Langzeit-Berichte lesen

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Titel:Nur tote Gefühle sind gute Gefühle
Droge:Tramadol
Autor:Desaster
Datum:04.08.2014 17:08
Nützlichkeit:8,89 von 10 möglichen   (105 Stimmen abgegeben)

Bericht::

LB: Tramadol/Kratom/Opiate



Intro/Prolog



So so. Ein Langzeit Bericht soll also verfasste werden.

Warum möchte ich einen solchen verfassen ?

Die Antwort lautet wohl Klarheit.

Ich möchte das Chaos in meinem Geist sortieren, um herauszufinden wo ich nun stehe.

Ein schwieriges Unterfangen. Keine frage. Nun am versuch soll es nicht scheitern.



Auch möchte ich erkennen, welches Verhältnis ich im Bezug auf Gewinn/Verlust, mir selbst vorzuweisen habe.



Der Anfang, der Mittelteil, kein Ende,



Beginnen wir unsere Reise durch meinen Konsum an einem Punkt, an dem ich nur Alkohol zum Betäuben meines Geistes nutzte.

Es muss wohl vor knapp 5 Jahren gewesen sein, als ich eine neuartige und Sagenumwobene Substanz namens Kratom aus meinem Briefkasten fischte.



Ich hatte einiges von diesem Malaysischen Kraut gelesen.

Vor allem aber der Überbegriff Opioid stach hervor.

Ein Begriff wie jeder andere.

Frei von jeglicher Definition. Diese galt es nun für mich zu assoziieren.



Opiat. Ein Wort welches mir öfter durchs Gehirn schoss als Zukunft.

Am Anfang ist es ein Wort, nichts weiter.



Fragt man jemanden der es nicht kennt, was es zu bedeuten vermag, wüsste er keine Antwort. Evtl. die neuste Definition nach Wikipedia.



Auch ich konnte dieses Wort bis dato nicht zuordnen.

Ich wollte es auch überhaupt nicht. Es war mir egal um was es sich handelte.

Es war verfügbar. Es versprach eine Erfahrung.

Hätte ich damals ein Benzo oder ein Halluzinogen gewählt, wären es wohl diese Substanzen die mein leben prägen.



Mein Wahl war jedoch gefallen. C\'est la vie.

Rien ne va plus....Nichts geht mehr.



Pink Floyd - Comfortably Numb



Dieser Rausch...nein diese Erfahrung sollte die Erfahrung werden.

Der Rausch den man seine Leben hinterherrennt, den man sein Leben lang ruhelos sucht, bis zum Schluss.

Pink floyd



Hello,

Is there anybody in there?

Just nod if you can hear me

Is there anyone at home?




Ich liege auf meinem Bett und zweifle die Wirkung des Krautes an, welches gerade in Form eines erschreckend leckeren Tees, den Weg in meinen Kreislauf fand.



Es überrollt mich.

Pink Floyd



There is no pain, you are receding

A distant ship\'s smoke on the horizon





Es fährt mir durch den Geist. Es beginnt in meinem Kopf und fährt mir über den Rücken, bis es letztendlich in meinem Körper explodiert. Eine innere Euphorie, ein Kribbeln am ganzen Körper. In meinem Hirn macht sich ein langes Ahhhhhh frei. Hinter geschlossenen Augen spüre ich das größte Gefühl von Geborgenheit und Glück welches ich je erleben sollte.



Ich falle in Watte. Ich werde umschlossen von Wärme. Stoßartig ziehen Wellen der Euphorie über meinen Rücken. Es gleicht einem Feuerwerk aus Glückseligkeit. Einem Zustand allen andere überlegen.



Pink Floyd



You are only coming through in waves

Your lips move but I can\'t hear what you\'re saying

When I was a child I had a fever

My hands felt just like two balloons




Dann stille.



Pink Floyd



Now I\'ve got that feeling once again

I can\'t explain, you would not understand

This is not how I am

I have become comfortably numb




Es reißt mich hinfort.

Vor meinem Geistigen Auge eröffnet sich mir eine Welt, nach meinen Sehnsüchten geschaffen. Ich liege nicht mehr im Bett. Ich bin dort.

An diesem Ort gibt es keine Ängste, keinen Schmerz. Ich noode meinen Traum.



Pink Floyd

I have become comfortably numb




Ich wache auf.

Der Peak ist vorüber. Was bleibt ist die Gewissheit diesen Ort erkunden zu wollen. Was bleibt ist ein herrliches Gefühl. Der Rausch er glüht nach. Kein anderes Wort würde es besser beschreiben.



