Tripbericht lesen

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Titel:2 cee (what’s) there4
Drogen:Mischkonsum von 2C-B und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Vireder
Datum:27.10.2011 23:29
Set:trautes Heim und Umgebung
Setting:entspannt,ausgeglichen,heiß auf altered states
Nützlichkeit:8,21 von 10 möglichen   (14 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Hallo zusammen.

Ich möchte heute in diesem Tb über 2c-t-4 (2,5-dimethoxy-4-isopropylthiophenethylamine) schreiben,ein relativ unverbreitetes,nahe mit Meskalin verwandtes Phenylethylamin.

Es liegt von der Entdeckungszeit und der chemischen Ähnlichkeiten her zwischen den von Dr. A. Shulgin in seine als "Magical Half Dozen" aufenommenen para-Thiophenethylaminen 2c-t-2 und 2c-t-7.
Über 2c-t-4 gibt es auch ein eigenes Kapitel im Storyteil von Pihkal,wer es nachlesen möchte.
In diesem beschreibt Shulgin eine nach seiner Skala bewertete "mystische",und bis jetzt durch keine Droge gezielt hervorrufbare plus 4-Erfahrung,also eine Erfahrung die über gewöhnliche starke Psychedelikaerfahrungen hinausgeht und quasi neue Pforten aufstösst.
In diesem Kapitel wird zum Teil auch die Variabilität dieser Droge deutlich.

Wer vielleicht auch schon einmal auf Erowid durch die ’Experiences’ geblättert hat wird auch fast unweigerlich über eine sehr ausführliche Erfahrungsgeschichte mit 2c-t-4 in verschiedenen Situationen und Kombinationen gestolpert sein mit dem Titel:"2C-E’s Retarded Half Brother".
Das kann ich persönlich zum Teil auch nachempfinden,da wenn man 2c-e kennt, 2-t-4 schon etwas schwerer kontrollierbar und rauher, sicherlich auch recht eigen, aber auf jeden Fall auch phantastisch sein kann.


Kommen wir zu Erfahrung Nummer 1.

Ich entschied mich für etwa 17 mg bei meinem ersten 2c-t-4 Versuch, da mir auch andere Twocees gut bekannt und ein etwas intensiverer Rausch Willkommen war.
Ich kann diese Erfahrung hier nicht mehr ganz exakt wiedergeben da sie schon etwas länger her ist,rnaber da es die erste Erfahrung oraler Applikation war ist sie hier nennenswert.
Ich nahm am frühen Abend vielleicht gegen Acht Uhr die besagten 17 mg mit ein paar Schlücken Wasser ein und vertrieb mir die Zeit mit etwas Musik hören, am Computer rummachen und ein wenig kiffen,als sich bereits nach etwa 20-30 min erste Effekte einstellten welche vor allem in Alertness,Erregung und einem gewissen Grad an Stimulation bestanden,was am Anfang etwas anstrengend später aber ganz gut kontrollierbar war, es dauerte allerdings noch etwa 1 – 1 1/2 Stunden bis sich wirklich eindeutig psychedelische Effekte bemerkbar machten.

Die Optik wurde langsam "wärmer" alles morphte leicht und Farben intensiverten sich auf bekannte Weise,Plastizität bekam wieder eine neue Bedeutung und Musik, in diesem Moment guter Neurofunk, durchströmte meinen ganzen Körper auf sehr sinnliche Art.
Trotzdem hatte das Körpergefühl auch etwas Hartes und nicht ganz so natürlich Wirkendes,wie auf anderen 2c’s,auc, der Bodyload wurde mitunter recht heftig ,nach Shulgin ordentliche plus 3 präsent, zu sehr viel imstande außer der Musik ihren Lauf zu lassen war ich jedenfalls nicht.

Und dann passierte etwas was ich so erst einmal nicht erwartet hatte.

