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Titel:Speed.. Von Euphorie bis Trauer
Droge:Speed
Autor:BurningMan94
Datum:28.02.2015 12:02
Nützlichkeit:4,82 von 10 möglichen   (28 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Guten Morgen liebe Community,

heute möchte ich euch, anhand eines Langzeitberichts, meine Zeit mit Speed, Amphetamin, Paste, Zünd, Rupp, Pep, "was zu rotzen" oder wie auch immer man es nennen möchte näher bringen und erläutern, was diese Droge bewirkt.

Vorab möchte ich noch sagen dass ich in diesem Bericht, sowie auch im Leben zwischen Freunden und Kumpels unterscheide. Kumpels sind hier in dem Bericht, die Leute, von denen ich meine Drogen beziehe und ansonsten nichts mit zu tun habe. Freunde muss ich denke ich nicht näher erläutern:D





Zur Vorgeschichte




Beginnend möchte ich sagen, jeglicher bisheriger Konsum von allen Stoffen, die ich bisher zu mir nahm, waren aus Neugierde und "ums mal auszuprobieren"



Es war, ich glaube ende Oktober/ Anfang November, als ich das 1. bewusst Kontakt mit Speed hatte. Bewusst im Sinne davon, dass ich einmal im Suff bei ner Perle gepennt hab´und hab dass da dann auch mal ausprobiert.. ist aber schon über ein Jahr her..

Egal zurück zum Thema.. Ich ging also zum "Menschen meines Vertrauens" um eigentlich nur etwas zum Rauchen zu holen. Als ich dort ankam, lag dort das Ziehbesteck und in der Sekunde war meine Neugierde, die Substanz wieder auszuprobieren, geweckt.

Ich fragte ihn, ob er mir nicht was geben könnte, da wir heute Abend auch wegwollten.

Ohne Groß zu zögern, holte er seine Wage raus, fragte mich für wie viel und nach dem ich ihm sagte "für nen Zwanziger" wog er großzügige 2,5g ab, streckte sie mir ohne Worte entgegen und ich ging.



Der "erste" Kontakt

Als ich dann Daheim war, konnte ich es nicht abwarten und machte mir direkt zwei Näschen zurecht, überlegte nicht lange und SCHWUPP war das 1. auch schon weg. Ich dachte mir in der 1. Sekunde "alter is das eklig.. aber egal"

Nach dem ich alles dann hochgezogen hab, dass es mir den Rachen runterlief, dachte ich "was solls" und SCHWUPP war auch schon die 2. Nase weg.

In diesem Moment merkte ich auch schon die 1. Veränderung in mir. Doch da ich schon Erfahrungen mit XTC u.ä. gemacht habe, hatte ich eigentlich mehr erwartet.

Also wieder die selbe Prozedur von vorne, hinrichten, Line bauen, hochziehen..

So ging das alle 25-30 Minuten. Irgendwann merkte ich, dass das Tütchen, welches ich nur wenige Stunden zuvor gekauft habe, schon ein wenig mehr als halb leer war. Doch dieses BOOM Gefühl, welches ich von XTC kannte und eigentlich auch von Pep erwartete blieb aus.

Meine Kumpels sagten mir für den Abend ab(den genauen Grund weiß ich nicht mehr)

Also saß ich da und wusste nicht so genau was ich mit mir anfangen soll, weil irgendwo hin fahren, war aus mir unerklärlichen Gründen eher nicht mehr drin biggrin

Ich hab dann kurzerhand meinen Menschen angerufen, ob er vorbeikommen wolle und das tat er dann auch Tatsächlich.. bis er dann abends um 12 dann ankam, war mein Tütchen bereits leer und ich merkte wie ich "ausnüchterte". Gott sei dank hatte mein Kumpel was d

abei um nachzulegen.

Summasumarum habe ich ca. 3,5g allein weggezogen.



Der Morgen danach

Da an Schlaf erstmal nicht zu denken war, rauchte ich mich runter und konnte dann irgendwann auch friedlich einschlafen.

Am nächsten morgen, war mir so schlecht, wie bei dem größten Alkoholexcess nicht. Ich musste brechen und alles was dazugehört. Ich machte mich direkt auf den Weg um meinen Kumpel darauf anzusprechen, ob da irgendeine Scheiße drin war. Er versicherte mir aber dass da absolut nichts drin war, weil er ja sonst auch nicht gezogen hätte (Im Nachhinein weiß ich, dass 3,5g an einem Tag deutlich zu viel waren)

Trotzallem, kaufte ich mir wieder was für 20, mit der Gewissheit, es diesen Abend nicht so zu übertreiben wie am gestrigen.



Sonntag

Da ich von Sonntag auf Montag wieder arbeiten musste und ich mit dem PKW dort hinfahre, war mir klar heute lass ich es sein! Und nach diesem Schema habe ich es immer gemacht. Nur am Wochenende, nicht wenn ich fahren muss und auch nicht,wenn ich Arbeiten muss.



Die 1.Woche

In der Woche nach diesem Wochenende ließ ich alles nochmal revúe passieren, dachte drüber nach und versuchte nüchtern drüber nachzudenken, was da in mir abging.

Ich kam zu der Erkenntnis, dass ich noch Offener und Konaktfreudiger war, wie ich es eigentlich eh schon bin, dass ich ohne Punkt und Komma sprach und sehr sehr euphorisch war. Genauso erzählte ich einfach alles, was mir gerade durch den Kopf ging, ob ich es wollte oder nicht.. Ich konnte es eigentlich nicht wirklich steuern.

