Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:DOI - Ein Halluzinogen der Extraklasse
Drogen:Research Chemical
Autor:Psy Wordex
Datum:05.10.2012 14:56
Set:Gut gelaunt; ausgeschlafen; voller Vorfreunde
Setting:Stadt, Park, Taxi, Wohnung, etc
Nützlichkeit:9,02 von 10 möglichen   (55 Stimmen abgegeben)

Bericht:

DOI – Ein Halluzinogen der Extraklasse
von Psy Wordex

Substanz: 2,5-Dimethoxy-4-iodamphetamin
Dosis: 2,25mg (1,5mg + 0,75mg)
Erscheinungsform: Blotter (selbst aufgebracht)

Einleitung
Es war schon ungefähr ein oder zwei Monate her als ich das DOI besorgt und auf Blotter aufgebracht hatte und so lagen die Trips einige Zeit lang in Aluminiumfolie gewickelt in einer Schublade und warteten darauf eingeschmissen zu werden.

Nach einigen Recherchen im Internet und Büchern (Alexander Shulgin) sah ich das die meisten Erfahrungen/Tripberichte eher abschreckend waren und folgendes Muster aufwiesen: Einnahme – Nachlegen – Overdose/vom Trip überfordert. Obwohl man durchaus auch eine beträchtliche Anzahl an positiven Erfahrungen findet, fürchtete ich mich doch etwas vor dieser mächtigen und hochpotenten Substanz – Vor allem das viele Konsumenten mit dem Mindtrip überfordert waren gab mir zu denken, da ich mir so etwas wie 'nicht die Kontrolle über die eigenen Gedanken haben' als absolut unangenehm vorstellte.


Erste Erfahrung (Trip #01 - 1mg)
Den ersten Kontakt mit DOI hatte ich an einem Samstag vor knapp drei Wochen als ich recht früh voller Euphorie aufwachte. Die letzte Woche hatte ich nichts an Chemie/etc zu mir genommen und ich dachte mir also: 'Heute ist doch ein perfekt schöner Tag – Perfekt für einen Trip!'

Ich entschied mich für die recht niedrige Dosis von 1mg, welche ich gegen 12 Uhr mittags peroral zu mir nahm. Nach ungefähr zwei Stunden begann ich einen sanften Bodyload zu spüren welcher direkt gefolgt von einer leichten Euphorie. Ich saß in einem Café mit einem Freund und führte ein angeregtes Gespräch. Weitere Stunden später, zwischen drei und vier Stunden nach Einnahme begannen die ersten simplen visuellen Veränderungen, welche noch während der nächsten Stunden ein etwas intensiveres aber immer noch ein sehr leichtes Niveau erreichten. Es bildeten sich bunte Wellen auf der Decke, Gespräche waren erstaunlich einfach zu führen und die Musik hatte einen unglaublichen Klang. Zudem waren Kieferverspannungen und Mundtrockenheit vorhanden wie man sie von amphetaminbasierenden Halluzinogenen kennt. Auf diesem Level hielten die Optiks ziemlich genau 24 Stunden an, dass heißt nach den 24 Stunden war sogut wie alles an Wirkung wieder verflogen. Alles in Allem war es eine fabelhafte Erfahrung welche mich dazu anregte eine Woche später auf einer etwas höheren Dosis zu trippen.



Haupterfahrung (Trip #02 – 2,25mg)

Einnahme (10:30 bis 13:30)
Es war wiedermal ein wunderschöner sonniger Samstag der den vorigen glich. Strahlend-schönes Wetter, nur leicht bewölkt und großteils warm genug um mit einem kurzärmligen T-Shirt oder maximal einem Kapuzenpulli auszukommen. Auch an diesem Tag stand ich schon recht früh auf und fit für den Trip. Die letzte Substanz die ich genommen hatte war abgesehen von meinen täglichen 320mg Morphin (peroral, retardiert) nur der letzte DOI Trip von letztem Samstag. Ich legte mich vorerst auf eine Dosis von 1,5mg fest.

