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Titel:Vom Anfang bis zum Schluss - Räuchermischungen
Droge:Spice
Autor:anyway
Datum:02.01.2014 20:18
Nützlichkeit:7,13 von 10 möglichen   (15 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Von Anfang bis Schluss



Spielten wir noch so lange,

wurds uns doch niemals Bange.

Haben wir auch viel probiert,

praktisch die Substanzen studiert.



Es wurde uns doch niemals klar,

dass es so ist wie es war.

Haben wir vielleicht die Grenzen überschritten,

doch war es uns versagt um Gnade zu bitten.



Wie hoch du fliegst wirst du erst sehen,

wenn es so nicht weiter gehen

wird und es ist vorbei,

es hilft auch kein Hilfeschrei.



By anyway





Da in letzter Zeit immer mehr Langzeitberichte über synthetische Cannabinoide im Netz auftauchen, habe ich ebenfalls beschlossen meinen Senf dazuzugeben. Da sich meine Drogen Karriere nur über 1 ½ Jahre zieht und somit eine lächerliche Zeit für manch Drogenkonsument scheint, möchte ich dazu sagen das meiner Meinung nicht die Zeit eine Rolle spielt sondern die Häufigkeit des Konsums. Es geht oft schneller als man denkt, kaum rührt man die Substanz an, und schon ist man mitten drin. So ging es mir, obwohl ich es nicht wahrhaben wollte. Ich habe es verdrängt und ignoriert, dass ich vielleicht doch nicht der stärkste bin. Stärkste in dem Sinne der Willenskraft, die einem hilft die Kontrolle über seinen Körper zu behalten.



Ich möchte weder Menschen zum Drogenkonsum verleiten, noch Menschen abschrecken die Drogenwelt zu erforschen. Es gibt viele positive Errungenschaften, die mich Drogen gelehrt haben, jedoch zeigte sie mir auch die Gefahr und die Schäden die man davon trägt. Oft sieht man nur die schönen Seiten und vergisst an die Folgen in Zukunft zu denken. Außerdem war dieser Langzeitbericht nur für mich als Erinnerung gedacht, jedoch will ich andere Konsumenten oder Interessierte an meinen Erfahrungen und Fehlern teilhaben lassen. Es muss ja nicht jeder Mensch die gleiche Fehler machen.



Es geht in diesem Langzeit Bericht hauptsächlich um Räuchermischungen, jedoch möchte ich auch zeigen wie es weiter gehen kann und wie es dazu kommt.



Angefangen hat es schon sehr früh. Ich war stets der, wo neue Dinge ausprobieren wollte und so fing ich mit 12 an, ab und zu mal eine Zigarette zu rauchen. 1 Jahr später kam dann auch schon der erste Rausch mit Alkohol zu stande. Wie bei den meisten endete dieser Rausch dann mit einem nicht so schönen Ende. Ab da ging es los. Obwohl der nächste Tag grausig war trinkt man trotzdem immer öfter und auch das Zigaretten rauchen hat stark zugenommen. Im Alter von 15 Jahren trank ich fast jedes Wochenende und Rauchte meine 5 bis 10 Zigaretten am Tag. Wenn ich am Wochenende Alkohol trank, dann aber auch richtig und meistens zu viel. Zu dieser Zeit hatte ich schon öfters die Gelegenheit Cannabis zu rauchen, ich verweigerte jedoch immer. Auch meine schulische Laufbahn lief gut und ich machte einen guten Realschulabschluss. Dies schaffte ich nur durch das strikte trennen von Lernen unter der Woche und saufen am Wochenende.



Mit 16 Jahren ging ich auf ein technisches Gymnasium, kurz TG. Meine alten Freunde aus der Realschulzeit entdeckten die Substanz Räuchermischungen. Da es damals meine besten Freunde waren und man bekanntlich viel von diesen annimmt, rauchte ich im Juni 2012 meinen ersten Kräuter Joint. Cannabis hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht probiert. Es war eine R&B Räuchermischung welche mich schon ziemlich flashte. Ich bekam einen starken Lachflash und war auch gut Breit. Die Wirkung hielt zirka 2 Stunden und ich war begeistert. Ab diesem Moment kiffte ich 2-3 mal in der Woche. Jedoch nie alleine. Mit der Kifferei stellte ich mein wöchentliches Besäufnis ein und trank nur noch ab und zu. Im November und Dezember 2012 konsumierte ich die Räuchermischung Jamaican Gold Extrem. Ich war überwältigt von dieser Mischung, da das alte Jamaican heftig stark war. Es nahm dich mit in andere Welten. Mit dieser Mischung erlebte ich auch meinen stärksten Räuchermischung Trip.



