Langzeit-Berichte lesen

Übersicht:

Titel:Von Himmel in die Hölle und dann zur Erde. Vorwärts, Aufwärts.
Droge:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:Terrortofu
Datum:17.08.2014 22:10
Nützlichkeit:8,27 von 10 möglichen   (22 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Es haben sich ein paar Zeichen und Rechtschreibfehler eingeschlichen. Diese werde ich bei Zeiten korrigieren.



totenkopf

Hallo allerseits. Zuerst möchte ich erklären, wieso ich den Totenkopf als Symbol gewählt habe. Ich weiß, dass das, was ich getan habe und tue gefährlich ist. Ich würde niemals jemanden zum [ vor allem einen derartigen] Konsum animieren oder befürworten. Das ist ganz besonders an die psychisch kranken gerichtet, ich spreche da aus Erfahrung.



Die 9 Pilztrips erlebte ich in einem Zeitraum von ca 1 Jahr, vielleicht etwas länger.

Es haben sich in frühen Jahre mit der Zeit starke psychische Leiden wie Bps (Borderline), Bipolare Störungen (manisch-depressiv) und Soziopathie und mittelschwere Paranoia gebildet.

Bereits beim zweitem Pilztripp habe ich gemerkt, dass ich ungehindert auf meine Psyche zugreifen kann und kam auf die Idee, diese Leiden damit selbst zu verringern bzw. zu heilen. Ein paar Monate vor meinem ersten Trip trat ich eine drei-monatige Therapie (s.g DPT-Programm) auf einer offenen Station (Freigang + Wochenendübernachtung Zuhause) an. Grund dafür war der dritte Suizidversuch, welchen meine Mutter aufgrund größerer Blutbahnen im gesamten Hausflur bemerkte.





Zu meiner Person/ die wichtigsten Dinge bezüglich meiner Leidensentwicklung:




Spoiler:
Ich bin Anfang 20 und habe mich nie gesegnet Gefühlt. Neben meiner geringen Erscheinung (schon immer leichtes Untergewicht, körperlich immer der Schwächste) bin ich psychisch nie wirklich stabil gewesen, dazu hyper(-)aktiv (mit 6 Jahren, also mitte der 90er ADHS diagnostiziert und bis ca. 2010 tägliche Einnahme von Ritalin zwischen 20mg und 60mg Wirkstoff). Irgendwie war ich immer der Außenseiter: In der Grundschule hatte ich meist die \"uncolste\" Kleidung, wenn ich mit den anderen Kindern mit Actionfiguren oder sontigem mal mitspielen durfte, musste ich verlieren, mir wurde immer die Mütze geklaut, durfte beim Fußball nicht mitspielen, usw.

Auf der Realschule sah es dann änlich aus: Ich war einer der drei Klassenbesten, neben meinen Hausaufgaben, die ich vielleicht nur ein paar dutzend mal vergessen habe, aber nie aus Faulheit nicht gemacht habe, und ab und an Englischvokabeln habe ich aber tatsächlich nie gelernt- was man in dem Alter natürlich erwähnt, sicher kennt den Spruch jeder. Darum wurde ich immer mit \"Streber\" gehänselt, weil ich mich nie wehrte wurde ich auch gerne mal fester geschubst, geboxt, etc.



Ich habe mich, bis ich, glaube ich (ich bin mir nicht mehr sicher), 16 (oder 17?) war an alle Regeln und Gesetze gehalten, war stets vernünftig, habe z.B. nie mal \"ausprobiert\" zu Rauchen (ich rauche bis heute kein Tabak), oder heimlich Alkohol getrunken, mein erstes Bier wurde mit meinem Vater abends an meinem Geburtstag getrunken, Schnaps habe ich das erste mal kurz vor meinen 18. probiert. usw.



Mit einem 1.2 Durchschnitt verließ ich die Realschule und ging auf ein Gymnasium, um doch noch mein Abitur zu machen.

Ich bin einzig und alleine nicht direkt zur 5. auf ein Gymnasium gegangen, weil
Spoiler:
meine Grundschul-Klassenlehrerin (welche mich oft härter behandelte als die anderen Schüler, weil sei meinte, so müsse man mit ADHS-Kids umgehen) alles dafür getan hat, dass ich keines Besuchen kann. Die Direktorin wurde bequaselt, sowie alle in der Nähe liegenden Gymnaisumsdirektoren (zweite Personengrubbe ist nicht nachgewiesen) und schrieb mir nur eine Empfehlung für eine Realschule. Ich erinnere mich noch klar an die Worte ,,Wir wollen dir wirklich keine Steine in den Weg legen, sondern dir deinen richtigen zeigen!\" von meiner Direktorin, bei welcher ich Sport und Musikunterricht ab dem 4. Schuljahr bekam.



