life with Tramadol
Droge:Tramadol
Autor:TakedaSh
Datum:29.08.2012 14:46
Nützlichkeit:6,83 von 10 möglichen   (24 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hi, bin grad "neu" hier angekommen(bisher nur VIEL mitgelesen^^). Bitte nicht zu viel erwarten -.-



Also erst zu meiner Person(als ich damit anfing):



Ich war..21/22, 70kg und gerade dabei meinen Abschluss nachzuholen.

Hatte viel Kratom vorher genommen um immer mal wieder den Stress zu vergessen. Aber leider bin ich eine ziemlich gestörte Person und mit der Zeit verstärkten sich meine Sozialen Phobien usw.

Da kam ich auf Tramadol, gerade weil es so was von leicht zu bekommen war(Gott sei gedankt^^).



Als ich es zum ersten Mal nahm war ich überwältigt von der Wirkung und zwar buchstäblich. Musste mich aufs Bett liegen und konnte mit geschlossenen Augen mir aussuchen an was ich denke, also keine wirkl CEV.

Der Konsum begann wie wohl jede Sucht beginnt. Erstmals einmal in der Woche, dann 2mal, erst nur abends und irgendwann jeden Tag. Bis ich also zum täglichen Konsum überging waren es vlt 3 Monate? So ca. halt.



Ok mein Leben war schon ziemlich leer zu dem Moment, aber es war nicht so, als wäre das „Medikament“ das einzige für mich. Anfangs nahm ich es nur um gewisse Dinge mehr genießen zu können, oder vlt „mehr“ fühlen zu können. zB ich war regelrecht verrückt/verliebt in einen Film. Auch ohne irgendwelche Substanzen(von denen ich damals schon einige hatte neben Kratom, DXM,..) konnte ich ihn sehr genießen.

Dann fing ich leider an mir die Dinge die ich wirklich liebte nur noch zu sehen/erleben wenn ich was genommen hatte. Und als dann Tramadol in mein Leben trat, war sowieso alles anders.



Anfangs wars nur so nebenbei..alle anderen meinen es fühle sich an „wie in Watte gepackt“, für mich fühlte es sich immer schon anders an. Egal ob in niedrigen Dosen(fing aber schon bei 200mg an^^) oder in höheren Dosen von 700-800mg(ich denke das ist doch für die meisten auch als hohe Dosis zu bezeichnen?^^). Das Gefühl das ich in low-medium dosen hatte ist schwer zu beschreiben(vor allem weil ich nun nach dem 3ten Entzug zumindest seit 2Wochen nix mehr genommen hab. Habe es aber wieder vor). Neben dem angenehmen kribbeln im Kopf hatte es vor allem verändert was/wie ich denke. Mir war es so was von (sry für die Wortwahl) scheißegal was irgendwer von mir denkt. Das war das Geilste für mich an dem ganzen Konsum..



Endlich waren die Ängste in mir ausgeschalten und ich konnte tun was „normale“ Menschen auch tun. Für die meisten hört sich das jz sicha so was von erbärmlich an^^(und das is es auch, deshalb dank ich ja der Anonymität des Internets)



Wie dem auch sei das ging Monate lang so. Bevor ich mein erstes Studium anfing, also in den Ferien, da nahm ich es jeden Abend und konnte so die Nächte genießen. Ich schlief lange und dachte den ganzen Tag eigentl nur daran wann ich es endlich nehmen könnte.

Vom Toleranzaufbau bemerkte ich damals jedoch nicht so extrem viel und immerhin waren es 5 ganze Monate. Also tägl meist 400-600mg.



Als das Studium dann anfing.. Ich bin wie gesagt extrem von Angst besessen, deshalb hab ich am ersten Tag ne hohe Dosis Benzos geworfen(Myolastan heißn die in Ö, is glaub ich tetrazepam in De oder so, kA) und zusätzlich natürlich mein Trama^^

Ohne die Benzos hät ich viel mehr gemerkt wie schlimm das ganze für mich war, deshalb war ich froh sie zu haben.

Hab ein Semester ausgehalten in dem ich jeden Tag bevor ich hinging..nja..mindestens 500mg in der Früh genommen hab und dann noch einiges mehr während des Tages. Hab nie gezählt, aber 800mg waren es wohl mind.