Es war am 15. Dezember und ich war zu Gast bei meinem besten Kumpel. Da das Jamacain sehr stark war, drehten wir es in kurze Papes und nicht in Longpapes. An diesem Abend jedoch hatte ich die Schnapsidee, Jamacian in ein Longpape zu rollen.

Ganz aufgeregt, erst mal 9 Züge inhaliert und mich direkt in eine Comicwelt befördert. Ich fing auch an mich mit diesen Comicfiguren zu unterhalten. Sah laut meinem Kumpel total bescheuert aus, wie ich da mit dem nichts rede. Aber ich schwörte mit Donad Duck und Micki Maus in einer Welt zu leben. Nach meiner Erinnerung und laut meinem Freund waren meine Augen die ganze Zeit offen.

Normal kamen bei Räuchermischungen Halluzinationen mit geschlossenen Augen. Diese intensive Erfahrung konnte ich bis heute mit nur Räuchermischungen nicht toppen.



Silvester 2012 verbrachte ich dann in Holland und rauchte dort das erste Mal Mariohanna. Aber nicht so eine billige Scheiße wo nicht wirkt, sondern gleich Amnesia und Super Silverhaze. Ich nahm auch gleich 10 Gramm mit nach Deutschland. Die 10 Gramm waren schnell verraucht und ich fing wieder an Räuchermischungen zu konsumieren. Mein Konsum nahm immer mehr zu und im März rauchte ich schon jeden Tag. Auch fing ich an Schule zu schwänzen und dem entsprechend nahmen meine schulischen Leistungen auf dem TG ab.

Ich blieb jedoch nie besonders lang bei einer Sorte der Räuchermischungen da ja bekanntlich eine sehr starke Toleranz schnell aufgebaut ist. Auf der Suche nach stärken Mischungen probierte ich bist Juni Yama, Blazze, das neue Jamacian welches meiner Meinung abgeschwächt wurde, Lava Red, Bonzai und Maya.



Im Juni und August machte ich noch einmal Urlaub bei Freunden in Holland. Dort wurde immer ordentlich Cannabis konsumiert und auch wurden Souvenirs mit nach Deutschland gebracht. Im Schnitt wurde so 20 Gramm Amnesia oder Super Silverhaze nach Hause mitgenommen. Jedoch war diese Menge sehr schnell verraucht und so wurde 2-3 Wochen später wieder Räuchermischungen bestellt. Zu dieser Zeit hatte ich meinen Konsum schon lange nicht mehr im Griff. Es wurde 2-4 Joint am Tag gekifft, jedoch bis August nie alleine. Wenn man mit Freunden kifft musste man erst Zeit finden und so hielt sich der Konsum einiger maßen im Griff.



Auch brachte ich damals Salvia Divinorium x20 Extrakt aus Holland mit. Jedoch hat uns die Wirkung etwas enttäuscht, was aber sicherlich an Fehlern bei der Einnahme lag. Leichte Halluzinationen machten sich breit, glimmte für meinen Geschmack jedoch wieder zu schnell ab. Salvia halt.

Nun war jedoch Interesse an anderen Drogen geweckt. Ende August wurde dann auch schon die LSD ähnliche Substanz 25i-nbome probiert. Diese Substanz entsprach genau meinem Drogenprofil, starke Halluzinationen. Wir waren zu dieser Zeit sehr mutig und rauchen gleich beim ersten 25i-nbome etwas Räuchermischung dazu. Am nächsten Morgen waren dann 4 Gramm zu 3 verraucht.



3 Wochen später probierte ich dann Extesi mit 25i-nbome und Räuchermischungen. Diesmal nur mit meinem besten Kumpel und wir nahmen gleich 2 Pappen und rauchen einen puren Kräuterjoint und nahmen 1 ½ Teile. Dies wurde zu meinem krassestem, jedoch auch zu meinem schönsten Drogenerlebnis. Ich wurde von einem Zug überfahren, lebte in einer mittelalterlichen Welt, sah die schönsten Farben meines Lebens, und noch vieles mehr. Ich möchte jedoch dazu Erwähnen, dies auf keinem Fall nach zumachen, wenn ihr nicht schon viel Erfahrung mit diesen Substanzen habt. Aber auch dann kann dies noch sehr schnell schief gehen und in einem Horrortrip enden.