Dort änderte sich schlagartig alles. Ich fing mehr an, mich durch meine Kleidung und meine wachsenden, bald schwarz-gefärbten Haare der Metal und Gothicszene zu erkennen zu geben.

Zur Mitte der 5. Klasse hatte ich meine erste Freundin, welche sich vor meiner Zeit, seit der Vergewaltigung durch ihren Ex, geritzt hat. Nach ca einem halben Jahr hat sie mich verlassen, weil sie seit Jahren eigentlich in ihren besten Freund verliebt war und mit der Lüge nicht mit mir zusammen sein wolle. Nach der Trennung hat sich zum ersten Mal Selbstverletzendes Verhalten und Borderline bemerkbar gemacht. Ich war \"süchtig\" nach ihr und fing an sie fast zu terrorisieren, über SMS, anrufe, ICQ und einer bekannten Schüler-Online-Plattform. Ein paar mal ritzte ich mir mit einer Zirkelspitze am Arm herum. Das konnte ich dank moderner Schweißbänder vor allen anderen verdecken.

Ein jahr später hatte ich meine zweite Freundin, eine Fernbeziehung. Neben der Schule und der Arbeit hat sie sich vernachlässig gefühlt, um mich eifersüchtig zu machen erzählte sie mir irgendwann immer wieder was von ihrem Ex, der ihr plötzlich wieder schöne Augen machte. Nach 8 Monaten ging diese Beziehung dann zu Bruch, sie war wieder mit besagtem EX zusammen.

Durch diese beiden Situationen wurde mein Eifersuchtsverhalten und Vertrauen gegenüber Beziehungspartner stark beeinflußt. (Gerade beim Schreiben fällt mir auf, dass ich sogar eifersüchtig war, wenn mein bester Freund zur Real und Gymnasialzeit mit anderen Kindern länger als ein paar Minuten redete, ich hatte Angst, dass er -von jetzt auf gleich- nicht mehr mit mir befreundet sein will)

Als ich dann 18 und damit alt genug für Diskos war, fing ich an zu ficken, was das Zeug hält. Das war das einzige, was mir wirklich selbstwertgefühl gegeben hat: Mädels abschleppen bis zum Umfallen. Ich weiß bis heute nicht wirklich, mit wie vielen Frauen ich geschlafen habe, von rund einem Drittel wusste ich nie den Namen. Leider kann ich die Anzahl der benutzten Kondome zu dieser Zeit sehr gut abschätzen - das waren nämlich nicht sehr viele. Mir war es scheiss egal, ob ich ne Krankheit bekommen könnte, die mich mal das Leben kosten wird. Das nennt sich Risikoverhalten und gilt als eine Form von Selbstverletzung.



Die dritte Beziehung beendete ich nach wenigen Wochen, weil ich nicht damit klar kam, aufrichtig (von meiner Familie abgesehen) gelbiebt zu werden. Ich wusste, dass ich ihr blind vertrauen kann, und genau das hat mich unterbewusst gestört.



Ich fing an, immer mehr zu trinken, fehlte in der Schule, schrieb mir selber Entschuldigungen, bald habe ich selbst darauf kein Bock gehabt, gammelte rum, trank noch mehr, fing einen Nebenjob an, ließ zum arbeitengehen auch mal die Schule sausen, grenzte mich absichtlich noch weiter ab, als ich es schon war, Stück für Stück.

Ich brach das Abitur ab und fing eine Ausbildung an.

Ich fand eine neue Freundin. Ich war 8 Monate sehr glücklich mit ihr zusammen, dann beendete sie die Beziehung nach 10.5 Monaten. Ich bin mit der Zeit unglaublich eifersüchtig geworden und habe damit alles ruiniert. Ich war so eifersüchtig, dass ich angefangen habe mir auf eine Art und Weise zu wünschen, dass sie mir fremdgeht, nur damit ich recht habe und mich die \"ungewissheit\" nicht zermartert. Ich beichtete ihr betrunken, dass ich ihr FB-Konto gehackt habe um die Nachrichten zu checken, mit wem sie schreibt.

