Langzeit-Berichte lesen

Übersicht:

Titel:Landung verpasst.... Teil 2
Droge:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:Crystalix
Datum:04.06.2013 05:29
Nützlichkeit:9,55 von 10 möglichen   (155 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Am Anfang, kurz nachdem ich hängengeblieben war, bin ich täglich 22 Stunden im Bett gelegen, hab viele Medikamente genommen, viel geschlafen, bin eigentlich nur kurz aufgestanden um etwas zu essen oder einzukaufen. Wenn ich länger als eine Stunde unterwegs war, habe ich Reizüberflutung bekommen. Dazu kamen ständige Halluzinationen, völlig abgehobene Gedanken, Unruhe, Nervosität, Zittern und Depressionen und natürlich völlig drauf auf Lsd, dieser Zustand hielt sich über lange Zeit. Ich habe im betreuten Wohnen gelebt, meine zuständigen Ärzte waren ratlos. Wenn ich bei meiner Familie war, war ich so arg drauf, dass ich nicht mit meinen Verwandten an einem Tisch sitzen konnte. Ich habe fünf verschiedene Medikamente genommen, um mich irgendwie am Boden zu halten, was jedoch mehr schlecht als recht funktioniert hat. Lebensmittel einzukaufen war eine echte Herausforderung, wenn die Kassiererin mich fragte, ob beim Einkauf alles in Ordnung war, hat es mich kurz so geschickt, dass ich am liebsten die Flucht ergriffen hätte. Der Termin beim Frisör löste große Panik aus, mehrere Male wäre ich beinahe mitten während des Haare Schneidens abgehauen.

Als ich gerade hängengeblieben bin, musste ich mich entscheiden, entweder ich lebe lange Zeit in diesem Zustand, ungewiss ob es jemals wieder vorbei geht, oder ich beende mein Leben. Damals entschied ich mich dazu, mein Leben zu beenden, führte diesen Plan jedoch nie aus. ich konnte nichts Interessantes an diesem Zustand finden, heute, nachdem ich 8 Jahre drauf bin, habe ich es endlich geschafft, mir ein lebenswertes Dasein zu erschaffen.

Dies ist also nun der zweite Teil meines Langzeitberichtes (Landung verpasst, mein Leben auf dem Trip), in dem ersten Teil beschrieb ich damals meine ganze Geschichte, wie es dazu kam, dass ich nach einem Lsd Trip jahrelang nicht mehr runtergekommen bin. Da ich als Droge in dem zweiten Bericht nicht noch mal LSD auswählen kann, habe ich Pilze angegeben, da diese mich auch stark geprägt haben. Ich möchte euch an meinen Gedankengängen teilhaben lassen, dies sind sehr persönliche Gedanken. Einige Fakten über die ich schreibe, sind vielleicht nicht wissenschaftlich korrekt, aber dass ist für mich nicht so wichtig. Das LdT hat mir sehr geholfen und ist mitverantwortlich dafür, dass es mir nun so gut geht. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich über das Geschriebene nicht allzu groß diskutieren möchte/kann, da mich das ein wenig überfordert. Aber natürlich darf jeder etwas dazu schreiben und auch Kritik äußern.

Es ist nun 8 Jahre her, dass ich hängengeblieben bin, in dem letzten halben Jahr bin ich aber eigentlich fast wieder gelandet… Meine Gedanken sind noch etwas abgehoben, aber dass wird auch für den Rest meines Lebens so bleiben, was ich auch nicht schlimm finde. Dies ist vielleicht kein klassischer LZ-Bericht, aber es geht ja direkt um die Gedanken, die das LSD bei mir ausgelöst hat, daher hoffe ich dass dies als Langzeitbericht akzeptiert wird. Vor zehn Jahren habe ich eine Phase gehabt, in der ich ca. ein halbes Jahr lang sehr viele Pilze konsumiert habe. Ich war damals noch sehr jung, 19 Jahre alt. Dies war eine der eindrucksvollsten Zeit in meinem Leben. Wir wanderten nachts voll auf Pilzen in dichten Wäldern umher und schauten in tiefe Schluchten, die nur durch den Mondschein beleuchtet wurden. Mitten in der Nacht besuchten wir Ruinen, ehemalige Ritterburgen und versetzten uns in die Zeit des Mittelalters… Während dieser Zeit wurde mein komplettes Weltbild verändert und es bildete sich sozusagen meine Religion, an die ich bis heute glaube. Ich tauchte in dieser Phase meines Lebens sehr sehr tief ein in die psychedelische Gedankenwelt, kam fast nicht mehr klar in meinem bürgerlichen Leben, da ich mich so weit außerhalb des normal-menschlichen Lebens befördert hatte. Diese Zeit war nicht leicht für mich, jedoch war es auch unglaublich spannend und hoch interessant!

