Tripbericht lesen
Übersicht:
Titel: | 15mg 4-HO-DIPT - Buntes Farbenspiel |
Drogen: | 2C-B |
Autor: | ippex_arutad |
Datum: | 15.03.2005 00:00 |
Set: | neugierig bis leicht aufgeregt |
Setting: | alleine im eigenen Wohnzimmer |
Nützlichkeit: | 7,50 von 10 möglichen (22 Stimmen abgegeben) |
Bericht:
Dies ist ein Tripbericht über 4-HO-DIPT, nicht aber 2CB. Letzteres
habe ich für den Eintrag gewählt, weil 4-HO-DIPT nicht zu Auswahl
stand und die Wirkungen manchmal verglichen werden (ich kann aber aus
eigener Erfahrung keinen Vergleich anstellen).
Samstag Abend, 22:35. Nachdem ich die Mikrotablette (15mg 4-HO-DIPT)
mit etwas Wasser runtergespült habe, sitze ich auf dem Sofa und lese
ein wenig (bei Timothy Leary ;-) Nach einer halben Stunde zeigen sich
erste Anzeichen einer Wirkung: Leichtes Kribbeln und Wärmegefühl
v.a. im Gesicht, später auch in den Beinen. Bei geschlossenen Augen
beginnende Optics - allerdings zunächst so schwach, daß ich mir die
Frage stelle, obs wirklich eine Wirkung ist, oder ob ich sie auch
ohne Drogen selbst "erzeugen könnte". Später wird - vor allem durch
das lange Anhalten, teilweise auch durch die Stärke - klar, wohers
kommt...
Ich beende das Lesen (obwohls wohl weiterhin möglich gewesen
wäre). Ab jetzt ist der Raum gedimmt beleuchtet und es läuft (relativ
leise) der Soundtrack von "Herr der Ringe I - Die Gefährten".
Die Plateau-Wirkung ist recht schnell erreicht und zeichnet sich
v.a. durch Optics bei geschlossenen Augen aus: Verschlungene Linien,
die quer Farb-Übergänge haben mal in eisblau, mal
orange-rot... ähnlich wie in üblichen Visualisierungs-Plugins gängiger
Media-Player.
Manchmal nehmen die optischen Effekte (schemenhafte) Formen an - meist
leicht ins Gruselige gehend (ein bißchen wie die Nazgul in der
Filmsequenz, als Frodo den Ring aufsetzt - ob hier die Musik wirkt?)
aber sie ängstigen mich nicht- ich betrachte sie und lasse mich
treiben.
Kurze Versuche, etwas gezielter Bilder zu visualisieren, schlagen
fehl. Die meiste Zeit betrachte ich intentionslos das Farbenspiel,
lausche der Musik und lasse ich mich treiben. Die Musik wirkt näher
als ob sie direkt an meinem stark ausgedehnten Kopf spielt.
Wenn ich die Augen öffne bin ich zurück im Wohnzimmer. Keine Optics
mit offenen Augen, keine Morphs nichts. Allerdings schaut mich eine
Handpuppe etwas feindselig an...
Vor allem bei geöffneten Augen macht sich ein verändertes Körpergefühl
bemerkbar: Meine Füße fühlen sich an, als ob sie weiter weg wären,
vielleicht schon nicht mehr Teil von mir? Gleiches gilt für die Hände
in meinem Schoß. Der gesamte Körper fühlt sich größer, ausgedehnter an
- an den Händen ein bißchen wie das taube Gefühl einer lokalen
Betäubung, aber nicht so stark und auch nicht unangenehm. Der Kopf ist
ausgedehnt, bei geschlossen Augen aufgelöst. Gelegentlich kribbeln die
Beine leicht.
Bei kurzen Tests stelle ich fest, daß Aufstehen, Herumlaufen, auch
Feinmotorik möglich sind. Allerdings mache ich alles langsamer und
bedachter, als ob ich mich die ganze Zeit frage: "Was genau mache ich
jetzt?"
Die meiste Zeit des Plateaus verbringe ich mit über lange Zeiten
geschlossen Augen treibe in Musik und Farbenspiel. Ich habe keine
bewußten Gedanken, in Ansätzen kommt es zu einer harmonischen
Ich-Auflösung (ist aber bei geöffneten Augen sofort vorüber, dann
bleibt nur das beschriebene veränderte Körpergefühl als "Erinnerung").
Gegen 1 Uhr ist die Wirkung nach schnellem Abklingen fast vollständig
vorüber, gelegentlich bleiben noch leichte Optics bei geschlossenen
Augen (aber viel schwächer als in der Plateau-Phase) und im Dunklen
ein leicht veränderte Wahrnehmung.
Insgesamt war die Wirkung milder als ich erwartet hätte, aber sehr
interessant und durchweg angenehm. Letzteres könnte sich aber ändern,
wenn man nicht einfach mitgeht, sondern versucht, selbst zu steuern,
oder die optischen Erscheinungen interpretiert und sich von ihnen
ängstigen läßt.
Ein Versuch mit 30mg wird wohl folgen...