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Titel:2C-P ÜD und LZ Bericht einer Drogenfreundschaft
Droge:2C-B
Autor:anonym
Datum:09.08.2014 04:27
Nützlichkeit:9,03 von 10 möglichen   (29 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Eigentlich sollte das ein reiner 2C-P TB werden, aufgrund der vielen persönlichen Details und dem etwas ausgeuferten "Epilog" stelle ich diesen Bericht hier als LZ rein, falls das falsch ist verschiebt das Ding bitte.







Verzeiht mir bitte fehlende Details, das ganze ist schon etwas her.

Aber aufgrund der Intensität dieser Erfahrung möchte ich diese trotzdem mit euch teilen.



Der Trip ereignete sich vor ca. 1 Jahr, zusammen mit einem Tripgefährten und unvernünftiger Weise ohne Tripsitter.

Um die Unvernunft zu komplettieren hatten wir keine Waage, haben also eine eyeballed totale Überdosis oral zu uns genommen. Keine Ahnung wie viel das war, aber es war definitiv viel zu viel.



Zu mir damals: Pilze, LSD, (jeweils 1x), 2C-E (2x) und MXE (1x) waren meine bisherigen psychedelischen Erfahrungen. Horrortrips hatte ich nie (bis heute nicht, außer bei der Geschichte hier), nur den Bodyload von 2C-E fand ich teilweise richtig unangenehm. Cannabis/Nikotin damals regelmäßig, alles andere nur zu Anlässen oder probeweise.



Zu meinem Trippartner (folgend TP abgekürzt): Genau dieselben Psychedelikaerfahrungen zu dem Zeitpunkt wie ich, aber Dauerkonsument von Speed und Pillen (ich schreibe extra Pillen, weil er die Dinger nicht googled).



Weil das später wichtig ist, möchte ich noch unsere Beziehung erläutern, wir sind beinahe zeitgleich aus der Jugendhilfe ausgezogen, er hatte vorher schon Erfahrungen mit synthetischen Sachen war dort aber clean, abgesehen von unseren ersten Feieren die aber Ausnahmen waren (so wie ich den Konsum von den meisten Substanzen auch halte). Also sind wir dort quasi mit gleichen Voraussetzungen ausgezogen, haben aber andere Wege gewählt.

Ich habe mich zu allem totinformiert, er wollte teilweise gar nicht wissen wie und warum Dinge wirken, "hauptsache scheppert".



Die Zeit in der Jugendhilfe hat uns aber stark verbunden und so blieben wir auch noch einige Zeit dicke befreundet. Und hatten anfangs auch sehr großen Spaß, was dann mit der Zeit aufgrund seiner finanziellen Nöte, Obdachlosigkeit, Schnorrerei und psychotischen Episoden nicht mehr der Fall war.

Der 2C-P Trip fand aber 2 - 3 Monate vor endgültigem Kontaktabbruch statt, die Vernunft sagte mir eigentlich schon lange dass das nötig für mich ist, da ich finanziell gerade mal mich über die Runden bringen konnte und er bei unseren Treffen eine immer größere Belastung für mich darstellte.



Aber ich schweife ab, das sollte reichen.





=====---Trip---======



Wir wogen 0,1g ab (laut Waage, allein der Wert wird aber schon ungenau gewesen sein) und zerteilten diese in 10 augenscheinlich gleichgroße Häufchen.



Wir nehmen jeder ein Häufchen oral zu uns und freuten uns auf den Trip.

Als die Wirkung ganz leicht einsetzte, entschlossen wir uns an den nah gelegenen See zu gehen, ca. 5 Minuten Fußweg.

Schon auf dem Weg zur Tür musste ich einen Halt im Bad machen um zu Kotzen, was uns aber nicht davon abhielt rauszugehen, gerade da die anfängliche leichte Wirkung sehr angenehm euphorisch und stimulierend war.





Um den Spazierweg um den See herum zu erreichen gingen wir durch einen Trampelpfad, es war Freitag ca. 16 Uhr. Schon in der Mitte dieses Pfades kamen bei mir urplötzlich total heftige Optiken, Fraktale Muster und was weiß ich noch. Instinktiv versuchte ich diese mit den Armen aus meinem Sichtfeld zu wischen (was natürlich nicht klappte) und rief meinem vorauseilenden TP hinterher, dass er doch bitte langsam machen solle weil ich nichts mehr sehe.



Das war eigentlich noch alles im grünen Bereich, wir mussten beide sehr darüber lachen und ich war fasziniert von der bunten Wucht an glänzenden, scharfen Mustern. Gefühlt 15 Minuten später, es können aber nur 3 oder so gewesen sein befanden wir uns schon auf dem Spazierweg.