Pilze waren für mich immer die mit Abstand mystischste Droge, und von allen Sachen haben mich Pilze am meisten fasziniert. Man taucht einfach so dermaßen tief ab in diese psychedelische Gedankenwelt, dass man eine völlig andere Einstellung und Wertevorstellung von dem Leben bekommt. Man sieht sozusagen, was das Leben wirklich ist, da man einfach mal alles aus einem komplett anderen Blickwinkel betrachten kann. Es sieht aber nicht jeder Mensch die gleiche Wahrheit, einfach weil niemand komplett alles erkennen kann. Terence Mc Kenna beschrieb mal in seinem Buch, dass er glaubt, Pilze haben früher mal dazu beigetragen, dass der Mensch überhaupt angefangen hat komplex und reflektiert zu denken! Wenn man einmal diese Drogen genommen hat, versteht man, wie man zu so einer Überlegung kommen kann. Während dieser Zeit habe ich mir eigentlich ständig Gedanken gemacht, wie das Leben entstanden ist und was es überhaupt ist, dieses „Leben“. Ich bin dann damals für mich zu einem Ergebnis gekommen, ja praktisch hat sich daraus mein Glauben entwickelt, der bis heute unverändert anhält. Ich werde diese Gedanken hier aufschreiben, muss aber dazu sagen, dass dies eben mein Glauben ist, ich will das niemandem aufzwängen.

Jeder Mensch sollte sich selbst Gedanken über seinen Glauben machen und individuell entscheiden, was ihm wichtig ist…. Für mich ist das Leben einfach nichts mehr als ein chemischer Prozess. Vor langer Zeit, als das Universum entstanden ist, gab es eben einen Planeten, auf dem verschiedene Elemente vorhanden waren, und nicht allzu weit davon entfernt gab es einen Planeten, der brannte. Über die lange Zeit hinweg strahlte das Licht der Sonne auf die Erde und es kam dazu, dass sich hier auf der Erde eben durch diese Konstellation ein chemischer Prozess entwickelte, Das Leben. Dieser Prozess entwickelte sich immer weiter, ich stelle mir das immer so vor wie in einer Brutschale in einem Labor. Man gibt in eine solche Brutschale einige Grundstoffe hinein und lässt diese Schale dann stehen. Mit der Zeit entwickelt sich daraus dann auch ein chemischer Prozess und es wächst etwas heran. In Der Brutschale eben der Schimmel oder Keime, auf der Erde das Leben. Zwar in anderen Dimensionen, aber wenn man es vom kompletten Universum her betrachtet, macht es in seinem Ausmaß kaum einen Unterschied. Eigentlich hat sich das Leben gar nicht so allzu weit auf der Erdoberfläche entwickelt, wenn man bedenkt dass es oft nur 10 Meter hoch über diese Oberfläche hinausragt. Ok, es gibt einige Wolkenkratzer die einige dutzend Meter hoch über den Erdboden „gewachsen“ sind, gemessen an der Größe der Erde jedoch, ist dies verschwindend gering. So hat sich also auf diesem Planeten dieser Prozess entwickelt, und wir Menschen sind im Moment ein Teil dieses Vorgangs. Jedoch sind wir überhaupt nichts anderes oder irgendwie besser als all die anderen Lebewesen die hier mit uns auf der Erde leben, dass sollten wir uns immer wieder bewusst machen.

