Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Das Muskatnusskarussel - Freikarte für 2 Tage
Drogen:Muskatnuss
Autor:Robin
Datum:11.09.2012 19:09
Set:Entspannt, Sommerferienlangeweile, relativ Furcht/Respektlos bzgl. der Droge
Setting:Zuhause(Elternhaus) im eigenen Zimmer auf der Kautsch-später im Bett, alleine, vor dem Laptop, Abend
Nützlichkeit:7,37 von 10 möglichen   (35 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Kleine Vorgeschichte, als Einleitung für die Nummer 1 rolleyes :

Vor ca. 1-2 Jahren begannen ich, und ein gut befreundeter Bekannter, uns verstärkt für psychoaktive Substanzen zu interessieren. Die Ursache waren wohl die angehenden Sommerferien und die damit einhergehende, gähnende Inhaltlosigkeit^^

Ich fing also an mir teilweise wirklich sehr systematisch einen Überblick über das Thema zu verschaffen und je weiter ich mich einlas, desto mehr wuchs das Interesse. Ich glaube, ich hab´ mich in der Zeit auf so ziemlich jeden möglichen Trip der Welt vorbereitet messer



Das Problem war, dass wir nunmal logischerweise über keine Kontakte verfügten und die Beschaffung in unserer Region, wie wir mittlerweile gemerkt haben, nicht unbedingt einfach ist.



Nach mehreren gescheiterten Versuchen, uns Gras zu beschaffen, und nachdem wir an die 2 kg Mohnkapseln im Keller vergammeln ließen, wollte ich dann wirklich auch mal was praktisch testen.

Und was gibt es da einfacheres, als einfach in den Supermarkt zu fahren, und sich eine 50g-Packung Muskatnuss zu besorgen. Ich stieg also auf mein Fahrrad, und holte mir das Zeug zusammen mit einer Flasche Cola zum runterspülen.



Zunächst hatte ich also vor, das Ganze dann mit meinem Kumpel zu machen, allerdings wurd die Langeweile einen Tag später wirklich erdrückend.



Ich hatte mich zuvor schon ausgiebig informiert, wobei die Angaben über die Dosis leider extrem schwankten. Also hab ich das ganze nochmal gegoogelt und entschied mich für die Seite drugcom.de (welche ich zur Information wirklich empfehlen kann ;)). Fatalerweise verlas ich mich. Wie konnte ich statt einer "empfohlenen" Dosis von 5-30 g nur die erste Zahl weglassen? motz



So gegen 10 Uhr hab ich dann meine erste Erfahrung mit Drogen gestartet, und gab mir die harte Overdose von 30 g^^

Zusammen mit dem Cola schluckte ich also das Pulver herunter. Zuerst fand ich, dass es gar nicht so scheußlich schmeckt, wie beschrieben. Aber 30 g sind einige Esslöffel.. heute kann ich das Zeug nicht mehr sehen lol



Nunja, als alles runtergewürgt war hab ich mir noch ein dickes Wurstbrot gemacht, für die geschmackliche Harmonie beim Trip :P.. Mein Magen war zum Konsumzeitpunkt "normal" gefüllt.



Wie schon oben beschrieben, hatte ich irgendwie auch nicht sonderlich Angst vor der Wirkung. Obwohl ich so viel gelesen hatte, habe ich das Potential der Pflanzenwelt dann doch irgendwie unterschätzt. Außerdem hatte ich mich ja an offizielle Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehalten;D.. naja, mein Fehler.





Der Trip:

Ich lag also vor meinem Laptop und wartete. Hier noch die Anmerkung: Muskatnuss war vielleicht aufgrund der langen Zeitspanne bis zum Eintritt der Wirkungsdauer(und auch aus vielen anderen Gründen:D)nicht die beste Wahl als absoluter Erstkonsument.. Man kann alles sehr viel schwerer abschätzen, wird ungeduldig etc. -Logisch, jedem bekannt.



Wie dem auch sei, ich wartete noch an die 2 Stunden nach dem Konsum, chattete noch ein bischen und sah dann eine Serie. Es kam und kam keine Wirkung. Schließlich kam ich dann auf die Idee noch mehr Essen heranzuschaffen, also ab runter in die Küche.

Hier merkte ich, anders als im Liegen, zum ersten Mal eine leichte aber deutliche Veränderung. Mir war ein bischen schwindelig, aber es war anders als nach 2 Bier oder einer Zigarette.....Endlich-ich bin berauscht.



Im Nachhinein denke ich, dass zu diesem Zeitpunkt schon mehr Wirkung vorhanden gewesen sein muss, als ich eigentlich in dem Moment wahrnahm. Denn nach dem Trip konnte ich mich selbst an diese Stelle kaum mehr deutlich erinnern.



Was mir auch zu späteren Momenten des Trips auffiel, war eine erhebliche Denkbarriere. Alles schien in meinem Kopf langsam wie Kleber dahinzufließen. Dass mir dieser Zustand erst später bewusst wurde, lag wahrscheinlich daran, dass ich auch kaum mit Leuten interagierte und eben die meiste Zeit nur herumlag..

Ich bin auch extrem verstrahlt gewesen und hatte leichte motorische Schwierigkeiten beim Brote schmieren.



Es war alles sehr, sehr verwirrend. Das oben beschriebene, also die bewusst erlebte Wirkung zog sich ca. über eine Stunde hin... also ungefähr bis 1. In der Zeit hab ich wie von 10 bis um 12 vor dem Rechner gelegen, und as die Brote.

