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Titel:Alkohol-Besser als sein Ruf (hier im Forum)
Drogen:Alkohol
Autor:20fox
Datum:29.08.2012 19:58
Set:Allgemein-Freudig, entspannt
Setting:Allgemein Überall
Nützlichkeit:7,22 von 10 möglichen   (58 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Alkohol- Besser als sein Ruf (im Forum)
Ich möchte jetzt mal etwas positives über Alkohol schreiben,da sich die negativ Berichte häufen.

Zu mir und meinem Werdegang (darf gerne Übersprungen werden)

Ich habe mit dem Trinken angefangen, da war ich 13,rnwas meine Mutter teilweise auch wusste.
Gekotzt hab ich dann auch das erste mal mit 13 (In Kiev, zu feinstem Vodka).mit 14 war größtenteils Bier und Wein fällig, allerdings
war bis 15-16 der Alkoholkonsum selten und unregelmäßig. (vlt. 4-5mal im Jahr)
mit 15-17 Jahren nahm aufgrund der verfügbarkeit und mitmenschen, die bereit waren,Alkohol zu trinken zu.
Harte Spirituosen wurden reingekippt.
Auch gerne mal Wochenendlich (ein Neologismus, den ich einzubürgern versuche).


Die verschiedenen Settings von Alkohol:
Diskothek:
Erste Disko/Club Erfahrungen wurden gemacht und diese Art von Spaß (inkl. Vorglühen),
schnell als hirnloses Vollgießen mit Musik die ich nicht abkann und fremden Menschen,die einfach "unecht" wirkten.
Waren halt die falschen Läden. Heute feier ich gerne.
Meine Freunde hielten viel von Vortrinken und so war man schon hackevoll,wenn man vor dem Club ankam.
Getrunken wurde meistens süßes Zeug,damit man den Alkohol nicht schmeckt (eine Konsumform, die ich bis heute verabscheue)

KeinpenTour:
Kneipen-Touren hingegen genoß ich damals und genieße sie bis heute!rnEine lockere atmosphäre, Mexikaner bestellen,
Rock und gute Popmusik aus der guten alten Zeit und weiter gehts. Da ich den Kiez in der nähe habe, sind natürlich genügend Kneipen zum Standortwechsel vorhanden.

Gemütlich mit Freunden:
Es gibt für mich nichts Schöneres!rnAm besten draußen sitzen, auf einem Damm oder einer Brücke, unter sich ein Fluss oder eine Straße,
Autos beobachten. Ein Spielplatz läd zur körperlichen Ertüchtigung ein. Herrlich!
In keinem Club hatte ich mit Alk soviel spaß, wie mit meinen Freunden auf dem Dach von Aldi!
Auch zuhause ist Alkohol lustig. Wir mussten mal jemanden einsperren, weil er so besoffen war, gegen sich selbst mit 2 Mikrophonen Sing-Star zu spielen.
Lautstark beschallte er das ganze Haus auch ohne Mirkos
und als dann die Mutter eines Freundes als "Taxi" auftauchte, hatten wir schiss, das er rauskommt und sie völlig zu anlallt (damals noch unter 16).
Die ganze Aktion war äußerst lustig, fast wie in einer schlechten Komödie. Jeder hatte was zu Lachen (auch der Eingesperrte), es wurde nicht gekotzt,
noch waren am nächsten Tag irgendjemand besonders verkatert.

Festivals:
Auf Rockfestivals ist das Grundnahrungsmittel Bier und statt Frühstück,
gönne ich mir Morgens gerne mal ein zwei schlucke Jacky. Flunkyball etc. macht einfach spaß.

Set:Ich habe schon Alkohol getrunken wenn ich traurig war.
War nicht alzu schlimm, hat aber auch nicht wirklich mehr spaß gemacht.rnEntspannt und locker,
etwas freudig aber nicht "saufgierig" und auf Komasaufen auszusein,das halte ich für eine gute Grundvorraussetzung.

Mein Trinkverhalten:
Ich trinke größtenteils Whisky (ohne Cola!!) und Bier.

Wirkungseintritt: 20-40min.

Wirkung:

Bei leichtem Konsum (1-2 Flaschen Bier 0,33 oder 1-2 kurzen Whisky)
Nach 20min macht sich eine leichte Entspannung breit.
Wärme breitet sich von der Magengegend aus (vorallem bei Whisky schon beim Runterschlucken).
Gesprächigkeit stellt sich ein. Es kann über Gott und die Welt geredet werden.
Das Denken funktioniert noch sehr gut.Nach 40min-60min ist die volle Wirkung da.
Eventuell leichte Euphorie und die ersten Entaktogene Wirkungen.
Tanzen macht spaß und ist durch die leichte enthemmung auch leichter.
Sicht verändert sich nicht bis ein wenig verklärt.
Der kleine rote Lichtpunkt vom Fernseher schwummert ein bisschen (maximal)