Es gab eine Woche kein Kontakt, dann beendete sie die Beziehung per SMS, meine ständigen Aggressionen, betrunkensein und Eifersuchtsdramen störten sie zu sehr, der FB Hack brachte das Fass zum überlaufen.

Ein halbes Jahr vor der Abschlussprüfung lies ich mich dann freiwillig einweisen (ein paar Tage nach dem 3. Suizidversuch hatte ich die Gespräche, einen Monat später war ich dann drin). Ich beendete die Ausbildung nach der Therapie, weil es mir peinlich war, vor meinen Kollegen nach so langer Zeit aufzutauchen, weil ich in der Berufsschule nun überhaupt nicht mehr beachtet wurde und ich glaubte, ich würde die Prüfung eh nicht schaffen. Der Druck war für mich einfach zu groß.

Ich fing einen Teilzeitjob in meiner Lieblingsdisko an, später kam ein zweiter für unter der Woche dazu. Dort lernte ich dann die Leute kennen, durch die ich Drogen kennengelernt habe. Erst kiffte ich immer mehr, hielt mich aber ablehnend von allen anderen Dingen fern. Bis ich erfuhr, dass es Magic Mushrooms wirklich gibt.







1. Trip



Der Erste Pilztrip war eigentlich total unspektakulär. 2g Mazatapec - nahezu keine Wirkung. Nur ein leichtes High( Trotz Alkohol und CannabisKonsum)



2. Trip

3g McKenna

Da ging auf jeden Fall was. Ich weiß nur nicht mehr, was. Ich saß an meinem Lieblingsort an einem Baum in einem Park, die Sterne tanzten leicht, in den Wolken waren Muster, und ich erkannte, dass das was ich genommen habe, meine Blockaden und Grenzen im Kopf sichtbar macht, es war, als könnte ich über Mauern, die Dinge verdrängen und verstecken drüberfliegen. Ich merkte auch, dass ich verdammt schnell abscheissen kann, wenn ich nicht aufpasste, an was ich dachte. Ich wurde auch so schon extrem schnell traurig, Borderline und Pilze sind eine verdammt gefährliche Kombination.



3. Trip


Spoiler:
Dies ist der bissher entscheidenste Trip, den ich jeh hatte.

Nach der Arbeit ging ich zum Dealer. Es war ca 20h, als ich ankam. Wir unterhielten uns, ich kaufe die Pilze nebenbei im Gespräch. Wir rauchten einen Joint, unterhielten uns. Weil die Pilze vorher immer erst spät gewirkt haben, und ich nicht sooo lange warten wollte (ca. 1h Heimfahrt, dann noch bis die Wirkung eintritt...) und fing an die Pilze zu nachen, als ich kurz vor dem Aufbruch stand. es war ca 21h. So musste ich auch keine Angst haben, am HBF von den Jungs in grün durchsucht zu werden (ich werde ständig kontrolliert), bzw musste keine Angst haben, dass die was finden).

Auf dem Weg zum HBF knabberte ich den Rest. Es waren 6,4g McKenna. Ich stieg am HBF meiner Heimatstadt um und merkte die erste Wirkung: Ich spürte ein starkes Grinsen in meinem Gesicht. Weil ich nicht wollte, dass das einer sieht setzte ich mich auf eine Bank am Ende des Gleises. Eine Minute bevor der Zug den ich nehmen musste eintraf, schlenderte ich zur Gleismitte- zu dem Zeitpunkt war die erste, kleine \"Sinuswelle der Wirkung\" vorbei. 5 Minuten vor eintreffen an meinem Zielbahnhof kam dann der zweite Schub, wieder extremes Grinsen und kichern, die Pupillen wurden zu fetten schwarzen Tellern. Ich erinnere mich, wie mich der Mann gegenüber ständig anstarrte.