R.E.M. - Losing My Religion 



Es folgen unzählige weitere reisen zu fremden Welten.

Dann die Erkenntnis.



R.E.M.

But that was just a dream 

That was just a dream 




Die Wochen ziehen an mir vorüber wie die Intensität des Rausches. Am ende bleibt nur noch ein dumpfes Gefühl von Taubheit.

Es ist mir egal. Ich Konsumiere weiter, in der Hoffnung noch einmal alles so erleben zu dürfen wie beim ersten mal. Nur noch ein einziges mal. Dann ist gut. Dann reicht es. Dann ist Schluss.

Ich werde diesen Rausch nicht wiederfinden. Ich jage dem Drachen hinterher und beschließe meine Taktik zu ändern um das Mistvieh in einen Hinterhalt zu locken.



Naiv war ich zu glauben er ließe sich überlisten.



R.E.M

Every whisper, of every waking hour 

I\'m choosing my confessions 

Trying to keep an eye on you 

Like a hurt, lost and blinded fool, fool 

Oh no I\'ve said too much 

I set it up 






Ich sah meine Chancen und ergriff sie. Bubrenorhphin,Oxycodon,Tilidin,Codein und natürlich Tramadol.

Alles erstklassige Drachenjäger Waffen.



In Wirklichkeit jedoch war ich es, der den Hinterhalt nicht kommen sah.



Seit 3 Jahren nahm ich nun das Kratom. Am Ende in Astronomischen hohen Mengen.



Dazu kam alles was mir vor die Füße fiel. Egal was, Hauptsache Opioid, Hauptsache Ruhe im Kopf, Ruhe im Geist.

Ich wollte den Drachen um jeden Preis fangen.



Es half nichts der Drache verschwand letztendlich. Oder er Interessiere mich nicht mehr. Ich weiß es nicht.

R.E.M

But that was just a dream 

Try, cry, fly, try 

That was just a dream 

Just a dream 

Just a dream, dream




Ein neues Ziel galt es nun zu erklimmen.

Einen neuen Gegner gegenüber zu treten.

Einen neuen Verbundeden die Chance zu ermöglichen, mir in den rücken zu fallen.



Die Sucht.



Hotel California.



And she said, \"We are all just prisoners here of our own device“

And in their masters\' chambers

They gathered for the feast

They stab it with their steely knives

But they just can\'t kill the beast




Ich entziehe, ich warte, ich kehre beschämt zu ihr zurück. Wir sind alle nur Gefangene hier, auf unsere eigene Anweisung.



Die sucht ist eine dreckige Hure ! Ich denke ich liebe sie.



Die Tage ziehen vorüber, ich werde älter. Die Welt nimmt ihren Lauf. Mal geht die Erde unter, mal wird sie neu erschaffen. Die Sucht, sie bleibt. Egal was passiert. Sie ist immer für mich da. Sie spendet mir Trost, sie treibt mich an, sie tötet mich.

Meine liebster Verräter die Sucht.



Sucht ist, wer etwas voller Verzweiflung sucht.



Das weiß sie. Sie weiß egal wie sehr wir uns streiten, ich kehre zu ihr zurück.

Es spielt keine Rolle wer sie einlädt. Ob Kratom oder Tramadol oder jmd/etwas anderes. Sie bleibt. Selbst ohne Substanzen. Clean ist man nie. Sie vergiftet den Geist, den Verstand.



Ich habe mich nun für Tramadol entschieden. Das sollte nun gut 2 Jahre her sein.

Ich weiß nicht mehr wieso.

Vielleicht war es die Verfügbarkeit.

Eventuell war es das Potenzial dieses oftmals fälschlicherweise als nieder potentes Opioid klassifizierte Medikament. Medikament das ich nicht lache. Opium für die Massen.



Die Welt ist schlecht. Mit Opiaten wird sie nicht besser.

Es ist einem nur egal.



Wer diesen Zustand einmal erreicht hat, der möchte sein Glück nicht wieder über den kauf von nutzlosen dingen beziehen.



Tramadol ist ein interessantes Opioid. Es ist anders als die anderen Kinder.

Neben seiner Opioiden Wirkung, versetzt es einen dank seiner Serotonergenen Wirkung, in einen zustand des Glücks.



Vor kurzem habe ich meine Ausbildung erfolgreich absolviert.

3 Jahre sind nun vergangen seit dem ich das erste mal mit Tramadol in Kontakt kam. Ein Jahr hat es gedauert, bis ich ihm meine Sucht anvertraute und alle anderen Opiate hinten anstellte.