Ein Highlight auch für mich und meine Gedanken ist die Tatsache, dass eines dieser menschlichen Moleküle, also ein Teil des menschlichen Prozesses es geschafft hat, auf einen anderen Planeten zu gelangen und dort etwas herumzuwandeln, der erste Mensch auf dem Mond! Man kann gespannt sein, wie das weitergeht, eigentlich ist es garantiert, dass das Leben auf der Erde sich im Weltraum weiter ausbreiten wird, sofern die Bedingungen für das Leben weiter bestehen bleiben. Wie gesagt, ein erster Schritt ist getan, mit dem ersten Besuch auf einem anderen Planeten, durch ein Wesen der Erde aus dem Prozess des Lebens…

In meinem Weltbild hat kein Mensch irgendwie einen freien Willen, alles unterliegt den Regeln der Chemie, keiner kann irgendwie auch nur die kleinste Entscheidung selbst treffen. Das Leben hat irgendwann im Wasser begonnen, hat sich dann über Ebbe und Flut auf das Festland begeben und seitdem ist alles nur ein Vorgang der sich immer weiter fortsetzen wird. Die Tatsache dass ich hier im Moment diesen Text schreibe, kann ich keineswegs steuern, sondern meine Finger tippen hier diesen Code namens „Schrift“ auf ein Plastikteil ein, Ich, der Bildschirm vor mir, der Pflanzensaft neben mir (Kaffee), dass ist das Leben was im Moment hier in meinen vier Wänden sich auf diesem winzigen Teil der Erdoberfläche abspielt… Wenn ich hinaus schaue sehe ich das Licht des brennenden Planeten, der das Leben überhaupt erst möglich gemacht hat, die Sonne. Richtig krass wird es aber erst in der Nacht, wenn man von der Erde in das Universum schauen kann, all die anderen Planeten zu betrachten, das ist psychedelisch!

Durch meinen Zustand, also vielen Jahren auf LSD, mache ich mir viele Dinge bewusst, über die andere Menschen gar nicht so nachdenken würden. Ich will mal einige Beispiele nennen:

Manchmal schaue ich mich in meinem Zimmer um und denke, jeder Gegenstand den ich um mich herum sehe, wurde von jemandem erfunden und gebaut. Der PC in den ich diesen Text eintippe, der Kerzenhalter vor mir, die Lampe, die Uhr. Alles wurde von jemandem gebaut und dann in dieses Zimmer gebracht. Dann denke ich weiter, dass diese ganzen Gegenstände ja eigentlich nichts anderes sind als umgeformte Rohstoffe. Alles was ich sehe kommt ja irgendwie aus der Natur, es kann ja gar nicht anders sein, denn irgendwann gab es ja nichts anderes als Natur. Also wurde irgendein Rohstoff aus der Natur genommen, durch Menschenhand umgeformt und dann in das Zimmer transportiert und hier steht er nun. Ich mache mir dann immer bewusst und führe mir vor Augen wie etwas aus der Natur kommt umgewandelt wird und dann weiterverwendet wird. Auch dass ist natürlich teil des chemischen Prozesses. Und Irgendwann werden alle, Dinge die ich nun hier sehe, verschwunden sein, wieder umgeformt in andere Produkte, für andere Lebewesen, in einer anderen Zeit. Und auch Ich werde nicht mehr existieren, ebenfalls wieder zurück in die Natur gehen, wieder gewandelt innerhalb des chemischen Prozesses. Ich empfinde dabei aber keinerlei Trauer, eher finde ich dass spannend und mache mir gerne Gedanken darüber…

Wenn ich z.B. mit meiner Mutter Auto fahre, finde ich es schon irgendwie krass, dass ein Muttertier mit seinem Nachkommen in einem Blechkasten fährt, der sozusagen als Prothese für den Menschen fungiert um schneller unterwes zu sein. Schon verschickt, wie dieser Prozess so vor sich geht…. Dann fahren wir in ein Dorf und ich staune nur was der Mensch schon alles für Unterkünfte aufgebaut hat...