Als ich ausgestiegen bin und den Bahnhof verließ stand ich vor einer für mich in diesem Zustand extrem harten Entscheidung: Sollte ich direkt in den Park gehen oder zuerst nach Hause? Beides liegt ca 3 Minuten zu Fuß entfernt. an der Kreuzung, an der ich die Entscheidung zu fällen hatte verbrachte ich ca 20 Minuten. Ich wechselte mindestens 5 mal die Straßenseite und überleckte nach jedem Übergang, ob es die richtige Entscheidung sei. Irgendwann ging ich dann in den Park, da wo ich meine Ruhe habe, weil ich dachte, bis ich von Zuhause wieder los bin, habe ich nurnoch wenig Zeit für mich. Für mich sein heißt wirklich alleine sein, nicht in einem Haus mit meiner Familie, und das Gefühl habe ich nur an diesem Ort. Auf halben Wege, ca 150 Meter bemerkte ich, dass ich dringen pissen musste. Ich war schon im Park und stand vor einer noch viel härteren Entscheidung: An welchen Baum sollte ich nur pinkeln? Ich verbrachte mindestens 10 Minuten damit, von einem Baum zum anderen zu sprinten, um dann der Meinung zu sein, dieser Baum sei einfach nicht der richtige dafür. Am Ende dieser 10 Minuten fing ich an, meine Hose zwischen zwei Bäumen zu öffnen - nein, der Baum auch nicht - Hose offen - der Baum auch nicht - Reißverschluss auf - nein, der auch nicht- ich bleibe stehen, Ding raus und lasse einfach mitten auf der Wiese laufen, weil ich einfach nicht mehr anhalten konnte. Ich blickte beim pinkeln in den Himmel, die paar Wolken und die vielen Sterne zogen mich sofort in ihren Bann.

Erst tanzten und blinkten die Sterne, dann dachte ich nach, wieso mir die Meinung anderer so wichtig ist, wer in meinem Leben welche Rolle für mich spielt. Ich erkannte, wo die Probleme zwischen meinen Eltern und mir waren, ich erkannte, wem ich für was dankbar bin und zu welchem Verhältnis ich zu wem stehe. Ich war mir meiner Gefühle noch nie so bewusst. Gleichzeitig habe ich mich noch nie so unglaublich einsam Gefühlt, weil ich erkannte, dass die Bindung zwischen mir und anderen nie so ein festes Band gewesen ist, wie ich es mir gewünscht hätte.

Ich sah in den Wolken Gesichter, die miteinander sprachen, die Äste der Bäume bewekten sich Schlangenartig, die Blätter tanzten- (bzw die Silhuetten, die ich deutlich sehen konnte). Es war wunderschön. Und doch merkte ich immer wieder, dass es mir schlechter ging, wenn ich zu tiefgreifend über mich nachdachte. Ich nenne das, was ich getan habe \'surfen\'. Ich drang bewusst so weit in mir, meiner Psyche ein, dass ich die Grenze zum Horrortrip \"sehen\" konnte. Ich bewegte mich extra an meiner eigenen psychischen Grenze. Mein Geist war der Kosmos und ich war eins mit dem Universum - ich konnte überall in meinem Unter und Bewusstsein hin.

Plötzlich war ich wieder im Park. Ich fühlte mich, als wäre ich voll mit warmen Wasser. Ich dachte, ich habe mich vollgepinkelt. Aber wenn ich mich abtastete, fühlte ich, dass ich trocken war. Ich sah an mir herunter und mein bis aufs mimimum zusammengeschrumpelter Penis verriet mir, wie kalt mir eigentlich sein musste. Ich sah auf die Uhr. Mindestens 45 Minuten muss ich mit heruntergelassener Hose dort gestanden haben. Diese 45 Minuten waren der Peak, die Wellen wurden wieder kürzer und schwächer.



Ich bewegte mich langsam nach Hause, dort angekommen ging ich (so schnell ich in dem Zustand konnte) unter die Dusche. Es war kein komisches Gefühl, das warme Wasser auf die Haut prasseln zu fühlen. Das Wasser färbte sich ab und an für kurze Zeit rot. Aus irgendeinem Grund war mir sofort klar, dass es desshalb rot war, weil ich oft Blut fließen gesehen habe - mein eigenes, wenn ich mich schnitt. Als ich aus der Dusche (glaube, es war eine halbe Stunde) kam, war ich nicht mehr so stark drauf. Meine Teller wurden langsam kleiner. Ich kuschelte mich in mein Bett und rauchte noch einen Joint. Dann schlief ich ein.



Am nächsten Tag dachte ich über das Gesehene nach. Nicht über das Gedachte, denn das ist mir noch alles klar gewesen. Ich fand mich schnell damit ab und wollte mich lieber mit dem beschäftigen, was mir nicht klar war.