Es war knapp 10:30 als ich das Stück des Löschblatts mit den anderthalb Milligramm zu mir nahm. Gleich darauf begann ich mich frisch zu machen. Duschen, Anziehen, noch eine kleine Nudelsuppe essen und mir die Zähne zu putzen. Natürlich dürfte auch meine Trip-Sonnenbrille mit dem pinken Gläsern nicht fehlen. Danach ging ich noch schnell die Dinge an die noch auf meiner ToDo-Liste standen: bis 12:00 zur Apotheke gehen um meine Substitol zu hohlen, noch in den Supermarkt gehen um eine Flasche Wasser einzukaufen und dergleichen. Nachdem ich das alles erledigt hatte machte ich mich auf in einem Park um mich dort auf eine Bank zu legen, Musik zu hören und den Trip auf mich zu kommen zu lassen. An dieser Stelle kam mir jedoch etwas dazwischen denn auf halben Weg traf ich O einen guten alten Freund an der Bushaltestelle. Wir quatschten knapp 20 Minuten über alles mögliche: Arbeit, was er die ganze Zeit so macht und wie es den anderen Leuten so ging die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er hatte auch angemerkt dass ich voll gut (gesund) und motiviert aussehe. Gegen Ende der Unterhaltung stieß noch A, ein weiterer Freund dazu welcher aber gleich wieder weitergehen musste. Auch der Bus von O war inzwischen gekommen und so verabschiedete ich mich von ihm und machte mich wieder auf den Weg. Inzwischen war der Bodyload gut zu merken, sowie sich auch eine erste intensive Euphorie in mir breitmachte, welche mir sofort ein Lachen ins Gesicht zauberte.


Anfluten (13:30 bis 15:30)
Im Park angekommen stellte ich zu meiner Freude fest, das dieser fast gänzlich leer war. Lediglich am äußeren Rand spazierte ein älteres Ehepaar. Ich suchte mir eine schöne gemütliche und abgelegene Parkbank aus, nahm meinen Rucksack als Polster und legte mich auf den Rücken. Durch die Gläser meiner Sonnenbrille färbte sich die ganze normalerweise grüne Umgebung in einem starken pinken Farbton. Alles wirkte von den Farben her wie ein Erinnerungsfoto aus dem Spätsommer lang vergangener Jahre. Der Bodyload wurde nun auch immer stärker, andauernd musste ich gähnen ohne auch nur ein bisschen müde zu sein und zudem machte sich ein Kältegefühl in den Händen und Füßen breit. Dazu war noch ein ständiges ansteigen der Euphorie deutlich zu spüren. Ich zündete mir nun im Liegen eine meiner Nelkenzigaretten der Marke 'Djarum Black' an. Normalerweise bin ich zwar seit fast einem halben Jahr Nichtraucher und kann absolut keine normalen Zigaretten mehr rauchen, aber auf einem DOI Trip gönne ich mir gern mal eine sogenannte 'Kretek'.

Kurz nachdem ich die ersten köstlichen Züge meiner Zigarette nahm und meine Kopfhörer aufsetzen wollte um mich der Musik zu widmen, kam auch schon A den ich vorher nur im vorbeigehen an der Bushaltestelle getroffen hatte wieder. Ich setzte mich aufrecht hin und begann mich mit ihm über Gott und die Welt zu unterhalten während ich ab und an genüsslich einen Zug von der Zigarette nahm. Es war inzwischen auch schon einiges an Zeit vergangen, denn meine Uhr am Handy zeigte knapp 13:30 an. Auch zu dem Bodyload und der noch immer steigenden Euphorie kamen nun schon die ersten visuellen Effekte hinzu. Die Umgebung wirkte farblich sehr intensiv und die Bäume und Sträucher in knapp zwanzig bis vierzig Meter Entfernung schienen aus kleinen intensiv strahlenden Dreiecken zu bestehen. Doch nicht nur das, auch der Boden begann zu wabern und wellenartige Muster ließen es so aussehen als ob die Oberfläche aus Kieselsteinen und Blättern flüssig wäre. Die deutlichen gebogenen Kreise und Linien am Bogen erzeugten Bewegungen wie man sie von einem Fluss oder dem Meer kennt.

Die drei Stunden die das DOI zum anfluten benötigte waren nun auch schon mehr als eine Stunde vergangen und ich fand das die Wirkung noch intensiver sein könne. Aus diesem Grund entschied ich mich noch etwas nachzulegen, genauer gesagt einen halben Trip beziehungsweise 0,75mg. Somit war ich nachdem ich das kleine Blotterstückchen mit einem Schluck stillen Mineralwasser geschluckt hatte nun auf einer Gesamtdosis von ca. 2,25mg. Als dies erledigt war wand ich mich auch schon wieder den Gesprächen zu. Zu der Gruppe hatten sich kurz darauf noch zwei mir nicht bekannte aber nette Mädels gesellt.