Zu dieser Zeit, Mitte Oktober 2013, hatte ich schon seit 4 Wochen alleiniger Konsum der Räuchermischungen begonnen. Ich finde dies brach mir dann auch das Genick. Meine Eltern sind getrennt und so war ich die meiste Zeit alleine zuhause, da mein Vater tagsüber arbeiten war. Ich hatte also den ganzen Tag Zeit Drogen zu nehmen. Ende Oktober nahm ich wieder einen unechten Candyflip mit 25i-nbome. Egal welche Drogen ich nahm, Kräuter wurden immer dazu geraucht. Da Pilz Session war nahm ich eine Woche später Fliegenpilze. Auch dazu wurde wieder ordentlich gekifft.



Ich entdeckte CM 21 auch im Oktober und es wurde zu meiner Lieblings Mischung. Sie war extrem stark trotz hoher Toleranz die ich bis dahin aufgebaut hatte. Nun fing ich schon an vor der Schule, in der Schule, nach der Schule, vor dem ins Bett gehen und auch wenn ich nachts aufgewacht bin zu kiffen. Von Nebenwirkungen kann ich zu diesem Zeitpunkt das erste mal Berichten. Klar war man auch schon früher Träge, oder das Kurzzeitgedächtnis litt unter der ständigen Kifferei, jedoch viel mir dies zu diesem Zeitpunkt gar nicht richtig auf. Mit einem Konsum, der sich meist über 11 Joints am Tag erstreckte, wurden auch die Nebenwirkungen stärker und vielen mir das erste mal auf. Auch in der Schule sackte ich richtig ab. Jedoch konnte ich zu diesem Zeitpunkt immer noch meinen Drogenkonsum vor meinen Eltern geheim halten.



Da die Mischung CM 21 ordentlich ballerte, brauchte man nur wenige Krümel um richtig Breit zu werden. Von Oktober bis Anfang November konsumierte ich durchschnittlich 5-7 Gramm in der Woche. Gegen Ende eher etwas mehr, da man auf jeder Räuchermischung Toleranz aufbaut. Jedoch muss man dazu erwähnen, dass sich die CM 21 Mischung alle paar Wochen änderte. Von Anfang an stark und dann legten die Hersteller immer noch einen drauf. Die letzte Mischung die ich hatte war nicht einmal grünlich. Ein weiß, gräulicher Inhalt zierte die Räuchermischung. Hier möchte ich ausdrücklich warnen. Ich füllte mein Longpape mit einer normalen Mischung, immer noch sehr wenig, und ich fing das Zittern an und bin fast erstickt. Es war dann ein ziemlicher Bad-Trip, einen den man sich nicht unbedingt Wünscht. Diese Räuchermischung war kaum dosierbar, und ist als Anfänger zu vermeiden.



Auch andere Drogen wurden nicht vernachlässigt. Ich trippte fast jede Woche auf anderen Drogen. Ich probierte Pure, ein Badesalz, was mich jedoch nicht sehr ansprach. Ich stand und stehe immer noch am meisten auf Halluzinogene. Ich probierte noch psychoaktive Plize, welche ich auch mit Freunden selber gesammelt hatte. Ich nahm DHM zu mir, trippte auf Highdose Extesi. Jedes Mal wurde mit synthetischen Cannabinoiden die jeweilige Substanz gepusht.



DXM und Räuchermischungen waren die letzten Substanzen die ich zu mir nahm. Zu DXM Platau 3 habe ich schon einen Tripbericht verfasst Vom Urwald direkt ins Gericht und zu meinem Platau 4 Trip wird noch einer Folgen. DXM habe ich nie gepusht da die Wirkung auch so überwältigend war. Ein Kumpel tat dies jedoch einmal auf Platau 4 und nahm nur einen Zug Kräuter. Danach ging nichts mehr. Im Afterglow von DXM habe ich jedoch auch immer Räuchermischungen gekifft, was mich dann auch wieder auf den Trip zurück warf.