Dort waren scheinbar ein paar wenige Passanten, aufgrund meiner "Blindheit" kann ich das aber nicht beschwören.

Schnell setzte totale Reizüberflutung und Überforderung ein, ich hatte ab ca. 1 M Sichtweite überhaupt keine räumliche Tiefe mehr in meiner Sicht, nur eine Wand aus Optiken.

Ich finds ja auf LSD schon anstrengend wenn es sich an geschätzten max. 10 Stellen in meiner Sicht bewegt, aber hier hat sich ALLES bewegt!!



TP war zu dem Zeitpunkt eher mental überfordert, er konnte immerhin den Weg erkennen.

Keine 5 Minuten später kotzten wir uns beide die Seele aus dem Leib, nicht so nebenbei mit anschließendem Glücksgefühl wie auf MDMA sondern richtig räudig, ekelhaft zerstörend hat sich das angefühlt.

Also auf der Stelle umgedreht und in meine Wohnung geflüchtet.

Dort hatten wir beide und erst einmal richtig schön hochgeschaukelt, uns gesagt scheisse ist das Zeug Hardcore, wir brauchen 'ne Waaaage, etc



Keine halbe Stunde später ging das "Entgiften" weiter von statten, wir haben uns beide ausgekotzt und ausgeschissen, beide leider etwas in die Wohnung/Deko gekotzt und total unfähig die Kotzespritzer optisch zu erkennen geschweige denn zu entfernen (übelster Bodyload + totale mentale Überforderung weil Reizüberflutung!!!)

Geschissen zum Glück nur auf dem Klo, aber man war das unangenehm und eklig und anstrengend und zerstörend.



Irgendwann hörte das auf, ich vermute mal weil wir komplett geleert waren. Wir belegten jeder eine Schlafcouch in meiner damaligen 1Z Bude, der PC mit Playlist war noch an aber alleine die Lüftergeräusche waren uns schon zu viel, sodass wir nach kurzem anhören versuchten sämtliche Reize zu minimieren.



D.h. Vorhänge (hatte keine Rolladen ._.) zu, alle lauten Geräte aus, Licht aus, alles aus. Da muss es schon so 19 - 20h gewesen sein, rückblickend schwer zu sagen.

Kiffen hat genau gar nichts gebracht, versucht haben wir es aber trotzdem ständig, wir haben während dem Trip bestimmt 2G durch die Bong gejagt.



Abgesehen davon so gar nichts gemacht, außer ein wenig miteinander kommuniziert, "wir brauchen 'ne Waage", "Mach das das aufhört", "wie lange noch" sollten wir noch bestimmt 100erte Male sagen, das ist uns auch wenns damals pervers war rückblickend als böse schwarzhumoriger Running Gag in Erinnerung geblieben.

Wir haben uns auch Filme geschoben was wohl passiert wenn jemand ein halbes G oder so untergejubelt bekommt, ka wer die Erkenntnis hatte, vlt auch beide, sie kam fast kleinlaut und voller Erfurcht "Poah dann geht die Welt unter".

Dessen waren wir uns sicher, was das Zeug anstellt. das könnte echt alles passieren, wir konnten es ja erahnen.



Dann folgte denke ich der PEAK, der so Sinnesüberwältigend war, dass er mir teilweise wie ein Traum/Koma vorkam. Ich konnte wirklich gar gar nichts mehr aus der Realität sehen, er genauso wenig.





Dann hatte ich eine sehr... das zu beschreiben ist mit sämtlichen bekannten Adjektiven unmöglich, ein paar die in die Richtung gehen sind sicherlich: verstörend, erleichternd, verwirrend (da ich zum ersten und bisher einzigen Mal so Halluzinierte, dass ich Realität nicht mehr von Wirklichkeit unterscheiden konnte).



Ich blickte teilweise in die Richtung von TP, ich konnte ihn ebenso wie mich leiden hören (angestrengtes Stöhnen und auch Gerede, ich weiß aber nicht wie sinnvoll das war oder ob es überhaupt eine Sprache war). Und seine Präsenz, sein Bewusstsein spüren dass ich vor meinem geistigen Auge auch mit seinem physischen Aussehen in Verbindung brachte. Schwer zu beschreiben, wirklich optisch sehen konnte ich ihn nicht, ich wusste aber halt wo er war und halt immer noch wie er aussah.

Ich gelangte in einen richtig miesen Film, ich dachte er wäre ich! Und zwar eine Art "schlechte" Fassung von mir (aufgrund der besch. Lebensverhältnisse [Eigenverschuldet], des selbstzerstörerischen Konsums und Handelns etc) die ich unbedingt loswerden wollte.

