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Übersicht:

Titel:2C-E - Tausende Welten
Drogen:2C-B
Autor:MetalheadOnAcid
Datum:02.10.2012 20:33
Set:Aufgewühlt
Setting:Wohnung meiner Mutter
Nützlichkeit:7,97 von 10 möglichen   (29 Stimmen abgegeben)

Bericht:

2C-E - Tausende Welten

In diesem Tripbericht, welcher mein erster (veröffentlichter) ist, geht es selbstverständlich nicht wie oben angegeben um 2C-B, sondern um 2C-E, welches in der Liste der auswählbaren Drogen schlichtweg nicht vorhanden ist.
Wer nur am eigentlichen Trip, nicht aber an der Vorgeschichte interessiert ist, möge diese bitte überspringen.

Basisinformationen:

-Substanz: 2C-E
-Dosis: 25mg
-Applikationsform: Oral

Vorgeschichte / Hintergrund:

Vor dieser Reise hatte ich 2C-E lediglich in einer Dosis von 15mg erfahren.
Ich bin jedoch schon auf etlichen verschiedenen Psychedelika gereist und dementsprechend nicht unerfahren.
Nachdem mir bei den 15mg jedweder Tiefgang gefehlt hat, der Psychedelika für mich ausmacht, kam ich, nachdem ich von extrem tiefen Erfahrungen bei einer Dosis von 25mg gelesen hatte, zu dem Schluss, dass diese Dosis die richtige für das sei, was ich vorhatte: Mich meiner Psyche zu stellen.
Am Wochenende, an welchem die Reise stattfand, war ich zu Besuch bei meiner Mutter.
Sie und mein Stiefvater waren am Abend bzw. der Nacht des Erlebnisses jedoch außer Haus.
Mich beschäftigte seit Wochen schon meine Beziehung zu einer, ich weiß gar nicht, wie ich sie nennen soll, sehr, sehr guten Freundin. Nennen wir sie an dieser Stelle einfach mal W, ich mag Buchstaben als Namensersatz zwar eigentlich nicht, da sie das Geschriebene in gewisser Weise depersonalisieren, aber mir fällt gerade beim besten Willen kein Name ein, den ich ihr hier verleihen möchte.

Ich hatte gerade einen wahren Brecher zur Vorgeschichte meiner Beziehung zu W geschrieben, den ich jedoch wieder gelöscht habe, da das Ganze dann doch irgendwie zu persönlich wurde.
Es sei also einfach gesagt, dass ich und W in einer äußerst komplizierten Beziehung standen und mich aufgrund dessen arge Depressionen plagten.
Der Trip sollte dazu dienen, mich mit dieser Beziehung besser auseinandersetzen zu können.

Der Trip:

Nachdem also meine Mutter und mein Stiefvater das Haus verlassen haben, wiege ich die 25mg 2C-E ab und löse sie in ein wenig Leitungswasser, welches ich daraufhin trinke.
Ich lege mich auf's Bett, mache die Musik an und tue nichts.
Ich finde es unvorteilhaft, auf das Einsetzen der Wirkung einer Substanz zu warten, daher schaue ich nie auf die Uhr, wenn ich konsumiere bzw. konsumiert habe, daher sind hier alle Zeitangaben geschätzt.

Ca. eine Stunde nach Einnahme merke ich langsam ein Anfluten der Wirkung. Dies äußert sich dadurch, dass allmählich Farbmuster die Wände erobern und ich stark in das Bett gedrückt werde.
Das Draufkommen bei 2C-E ist im Allgemeinen etwas seltsam, ist man erstmal auf dem Trip, so sind die motorischen Fähigkeiten weitestgehend vorhanden, beim Draufkommen jedoch ist man zu keiner Bewegung fähig.

Dann, nach einer Weile, kommt die Übelkeit.
Diese ist sehr subtil und eigentlich nicht weiter unangenehm, man weiß einfach irgendwann "Ich muss brechen!", ohne, dass man sich wirklich schlecht fühlt. In jedem Fall aber ist genügend Zeit vorhanden, sich kontrolliert zu übergeben und nicht irgendwo in's Zimmer zu brechen.
Bei meiner ersten Erfahrung mit 15mg 2C-E musste ich mich einmal übergeben und die Sache war gegessen, bei den 25mg sieht das jedoch ein wenig anders aus...
So verbringe ich ca. eine halbe Stunde im Badezimmer, in welcher ich mich bestimmt 6 oder 7 Mal erbreche.
Dies geht jedoch ohne Schmerzen vonstatten, im Gegenteil, ich habe während der gesamten Zeit ein breites Grinsen auf dem Gesicht, und so farbenfrohes Erbrochenes sieht man auch nicht alle Tage...
Ein kleines "Entschuldigung" an alle, die etwas essen, während sie diesen Bericht lesen.
Was am Ende dieser Phase auffällt:
Genau wie bei meinem ersten Trip auf 2C-E ist das Übergeben das "Tor" in die andere Welt, sobald ich mich fertig übergeben habe, bin ich vollends auf dem Trip, davor habe ich zwar einige Visuals, die allerdings sehr verhalten sind.
Man wird im wahrsten Sinne des Wortes in die psychedelische Welt übergeben.