Peak (15:30 bis 04:00)
Während ich mich mit den Menschen um mich unterhielt schweifte mein Blick immer wider mal ab und ich bestaunte die Optiks am Boden und in der Umgebung, Hier trat auch schon der nächste Effekt auf: Die Schuhe von A zeigten an der Sohle ein interessantes aus simplen Vierecken bestehendes Muster. Mittlerweile wurden auch die Gespräche noch viel interessanter als ich mir es vorgestellt hatte und immer öfter zierte mein Gesicht ein überglückliches Lächeln.

Alles um mich herum wirkte wie eine neue unbekannte Welt voller optischer Veränderungen und so beschloss ich die Gegend weiter 'neu' zu erkunden/entdecken. Da ich eine enorme Lust auf einen Kaugummi hatte, passte es mir gut das A auch zum Supermarkt gehen wollte. Zu diesem Zeitpunkt überkam mich für einen kurzen Moment eine leichte Übelkeit welche zum Glück gleich wieder verschwunden war. Auch der Bodyload war kaum noch zu bemerken, außer ich konzertierte mich explizit darauf. Nun konnte ich mich also in einem körperlichen und geistigen Top-Zustand aufmachen den Weg von ca. 300m (hin und zurück) zu bestreiten. Während wir über den Bürgersteig gingen trat auf diesem wieder das vom Parkboden bekannten wabern und wellen auf. Weiter auf dem Weg entdeckte ich eine riesige kahle Hauswand ohne Fenster und dergleichen, welche weiß und etwas verschmutzt war. Aus dem Schmutz/Verfärbungen an der Wand wurde schon Ansatzweise ein Muster oder Mandela. Zudem machte mir der Lärm in der recht kleinen Stadt anders als erwartet absolut nichts aus. Nichteinmal die Autos auf der Straße stellten für mich einen Stressfaktor dar. Alles war total angenehm und ehe ich mich versah waren wir auch schon beim Supermarkt angekommen, in welchem ich ein Powerade (Getränk) und einen HubbaBubba-Kaugummi mit grünem Apfel Geschmack erwarb. Auch der Rückweg ging insgesamt recht rasch von sich, bis ich dann wieder an der kahlen Wand anhielt um diese zu betrachten. Diese war mittlerweile um Welten beeindruckender als zuvor. Es war nun ganz deutlich ein unglaublich detailliertes Mandela zu erkennen welches ich einige Minuten lang bestaunte während ich A voller Freude das stillstehende Mandela beschrieb. Kurze Zeit danach kamen wir wieder beim Eingang des Parks an, hier meldete sich eine N, eine Freundin telefonisch bei mir und wollte sich kurz mit mir treffen da sie in der Stadt war. Ich setzte mich also auf eine naheliegende Bank in der prallen Sonne und wartete auf sie. Es war eine extreme aber angenehme Hitze zu spüren, um vielfaches intensiver als ich es kannte. Jeder Sonnenstrahl der auf meine Haut traf, hinterließ ein wunderbares Gefühl. Meine Powerade-Flasche die ich bis dahin noch in meiner Hand hielt verstaute ich nun in meinem Rucksack da diese unglaublich kalt war, was auf Dauer schwer zu ertragen war da ja ohnehin ein Kältegefühl in den Extremitäten vorhanden war. Es dauerte knapp zehn Minuten bis N mit dem Auto ankam, in welches ich dann einstieg. Da sie nicht lange Zeit hatte entschied sie sich eine kleine Stadtrunde zu fahren während welcher wiedermal eine angenehme Unterhaltung stattfand. Auch hierbei war wieder deutlich zu bemerken das ich andauernd grinsen musste. Nach der Fahrt setzte N mich wieder an der Stelle ab, an der ich eingestiegen war.