Ich muss dazu sagen, dass ich bei gemeinsamen Sessions und Parties mich bei einigen Gelegenheiten zu imho für meine körperliche Verfassung zu hohen Überdosen MDMA und Amphe habe überreden lassen, dass ich keine und er eine volle Breitseite Toleranz hatte ging nicht in seinen Schädel rein..



Jedenfalls war das der pure Horror, weil wie soll ich "mich" denn wegbekommen? Ich habe total an dieser Erkenntnis gelitten, mich reingesteigert, ihn(dadurch ja quasi mich) mit allem was das so mit sich bringt nie wieder loswerden zu können, war richtig hoffnungslos. Obwohl hoffnungslos schon wieder ein viel zu untertriebener Begriff ist, es war wie das Gefühl von "alles ist im Arsch, es gibt keinen Ausweg) nach einem richtig bösen Fiebertraum, wie ich diese in meiner Kindheit ~ 3 mal oder so hatte.



Irgendwann übermannte mich Schlagartig die Erkenntnis: DAS BIN JA GAR NICHT ICH!! Es war keine halluzinierte Abspaltung von mir selbst, sondern jemand anders! Man war ich froh, dass das "böse" raus aus meinem Kopf war.

Eine riesen Erleichterung in Kombi mit hartem mentalem DAFUQ did just happen



Es folgte ein weniger horrender Mindtrip, der nicht weniger fordernd war. Aber auch das Beste (neben den faszinierenden, obwohl überfordernden Optics) an dem Trip. Der war körperlich und psychisch schlimmer als alles was ich bisher erlebt hatte und das will bei mir (ich vermute mittlerweile Aspi, Arzttermin folgt noch, wenn ich recht habe kann ich endlich begründen weshalb mir soviel im Leben wie mentale Folter vorkam und weshalb ich das und vieles andere meinen Mitmenschen nie begreifbar machen konnte) was heißen. Damit will ich keinen Schwanzvergleich ins Leben rufen, aber für "normale" Menschen wäre mein bisher erlebtes schon zermürbend (auch hier nicht das perfekte Adjektiv, aber es geht in die Richtung), von der Quantität _und_ Qualität der guten und schlechten Erlebnisse.

Ich dachte früher in Auswegslosen Situationen oft an Suizid, so wie ich bei allem an alle Möglichkeiten denke. Nur dass ich die meisten meiner Gedanken auch bis zum Ende gehe und mir dieses nie gefiel. Auch wenn ein einfacher Ausweg verlockend war, die ganze Kämpferei davor wär umsonst.

Vor dem Trip hatte ich daher schon ein sehr aufgeblasenes Ego, eben aufgrund meines Lebens, Wissens, IQs und meiner Erfahrungen.



Diese mentale Phase nun setzte dem aber noch einen riesigen I Tüpferl auf, zwar waren die Erlebnisse relativ "kurz" (insgesamt ca. 20 Stunden) im Vergleich zu meinen bisherigen "echten" Erfahrungen aber derart körperlich und geistig auszehrend, dass ich mir nur sagte:



Hier nach kann mich nichts und niemand mehr auch nur im Ansatz brechen, wenn ich das hier überstehe gibt es keine weitere Steigerung, abgesehen von körperlicher Folter vlt.

Das habe ich vorher zwar schon genauso gesehen, aber während dieser einzigartigen und grenzartigen Erfahrung _wusste_ ich es einfach.



Ich habe keine Ahnung, was noch genau alles in mir vorging, teilweise habe ich mich auch einfach leer gefühlt, weil zum Denken vor lauter Sinneseindrücken gar kein Platz war.









Als wir irgendwann gegen 1 - 3 uhr wieder einigermaßen miteinander kommunizieren konnten (über unsere Erlebnisse sprechen konnten wir noch nicht, das wär viel zu viel Gerede, viel zu anstrengend gewesen) kam von TP viel Leidklagen, in Form von "poah ist das Zeug Hardcore" richtig klein, so klein habe ich den anfänglich als liebenswerten etwas psychopatischen) aber immer dominanten TP noch nie erlebt.





Ich muss dazu sagen, dass wir uns auch ätzend oft und lang empfunden in Zeitlöchern befanden, daher auch unsere "Running Gags" ala "wie lange noch" "Shit erst 2 Minuten rum, das war doch mindestens ne halbe Stunde!"



Wir lagen auch stundenlang total still rum, blöderweise war wirklich jeder noch so kleine Reiz eine totale Überforderung der Sinne und als morgens die ersten die Treppe in ihre Wohnungen stolperten, würde ich sagen kann man unseren Zustand teilweise schon als leiden bezeichnen. Wir litten unter dem Scheiss Getrampel, den Scheiss Türen, Stimmen, jedem Ton.