In dieser Phase merkte ich durch mehrmaliges Aufstehen auch, dass sich die Wirkung verstärkte.





-Nichts-



Ab ungefähr diesem Zeitpunkt, kann ich mich nur noch an Bruchteile erinnern. Ich muss wohl dann ins Bett gegangen sein, denn am nächsten Tag befand ich mich genau dort. Ich kann diese Bruchteile und wagen, verschwommenen Szenen auch zeitlich gar nicht oder nur grob zuordnen.



Die Folgenden Geschehnisse müssen von Sonntag Nacht, bis Montag Abend passiert sein^^:



Vor dem Spiegel: Ich erinnere mich an ein Bild, wie ich vor dem Spiegel stehe und wirklich extrem vampirös aussehe. Ich weiß dabei noch ganz sicher und detailliert, dass meine Lippen wirklich knallblau waren, mein Gesicht weiß, meine Augen extrem rot.



Einmal erzählte ich meiner Mutter, dass ich aus unerfindlichen Gründen krank wäre. Sie glaubte mir das, und stellte mir einen Kotzeimer neben das Bett. Hierzu muss ich erwähnen, dass mir wirklich den ganzen Trip über verdammt schlecht war, ich mich jedoch meines Wissens nach nicht erbrochen habe.



Ein ander Mal war ich unten in der Küche und hab eine halbe Schüssel Gurkensalat gegessen, ich muss unglaublich hungrig gewesen sein. Ich dürfte also schon irgendwie öfters umhergegangen sein...ich weiß es nicht.



Das letzte Detail, an das ich mich vom Montag erinnere war ein kurzes Telefonat mit einer Freundin, mit der ich eine Verabredung hatte. Natürlich habe ich das vergessen...und sagte auch bedingt durch meine schwere Erkrankung ab mrgreen



Alles in allem habe ich an diesem Montag relativ viel geschlafen, eigentlich nur. Das Gefühl, das ich empfand, wenn ich wach war, ist schrecklich gewesen. Neben der endlosen Verwirrtheit, der Unfähigkeit zu denken und auch enormer Müdigkeit gesellte sich ab dem ersten Aufwachen Montags eine höllische Übelkeit dazu.

Wenn ich die Augen auch nur kurz öffnete begann sich alles um mich herum zu drehen, wie ein Karussel. Es drehte sich dann immer schneller und die Übelkeit steigerte sich enorm.Viele kennen das vielleicht von übertriebenem Cannabiskonsum. (Stellt euch das noch ein paar mal schlimmer vor, dann habt ihr ungefähr das (un)erwünschte Gefühl.) Ich konnte das auch immer nur für eine halbe Minute maximal aushalten, meistens schlief ich dann gleich wieder ein.

Dieses Karussel hörte sich den ganzen Tag nicht auf zu drehen. Ich war zwar nicht wirklich ängstlich, doch hat es mich gegen Abend schon wirklich enorm genervt nicht absteigen zu können. Ja, die Wirkung hatte nichteinmal an Intensität verloren.

Zeitlich wirkte währenddessen vieles enorm gedehnt, wobei auch die räumliche Struktur häufig leicht verzerrt und unwirklich erschien.



Dienstags wachte ich auf, und spürte erleichtert ein deutliches Nachlassen der Wirkung. Ich kann hier noch einmal alle Symptome in abgemilderter Form beschreiben. Ich war jetzt auch wieder in der Lage zu Fernsehen oä., auch wenn es unangenehm war. Abends ging ich dann auch wieder unter Leute(Grillen), wobei mir optische Verschiebungen sehr viel stärker bewusst wurden, als noch zuvor im Bett und im Liegen. Menschen schienen mal ein wenig weiter weg, ein bischen verzerrt zu sein. Die Symptome waren dabei nicht stark, aber sie waren da. Alles sehr komisch und schwer zu beschreiben.



Zum Mittwoch ist zu sagen, dass ich doch noch extrem verpeilt gewesen bin. Am Donnerstag war der Muskatnussrausch nach einem exzessiven Discobesuch dann auch wirklich vorbei :P



Kleines Fazit:

Das ganze Erlebniss war ungeheur lang und sehr verschwommen, und ist damit auch schwer zu fassen. Ich kann nicht sagen, wann der Höhepunkt war, oder ab wann man von den Nachwirkungen und bis wann von den direkten Resultaten der Wirkstoffe sprechen kann. Eines ist jedoch sicher: Es war ein schreckliches erste Erlebniss, und ich bin froh, dass mich das nicht nachhaltig abgeschreckt hat :P



Nunja, es war eben wirklich dämlich sich bzgl. der Dosierung so leichtsinnig zu verhalten. Dazu muss ich wirklich nichts mehr sagen. Seit dem lese ich wirklich immer noch 3 mal, bevor ich mir was schmeiße :P



Seit dieser Erfahrung habe ich auch einen Heidenrespekt vor "biogenen" Drogen, und bevorzuge eher synthetisierte, reine Stoffe. Bei vielen Pflanzen ist das Risiko von starken Nebenwirkungen einfach sehr hoch, und kann einem alles versauen.



Das ganze war mir trotzdem, oder gerade wegen des miserablen Verlaufs eine große Lehre.



In diesem Sinne, danke fürs Lesen.

Hoffentlich hat euch mein erster Bericht hier gefallen ;)