Wenn ich unterwegs bin auf Partys, bekomme ich immer kurze psychedelische Schübe. Ich sehe z.B. kurz nur noch die Gehirne der Menschen und mache mir bewusst, dass diese Gehirne im Moment alle unter Drogeneinfluss stehen, dann freut es mich aber irgendwie für diese ganzen Menschen um mich herum, da ich sehe dass sie alle ausgelassener Stimmung sind und dass kann doch nur der Sinn des Lebens sein, finde ich. Daher sollten sie wirklich diese Zeit genießen in der sie feiern können, jeder dieser Menschen hat vermutlich schwierige Zeiten durchlebt, im Moment geht es aber den meisten hier so gut, dass sie lachen können und dann fühle ich mich auch wohl in einer solchen Herde von fröhlichen Viechern.

Wenn ich mir Fotos ansehe von Freunden finde ich es immer so krass, ich sehe ihre Köpfe und die Gehirne und weiß dann, dass es in diesem Gehirn einen mini kleinen Punkt gibt, in dem ich als Person abgespeichert bin, da mich dieser Mensch ja kennt.

Gerade in der letzten Zeit mache ich mir viele Gedanken darüber, wie Menschen so ihr Leben verbringen. Auslöser war die Tatsache, dass ich selbst immer von mir dachte dass ich mir komplett mein Leben versaut habe. Ich hab dann aber angefangen mal zu schauen, wie andere so Leben. Dann habe ich festgestellt, dass auch andere Menschen große Schwierigkeiten haben und dass niemand sicher ist vor unangenehmen Dingen. Alle Menschen denken, dass sie bald angekommen sind und dann richtig anfangen zu leben. Mit 16 denkt man, wenn ich endlich den Führerschein habe geht das Leben richtig los. Dann arbeitet man darauf hin, dass man endlich gutes Geld verdient. So geht es immer weiter, man ist ständig auf dem Weg zu etwas hin und immer am warten auf das bessere Leben. Ich habe dann versucht, den Blickwinkel mal etwas zu verändern und habe praktisch versucht, von weit in der Zukunft auf das Leben der Menschen zu schauen. Ich habe dann gesehen, dass die allermeisten Menschen ein wenig besonderes Leben führen. Sie bringen ihr Leben damit zu, auf mehr Geld, Macht, und Wohlstand hinzuarbeiten. Manche schaffen es, einen mittel teuren Wagen zu bekommen und eine schön eingerichtete Wohnung zu bewohnen. Sie arbeiten aber fast ihr ganzes Leben hart dafür und letztlich führen sie dass absolute Standard leben, überhaupt nichts aufregendes, manche werden Eltern, sind irgendwann frustriert mit ihrer Frau oder ihrem Mann, lassen sich scheiden, haben dann noch irgendwelche andere Beziehungen, werden krank oder bleiben gesund, jedoch von weit weg betrachtet sind das absolute Standard Leben. Die meisten wünschen sich jedoch, dass sie ein spannendes, ereignisreiches Leben führen könnten. Daher kann ich nur jeden ermutigen, ein bisschen den Freak in sich zu entdecken und sich bei einer Entscheidung auch mal für den verückteren Weg zu entscheiden, anstatt immer Sicherheit und Normalität walten zu lassen… So könnten wir eine viel buntere Welt schaffen, und ich bin mir sicher dass es die Menschen zufriedener machen würde, etwas vom Standard Weg abzukommen, der uns von der vorherigen Generation empfohlen wird.

Und da denke ich unter anderem auch an die Drogenpolitik. Die Menschen die heute den vernünftigen Weg gehen wollen, haben ja gar keine andere Wahl, sie können nur Alkohol trinken und Zigaretten rauchen, ihr ganzes Leben lang. Der immer stumpfe Alkohol Rausch, und dazu die Zigarette… Da muss doch mehr gehen. Natürlich sind andere Drogen auch nicht ungefährlich, aber schlimmer als diese beiden legalen Drogen sind sie nicht! Wenn schon nur das Thc freigegeben wäre, würde dass eine sehr starke Befreiung für viele Menschen bedeuten, da bin ich mir sicher… eine Vielfalt für neue Gedanken und Erfahrungen. Da wären ganz neue Bedürfnisse der Menschen gestillt, ich bin mir sicher, dass dies mehr positive als negative Auswirkungen auf die Menschen in Deutschland haben würde… Ich hoffe, dass die neue heranwachsende Generation in dieser Hinsicht die richtigen Weichen stellen wird, wieder hin zu mehr Freiheit in dem Konsum und dem Rauschbedürfnis. Die Menschen haben schon immer ein großes Bedürfnis nach Rausch gehabt, und wenn man alle Drogen illegal macht, und nur Alkohol und Nikotin freigibt, ist das eine Beschneidung des Seelenlebens der Menschen.