Durch eine Geschichte die nichts mit den ganzen medis zu tun hatte, vlt lediglich verstärkt wurde durch das „scheißegal Gefühl“, hab ich das Studium abgebrochen.

Natürlich aber weiter jeden Tag konsumiert..is ja klar. Alleine die Wirkung hatte sich verändert. Kennt wohl jeder der eine längere Zeit was bestimmtes nimmt. So wie am Anfang wird es sowieso nie wieder wirken. Aber es war mehr als das, es verlor zunehmend seine Wirkung. Dennoch nochmal so 6 Monate weiter.



In einer Nacht bin ich dann plötzlich aufgewacht und konnte nicht mehr atmen. Mir viel die dämpfende Wirkung von Tramadol schon immer auf und sie gefiel mir sogar^^ Aber das war eine orge Situation. Ich brauchte mehr als 3 std und jede Menge Kraft mich dazu zu zwingen jeden einzelnen Atemzug quasi bewusst zu tun. Das war auch deshalb extrem weil ich so irre müde war und Angst hatte, dass wenn ich einnicke ich nen Hirnschaden oder so kriegen könnte. Aber einschlafen war sowieso nicht, weil ich immer wieder aufschreckte und nach Atem rang.



So ein Erlebnis sollte Abschreckend sein, nein? Nur dummerweise war ich ja süchtig^^ Ich musste dennoch wieder was nehmen. Da die Atemprobleme aber nicht aufhörten versuchte ich meinen ersten Entzug. Ich empfand es am 2ten Tag am schlimmsten. Ich bekam Krämpfe, diese unglaublich große Unruhe und Unlust überhaupt aufzustehen, Magenprobleme,usw,... So was von extrem..das war ja noch weit mehr als das alleine. Und ich red garnicht erst vom psychischen Druck..

Also kA vlt 3 Tage ohne oder so max. Dann versuchte ich aber immer wieder so ne Art mini Entzüge zu machen. Nie erfolgreich natürlich. Und im Prinzip wollte ich auch nicht aufhören, ich hatte ja Nichts im Leben außer ein paar nja..“schöne“ Momente mit dem Zeug.



Aber dann hatte ich die Chance mit auf ne Reise zu kommen nach Japan. Also hab ich mich angesträngt. Hab meinen eigenen Absetzplan entwickelt und später auch noch L Tryptophan genutzt.

Aber nja..leide halt an Sozialphobie und hab dann wärend der Reise jede Menge Tramadol konsumiert. Jedoch..nach der „Behandlung“ mit dem L-trypt. War die Wirkung ganz anders als früher. Im Endeffekt muss ich sagen das hat mir mein tramadol versaut. Alle reden von Toleranzsenkung und was weiß ich noch. Aber meiner Erfahrung nach hat es Tramadol unbrauchbar gemacht für mich.. Gleich ob 300mg oder 600. Nachdem ich wieder zuhause war(seit paar Wochen) nehm ich..nja andere Dinge^^



Kannte zwar schon einige RCs und Benzos, aber zusammen mit dem gbl jz wird das wohl mein Ersatz werden für mein altes „Medikament“, das leider nicht mehr wirkt.. Ich hab nicht mal den Wunsch wieder eine Tablette zu nehmen, es war nur angenehm wie es mein Leben erleichtert hat.

Mal schaun wie mein neues Studium anfängt mit den Ersatzmittelchen-.-





Fazit



Tramadol war wie ein Geschenk für mich. Die schönste Zeit hatte ich persönlich damit, wenn ich sie nur nachts konsumierte und dann irgendwas nicht so ansträngendes unternommen hab. Es gibt ganz neue Eindrücke ohne irgendwie aufdringlich zu sein oder große Nebenwirkungen zu haben.

Leider wirkt es für mich auch nach Entzug überhaupt nicht mehr(wie kann das sein??), deshalb wird ich wohl frühestens in ein paar Monaten noch mal welche versuchen(obwohl mich die unretardierten kleinen zweifärbigen 50mg tabs aus UK schon ziemlich anwiedern^^ aber nicht so org wie DXM, welche ich heute garnicht mehr in den Mund nehmen könnte aus lauter Ekel).



Geb keine Empfehlung ab, sind lediglich Erinnerungen.