Ich war in eine komplette CEV-Welt eingetaucht, sehr,sehr freakiger Art versteht sich, ich kann kaum viel wiedergeben; unendlich Formen,Farben gemischt mit Erinnerungsfetzen alles sehr wirr und rasant und als ich so etwas wie ein Frauenbildnis vor mir hatte,welches eine Rauchwolke welche sich zu einem monsterartigem mich auf einer anderen Dimensionsebene selbst auffressenden Rauchungetüm formte(schwer zu beschreiben das Ganze...) wurde es mir kurz zu viel.
Es war kein Horror,eher als würde man einen Horrorfilm gucken und kurz erschrecken.
Ich war danach wieder recht gut drauf,eigentlich sogar besser als vorher,aus dem Amusement der Entdeckung heraus,das mich CEV‘s noch unerwartet schocken können.
Es war in dem Sinne mir dann auch verständlich warum teilweise von dissoziativer Wirkung gesprochen wird,aber ich persönlich denke es ist nicht ganz das richtige Wort.
Man löst sich nicht nach Innen in seinen Geist wie bei z.B. Ketamin, sondern explodiert sensuell förmlich, nur langsam und stetig wie...das Universum zum Beispiel...
Ich surfte dann noch eine Weile weiter ohne Unterbrechungen durch den Hyperspace bis mir irgendwann auf einen kleinen Sprung vor die Tür die Lust kam und da ich eh noch einmal am Müllhaus vorbeisehen wollte, hatte ich auch schon einen Anlass.
Passte technisch perfekt, weit wär ich in dem Zustand nicht gekommen aber einen ’Grund’ zu haben ist manchmal auch nicht schlecht.

Dann monotone Treppen.

Ich sah alles in einem relativ düsteren Licht als ich die Straße betrat.
Es wurde gerade wieder kälter, wenige Leute unterwegs, wer unterwegs war huschte schnell in den heimischen Bau.
Leich Visuals,nichts Aufregendes weiter.
Farben standen auch in der Dunkelheit völlig für sich,erregten automatisch Assoziationsketten.Am Müllplatz sehe ich Verschiebungen in der Mauer,seltam episch anmutendes Licht strahlt von der Seite herein, und irgendwie erscheint der Ort irreal.
Nachdem ich fast vergessen hatte was ich hier eigentlich wollte, suche ich, finde den Bilderrahmen aber nicht.

Wieder zurück.
Wieder monotone Treppen.

Wieder in der molligen gut beschallten Höhle angekommen.
Ja, für heute Abend bin ich hier schon ganz gut aufgehoben.
Der Peak nimmt jetzt, etwa gegen 1.30, langsam ab,Körpergefühl gut, aber teils immer noch nicht ganz vollends entspannt.
Inzwischen gehen mir weitere, weniger intensive CEV’s bei Musik durch den Kopf,ich kann auch wieder besser mit der Umgebung interagieren.
Ich wusel noch kurz durchs Internet, lese kurz ein paar Brocken in Büchern und Zeitschriften, entscheide mich dann aber , unter Anderem aufgrund mangelnder Lese- und Konzentrationsfähigkeit, wieder für Musik.
Der Mindtrip war alles in allem nicht sehr ausgeprägt, verschiedene Assoziationen fließen leichter und grundlegende aber nicht weiter tiefer gehende oder wesentliche neue Einsichten wären hierbei hauptsächlich zu nennen.

Kiffen wäre jetzt auch mal wieder ganz gut.
Nicht sehr effektiv aber ganz angenehm.

Auch gegen 3.30 bin ich noch voll auf Sendung aber immer kontrollierbarer und körperlich entspannter.
Zwischen 7 und 9 etwa muss ich dann auch irgendwann eingeschlafen sein, in die Musik eingeträumt trifft’s wohl besser. Inzwischen wurde der gut treibende Drum n‘ Bass erst von pushendem Psytrance, später von entspannendem Psybient/Psychill abgelöst.
Irgendwann morgens auch noch ein wenig ganz klassisch aufrührenden Punkrock.

Der nächste Tag der in etwa gegen 15 Uhr begann war von einer leichten Fertichkeit durchtränkt,aber auch nicht weiter wild.Bei anderen 2c’s in moderater Dosierung kommt das bei mir allerdings meist auch gar nicht vor, aber 17 mg scheinen ja bei 2c-t-4 auch schon nicht mehr ganz so moderat zu sein.