Zum Thema Fernsehen habe ich mir auch schon immer Gedanken gemacht. Ich selbst schaue gern fern, in Phasen in denen es mir sehr schlecht ging, habe ich täglich viele Stunden vor dem Fernseher verbracht. Dies war für mich damals die einzigste Möglichkeit, irgendwie noch am Leben teilhaben zu können. Ich bekam Informationen, was gerade so in der Welt passierte und durch das fernsehen war ich nicht komplett von der Welt abgeschnitten. Ich schaute mir die Abenteuer an, die andere Menschen erlebten, sah in Soaps, wie Menschen ineinander verliebt waren. Zu dieser Zeit war ich nicht mehr fähig am sozialen Leben teilzunehmen, ich versuchte durch das Fernsehen nicht komplett die Verbindung zum Alltag zu verlieren. Mein Umfeld kritisierte diese Art mit meiner Situation umzugehen, jedoch muss man im Nachhinein sagen, dass kein Mensch sich vorstellen konnte, wie schlecht es mir damals ging und wie heftig es mich aus dem irdischen Leben herauskatapultiert hatte. Fernsehen hielt mich auf dem Boden. In dieser Phase hatte ich aber natürlich auch schon psychedelische Gedanken. Ich musste mir ständig bewusst machen, dass ich hier auf eine von hinten bunt beleuchtete Glasplatte schaute, und im Endeffekt nichts anderes machte, als stundenlang komplett stillzusitzen und auf diese Platte zu starren. das krasse ist, dass der Mensch praktisch durch diese bunten Bilder komplexe Informationen raussaugen kann und jede erdenkliche Lebenssituation auf diesem „Fernseher“ nachbilden kann. Durch diese Hintergrundbeleuchtung dieses Glasstücks, kann man alles was man normalerweise nur mit dem eigenen Auge live sehen kann, in das eigene Wohnzimmer holen. Egal ob dies die Besteigung des Mount Everests darstellt oder Korallentauchen oder der Blick auf die Erde aus dem Weltall, all das hat man plötzlich im Wohnzimmer und dass nicht nur auf einem Bild (was schon krass genug ist) sondern sogar auf einem bewegten bild, als würde man alles in Wirklichkeit miterleben… Alles nur durch diese von hinten bunt beleuchtete Glasplatte…

Drogen und Spiritualität:

Bei dem Thema Spiritualität und Drogen bin ich schon oft angeeckt, vor allem bei esoterischen Menschen, die versuchen durch Meditation ihren Horizont zu erweitern. Solche Menschen argumentieren, dass Drogen nur künstliche Erkenntnis bringen und dass sie nicht so tief gehen wie eine Meditation ohne Substanzen. Ich finde, durch nichts in der Welt kann man eine so beeindruckende Erfahrung in die Regeln des Universums erleben, wie durch Halluzinogene… Esoteriker wollen meist Themen wie Psychologie, Mystik, und Vision verstehen und versuchen da, sich durch Meditation und andere Methoden fortzubilden. Sie reden von einem Leben nach dem Tod, von Hellsehen, Waldgeistern… Sie alle würden ihre absolute Erfüllung in psychedelischen Drogen finden, da bin ich mir 100 % sicher! Sie wären da in einem Zustand, den sie sich in ihren Träumen nicht mal ausdenken könnten!