Ich bin seiner Alltagstauglichkeit Verfallen.

Aufstehen schaff ich morgens noch. Zur Arbeit kein Problem.

Zuverlässig...naja alles im Rahmen.

An sich könnte man meinen mein leben hätte ich trotz sucht im griff.



Weit gefehlt.

Hotel California



Last thing I remember, I was

Running for the door

I had to find the passage back

To the place I was before

\"Relax, said the night man

We are programmed to receive

You can checkout any time you like

But you can never leave




Die Konsequenzen





Ursachenforschung.

Wie konnte ich einer Substanz, nein einer Sucht Verfallen ?

Gehe ich in mich, muss ich nach dieser Antwort nicht lange suchen.



Zuneigung, Liebe,Geborgenheit.



Alles dinge die ich in meiner Kindheit durchaus erfahren habe, die mir jedoch nun fehlen.

Meine bisher durchlaufenen Beziehungen kann ich ohne problem an einer Hand abzählen.

Die bedeutungsvollen davon an keinem Finger.



Es ist die Sehnsucht nach etwas dass ich nie kennelernen durfte.

Man sagt, man kann nicht vermissen, was man nicht kennt.

Die Wahrheit ist, ich glaube nicht daran.



Lieber verliebt und verloren, als nie geliebt... das glaube ich, das ist in meinen Augen wahr.

Alles klar. Problem erkannt. Eine Freundin muss her. Im Idealfall eine, die ich liebe und umgekehrt.



Denkste.



Leider scheint es deutlich einfacher, diese Sehnsüchte mit Drogen solange unter Wasser zu drücken, bis keine blasen mehr aufsteigen, als so jemanden zu finden.



Folglich macht sich neben Resignation ein Trugschluss breit.

Finde eine Person die dich liebt und all deine Probleme sind vorbei.

Ein folgenschwere Trugschluss, sollte ich jeh das Glück erfahren einen solchen Menschen zu finden. Leider lässt er sich kaum ausradieren.



Das Prinzip nachdem der Teufelskreis funktioniert ist ein einfaches, aber sehr effizientes.

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Feiern geh ich kaum noch. Neue Leute kennen lernen, dem bin ich nicht abgeneigt. Nur auf Clubs,Discos,feiern etc. kann ich gerne Verzichten.



Früher gingen wir los besoffen uns, dann ab in die Clubs.

Evtl. nahm man eine „tiefgründige“ Erfahrung mit dem anderen Geschlecht mit. Mehr nicht. Evtl. hat man etwas zu lachen und ein paar verschwommene Erinnerungen für die „Ewigkeit“, die man dann anderen erzählt und sich an den alten Zeiten erfreue kann. Heute ist das alles Schwachsinn in meinen Augen.



Heute liege ich in meinem Bett. Tramadol im Blut und male mir aus, wie es wohl wäre, wenn ich jmd. kennenlernen würde, der mich und meine Sehnsüchte versteht.



Der Sex ist mir dabei vollkommen egal. Ich denke das liegt an meiner Art und den Opiaten. Diesen wird meines Wissen u.a. auch ein Senken des Testosteron Spiegels nachgesagt.



Klar hab ich ihn gerne. Ich kann aber auch sehr gut ohne Leben, ohne eine andere Person jedoch nicht.

Ich möchte keine Sex, wenn ich dafür jmd. an meiner Seite habe kann, der Abends neben mir Einschläft und morgens in meinen Armen aufwacht.



In meinen Augen scheint das, dass größte zu erreichende Glück zu sein, das einem Menschen Wiederanfahren kann.



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Update : 01.08.12 01:57



Ich war mir nicht sicher ob ich diesen Teil noch anfügen sollte. Ich hänge ihn nun dennoch an. Evtl. hat es für jmd. einen Lehwert.



Entzugserlebnis.



3 Dinge habe ich bei/für den Entzug gelernt.



1. Stehe niemals erst nach 12 Uhr mittags auf.

Schlaffe aus, jedoch nicht bis zum Maximum



2. Kein Chilli !



3. Keine körperliche Beschwerde kommt an das Geschrei in deinem Kopf heran.



Ich habe aufgehört zu zählen wie oft ich versucht habe mich von der Sucht zu lösen.

Es ist nicht so das es unmöglich wäre. Das stimmt nicht.

Im tiefsten inneren will ich es nur einfach nicht.



Fehlt der Wille bleibt der Erfolg genauso fern.