Alles in allem ein schönes, teils recht bizarres Tripintermezzo, was man nicht jeden Tag hat, aber sich auch irgendwie eher seltener aufgrund des recht harshen Bodyloads, der körperlichen und geistigen Gefühlsachterbahn und ebend der allgemeinen Gesamtbizarrheit herbeisehnt.

Ich denke das auch die meisten Leute sehr unterschiedlich auf diese Substanz reagieren müssten, ein gut geeignetes Dosislevel zu finden ist sollte hier wichtig sein.


Dieser Erfahrung folgten im Abstand jeweils noch zwei weitere welche aber an sich hier nicht weiter genauer nennenswert für mich sind.

Einmal ca.5 mg nasal, starkes brennen, typisch fur die Two-C-X, ansonsten eher milder wechselhafter, wieder körperlich betonter 2c-trip,kürzere Wirkdauer,vielleicht 6-8 bis zur völligen Baseline,der Hauptteil ist aber schon ein Stück früher vorrüber, ich finde man kann das bei 2c-x nasal schwer sagen da der Hauptflash beim abklingen zwar das Allermeiste mitnimmt, man sich aber trotzdem noch nicht so ganz zu 100% geerdet fühlt.

Das zweite Mal waren es etwa 8 mg diesmal wieder oral; meiner Meinung nach für 2c’s auch, jetzt mal die Nasenschleimhautschmerzen vorneweggenommen, die Beste Applikationsform; es wirkt halt rundheraus einfach besser.
Die Wirkung war weniger intensiv als bei der nasele Erfahrung aber irgendwie angenehmer, ein guter Chill-level, leicht MDMA ähnlich,wie alle 2c’s lowdose, aber bei dieser Dosierung auf jeden Fall etwas psychedelischer und viel langatmiger.
Körperlich diesmal recht angenehm, wenn auch immer noch allgemein etwas inkonstant und teils ein wenig physisch spannend.


Erfahrung 4:

Das Wichtigste sei hiermit erstmal erwähnt, aber da wir gerade so schön dabei sind noch einmal kurz zu dem Trip den ich auch im Forum erwähnt habe.

Normalerweise surfe bzw. mache ungern was im LdT-Forum wenn ich richtig psychedelisch intoxikiert bin.
An diesem Abend war es anders.
Ich hatte diesmal Lust auf ein, mal wieder etwas ungewöhnlicheres 2c, da ich mit ca. 2-3 mal 2c-x die Woche im letzten Monat ordentlich, vielleicht ein wenig zu ordentlich, diese Substanzgruppe der Analyse unterzogen habe.

Das 2c-e wäre Zeit und wirkungstechnisch perfekt gewesen,war aber nicht mehr auf Lager und da das mit dem 2c-t-4 schon ein paar Monate her war entschied ich mich es noch einmal damit zu versuchen.
Diesmal, entgegen meinen eigenen Empfehlungen, wieder nasal, da ich nicht wieder bis in die Puppen am Start sein wollte und mir z.B. 2c-p gezeigt hat das der nasale 2c-konsum, selten genossen, eventuell auch ein paar Qualitäten zu bergen scheint.

22 Uhr, 8 mg diesmal, Flash durfte sein, dieses herzallerliebste Gefühl brennender Glasscherben in der Nase auch, und als es dann irgendwie drin war passierte allerdings erstmal nicht viel.

Der Climb-up geht langsam von Statten, das verhält sich bei seinen chemischen Verwandten aber zum Teil ähnlich.rnBei 2c-t -4 ist man allerdings damit schon etwa eine ganze Stunde beschäftigt bis der Effekt voll da ist, auch wenn er an sich nach wenigen Minuten schon spürbar vorhanden ist.
Bei mir hielten sich die Effekte diesen Abend aber in Grenzen, gewohntes 2c-feeling, Wärme, aber auch diese leichte Härte.

Um ca. 11 Uhr war ich voll angekommen, da ich aber bis 11.30 keine nennenswerte weiter Entwicklung wahrnahm, und ich immer noch altered-state-hungrig war, beschloss ich meine erste richtige 2c-kombination in die Wege zu leiten und dem Trip mit 25 mg des mir besser vertrauten 2c-c auf die Sprünge zu helfen, was im Nachhinein mit 17-21 mg vielleicht sogar besser ineinandergegriffen hätte, dem Trip aber ohne Frage die nötige Würze verlieh.

