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Titel:Cannabis - Ein Begleiter auf Lebenszeit!?
Droge:Cannabis
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:12.01.2014 12:46
Nützlichkeit:6,94 von 10 möglichen   (36 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hallo miteinander iloveu



Heute möchte ich über meine Langzeiterfahrungen mit Cannabis (größtenteils in Blütenform) berichten.



Alles begann vor einigen Jahren, Anfang der 8. Klasse, wenn ich mich recht erinnere.

In meinem Umfeld gehörte das Thema Cannabis mittlerweile zum Alltag, da der Großteil meiner Klassenkameraden mit dem Grasrauchen begonnen hatte.

Bis zu diesem Zeitpunkt war ich ein überzeugter Nicht-Kiffer/Raucher und lehnte auch sonst jede Droge strikt ab - Ich war unaufgeklärt und jung, vorallem jedoch erfahrungslos.

Mit dem steigenden Konsum meiner Klassenkameraden begann sich dann das Interesse an dem Wunderkraut zu steigern, es schien mir, als würde ich etwas verpassen - Ein Gefühl, welches meine Mitmenschen glücklicher werden lies, sie zum lachen anregte und deren Laune förderte.

Schon damals befand ich mich in einer depressiven Phase, die ihren Höhepunkt im Laufe der Jahre noch erreichen sollte, hatte aber derzeit noch keinen Blassen Schimmer davon.



In den darauffolgenden Sommerferien beschloss ich mit einem engen Vertrauten (dieser hatte bereits einiges an Rauschmittelerfahrung und ist einige Jahre älter als ich) das erste Mal Gras zu rauchen.

Und so geschah es auch! - Ich erinnere mich genau, dass ich einen derartigen Nikotin-flash bekam (Ich hatte in meinem bisherigen Leben noch nichteimal an einer Zigarette gezogen, und ich rauchte das erste Mal durch eine 2L Flasche \"Eimer\" o.O [gutes Piece]), dass ich erstmal nach hinten auf die Couch kippte, die Augen schloss und das Eintreten des THC genoss.



Damals hatte ich den Konsum noch total unter Kontrolle.

Mit Ende des Besuches und der Sommerferien endete vorrübergehend auch erstmal der Konsum.

Ich kaufte mir lediglich alle 2-3 Monate mal was zum Rauchen, wenn eine Party oder ein Klassentreffen anstand...

Daran änderte sich auch ein Jahr lang nichts - bis zum Beginn der nächsten Sommerferien.



Ich lernte mit Beginn der großen Ferien auch meinen ersten Verkäufer kennen - Perfekt, dachte ich mir, diese Ferien willst du es dir mal so richtig gönnen.

Der Sommer war heiß, das Wetter perfekt.

Ich beschloss, damit ich alle Ruhe und Zeit der Welt hatte um mich rauchend zu entspannen, die Großstadt zu verlassen und die nächsten 6 Wochen meine Großeltern auf dem Dorf zu besuchen - Der Anfang von allem Übel!





Sofort nach meiner Ankunft begann ich mir den ersten Dübel mit Hilfe des \"Joint-Drehbuches\" zu rollen.

Ich nahm mir vor alle dieser seltsamen Gebilde innerhalb der Ferien zu testen, der Einstieg in den täglichen Konsum war gemacht.

Damals war ich noch fest in der Überzeugung den Konsum im Griff zu haben, wenn die Ferien aufhören sollten, sollte ein \"normales\", geregeltes Leben wieder beginnen - vorher hat es schließlich auch geklappt.



Und irgendwann kam dann der Tag an dem die Schule wieder begann.

Ich hatte DEN PERFEKTEN SOMMER erlebt, die beste Zeit meines bisherigen Lebens - einen Sommer voller Erfahrungen, voll täglichem gekiffe - Freude, psychischer Höhepunkt meiner depressiven Phase.

Ein Sommer den ich mir bis heute immer wieder zurück wünsche.



Doch mit Beginn der Schule begann mein Interesse für Cannabiskonsum nach der Schule zu steigern und ich bemerkte, dass es einfach total \"geil\" ist, nach der Schule zu Rauchen, da mir so der Ausgleich ermöglicht wurde, den ich die letzen Jahre nicht erhalten hatte.

Recht schnell begann ich also, täglich nach der Schule - und mit der Zeit und den nötigen Freunden auch jede Pause in der Schule zu rauchen.



Das gesamte Taschengeld floss bald in tueten

Wie sehr ich psychisch bereits abhängig war bemerkte ich erst als das Konto dann eines Tages mal leer war.



Ich war unkonzentriert, schlecht gelaunt, genervt und beschäftigte mich gedanklich nur noch mit den Möglichkeiten wie ich denn nun an was zu Rauchen organiseren könnte.

Garnicht - Ohne Geld.

doch statt den Konsum mit dieser Erkenntnis sofort zu beenden (ich unterdrückte diese Idee, indem ich mir die Frage stellte warum ich so etwas schönes beenden sollte) setzte ich mein Konsumverhalten über die Jahre fort.



So lebe ich heute, mit Gras als meinen täglichen Begleiter - mit Geld und Staat als meinen täglichen Feind.

Ich philosophierte tagelang über Gerechtigkeit, Ungerechtigkeit, Gleichberechtigung und Toleranz, da ich die Prohibition des grünen Krautes nicht verstand und stürzte mich so immer tiefer in meine Depressionen bzw. meine Paranoia (welche ausschließlich durch den/während des Cannabis Konsum/s resultieren).



Mittlerweile stelle ich mir nur noch die Frage warum ich überhaupt rauche!

All die Momente die ich einfach vergessen hab, all die Dinge die ich total breit verplant hab, all der Stress der durch das ständige Organisieren und kein-Geld-mehr-haben resultiert.

Die ständige Müdigkeit, die Geistige Abwesenheit.



In alledem sehe ich zwar keinen Sinn mehr, doch schaffe ich es nicht den Konsum zu beenden.

Die Einstellung etwas verpassen zu können sitzt immer noch fest verankert in meinem Gehirn fest.

Ich sehe Cannabis noch immer als etwas positives und das Gefühl des Rausches als gute Entspannung.



Ich habe mir vorgenommen den Konsum auf das Wochenende einzuschränken, mit der Absicht meine Ausbildung zufriedenstellend abzuschließen, mein Leben nicht vollständig dem Grad widmen und vor allem Geld Zeit und Kraft zu sparen.



Was mir jedoch zu sagen bleibt, ist das das Cannabis während den depressiven Schüben oder während Stress trotzdem als wirksamstes Mittel (für mich persönlich) anzusehen ist.

Ich möchte lediglich den Konsum begrenzen.



Danke an diejenigen die bis hierhin mitgelesen haben.

Ich hoffe euch mit meinen Lebensgeschichten nicht all zu sehr gelangweilt zu haben ;)