Das die Bäume und Sterne pulsiert haben, sich bewegt haben, wie ich die Natur wahr genommen habe; ich fühlte mich mehr zur Natur verbunden denn jeh.





4. Trip

1,6g Mc Kenna, 2g Mazatapek


Spoiler:
Den viertren Trip erlebte ich nicht alleine. Mein zu dem Zeitpunkt bester Freund und ein gemeinsamer Kumpel von uns (welcher eigentlich als Freund genannt werden sollte. Zu dem Zeitpunkt war ich aber noch überhaupt nicht in der Lage, eine nähere Bindung zu mehr als 2-3 Menschen aufzubauen und zu akzeptieren) wollten zusammen im Park trippen. Die beiden hatten 1x 2g Mazatapek und der andere 1x 2g McKenna



Wir trafen uns gegen 14h, gingen Bier und Süßigkeiten einkaufen, liefen gemütlich in den Park, lachten gemeinsam, tranken ein Bierchen. gegen 15:30 fing ich an die erste Ladung Gras durch eine Pfeife zu rauchen. Beim zweitem Bierchen holte ich die Pilze raus und verteilte sie, anschließend aßen wir alle unsere Shrooms. es war nun 17h Die beiden spürten die Wirkung nach ca 50 Minuten. Beide berichteten, Farben intensiver wahrzunehmen. Der Sonnenuntergang kam früh (es war anfang Herbst) und wir beobachteten den bunten Abendhimmel. gegen 19h machten wir uns auf den Weg in den nahegelegenen Wald. Zu dem Zeitpunkt spürte ich noch immer keine Wirkung. ich rauchte immer wieder zwischendurch ein Köpfchen durch meine kleine Pfeife. Vom Kumepl bekam ich in \"seiner Geschichte\" den Namen \"Crackhead-Man\". Wir liefen gemütlich durch den Wald, die einzigen, die uns noch begegneten waren Hundehalter und ein paar Jogger. Wir waren auf der Suche nach einer schönen Lichtung, wo wir vom Schatten der Bäume umgeben sind, und der Mond und die Sterne uns Licht schenken. Es war eine wundervolle klare Nacht, die wir nutzen wollten. Mein bester Pirschte uns vorran wie ein Jäger, er schlich auf dem Laub in geduckter Haltung, spähte immer wieder nach links und rechts. Aus irgendeinem Grund hatte ich Lust ihn nachzuäffen, was unser mitreisender als hinterster in der Kette gerne beobachtete. Er berichtete mir zwischendurch, er habe das Gefühl als Beopachter in einer Geschichte zu sein. Ich war der Crackhead-Man. Er nahm mich als ehrlich und aufrichtig wahr, meinen Besten nannte er Jambo. Jambo war cool, aber sehr egoistisch. Wir waren gegen 19:30 mitten im Wald und entschieden, dass nun jeder Zeit für sich brauchte.

Ich setzte mich irgendwo hin, sah in den Himmel und verlor mich sofort in den Sternen. Ich sah kosmische Farbstrudel und dachte von jetzt auf gleich an das Mädchen, in das ich mich 2 Monate vorher verliebt hatte, und was am laufen hatte. Auf einem Festival auf dem wir beide waren, ich jedoch ein paar Stunden später eintraf, traf sie ihren Ex, dabei kamen für sie alle Gefühle zurück. Damit war ich dann kurz vor einer festen Partnerschaft raus aus der Nummer.

zum dritten Mal blieb ich wegen eines anderen Typen auf der Strecke.

Als ich daran dachte wurde ich extrem traurig, ich \"surfte zuweit in den Gedankenozean\" hinaus und stand kurz davor, abzuschmieren. Ich stand auf und suchte meinen besten Freund, und sagte, ich müsse kurz mit ihm reden. Als er nach 5 Minuten Egoismus (,,Alter, der Himmel ist so krass\" usw) Zeit für mich hatte erzählte ich kurz, das und wieso es mir schlecht geht. Vom reden darüber alleine ging es mir schon etwas besser, und ich konnte mich von den negativen Gedanken losreißen. Wir hatten dann beide keine große Lust mehr, darüber zu reden und beendeten das Thema dann nach ein paar Sätzen. Der dritte Mann wurde herbeigerufen und wir turnten ein wenig an einem (ungefährlichem) Hang herum und pinkelten dann verteilt.