Im Grunde wäre es nicht richtig Entzug zu sagen.

Tatsächlich ist es eine Maßnahme.

Eine Maßnahme die Toleranz in den Griff zu bekommen, eine Maßnahme das Gewissen, welches einem ständig die Gesundheit und Finanzlage vor Augen hält, das großmaul zu stopfen.



Der erste Entzug ist immer hart, die anderen leider auch.

Man Gewöhnt sich nur daran und weiß was einen erwartet...denkt man jedenfalls



Setzt man sich bei seinem ersten Entzug aufs Klo, wird man wahrscheinlich überrascht und ärgert sich über die 3 restlichen Blatt Klopapier die einem noch verbleiben.



Für den nächsten hat man bereits Maßnahmen für die Verdaung getroffen.



Worauf ich hinaus will....

Je mehr man sich an den Entzug gewohnt desto öfter führt man ihn durch, desto nutzloser wird er für das (verhaßte) Konsummuster. Desto leichter fällt es zu sagen, man könne da jederzeit wieder durch.



Ein Entzug soll abschrecken.

Er soll einem zeigen das man tatsächlich Abhängig ist.

Das man diesen Zustand meiden sollte.



Ich habe bereits von Tilidin, Oxy, und Kratom entzogen.

In meinen Augen spielt der Tramadol entzug in einer andere Liga.



Ich denke jedoch es wird schwere jeh mehr man in eine Substanz interpretiert.

Dabei spielt es keine Rolle wie stark oder schwach der Entzug von der Allgemeinheit eingeschätzt wird. Jeder nimmt ihn so individuell wahr wie Musik. Einzig die Körperlichen Qualen scheinen nahezu messbar.

Ich brauch keinen 3 Arm und ich vermisse auch keinen.

Hätte ich jedoch einen und würde ihn verlieren wäre ich am ende.



Es folgt ein Erlebnis, welches mich vor kurzem dennoch überraschte.

Mein Vorrat wurde immer kleiner, mein Toleranz immer größer.



Ich entziehe.



Der erste Tag ist der entspannteste.

Alles klar kein Problem. Optimismus macht sich breit.



5-htp konsumiere ich seit 2 Tagen. Imodium ebenfalls.

Benzos liegen bereit.



Ich lege mich ins Bett und schlafe ein.

Ich kenne es. Ich weiß morgen werde ich mir diesen Zustand sehnlichst herbei wünschen.



Der zweite tag bricht an. Der wecker klingel gegen 9. Eine Gute Zeit.

Stehe ich nach 12 auf, tut mir alles Weh. Ich werde nicht wach,alles schmerzt, ich bin schlapp.

9 Uhr habe ich gewählt. Gute wahl.



Etwas zu essen sollte her.

Ich habe keinen Appetit. Ich lasse es.

Gegen Mittag werde ich die Kontrolle über meine Beine verlieren RLS. Ich haße es.

Die Benzos sind griffbereit. Wenn möglich werde ich es herauszögern solange ich kann.



Es gibt rein gar nichts zu tun.

Ein Rätsel wie ich mit Drogen die zeit totschlug.

Ich schalte den Tv ein. Es läuft eine Sendung welche ich mir immer auf Tramal ansah.

Sie ist öde. Am schlimmsten ist aber die fehlende Magie.



Das Gehirn ist Brilliant wenn es ihm darum geht seine Dröhnung zu bekommen.

Alle dinge die man auf Drogen tat verlieren an Magie. Musik hören, Viedeospiel, Sendung schauen es spielt keine Rolle. Immer fehlt etwas. Es erscheint sinnlos.



Die Gedanken laufen Amok.



Die Rettung scheint in sicht 21 Uhr. Ich lege mich in Bett.



….



ein blick auf die Uhr 21:01. Ernüchternd.



Gedanken schießen durch meinen Geist. Zusammenhangslos.

Ich denke an Gott und die Welt. Es regt mich auf keinen Schlaf zu finden.

Ich drehe mich ruhelos umher. Es ist zu kalt. Es ist zu warm.



…..



ein blick auf die Uhr 21:02 ich verliere den Verstand.



Letztendlich stille. 8 Uhr morgens. Ich habe den Eindruck keine Minute Geschlafen zu haben.



Keinen Appetit. Frühstück fällt aus. Ich versuche mich abzulenken.

Es empfiehlt sich dinge zu tun die man selten auf Drogen tat.

Leute treffen. Unterhalten.

Plötzlich passiert etwas mit mir.

Ich dachte ich kenne den Entzug und seine Schattenseiten.