DXM platau 4 führte dann zu dem Ausstieg aus meiner Drogen Karriere, da ich 4 Tage danach immer noch voll verblasen war und dies auch meinem Vater beunruhigte. Anscheinend viel ihm schon länger auf das etwas nicht stimmte, jedoch wollte er es nicht wahr haben das ich Drogen nehme und wartete auf eindeutige Zeichen. Ich hatte meinen Konsum immer gut verheimlichen können, jetzt jedoch nicht mehr.



Ich war zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich tief gesunken. Es war Dezember und ich nahm mir fest vor an Silvester meinen Drogenkonsum zu beenden. Dies geschah dann durch meinen Vater schon etwas früher. Seit 3 Wochen habe ich jetzt meinen Räuchermischung Konsum eingestellt. Anfangs war ich leicht depressive und schlief nicht besonders gut. Auch habe ich weniger gegessen, was dazu führte das ich etwas abnahm. Da gerade Ferien sind hatte ich viel Zeit über die vergangenen Jahre nach zu denken. Es kommt mir unwirklich vor und es scheint als Fehlt die Hälfte der Zeit.



Ich werde synthetische Cannabinoide nie wieder unter der Woche konsumieren. Auch regelmäßig Wochenende werde ich keinen Konsum mehr betreiben. Ich werde auch keine anderen Drogen mehr konsumieren. Das Rauchen habe ich auch aufgegeben, da es meiner Meinung die sinnloseste Droge ist, die die Welt zu bieten hat. Die einzigen Drogen die ich noch konsumieren werde sind Alkohol, jedoch sehr eingeschränkt, DXM ende Platau 4 und LSD oder 25i-nbome. Dies jedoch nicht öfters als 2-3 mal im Jahr. Würde ich gerne weiter Räuchermischungen zum Pushen der oben genannten Substanzen verwenden. Ich habe jedoch Angst einen Rückfall zu bekommen.





Räuchermischungen und andere Drogen haben mein Leben oder den Musik Geschmack stark verändert. Jedoch nicht nur negative. Ich habe viel gelernt und einer Welt die mir davor gänzlich unbekannt war entdeckt. Ich finde ich habe ein besseres Verständnis für andere Menschen, lebe mit Tatendrang weiter und habe erkannt worauf es ankommt im Leben. Durch Drogen habe ich mir Gedanken über Dinge gemacht, wo für mich früher selbst verständlich war. Drogen haben mir einen tieferen Einblick in mein Leben gezeigt. Jedoch darf man nicht vergessen dass mein restliches Leben stark auf die schiefe Bahn geriet. So bleibe ich zum Beispiel dieses Jahr in der Schule sitzen oder fliege durch mein ständiges Schwänzen und betrügen der Lehrer wenn es blöd läuft. Auch habe ich das Umfeld außerhalb der Drogenwelt verloren. Ich kenne kaum noch Leute die keine Drogen nehmen. Auch das Vertrauen zu meinem Vater ist ziemlich zerstört und es ist fraglich ob ich es je wieder erlangen werde.



Jetzt wo man nicht mehr die ganze Zeit bekifft ist, sieht man die Welt wieder mit offenen Augen. Ich habe jetzt Zeit mein Leben wieder aufzuräumen. Ganz werde ich dies jedoch nicht mehr schaffen. Ich habe viel zu viel verpasst und verändert in diesen Drogen Jahren. An alle die Räuchermischungen konsumieren oder es tun wollen, seit vorsichtig. Ihr seht wie schnell man aus einem geregelten Konsum herausrutscht. Ich werde niemals Drogen verteufeln, oder sagen das synthetische Cannabinoide Scheiße sind. Sie haben hohes Potenzial und eine starke Wirkung die man nicht unterschätzen darf. Aber unterschätzen darf man auch nicht die Gefahr oder die Schäden die man bei starkem Konsum davon trägt.



Ich denke ich bin noch mal kurz vor den richtigen bleibenden Schäden vorbei gerutscht, da meine Drogenkarriere sehr kurz war. Ich hoffe ich konnte einen guten Einblick liefern wie es laufen kann und habe manch einem Konsument die Augen geöffnet, über seinen eigenen Konsum nachzudenken.

Es ist oft schwer und man will es nicht wahr haben das etwas was falsch läuft in seinem Leben, das man eventuell auch psychisch Abhängig ist oder das der Abstieg schon längst begonnen hat.



Kommentare und Fragen sind erwünscht und verzeiht mir bitte die Rechtschreibfehler, da Rechtschreibung nicht meine Stärke ist.





Rest in Peace



anyway