Ich meine, dass z.B. Pilze die beste und wirksamste Methode ist, Spiritualität zu erfahren…. Man nennt die psilocybinhaltigen Pilze nicht umsonst die „Speisen der Götter!“ Ein einziger Trip verändert den Konsumenten für immer. Es ist echt so, halluzinogene Drogen verändern einen Menschen bereits nach einmaligem Konsum auf Lebenszeit. Oft nur so, dass derjenige es wohl nicht merkt. Ich beobachte dieses Thema schon viele Jahre und hab da einen geschärften Blick. Ich merke auch bei Menschen, die mir erzählen, dass sie in ihrer Jugend einmal LSD genommen haben, dass dieser Eingriff sie verändert hat. Manchmal lerne ich Menschen kennen und merke ihnen an, dass sie leicht psychedelische Gedanken haben und später stellt sich raus, dass sie irgendwann mal Pilze genommen haben und da einen heftigen Flash hatten. Sie würden dass aber niemals in einen Zusammenhang mit Ihrem veränderten Bewusstsein bringen, ich sage Denjenigen das auch nicht, aber es ist interessant, wenn man in dieser Richtung ein erweitertes Bewusstsein und Sensibilität hat! Es bleibt sozusagen jeder Mensch hängen, allerdings in unterschiedlichen Ausmaßen.

Halluzinogene beeinflussen die Welt mehr als man auf den ersten Blick sieht. Ich habe da länger drüber nachgedacht und erkannt, dass LSD für sehr viel mitverantwortlich ist, wo man aber gar nicht drauf kommt, dass dies auf das Konto der Pilze oder LSD Trips geht. Wenn z.B. ein Mann in seiner Jugend mal einen LSD Trip genommen hat, verändert das LSD seine Denkweise für immer… beispielsweise hat er während des Trips viel gelacht, so brennt sich ein ganz ausgeprägter Humor in das Gehirn ein, der für immer bleibt… Ab diesem Moment hat dieser Mann eine rege Phantasie. So kommt es vielleicht dazu, dass er Jahre später einen Job in einer Werbefirma bekommt, und da kommt dann sein LSD Humor voll zum tragen, was ihm unglaublich hilft und ihn erfolgreich macht. Das LSD hat ihm sozusagen ermöglicht, völlig außerhalb der normal verlaufenden Gedankengänge des Menschen zu denken und hat ihm so sein komplettes Leben verändert… Dies war also ein Beispiel für eine Beeinflussung die absolut positiv war und so gibt es viele Beispiele. Man glaubt kaum wie sehr Halluzinogene unser Leben beeinflussen. allerdings wirkt es für die allermeisten Menschen komplett unsichtbar, sozusagen im Untergrund.

Natürlich gibt es auch negative Folgen durch die Beeinflussung durch LSD und Konsorten. Viele Menschen sind dadurch paranoid geworden oder haben Psychosen erlitten, allerdings bin ich der Meinung, dass aus jeder negativen Erfahrung durch Halluzinogen auch etwas Positives gezogen werden kann…

Man sieht während des Trips alles worüber man nachdenkt aus einem komplett anderen Blickwinkel, praktisch mit einem kosmischen Blick auf das Leben.

Vor Jahren nahm ich mal mit einem Freund Pilze, für ihn war es das erste Mal. Als der Pilz seine volle Wirkung entfaltete, fing er auf einmal an darüber zu reden, dass er nun klar sehe, dass er in seinem leben „aufräumen“ muss. Er sagte, dass eine bestimmte Person sofort aus meinem Leben verschwinden muss. Es war ein sehr ernster Trip, jedoch ungemein hilfreich für ihn.

Trips sind nicht immer nur witzig oder spaßig. Ich wage sogar zu behaupten, dass die ernsten Trips die hilfreichsten sind. Viele Menschen denken ja, dass diese Drogen nur genommen werden um zu vergessen und sich zu betäuben…

Zu meinem aktuellen Leben:

Ich habe nun einen Traum verwirklicht und wohne in Stuttgart. Ich gehe viel ins Fitnessstudio, liege tagsüber gar nicht mehr im Bett, lese viel im Internet zu Themen die mich interessieren (u.a. Drogen), ich kann wieder problemlos mit Menschen zusammen sein und auch am Tisch essen. Meine Depression ist nahezu verschwunden. Am Mittwoch habe ich einen Termin beim Arbeitsamt zwecks einer neuen Arbeitsstelle, so werde ich bald wieder ein fast gewöhnliches Leben führen können, allerdings mit einer Lücke im Lebenslauf von fast 10 Jahren…

Einen großen Anteil an diesen Veränderungen hat auch das Kratom. Es ist das erste Mittel, was mein Leiden maßgeblich verändert hat. Ich nehme jeden Morgen eine Dosis davon, habe meine Antidepressiva dadurch absetzen können, Auch Nikotin konnte ich dadurch weglassen. Meiner Meinung nach hätte Kratom riesiges Potential als Medikament verwendet zu werden. Besser als jedes Medikament was ich je genommen habe, und zwar viel besser….