Ebenso wurde mir klar, dass ich doch mehr spürte, als ich es in dem Zustand Wahrnahm. Evtl auch weil ich einfach was erwartete und versuchte eine Wirkung zu erzwingen.



Die Regelmäßigkeit

Und, wie bereits gesagt, ging das so jedes Wochenende. Jedes Wochenende für bestimmt 25€ eingekauft, konsumiert egal wo, sei es bei mir zu Hause beim trinken oder bevor meine Freunde kamen, während meine Freunde da waren, wenn ich bei ihnen war, wenn wir feiern waren, eigentlich in jeder Situation die man sich am Wochenende vorstellen kann!!

Schnell dachte ich, solangsam geht das weit über das "Probieren" hinaus. Es war jetzt nicht direkt eine Sucht oder ein Zwang, es war eher der Bock auf das Feeling!

Das 1. Wochenende Pause machte ich nach 6 oder 7 Wochen, weil ich eben nicht in eine Sucht geraten wollte, die ich nicht mehr Kontrollieren kann. Ich hatte auch kein Problem damit geschweige denn Suchterscheinungen weil ich an dem Wochenende jetzt nichts hatte. Klar bock hatte ich, aber keinen Drang!

Doch das war dann auch das einzige Wochende Pause



Das Rutschen in die Halbsucht

Irgendwann war ich an dem Punkt angekommen, wo mir klar war, dass ich mir nichts vormachen mussund ich definitiv ein kleines Problem habe. Auch wenn es nur am Wochenende war! und Diesem Grundsatz blieb ich immer treu! Jedoch merkte ich teilweiße schon Donnerstags, dass ich echt wieder Bock hätte. Irgendwann war ich dann schon Mittwochs und dann Dienstags an diesem Punkt.

Aber auch das hielt mich nicht davon ab, nicht wieder zu kaufen und erneut zu Konsumieren. Ich habe mir trotzdem immer wieder eingeredet, ich hab das zu 1000% unter Kontrolle und ich denke das hat mir irgendwo geholfen, es auch nicht unter der Woche anzurühren.

Irgendwann war die Lust dauerhaft da, die Abstände zwischen den Lines wurden immer kürzer, die Mengen immer Größer.

Ich merkte auch, wie ich immer Gleichgültiger wurde. Ich immer weniger bock hatte mich irgendwie zu Betäuben. Sei es mit Speed oder auch mit Alkohol, was eh immer die Kombination war, was das Gefühl am nächsten Tag nicht wirklich besser gemacht hat.



Die ungewollte-aber nötige Pause

Mir war klar, dass irgendwann das passieren muss, was passiert ist!

Vor 3 Wochen waren meine Freunde und ich in einem Club zum feiern, ich hatte natürlich auch wieder Speed dabei und Konsumierte natürlich auch wieder fleißig.

Irgendwie hat die Security das Spitz bekommen und mich ins Hinterzimmer gebeten. Dort kam dann natürlich alles raus, die haben die Cops gerufen, die die Personalien aufgenommen bla bla bla.

In meiner Verzweiflung wusste ich nicht, an wen ich mich nun wenden soll und habe mienem Stiefvater angerufen und der sagte das dann meiner Mutter, was im Nachhinein gesehen auch das Beste war, was er hätte machen können.

Da ich dann in meinem Urlaub eh in die Heimat fuhr, beriet ich mich mit meiner Muter und meinem Stiefvater wie und was ich jetzt am besten machen kann.

Meine Mutter nahm sich meiner an, redete mit mir, auch wenn sie sehr enttäuscht und alles andere als erfreut war über die Tatsache, dass ihr Sohn Drogen konsumiert. Sie schleppte mich zu einem Suchtberater, was ich eigentlich für totalen Schwachsinn halte.



Das Ende und das Fazit



Mittlerweile sind es genau 3 Wochen her, seitdem ich das letzte mal Konsumiert habe. Die 2 Wochen wo ich in der Heimat war, fielen mir nicht sonderlich schwer "nein" zu sagen bzw es machte mir nichts aus, nichts zu Konsumieren. Doch Jetzt ist es das 1. Wochenende, wo ich wieder bei meinen Freunden bin, und auch direkt an den Stoff von den Kumpels rankäme, fällt es mir schwer standhaft zu bleiben. Wobei ich auch denke, es hat nicht direkt damit was zu tun, dass ich hier ohne Probleme an Speed rankäme. Ich denke viel mehr, dass es schwerer wird, je länger man davon weg ist, bis man dann tatsächlich komplett über den Berg ist.



Mein Fazit ist das, dass ich es nicht bereue das Zeug jemals angerührt zu haben. Eher im Gegenteil, ich hatte viele intensive Gefühle von Freude bis hin zu Trauer, viele Intensive Gespräche und ich bin um viele Erfahrungen reicher. Ich sage auch nicht, dass ich es nie wieder anrühre. Ich werde es nur auf unbestimmte Zeit lassen und, wenn es dann soweit ist, mit mehr bedacht und mehr Respekt angehen, um nicht wieder in diese Halbsucht zu rutschen.



Ich danke euch fürs lesen und hoffe ihr könnte damit was anfangen ;)

dusty hugs

burningman94