Ich entschied mich dazu die nächsten Stunden großteils auf Gespräche zu verzichten und mich alleine den bezaubernden Optiks zu widmen. Also Ort wählte ich eine Bank im Schatten die direkt neben einem Brunnen stand. Hier waren rund um mich herum lauter bunte Blumenbeete, die einzigartigsten Bäume sowie ein ganz besonders guter Blick auf den Himmel. Der Himmel war intensiv türkis-blau und mit einigen strahlend-weißen Wolken bedeckt die recht rasch vorbeizogen. Ich legte mich wieder mit den Rücken auf die Bank, schaltete eine vorbereitete Playlist mit Hardtekno/Tekno ein und zündete mir wieder mal eine Zigarette an. Während die Töne mit ihren wunderbaren Bässen in meinen Gehörgang drangen, wirkten die berauschenden Eindrücke der ganzen Umgebung auf mich ein. Ein Baum mit großteils weißen Blättern sah für mich aus wie eine Pusteblume von gigantischer Größe, ein anderer hatte gelb-weiß-braun gemusterte Blätter die wie tausende von Tieraugen auf mich herabschauten und sich hin und wieder auf und ab bewegten. Zu meiner linken Seite dominierte in meinen Augenwinkel ein Blumenbeet das aus extrem pinken Blüten bestand. Meine Augen glitten jedoch schon bald wieder hoch in den Himmel und es war erstaunlich – Über den gesamten Himmel zogen sich wellenartige Ströme und Muster und die Wolken dazwischen waren wie Knetmasse welche durch viereckige und sternförmige Formen gepresst wurde und so endlos lange perfekt geformte Konstruktionen ergab. Diese Effekte waren so enorm beeindrucken das ich begann einige Fotos zu schießen, welche auf den Display des Handys aus den mir schon bekannten tausenden kleinen Dreiecken und auch Vierecken zu bestehen schienen. Es war kaum zu glauben wie unglaublich schön die gesamte Welt um mich herum war. Diese von mir geschossenen Fotos sind übrigens auch perfekt geworden.
Update: Hab hier mal die Links zu den Fotos die ich geschossen habe:
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Die Wirkung hatte nun einen neuen Höhepunkt erreicht und obwohl ich noch Stunden hier liegen hätte können weil es so verdammt schön war, beschloss ich etwas anderes anzugehen um noch so viel wie möglich von dieser neuen Welt zu erleben. Ich hatte mir so vieles vorgenommen was ich auf den Trip alles machen wollte und nun wurde mir klar das ich bei einer so enormen Wirkdauer sogut wie alles was ich tuen wollte auch mit aller Zeit der Welt tuen konnte. Ich griff zu meinem Handy und wählte die Nummer von U mit welchem ich schon ausgemacht hatte mich heute mit ihm auf ein Getränk zu treffen. Nachdem ich alles wiedermal meine sieben Sachen gepackt hatte, machte ich mich auf dem Weg zu dem Treffpunkt in der Stadt. Die Menschen die mir hier auf den Bürgersteig entgegen kamen hatten seltsame deformierte Gesichter was ich schon auf diversen Halluzinogenen erleben durfte. Ich hatte jedoch keinerlei Angst oder irgendeine Form von einen unangenehmen Gefühl als ich sie betrachtete. Mir erschien es unmöglich das sich dieser Trip durch was auch immer zum negativen wenden konnte.

Während ich also einen Fuß vor den anderen setzte hielten sich die meisten optischen Veränderungen sehr im Hintergrund, wahrscheinlich aus dem Grund das ich meine Konzentration dem gehen widmete. Da ich inzwischen auch mal auf die Toilette musste, ging ich einen kleinen Umweg (von 5 Minuten) zum öffentlichen WC. Dies und der restliche, knapp einen halben Kilometer lange Weg Richtung Café ging auch recht unspektakulär von sich.
Meine Handy Uhr zeigte dann 17:30 als ich im Café angekommen war, wo ich mich dann entschied eine Kleinigkeit zu essen denn meine letzte Mahlzeit war nur die Nudelsuppe am Vormittag. Obwohl ich nicht wirklich einen Hunger hatte bestellte ich bei der durchaus hübschen Kellnerin einen Milchshake und eine Portion Pancakes. Übrigens war der Trip auch jetzt -fast zehn Stunden nach der Einnahme- gedanklich her total einfach zu handhaben. Abgesehen von den ganzen besonderen Ansichten auf alles war die Denkweise so einfach wie im bei klarem nüchternen Kopf. Auch das Reden ging so gut wie immer wenn nicht sogar besser und konzentrierter. Ich saß also da, aß meine Pancakes und trank voll Genuss meinen Milchshake, da klingelte auf einmal mein Handy: R war dran und er lud mich sowie U (mit dem ich gerade da saß) zu seiner Freundin in die Wohnung ein um dort abzuhängen. Dies kam mir sowieso gelegen da es mittlerweile immer kühler wurde und ich mir auch vorgenommen hatte einen Teil des Trips im Haus/in einer Wohnung zu verbringen – Also sagten wir nach kurzem Überlegen zu. Ich war wirklich schon gespannt wie sich der Trip in der Wohnung entwickeln würde und ob im Vergleich zu draußen grundlegende Dinge anders sein würden. Wehrendessen noch die restlichen Pancakes ihren Weg in meinen Magen fanden, checkte ich noch schnell wann der nächste Bus/Zug in die etwas entfernte Stadt fährt: Der Bus sollte um 18:15 von einer Haltestelle in der Nähe losfahren, also hatten wir noch eine Viertelstunde Zeit. Wir hatten uns dann also Richtung Haltestelle aufgemacht, doch schon als wir dort angekommen waren stellte ich fest das ich mich verschaut hatte was die den Bus betrifft und so mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen um zur Wohnung zu gelangen. Die Wahl fiel auf den Taxi da wir ansonsten knapp zwei Stunden auf die nächste Fahrgelegenheit warten hätten müssen. Zehn Minuten nach dem wir den Taxi angerufen hatten kam der Taxi auch schon angefahren und die Fahrt konnte beginnen.