Wir gingen weiter auf der Suche nach der Lichtung. Dort angekommen, checkten wir das erste mal seit \"langem\" die Uhrzeit. Es war gerade mal 22h. Wir unterhielten uns kurz über das erlebte, und erzählten uns gegenseitig, wie wir uns verhalten haben. Dann machten wir uns auf dem Weg nach Hause, wir wollten uns jeder umziehen und dann gemeinsam in eine Disko gehen. Der Weg zur Dikso und der Diskobesuch waren für mich unerträglich. Die beiden waren schon runter, ich war im Afterglow. WIr schlossen uns einer 10-Personen großen Gruppe an, ich kannte die meisten von denen, genau wie mein bester. Aber angenehm war mir die Anwesenheit von so vielen Menschen innerhalb einer Gruppe, zu der ich dazu gehöre, nie. Es ist mir unangenehm, Teil einer Gruppe zu sein - ich habe ja schließlich nie gelernt, wie man sich so verhält. Es fällt mir extrem schwer, ich selbst zu sein, wenn so viele andere da sind. Als Kind wurde ich so ja nie in der Gruppe akzeptiert, darum vermied ich es im Teenageralter und verpasste so, ein \"Herdengefühl\" zu entwickeln. Das wurde mir da bewusst, und es war sehr unangenehm. Die Partnerin meines besten Freundes, welche er durch mich in der Psychiatrie kennen gelernt hat war ein Anker für mich, der mich davor bewahrt hat, total durchzudrehen.

In der Disko sah ich zufällig eine Frau, mit der ich auch mal was hatte. Ich wollte damals nach einer Weile eine feste Beziehung mit ihr, sie jedoch sah in ihrem damaligen besten Freund den idealen Parter. Der Kontakt brach dann später aus vielen Gründen ab. Weil ich sie nicht \"haben konnte\", machte ich das freundschaftliche Verhältnis bewusst durch Streits kaputt. Das war nach der dritten Beziehung.

Jedenfalls gab es mir an dem Abend den Rest, sie zu sehen, und ich überredete meinen Besten und seine Freundin dazu, nach Hause zu fahren. (Wir wohnen alle drei im selben Stadteil).







5. Trip


Spoiler:
5g Cambodgia

Den 5. Trip erlebte ich komplett an meinem Zufluchtsort im Park. Ich saß die ganze Nacht über an meinem Baum gelehnt und genoss das Tanzen der Sterne, der Bäume und Blätter. ich dachte über die Welt und die Natur nach. Ich verstand endlich, was ich schon die ganze Zeit über wusste: Die Bäume sind die Lungen der Erde, die Flüsse sind die Adern. Jedes Lebewesen, jeder Pilz und alles andere exisitierende sind wie Blutkörper, Enyme, Bakterien und, und, und im Körper eines Lebewesens. Ich verstand, dass die Welt wie ein organismus funktioniert, und das wir Menschen die Welt krank machen. Ich weiß, dass es für die meisten sehr, sehr schwer ist, die Muster der CEVs zu beschreiben. Für mich ist das relativ einfach. Das, was ich dann sehe, sieht exakt so aus wie Dinge, die man nur bei starker Vergrößerung sehen kann. Bazillen, kleinste Lebewesen, Viren, Bakterien, Atome, Moleküle. Ich bin zu dem Standpunkt gekommen, dass ich glaube, dass eine Halluzination niemals etwas sein kann, was man nicht kennt, und wenn es nur das unterbewusstsein ist. Meine These, dass viele Leute bei CEVs die kleinsten DInge sehen, dass in uns als Information gespeichert ist und das erkennen der Welt als Organismus hat mir die Erklärung gegeben, woher der Name \"Fleisch der Götter\" stammt und mir einen Glauben geschenkt. Was ich mit \"Glauben\" meine, erklärt sich im 9. Trip.





6,7 und 8. Trip.


Spoiler:
Die drei Trips (wenn man das noch so nennen kann) waren eigentlich einfach nur aus rauschsucht.