Der Bodyload war nach wie vor pervers, Aufstehen eine Qual und das aufgrund langsam häufiger werdenden Harndrangs immer auslaugender.

Ich war noch nie in meinem Leben so fertig, ich habe einmal Crystal ausprobiert und war von 2 kleinen Nasen 3 Tage wach, mir ging es nicht annähernd so scheisse wie nach den ersten 12 Stunden 2C-P.



Wir rauchten sporadisch weiter, stellten dass dann aber ein, weils auch anstrengend war und wirkungslos blieb. An Essen war natürlich nicht zu denken, getrunken haben wir viel viel Wasser.



So verging die Zeit.. oder auch nicht, je nach Zeitwahrnehmung, was bei der perversen Wirkdauer echt megaätzend und anstrengend und was weiß ich was war.



Als es hell draussen wurde wurds anfangs nochmal ganz schlimm, gegen 13/14 Uhr klang die Wirkung endlich langsam ab. Die Optiks und Gedankengänge waren zwar nicht mehr so derbe schlimm, wir aber schon umso fertiger, also zog sich das gefühlte Sterben noch gefühlt ewig hin.



Gegen 16 Uhr waren die meisten optischen Veränderungen weg, geistig fühlten wir uns stark zermatscht, körperlich tat uns alles weh (Kopf/Nacken/Rücken/Ich glaube alle Muskeln), ich hatte Bauchschmerzen aber an Essen war nicht im geringsten zu denken.

Das begleitet von einem Afterglow, als der sich dann später in Richtung 19 / 20 Uhr legte wirkte auch endlich das Dope wieder (wie Hulle ^^) und entfaltete seine sedierende, schmerzlindernde, tolle, geile, angenehme, lindernde Wirkung. Gegen 21 Uhr ca. fanden wir dann endlich unseren mehr als verdienten Schlaf.





Im Verhältnis zu dem perversen Trip hielt sich der Kater in Grenzen, ein bisschen stärker als ein MDMA Kater nach einer durchgefeierten Nacht.

Der hielt aber 2 Tage an und außer Rauchen und irgendwann gott sei dank wieder Essen ging aber gar nichts.







Das war meine bisher allerheftigste Drogenerfahrung, abgesehen von dem Part während dem Peak und den Optiken die ich "bewusst" wahrnehmen konnte (es war meistens einfach zuviel auf einen Haufen) auch nicht bereichernd.



Ich habe scheinbar keine bleibenden Schäden davon getragen (Einzig mein Magen verträgt nichts mehr in Richtung Amphe/MDMA, da kann diese Aktion hier auch zuträglich gewesen sein, ich schiebe es aber auf die Überdosen dieser Stoffe). Psychisch geht es mir mit fortlaufender Zeit nämlich immer besser, was wohl auch an mir und meiner Art der ständigen Selbstreflektion und "Optimierung" liegt. Der Trip hat mein Fortkommen soweit ich das beurteilen kann nicht beeinflusst.



Beruflich (mein Beruf fordert mich mental sehr) lief nach auskurieren des Katers alles wie gehabt, Konzentrationsschwierigkeiten etc. konnte ich nicht feststellen.

Bei einem Komplettcheck beim Arzt ein halbes Jahr später erfuhr ich auch, dass meine Leberwerte (DAS hätte ich nicht geglaubt, habe mit von 15 - 17 ziemlich viel getrunken, danach halt ca. 5 starke Überdosen Amphe etc gehabt), etc. und insbesondere mein Herz vollkommen i.O. sind.







Da haben TP und ich noch einmal richtig Schwein gehabt, jeder hier weiß was schon 2mg mehr oder weniger ausmachen können, ich weiß bis heute nicht wie hoch die Dosis war. Viele Körner bis zum Tod sind es bestimmt nicht gewesen.



Seitdem habe ich das 2C-P auch nie wieder angefasst und werde es wohl auch nicht, ich will nie wieder so lange und so unangenehm trippen.







Nachtrag:

Falls jemanden interessiert, wie die Geschichte zwischen mir und TP ausgegangen ist: Ich lieh ihm immer mal etwas Geld, dass ich stets zurückbekam. Irgendwann nicht mehr. Und da ging es um ca 300 € die sich ansammelten. Da mein damaliger AG mir einen Monat kein Gehalt zahlte (gibts mittlerweile auch nicht mehr den Laden) und ich das Geld nicht wie verabredet erhielt wurde ich dementsprechend sauer.