Nachdem ich mich wieder für Computer-unfähig erklärt hatte,snackte ich eine Kleinigkeit, aus Appetit und eventuell unbewusst auch um dem 2c-c nicht den kompletten Magen als Angriffsfläche zu liefern.(Ich reagiere auf diese Substanzen verhältnismäßig übelkeitsunempfindlich,am diesem Abend trat auch nur recht leichte Übelkeit auf, welche aber im Liegen sozusagen nicht mehr vorhanden war;nur manchmal,ja manchmal -zum Glück nicht an diesem Tag- da erwischt‘s mich auf einmal ganz sonderbar…).

Das 2c-c wirkte trotzdem verhältnismäßig schnell.
Und intensiv.

Ich wirrte in der Küche herum, aß ein wenig weiter, als sich das 2c-c langsam völlig entfaltete in nicht mehr als ungefähr 20-30 Minuten.
Die Visuals wurden stärker; alles wurde sehr bunt, organisch, biomorh, morphen selbst verhältnismäßig weniger, diesmal standen eher die Schattenspiele und die plastische Erscheinung der Gegenstände im Raum im Vordergrund.

Und fast alles Essen schmeckt besonders auf 2c-c einfach göttlich, wirklich, ich kenne sonst keine Droge die so dermaßen im sinnlichen Maße den Geschmackssinn verbessert, auch für Zigaretten oder was sonst noch irgendwie schmecken kann.
Ich habe bis auf einen Hinweis in einem Erowid-Tb auch sonst in der Literaur, bzw. Data noch nichts über diese besondere Eigenschaft von 2c-c nachlesen können, die gustastorische Wahrnehmung wird allerdings meiner Ansicht nach auch noch über die allgemeine Sinnesverfeinerung der psychedelischen Phenethylamine hinaus gesteigert bzw. in gewisser Weise verändert.

Bei olfaktorischen Reizen verhält es sich ähnlich, dieser Effekt war mir persönlich aber schon etwas bekannter.
So habe ich zum Beispiel am Nachmittag eine leckere Knoblauchsuppe gekocht, und am Abend auch noch einmal davon genascht, danacht roch erst einmal unweigerlich alles extrem nach Knoblauch, dazu muss man sagen, ich liebe Knoblauch, aber wenn sich das Geschirr schon in einem anderen Raum befindet und maximal Luft und Hände noch eine Knoblauchnote tragen, man sich aber trotzdem de facto wie im inneren einer Knoblauchzehe fühlt ist das dann selbst für mich ein wenig zu viel, besonders bei der Regheit der gastroenteralen Vorgänge.

Ich musste mich dann auch irgendwann der Musik zum Fraß vorwerfen da andere Aktionen wieder schwierig geworden waren, diesmal verschiedenste Musik, alles was mir so in die Sinne kam.

Und irgendwann passierte es:

Ich wurde wieder immer mehr eins mit der Musik und diesmal fand ich mich mental in einem großen weißen friedlichen Raum wieder, nicht beänstigend,einfach nur friedlich.
Körperlich allerdings wieder eine leiche Herausforderung.
Es hatte etwas vom Urgrund der Zeit, zwischendurch schnitten auch immer wieder farbige…Dinge mein Gesichtsfeld, aber das Gefühl des wachsenden Universums in mir war primär präsent und überwältigend.
Ich war in einem ketaminähnlichen Trancezustand, würde mich aber trotzdem nicht dissoziiert, sondern im Gegenteil, irgendwie „total da“‘ beschreiben.
Dieser Zustand hielt sich auch eine Weile, wobei ich das Gefühl hatte kontinuierlich zu wachsen, im kosmischen Sinne, ganz langsam und allmählich zu explodieren.

Gegen zwei Uhr nachts ließ dieses Gefühl langsam nach aber es dauerte noch ein wenig bis ich in den frühen Morgenstunden etwa zwischen 5 und 6 Uhr eingeschlafen bin.

Nächster Morgen O.K., aber eine gewisse Trägheit lag noch auf mir bis zum Abend des Tages.