Dies war ein Ausschnitt aus den Gedanken die ich in den letzten Wochen aufgeschrieben habe. Danke fürs lesen! wenn mir jemand was dazu sagen will, könnt ihr mich anschreiben (vega.vincent431@googlemail.com)

P.s. Ich will das Drogenleben mit diesem Bericht nicht verherrlichen, wenn man sich einmal dazu entscheidet Halluzinogene zu konsumieren, muss man sich bewusst machen, dass diese Entscheidung das eigene Leben mehr verändern wird, als man es sich vorstellen kann. Es gibt dann keinen Weg mehr zurück, jeder muss selbst entscheiden ob er das in Kauf nehmen will!

Da fällt mir ein Zitat von dem User Knallkopf hier im Land der Träume ein: „So oder so, Drogenkonsum bleibt eine Gratwanderung zwischen perfekter Harmonie und unendlichem Chaos, auf der aufmerksame Reisende die Wahrheit entdecken können…“

Grüße Crystalix



Update 04.06.2013

So, nun werde ich auch mal wieder ein kurzes Update schreiben. Seit fast 3 Monaten arbeite ich nun hier in Stuttgart bei der Parkreinigung, wir säubern hier jeden Morgen den Schlossplatz direkt im Herzen von der Innenstadt am alten Schloss. Es gibt immer viel Arbeit zu verrichten, vor allem wenn das Wetter am Vortag schön war und die Jugendlichen gefeiert haben. Mir macht diese Arbeit irgendwie Spaß, denn ich kann mich nützlich machen und bin wieder ein Stück mehr in die Gesellschaft eingebunden. diese Arbeitsstelle war ein wichtiger Punkt für mich, denn ich bin beschäftigt und so etwas abgelenkt von den tiefen und teils verwirrenden Gedankengängen des Lsd's, das in mir wirkt. Dieser Umstand hat mit dazu beigetragen, dass es mir insgesamt immer besser geht und ich wieder mehr und mehr in der "normalen" Welt angekommen bin, nach meiner langjährigen Reise in anderen Sphären. Zwar schwebt mein Gehirn und meine Denkweise noch immer ziemlich tief in der psychedelischen Welt, jedoch bin ich von außen betrachtet nahezu wieder ein völlig gewöhnlicher Bürger.

Ich arbeite, kann mich in der Stadt mit Freunden verabreden, mich mit meiner Familie treffen und auch ganz normal mit meinem Vater in der Pizzeria essen gehen. bei allem begleitet mich zwar das Lsd, jedoch kann ich damit besser umgehen, durch meine langjährige Erfahrung mit diesem Zustand.

Ich habe auch einige Hobbys gefunden, lebe seit Monaten vegan und ernähre mich sehr gesund. Ich mache viel Fitness , will meinem körper etwas gutes tun und das macht mir spaß. Ich gehe gerne einfach so in die Stadt und laufe in der Fußgängerzone umher, dies bereitet mir Freude, vor allem wenn hoffentlich bald das Wetter besser wird.

Vor kurzem habe ich probiert das Zyprexa abzusetzen, was zu furchtbaren Zuständen geführt hat, daher werde ich es weiter einnehmen, vertrage es ja auch ganz gut.

So versuche ich so gut es geht das beste aus meiner Situation zu machen, es ist nicht leicht immer und überall den Kopf im Lsd-Modus zu haben, aber es lässt alles deutlich nach. Kratom hilft mir nach wie vor sehr gut die Ruhe zu bewahren. Im moment würde ich sagen, dass ich ein zufriedenes Leben führe und Spaß dabei habe.

Das größte Problem ist noch die Reizüberflutung, die ich ein bis zweimal die Woche bekomme.Das wars mal von mir, eine gute Woche Wünsche ich euch allen,

Lg Crystalix