Mittlerer Konsum: (3-5Flaschen Bier, 3-5 Whisky)
Gesprächigkeit nimmt zu.rnEntspannung tritt eher in den Hintergrund, stattdessen Aktivität und Hunger.
Ein Kollege frisst Jogurth, Chips, Käse und Schokolade, während ein anderer unbedingt mein Sofa aufräumen will.
Tanzen macht noch mehr Spaß, enthemmung nimmt zu, jetzt trau sogar ich mich,fremde Mädchen anzusprechen. Allgemeines Gelächter und Freude.
Entaktogene Komponente steigt bis zum ": "Wisst ihr eig. wie gern ich euch hab?"
Noch passieren nicht viele peinliche Dinge.
Tiefphilosophische Gespräche sind schwierig,rnaber Stammtischweisheiten können noch großartig analysiert werden.
Denken funktioniert eingeschränkt, erste Wortfindungsschwierigkeiten, erstes Lallen.
Schmerzempfinden (psychisch als physisch)lässt nach.
Schwanken und leichter Tunnelblick. Kein fokusieren mehr mögl.
Der kleine rote Lichtpunkt vom Fernseher bewegt sich auf und ab, oder im Kreuz.

Starker Konsum: (Ab 8 Flaschen Bier, 6-9 Whisky)Hier sind die angegeben Einheiten schätzungsweise, denn ich vergesse bei einem Vollrausch,was ich alles getrunken habe.

Lallen wird zur Muttersprache erklärt. Aktivität nimmt mit dauer des Rausches ab.
Hinzu kommt eine starke Sedierung und zt. auch Müdigkeit. Sowohl Körper als auch Geist fühlen sich Taub. (Dumm?)
Man kann besoffen überall liegen.
Bin einmal mitten auf einer relativ befahrenen Straße eingepennt.
Habe auf einen Freund gewartet, der auch kam, mich nicht überfuhr, sondern auf den Kantstein legte.
Da hab ich dann noch 30min weitergeschlafen. Mittem im Club auf einer Bank pennen? Kein problem.
Auf einem Festival direkt neben den Boxen einer Hardcore band? Es gibt nichts entspannenderes!
Aber wag es ja nicht, dich in dein warmes Bett zu bequemen. Denn jetzt schlägts volles Rohr zu.
Eine schlimmere Achterbahnfahrt gibt es nicht. Alles schwankt, sobald man die Augen schließt, dreht man sich wie in einer Zentrifuge.
Der kleine rote Lichtpunkt rotiert jetzt unglaublich schnell im Kreis, der kleine Bastard!

Die Nebenwirkungen von zuviel Alkohol sind:
Oben beschriebene Einschlafschwierigkeiten.
Übelkeit (Kotzen ist befreiend, jedoch will man weiterkotzen, selbst wenn der Magen leer ist)
Kater hatte ich noch nie (Genügend Wasser, Multivitamintabletten und das umgehen von Fusel sei Dank)
Am nächsten morgen lässt man vielleicht das Frühstück weg, weil einem noch eklig ist.
Andererseits hatte ich auch schon nach starkem Konsum ein Labskaus-All-You-Can-eat-Frühstück mehr als ausgenutzt.
Nebenwirkungen treten bei mir allerdings erst in höheren Dosen auf.
Solange ich mich im unteren bis mittleren Bereich aufhalte, wache ich am nächsten morgen äußerst lebendig
und ohne irgendwelche Nachwirkungen auf.
Auch Schlaf findet sich schnell und ist sehr erholsam.

Mein schlimmstes Erlebnis:
Glühweinabend. Zuviel Glühwein, zuviel Rum. Im Vollrausch noch Lachgas.
Nachdem ich meinem schwarzen T-Shirt mit ein paar rosa Glühweinkotzespritzer verziert hatte,
nahm ich meine Spucktüte und zog mich aufs Sofa im Wohnzimmer zurück.
Mir war kotzübel, alles drehte sich auch mit offenen Augen.
Ich saß ungefähr eine Stunde mit beinen an den Körper gepresst auf dem Sofa.
Mein Kreislauf war im Arsch ich zitterte und Atmete heftig, hyperventilierte fast.
Meine Mama kam runter, sah mich fragte ob ich Drogen genommen hätte.
Ich sagte: Nur alkohol, viel zu viel Alkohol. Sie machte mir Tee und eine Wärmflasche und blieb dann noch eine Stunde bei mir sitzen (um 3 uhr Nachts).
Sie machte mir den Fernseher an und redete noch mit mir, lenkte mich ab und beruhigte mich.
Danke Mama! An dieser stelle möchte ich dir danken, denn das war ein wahrer Horror! Schade das sie das nicht lesen wird, denn ein trotz dieses krassen erlebnisses, verteufelt sie andere Drogen.
Gesagt sei noch, dass dieses Erlebnis, wie auch alle anderen Nebenwirkungen nur von zuviel Alkohol kamen.
Ich hatte noch nie Probleme, wenn ich ein paar Bier getrunken habe oder ein paar Whisky.
Nur wenns zuoft hieß : "Ach komm einer geht doch noch!"
Das war also nicht die Schuld der Droge, sondern des Konsumenten.