Ich habe mir Trüffel im Internet bestellt, und alle in der selben Woche um Neujahr herum gegessen. Beim ersten hatte ich einen unangenehmen trip, in dem ich nicht wirklich wichtige Dinge gedacht habe, noch wirklich Optics hatte. Die Blätter an den Bäumen haben sich ein wenig bewegt, aber es war alles relativ unangenehm. Ungleich den Pilzen, welche mir ein weiches, kurviges und sanftes Gefühl in der Seele geben, empfand ich den Trüffeltrip als hart und steinig, kanntig. Wenn man sich vorstellt, wie ein Pilz sich aus der Erde erhebt und sich gen Himmel schlängelt, kann ich mir beim den Trüffeln eher vorstellen, wie sie wie Ambosse im Cartoon auf die Erde krachen. zudem war ich in der Woche oft alkoholisiert, es war alles in allem ein reiner überkonsum der glücklicherweise keine Schäden hinterlassen hat.



9. Trip - Love is the answer




Spoiler:
Es ist nun ein knappes halbes Jahr seit der Tripperei vergangen. Es war ende Mai oder Anfang Juni diesen Jahres.

Ich habe es durch Zufall geschafft eine bessere Stelle zu finden, durch viel Ergeiz und Engargement habe ich es in wenigen Wochen in die Betriebsführung geschafft. Ich bin gut in meinem Job, aber mein Drang eine beständige Distanz zu anderen Personen zu halten erschwert mir, mit dem Personal vernünftig umzugehen.

Die Frau, die ich auf meinem 4. Trip in der Disco wiedergesehen habe, ist mitlerweile meine beste Freundin und engste Vertraute. Einige halten es möglicherweise für eine Scheiss-Idee, aber vor einer Weile habe ich sie bei uns im Team eingestellt - was mich aber in einigen punkten sehr weiter bringt. Sie hilft mir, meine Fehler besser zu erkennen. Z.B habe ich nie gemerkt, wie unhöflich ich für andere oft wahrgenommen werde. Erst seit dem ich oft mit ihr darüber diskutiert habe, ist mir das klar geworden.



Auf einem ca 24g (halbtrockene McKenna-dieses mal selbstgezüchtete) Trip (diesmal im eigenem Garten, wie immer Nachts) dachte ich über das nach, was mir dei gerade genannte Frau oft versucht hat zu erklären, darüber, dass ich endlich lernen muss, normale Freundschaften zu führen, und mich nicht immer an 2-3 Personen klammern kann. Das ich lernen muss, anderen Leuten mehr zu vertrauen, dass ich bereits ein gutes Stück einer Kontrollfreak-Karriere hinter mir habe, und meine Ansichten zu schnell ins Extrem schiebe. Diese Gedanken vermischten sich mit meinen Gedanken über die Natur, und alles, was ich noch sah, war ein Kreis. Ich weiß nicht mehr, ob er ausgemalt oder nur ein Kringel war, aber das ist relativ egal, denn ich erkannte (für mich) dass der Kreis als Symbol für die Antwort auf alles steht. Es ist mir nicht möglich, alles, was mich dazu führte zu rekonstruieren. Aber meine Erkenntnis, dass JEDES Leben auf der Welt nach dem gleichem Schema funktioniert, und alles das gleiche ist, auch wenn es nicht das selbe ist führte mich zum Kreis/Kugel. Eine Kugel ist die Form, die entsteht, wenn auf irgendwas (!) von allen Seiten die gleiche Menge an Druck einwirkt. Ob nun ein Stück Metal, ein Tropfen Wasser, was auch immer es ist, bei genügend Druck wird alles zu einer Kugel. Die Kugel ist die perfekte Form, sie ist an jeder Stelle genau sie wie an jeder anderen Stelle ihrer Selbst. So erkannte ich endlich, dass der einzige Weg die Welt zu heilen Nächstenliebe ist, und der einzige Weg zur Nächstenliebe die aufrichtige Liebe zu sich selbst ist.





zum Neumond letzte Woche konnte ich mich endlich überwinden, den Schritt zur Nächstenliebe zu wagen. Ich achte nun darauf, mir selbst und anderen Menschen freundlicher gegenüber zu treten und mich einfach mal auf soziale Bindungen einzulassen. Bissher geht es mir ganz gut damit, auch wenn mir ab und an echt unwohl wird, wenn ich mich anstrenge, extrovertierter zu sein.





Das waren all die Dinge, die ich bissher rekonstruieren konnte. Es werden weitere Trips und weitere Berichte folgen.

Ich bin mir sicher, dass mir immer mal wieder etwas einfällt, was ich hier hinzufügen kann, und werde es sicher dann und wann in der Zukunft machen.



Ich danke für das Lesen - so far.