Die meiste Zeit schaute ich aus dem Fenster und währenddessen quatschten wir mit dem Taxifahrer über dies und das. Von Optischen Effekten konnte ich in der Gegend die an uns vorbeizog wieder aus dem selben Grund wie schon zuvor nichts merken, denn ich konnte mich nie lange genug konzentrieren um eine Veränderung auszulösen. Es war lediglich so das die ganze Gegend einfach einen besonderen Eindruck hatte, jedoch zeigte alles im Auto, wie zum Beispiel das Armaturenbrett die für diesen Trip schon typische wellenartige Muster. Die Fahrt kam mir insgesamt um ein vielfaches kürzer vor als sie eigentlich dauerte.

Als wir angekommen waren bezahlten wir den Taxifahrer, stiegen aus dem Fahrzeug und begannen die Adresse der Wohnung zu suchen. Wir irrten bestimmt 20 Minuten in der mittelgroßen Siedlung umher bis wir nach einigen Anrufen und nachfragen das Ziel erreicht hatten.

In der Wohnung angekommen entschieden wir uns auf meinen Wunsch hin für diverse Minimal/Hardtek Sets. Noch immer mit der pinken Sonnenbrille aufgesetzt legte mich mich ins Bett und ließ meinen Kopf über die Bettkante nach unten hängen, was ich unglaublich gemütlich fand. Immer abwechselnd führte ich lustige Gespräche oder konzentrierte mich auf eine Leere Wand auf welche mein Verstand wieder einmal wunderbare Muster projizierte. Aber in allen Szenarien hatte ich ein breites Grinsen aufgesetzt. An der Decke waren kleine Plastiksterne welche im Dunkeln leuchten angebracht. Obwohl diese mit Farbe überstrichen waren, konnte ich es mir nicht verkneifen den anderen voller Euphorie meine Begeisterung darüber mitzuteilen. Während eines weiteren Gespräches fiel mir auf das ich ganz ganz andere aber bessere und sinnvollere Ansichten zu den verschiedensten Themen bekam. Über diese informierte ich meine Freunde auch sogleich und auf diese Weise entstanden die interessantesten und informativsten Diskussionen. Diese Diskussionen zogen sich lange Zeit hin obwohl mir eine Stunde bestimmt wie zwei oder drei Stunden vorkam. Ich konnte von allem nicht genug kriegen – nicht von den Gesprächen, nicht von den Optiks, nein von gar nichts!