Und das zentrale Erlebnis, was mir diese 25mg 2C-E bescherten und was dem Bericht seinen Namen gab, ereignet sich kurz darauf.
Froh, die Phase des Erbrechens hinter mir zu haben, begebe ich mich wieder zu meinem Bett (Laufen ist jetzt wieder problemlos möglich).
Ich vergesse, die Musik weiterlaufen zu lassen, doch vermisse ich sie auch nicht.
Denn sobald ich meine Augen schließe, tauche ich ab in völlig fremde Dimensionen.
Ich bin nicht mehr in der "normalen" Welt, doch bin ich auch nicht einfach in "der" psychedelischen Welt, wie ich es von anderen Substanzen gewohnt bin, nein, ich bin in tausenden Welten zugleich, und diese tausende Welten werden innerhalb von Bruchteilen von Sekunden durch wieder neue Welten ersetzt, ich verliere mich völlig in ihnen, sobald ich meine Augen schließe ist jeder Bezug zur "Realität" verloren, und ich komme mit den Gedanken nicht hinterher.
Ständig sehe ich verschiedene Menschen, die mir etwas bedeuten, vor meinem inneren Auge, Menschen aus eben der "Realität", zu der ich jegliche Verbindung verloren zu haben scheine, sie alle verschwinden so schnell, wie sie erscheinen, sie lachen, sie reden, manchmal befinde ich mich zusammen mit ihnen an Orten, an denen ich diese Menschen schon mal getroffen habe.

Doch unter all diesen Menschen, die mir dort begegnen, fehlt diese eine Person, die der Grund für meine Reise ist:
Während der gesamten Erfahrung denke ich nicht eine Sekunde an W.
Im Nachhinein betrachtet ist es, als würde sich mein Bewusstsein in diesem Punkt verschließen, dies fällt mir auch im nüchternen Zustand auf, ich weiß, was ich tun sollte, doch irgendwie verschließe ich mich davor, ignoriere es, versuche, irgendwie noch das "Beste" aus der Situation herauszuholen, obwohl ich doch weiß, dass ich letztendlich nichts als verarscht werde.

Doch kommen wir zurück zum Trip:
Als ich die Augen öffne, kann ich wieder denken.
Zwar etwas langsam und sicher nicht ganz klar, doch bin ich wieder ich und habe wieder das Gefühl, existent zu sein, und zwar in einer Welt.
Die Wände sind noch immer übersät von Farben, bunte Muster erstrecken sich über alle Wände, die Muster des Teppiches verschwimmen und bilden völlig abstruse und doch gerade dadurch wunderschöne Bilder, die nie zur Ruhe kommen, ständig in Bewegung sind, sich vom einen Ende des Raumes zum anderen bewegen und dabei mit weiteren Mustern verschmelzen.

Ein weiteres Mal schließe ich meine Augen.
Sofort bin ich wieder völlig losgelöst von der Welt, wie wir sie kennen, befinde mich wieder in diesem irrsinnigen Wirrwarr aus tausenden Realitäten, welche so schnell auf mich hereinprasseln, wie der stärkste Regen es nicht vermag, in diesen Realitäten, die die Realität verdrängen, im Zustand völliger Verwirrtheit und Klarheit zugleich.
Besser als an früherer Stelle dieses Berichtes versucht kann ich es nicht beschreiben, mir fehlen die Worte, das Erlebte wiederzugeben.

So viele Sinneseindrücke zur selben Zeit können leicht überfordern, und eben dies ist nach einiger Zeit, ich kann nicht schätzen, wie lang, mit geschlossenen Augen verschwindet auch jedwedes Zeitgefühl, auch bei mir der Fall, weshalb ich mich durch ein Öffnen der Augen wieder aus diesen anderen Welten reiße.
Direkt danach rufe ich Zauberer Eins an, ich weiß nicht so richtig, weshalb, ich will wohl einfach seine Stimme hören.
Er erzählte mir nachher von einem psychotisch lachenden und stammelnden Ich, das ihn anrief, als er gerade in einer Kneipe saß.

Den Rest der Zeit genieße ich bei geöffneten Augen und Musik das langsam abklingende Farbspiel, wobei die Musik deutlich stärker wahrgenommen wird, als es nüchtern der Fall ist, sie ist einfach wunderschön und füllt jede Ecke des Raumes und meines Gehirns, bis schließlich die Effekte fast gänzlich verschwunden sind und ich müde genug bin, mich schlafen zu legen, was dann auch problemlos funktioniert.
Am nächsten Tag bestand kein Hangover oder sonstige Nachwirkungen, mir ging es prächtig und ich war erholt.
Insgesamt dauerte die Erfahrung ca. 9-10 Stunden an.

Fazit:

2C-E kann bei entsprechender Dosierung ein absolut freundliches und wenig anspruchsvolles, buntes Psychedelikum sein, welches ich mir (in entsprechender Dosierung) sehr gut für Einsteiger in die bunte Welt der Psychedelika vorstellen kann.

In hohen Dosen ist es jedoch eine wirklich mächtige Substanz, welche einen völlig von der "Realität" loslösen kann und vor allem für erfahrene Benutzer auf der Suche nach einem Grenzerlebnis geeignet ist.
Ich habe diese Substanz sehr zu schätzen gelernt und werde definitiv noch einige Male mit ihr verreisen, wenngleich sie mir am Ende doch nicht zu dem verholfen hat, was ich eigentlich suchte:
Einer Konfrontation mit einem spezifischen Problem.
Doch dass dies vor allem vom Set abhängt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen (obwohl das Set eigentlich für meine Zwecke ideal war, seit Wochen beschäftigte mich dieses Problem rund um die Uhr).

Ich hoffe, euch mit meinem ersten Tripbericht unterhalten und im Idealfall weitergebracht zu haben.
Geht bitte weder zu hart, noch zu sanft mit mir in's Gericht, ehrliches Feedback ist das einzig hilfreiche :)