Das gipfelte in einem Wochenende, das mit einem Anruf von TP begann, ich solle feiern kommen, ob ich Geld hätte wär egal er hätte jetzt welches und der Abend würde auf ihn gehen. Mein Geld hätte er auch.



Tja war ein halbwegs guter Abend, auch wenn mich sein Elend ehrlich gesagt total runtergezogen hat (Hat zu dem Zeitpunkt schlimmer wie ein Obdachloser gerochen, klar obdachlos + ständig Upper - Waschen *kotz* und so ne Geschichten). Dort hat er Gott und die Welt eingeladen, fast 400€ verprasst Freitags.



Samstag dann beim Chillout bei mir, ich weiß nicht in welchem Kontext guckte er mich mit riesigen Bambiaugen an und sagte: Ey researcher, bei dem 2C-P Trip (ca 2 Monate her).. da war ich froh dass du bei mir warst.

Das in Kombi mit meinem Erlebnis (von dem er nichts wusste) während dem Trip sehr sick, verballert irgendwie schwierig für mich zu verarbeiten in dem Moment.



Keine 2 Stunden später als er aufbrach sagte er mir (leeres Konto, kein Essen, kein Gar nichts) allen ernstes, er könne mir meine Kohle nicht rückzahlen da er das Geld für was anderes brauche.

DA HAB ICH KEINE WORTE FÜR

Er wurde richtig aggressiv, wie in in die Enge getriebenes Tier, ja wirklich animalisch ekelhaft.

Er war bei unserem Kennenlernen auch aufgrund seiner Vergangenheit (wie auch ich, aber jeder auf seine Weise) ziemlich "kaputt" aber nicht im Ansatz so wahnsinnig.



Das haben denke ich die 1 1/2 Jahre Dauerkonsum mit erbärmlichen und ungesunden Lebensbedingungen in Kombi mit der Perspektivlosigkeit getan.

Während dem Chillout erzählte er mir noch ganz gequält, dass er seine Ganze Wohnung auf der Suche nach Pepp auseinandernimmt, selbst wenn er weiß dass er nichts finden kann weil er nichts versteckt hat.







Der Trip, in Kombi mit allem was vorgefallen war und dann eben diese eskalierte Situation sorgten dann für den bis heute endgültigen Kontaktabbruch.

Wir haben zu anfangs immer offen über Konsum und Suchtverlangen gesprochen, aber schon 3 Monate nach Auszug aus der Jugendhilfe ziemlich weit voneinander entfernt gewohnt und uns nur alle paar Wochen gesehen,

Hilfe angeboten habe ich natürlich viel und oft, aber wer die nicht will nimmt die nicht, also hab ich es dann wieder aufgegeben.

ich weiß auch, dass ein Suchtkranker eben krank ist aber ich weiß auch genau das er und nur allein er sein Schicksal in der Hand hatte.



Ich habe ihm auch immer gesagt, wenn er sich kaputt machen will, bitteschön, das geht niemanden was an.



Diese Ansicht vertrete ich nun aber nicht mehr, weil stimulierte Wahnsinnige in meinen Augen eine riesen Gefahr für jeden der in physischer Nähe ist sein kann. Und genau das hat er billigend in Kauf genommen.







Und gerade wegen diesen Erfahrungen verachte, verabscheue, hasse, steigert das noch viel mehr, ich unsere verkackte Drogenpolitik, die die Konsumenten eben nicht informiert und in die Arme von teilweise wirklich bösen Menschen treibt. Neurotisch beharrendes "Halbe Dinger rollen nicht" "hier wird gezogen was auf die Platte kommt", Urban Legends und DESINFORMATION sind das aller gefährlichste gerade für ungebildete (dumm war er kein bisschen) Menschen in scheinbar aussichtslosen Lebenssituationen.



Ich habe gesehen was der Konsum und die Abhängigkeit aus ihm gemacht haben, teilweise hatte ich es auch schon durch Recherche gewusst aber sogar ich als gut Informierter war abschreckend überrascht von den negativen Auswirkungen, die absolut exzessiver Drogenkonsum in so einer kurzen Zeit verursacht.



Es geht auf keinsten in meinen Schädel, wie man so ein Schicksal für sich wollen kann. Die Entscheidung, sich mit Drogen zugrunde zu richten traf er nämlich schon in nüchternem Zustand.

Ob er das gemacht hätte, wenn er sich selbst 1 1/2 Jahre später oder jmd Vergleichbares hätte sehen können bezweifel ich ehrlich gesagt.

Soweit hätte er es nicht kommen lassen.



Oder vielleicht doch, wissen kann man es nicht.