Doch er ist flexibel.



Ich möchte Feuer für meine Zigarette. Niemand hat Feuer dabei.

Ich breche in Tränen aus. Niemand weiß wieso. Ich am wenigsten.

Es Überwältigt mich. Schnell ins Auto und davon, Klarheit schaffen, die Situation analysieren.

Was war Passiert ? Geweint habe ich seit 5 Jahren nicht mehr. Tausende mal hatte ich kein Feuer für meine Zigarett.... jmd schneidet mir die Vorfahrt und ich ticke vollkommen aus.

Ich raste dermaßen aus das ich vor mir selbst zurückschrecke. Ich schreie und tobe bis ich beinahe erbreche. So kenne ich mich nicht. Ich werde so gut wie nie wütend. Momment.... habe ich diese Eigenschaft den Drogen zu verdanken oder sind sie eine Teil von mir ?

Sofort nach hause. Etwas stimmt nicht. Scheinbar habe ich die 5-htp Einahme vergessen,ich bin mir nicht sicher ob es etwas geändert hätte, meine Gefühle kochen über. So lange wurden sie unterdrückt. Jetzt schreien sie nach Freiheit. In meinem Kopf startet eine Revolte.

Ich verliere vollständig die Kontrolle über meine Gefühle.



Die Lösung : Rundumschlag. Alle Betroffenen Bereiche sofort bombardieren.



2 mg Etizolam. Kein Gefühl steht mehr. Alles liegt am Boden und schläft. Ich liege daneben.



Der vierte Tag bricht an. Den Wecker überhört 14 Uhr. Verdammt. Ich ahne was mich erwartet.

Der Schmerz lässt nicht lange auf sich warten. Ich fühle mich schlecht. Ich fühle mich Kraftlos. Ich muss irgendwohin, keine Ahnung wohin. Ziellos laufe ich durch die Wohnung. Bin sofort erschöpft . Setzte mich hin. Zünde eine Zigarette an. Wiederlich. Ich drücke Sie aus. Mein Magen schlägt Alarm. Immer noch keinen Apetit. Kein Kraft essen zuzubereiten. Wieder ins Bett.





Mein Hirn schreit. Es verlangt die Substanz. Die Sucht redet auf mich ein. Erzählt mir irgendetwas von Besserung. Alles würde anders werden. Man müsste sich nur ein Muster erschaffen.

Ich höre ihr nicht zu. Ich weiß sie lügt. Zu Beschäftigt bin ich mit meinen Gefühlen die gerade erneut erwachen.





Ich beschließe den Entzug zu beenden. Ich stelle fest, der Entzug ist ebenso unberechenbar wie die Sucht selbst. Ich ging davon aus ihn zu kennen und täuschte mich fürchterlich.

Tramadol Entzug Nr. 3 scheitert am 4 Tag. Ich wundere mich. In der Vergangenheit lag das Minimum bei 2-3 Wochen.



Habe ich mich verändert ?

Hat sich die Sucht verändert ?



Ich werde es erneut versuchen. Besser vorbereitet.

Länger durchhalten als 2 Wochen.... Ich mache mir nichts vor. Das ist nichts das ich will.

Die Tolleranz senken, dann geht’s von vorne los.



Ich erkenne die Notwendigkeit eines Entzugs an.

Ebenso erkenne ich an, das ich zuerst mein Leben auf die Reihe bringen muss.

Oder umgekehrt ?

Dazu scheine ich nur mit Substanz in der Lage.

Es stell sich die Frage,

Muss ich aufhören um meine Leben in den Griff zu bekommen

oder muss ich mein Leben in den Griff bekommen um aufzuhören ?



Letzteres gefällt mir besser. Wundert mich nicht. Damit fällt es mir leichter den Konsum vor mir selbst zu rechtfertigen.



Epilog

Es bleibt mir wohl nichts übrig als zu warten.

Auf was ?

Darauf habe ich keine Antwort.

Mit etwas Glück werde ich in ferner Zukunft, rückblickend eine haben.





Vielen Dank fürs Lesen,

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.



Dies ist mein erster TB. Seit bitte gnädig :)

Gegen ende mag das für dein ein oder anderen etwas weichlich daher kommen. Es spiegelt jedoch meine innersten Gefühle wieder. Diese werde ich nicht ausschmücken.





Das ganze ist iwe sehr großzügig formatiert. Bin mir nicht sicher wieso. Aber ich denke dadurch lässt es sich evtl. leichter lesen.

Liebe Grüße



Desaster