Langzeit-Berichte lesen

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Titel:Psychedelic Dad
Droge:Cannabis
Autor:Abulafia
Datum:26.06.2015 10:59
Nützlichkeit:8,12 von 10 möglichen   (42 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Hallo Zusammen!



Ich habe schon viele interessante und für mich hilfreiche Lebens-, bzw. Drogenberichte gelesen und möchte auch mal was zurückgeben.

Ich hatte schon früh Interesse an berauschenden Substanzen entwickelt.

Wahrscheinlich war die erste Erfahrung eine selbstgedrehte Zigarette aus Tabak, den wir aus weggeworfenen Kippen herausgepult und in eine Lage Böllerpapier gewickelt haben.

Wir hatten uns dafür in einem Busch versteckt und wurden promt von unseren Eltern erwischt... Da war ich wohl so ca. 10 Jahre.

Aber diese erste geistige Veränderung war interessant.



Es folgten dann gemopste Zigaretten und die ersten Erfahrungen mit Alkohol.

Für das erste 'Besäufnis' hatten mein Kupel und ich uns eine Flasche Grüne Banane organisiert um 'leckere' Cocktails zu machen.

So schön mit O-Saft und was weiss ich noch. Wir haben uns immer wieder versichert wie lecker das doch ist - bis das große Gereiher anfing.

Danach war ich erstmal kuriert.



Alkohol wurde dann der übliche Begeliter in der Jugend, gerne auch exessiver - Palette 'Aldis Rache' (Hansa Pils) holen und dann Dosenschiessen,

also Loch reinboren und weg-exen, 'Meiern' ein Würfelspiel beim dem viel gertunken wird, usw.

Aber es geisterten auch Gerüchte herum wie z.B. um Bananenschalen, die man rauchen könnte als Haschisch Ersatz.

Hat aber nicht funktioniert.

Auch der Tip aus meinem Lieblingsteeladen ging nach hinten los.

'Wenn Du 25g grünen Gunpowder Tee nur 1 Minute ziehen lässt und dann trinkst, dann bist du Speedy Gonzales im Kopf.'

Gemacht und außer fürchterlichen Magenkrämpfen keine Wirkung - das Gebräu konnte wohl seine Kraft nicht entfalten, weil es nur ganz kurz im Körper war...



Was Haschisch ist, habe ich dann auf einer Klassenfahrt mit 14 gelernt.

Unser Lehrer war so freundlich uns den Bereich in den wir nicht gehen dürfen mit einem roten Kreis auf dem Stadtplan zu markieren.

Ich habe dann auf der Strasse 1 Gramm Haschisch für 10 Gulden erworben und den Schatz glücklich und ängstlich in meinem Hintern über die Grenze gebracht.

(In welchem Krimi der Trick vorkam habe ich leider vergessen)

Zu Haus angekommen habe ich mir daraus einen Tee gemacht, da ich nicht geraucht habe bis ich so 17 war.

Das das eigentlich eher suboptimal war, wegen fettlöslich, decarboxylierung usw. habe ich nicht gewusst.

Als nichts passierte bin ich dann zu meiner Klassenkameradin gefahren und wir haben uns einen sonnigen Tag bei ihr im Garten gemacht.

Da ich die Stücke im Tee gegessen hatte stellte sich ein angenehmer Rausch ein, der lange hielt und Lust auf mehr machte.



Die Möglichkeit ergab sich dann, als ich mit 16 anfing bei einem Lieferservice zu arbeiten.

Nicht nur der Geschäftsführer, der kaum älter war als ich, kiffte gerne und viel,

nein sondern anscheinend auch das halbe Schwesternwohnheim beim nahegelegenen Krankenhaus.

Die tauschten mit uns immer Hasch gegen Croques wenn der Fessflash einsetzte. Klassische Win-Win Situation!

Hasch wurde nun regelmäßiger geraucht, aber die Quelle versiegte irgendwann als der Laden dicht gemacht wurde.

In der Zeit lernte ich dann auch Wasserpfeifen, Purpfeifen und Eimer-rauchen kennen.