ein schönes Erlebnis
Ich habe viele schöne Erlebnisse mit Alkohol gehabt. Eines davon vlt. nicht mein schönstes, aber ein schönes:

Kneipentour:
Angefangen in einer Bar voller Sofas (die ich bis heute nicht mehr gefunden habe),
zogen ich und 2 Freunde los. Wir trafen noch Bekannte und schon waren wir 6-8 (variiert den Abend über) Leute.
In der ersten Bar gemütlich ein Bier getrunken. Die Stimmung entspannt sich (obwohl ich nur 2 von den Leuten kannte).
Man Lacht und spaßt. Weiter gehts in die nächste Kneipe Mexikaner trinken. Zufuß schnell erreicht genießen wir den 70er-80er Jahre Rock,
der aus der Jukebox (wirklich) schallt. Einige Tanzen, andere Unterhalten sich. Nach den Mexikanern Tequilla, wo das Ritual (Salz und Limette)
spannender ist als das Getränk. Die Emotionen sind entspannt, enthemmt, leicht euphorisch.
Irgendjemand kommt auf die Idee weiterzuziehen und so schnappen wir uns draußen 4 Citybikes (zum leihen) und nehmen in 2er Pärchen platz.
Ich werde gefahren und vertraue meinem Fahrer voll und ganz und wir radeln von Bar zu Bar,
trinken an jeder Ecke noch einen Mexikaner oder Tequilla. Erste Taubheitsgefühle und abstumpfen macht sich bei mir breit,
ich lass die nächste Stunde nur noch Wasser in mich hineinfließen. Ein angenehm warmes und kribbelndes Körpergefühl.
Leicht vernebelter Kopf, allerdings noch voll Sprachfähig. So gewinne ich sogar eine ungefährliche Wette und damit einen Kasten Bier.
Mit der Bahn nach Hause, zu zweit. Wir lassen uns noch den Abend durch den Kopf gehen, sind aber beide schon mächtig müde.
Nach Hause schlendern und ins Bett kuscheln. Sofort eingepennt und nach einem tiefen erholsamen Schlaf war ich wieder Nüchtern,
War den ganzen Tag sehr aktiv und musste immer wieder über die letzte Nacht nachdenken.

Fazit:
Alkohol kann sehr schön sein.
Vorallem Low-Dose befreit und enstspannt es.
Man kann mit völlig unbekannten Menschen ungehemmt sprechen und freundet sich schnell an.
Das Dosieren ist eigentlich auch recht leicht und der Wirkungseintritt ziemlich schnell, sodass man gut abschätzen kann, wie oft man "nachlegt".
Mir ist unklar wieso Menschen aggressiv von Alkohol werden können und diesen trotz des Wissens, dass sie dadurch aggressiv werden weitertrinken.
Ich kenne Menschen, die normalerweise Arschloch sind,
aber sobald sie sich im mittleren Dosisbereich finden, freundlich und nett umarmen und sagen :"Weißt du eigentlich wie gern ich dich hab."
Die Schattenseite des Alkohol möchte ich nicht auf die Droge an sich schieben. Zuviel Alkohol (Mein schlimmstes Erlebnis) ist etwas, dass man sich selbst zuzuschreiben hat.
Ich habe immer gewusst, wann es zuviel ist. Habe ich die Warnung meines Geistes und Körpers ignoriert, dann gings mir schlecht. Das auch im Low-Dose Bereich der Körper schon schaden nimmt, will ich nicht verschweigen,
denn auch hier muss die Leber das Gift abarbeiten.
Vorallem darf man sich nicht auf persönliche "Richtwerte" verlassen. Die von mir beschriebenen sind immer der niedrigste Wert, bei dem man eine Phase des Suffs spührt.
Bei keiner anderen Droge die ich bis jetzt erlebt habe, ist die Dosierung so von der Tagesform abhängig.
Mal erlebe ich von 3 0,33l Flaschen Bier nichts,
mal spühre ich schon eine. Auch der Konsumzeitraum ist wichtig. Über einen längeren Zeitraum genoßen, kann ich wesentlich mehr trinken, als Druckbetankung.

Im großen und ganzen bleibt zu sagen,
dass Alkohol einen schönen entspannenden,
gesellschaftsfähigen Rausch hervorruft.
In der richtigen Dosis eine schöne Substanz,
ob zum Feiern oder mit Freunden zuhause.

Letzendlich bleibt es dem Konsumenten überlassen,
was er drauß macht. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich,
dass ich die wenigsten Vollräusche genoßen habe.