Ich ging auf ein altehrwürdiges Gymnasium ohne Drogenszene.

Vor Geschichten wusste ich aber, dass es in der Hamburger Hafenstrasse Underground Läden geben soll, in denen man was kaufen konnte.

Ich habe dann also regelmäßig freitags nach der Schule das Lacoste Poloshirt (ja, Popper-Phase und ich schäme mich dafür;-) gegen eine Kutte und abgewarzte Klamotten eingetauscht und bin in die Hafenstrasse. Da fand ich schnell meinen zukünftigen Stammladen an einer Ecke. (Onkel irgendwas genannt, aber nicht Pö)

Da gab es eine 'Strasse' für 20 DM, das war ein Streifen grünes Hasch.

Nun konnte man an der Schule doch Haschisch kriegen und ich habe die Parties versorgt. (Nur im Freundeskreis und zum Selbstkostenpreis)



Alkohol und Haschisch, bzw. später dann Gras wurden meine Begleiter. Ich habe dann auch Anfang der 90er zu Hause die ersten Grow Versuche gemacht.

Meine Mama hatte zum Glück einen grünen Daumen und hat das relativ entspannt gesehen. (Vielleicht wusste Sie auch dass es viel besser als der Alkohol ist, der Sie dann dahingerafft hat)

Der Hanf Konsum war mal ein Jahr durchgehend, dann aber auch mal wieder ein Jahr nicht. Ich kam super damit zurecht.

Abi und Studium waren keine allzu großen Herausforderungen. Und auch im Arbeitsleben kam ich gut zurecht.



Als ich meine spätere Frau kennenlernte, hatte ich gerade eine längere (Hanf-) Abstinenzphase hinter mir.

Da sie da Interesse zeigte, habe ich mal wieder was besorgt und wir sind bis heute dabei geblieben.

Inzwischen führen wir ein psychonautisches Doppelleben.



Wir sind Spießer, also zumindest auf den ersten Blick, wenn man Haus / Auto/ Kinder / Job / soziales Engagement usw. aus der Ferne betrachtet.

Keiner der Nachbarn, Eltern aus Schule oder Sportverein würden vermuten, dass wir Psychonauten sind.



In habe eine schöne kleine Zuchtanlage in der ich feines Bio Gras anbaue. Aber auch Peyote, Mohn und Salvia findet sich im 'Garten'.

Morgens beim Kaffee auf der Terasse rauchen wir etwas Sativa für den beschwingten Start in den Tag und

abends vor dem Schlafengehen ein leckeres Indica Tütchen.

Auch beim Sport habe ich das Gefühl leistungsfähiger zu sein, wenn ich vorher rauche. Außer wenn ich mal im Tor bin, da lässt die Konzentration etwas nach...

Wir sind so gut wie nie krank, Verletzungen heilen schnell - Hanf ist unsere Medizin.



Im Gegensatz zu früher habe ich meinen damaligen Grundsatz "Don't panic, it's organic' langsam hinter mir gelassen.

Die psychonautische Sehnsucht wurde immer stärker und die inzwischen gut verfügbaren Informationsmöglichkeiten haben mir die Angst vor anderen Substanzen genommen.



Danke DEA!



Nachdem erste Versuche mit Trüffeln nicht den gewünschten Effekt brachten, habe ich im letzten Jahr (mit 41) zum ersten Mal LSD genommen.

Das war für uns eine neue Welt und Offenbarung. Warum hab ich das nicht schon vor 20 Jahren gemacht?



Momentan machen wir gerne Microdosing-Wochenenden. Da ist man noch alltagskompatibel, hat aber trotzdem ne Menge Spaß.

Mit ner Pappe auf den Elternabend zu gehen ist z.B. auch eine sehr spezielle Erfahrung.

Gerne vögeln wir uns auch mit LSD die Seele aus dem Leib - das sind auch Gefühle und Erfahrungen die uns sehr bereichert haben.



Als nächstes Projekt ist ein Ayahuasca Wochenende in einem Wellness Hotel angedacht.

Ich werde weiter berichten....



Danke fürs Lesen & Legalize it!