Zudem bemerkte ich immer mehr ein angenehm pushendes und zugleich angenehm ruhiges Körperfeeling. Ich konnte die Euphorie einfach in jeder Zelle meines Körpers fühlen. Im nächsten Moment überkam mich eine starke Lust etwas zu Zeichen wobei ich von einen kleinen Stück einer Kaugummiverpackung mit der ich mich dauernd spielte inspiriert worden. Zum Zeichnen war nicht besonders viel Equipment verfügbar, so dass ich mich mit einem Kugelschreiber und einer 1m² großen Styroporplatte zufrieden geben musste. Kaum hatte ich diese Gegenstände in der Hand hatte es einen enormen Reiz mit solch minimalistischen Mittel ein 'Kunstwerk' zu schaffen. Mein Motiv war diese 'Verpackung-Wegwerf-Anleitng' welche man auf jeder x-beliebigen Kaugummipackung findet. In den Moment als ich den Kugelschreiber am Styropor aufsetzte funktionierte alles erstaunlich gut und einfach. Wie von alleine führte meine Hand den blau-transparenten Kugelschreiber und er gleitete dahin und hinterließ seine dunkelblaue Farbspur. Ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde verbrachte ich an meinem Meisterwerk bis es vollkommen war. Für mich sah einfach jeder einzelne Strich perfekt aus und alles hatte genau die Proportionen die ich mir vorgestellt hatte.

Einer meiner Freunde wollte dann auch mal unbedingt seine Musik hören (irgendein deutscher Gangster Rap), was mir anfangs absolut nicht gefiel da ich diese Musik normalerweise zu tiefst verabscheue. Aber als die Musik dann lief konnte ich einfach nur mehr lachen. Ich fand diese ganze bescheuerten Texte übers Gangster sein und hustlen einfach nur lächerlich und peinlich. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen das solche Musik manchen wirklich gefällt. Als dann der eine Freund begann diverse Dinge über die Interpreten und dergleichen zu erzählen, kam in mir doch ein wenig Interesse auf - zwar nicht für die Musik selbst, aber eben den ganzen Hintergrund. Hier hörte ich mir dann mal eine gute Stunde an was er so alles zu erzählen hatte. Zu meinem Glück war er nüchtern denn wenn er auf irgendeiner Stimulanzie gewesen wäre, hätte ich den Laberflash von ihm sicherlich nicht so angenehm gefunden.

Irgendwann hatte ich dann doch vom ganzen zuhören genug und legte mich zurück ins Bett und setzte meine Kopfhörer auf. Auf diese Weise 'tanze' beziehungsweise ging mit Armen und Beinen voll ab – und wie solls anders sein, natürlich wieder mit einem fetten Grinsen. Ich fühle mich plötzlich so extrem sorgenfrei und glücklich wie noch nie in meinen Leben. Nie hätte ich mir diese Gefühle in einer solchen Intensität vorstellen können. Zudem kam mir die Einsicht das mir diese göttliche mentale Freiheit die ich gerade fühle niemand auf dieser Welt nehmen konnte. An dutzenden vermeidlich schlechten Szenarien die ich mir erdachte konnte ich auf einmal überwiegend positive Aspekte sehen welche mir noch nie auf diese Weise bewusst waren. Dazu notierte ich mir folgendes:

Zitat:

'Und sperrt man mich mein restliches Leben lang in einen Kerker, so wüsste ich es ich es doch voller Euphorie über beide Ohren zu Grinsen!



In diesem Moment kamen Erinnerungen an das Lied 'Die Gedanken sind frei' auf, von welchem ich daraufhin so begeistert und fasziniert war dass ich mir den Text etliche male durchlas.

Ein wenig später überkam mich dann die totale Lust voll abzutanzen– nein es war eher ein Drang der einfach nicht ignorierbar war. Mir kam eine Idee: Ich ging in das Wohnzimmer das größtenteils leer stand und schaltete am Handy meinen Hardtekno ein und das Blitzlicht auf Stroboskob-Modus. Dann stellte ich es so auf das das einzigartig-silbern-strahlende Licht den ganzen Raum ausfüllte und setzte meine ganze Energie in heftiges wildes Getanze um. Ich musste dauernd auf dieses schöne silberne Licht starre, es war als bestände dieser Silberton noch aus Millionen weiteren Unter-Silbertönen, welche jede einfach jede Kontur im Raum perfekt nachzeichneten – Ein wahres Farbspektakel!

Das ganze bewunderte ich bis ich meinen sich dauernd verändernden Schatten an den Wänden entdeckte. Ich verfolgte seine Position genausten und war begeistert von der flüssigen Bewegung. Gut eine halbe Stunde tanzte ich wie wild und dann gegen Ende legte ich mich auf den Fußboden und ließ die Musik und die hypnotischen Effekte des Stroboskob-Lichts auf mich einwirken. Nach weiteren Minuten war mir dann doch wieder nach ein wenig sozialem Kontakt und so ging ich wieder zurück zu den anderen - Obwohl meine Energie bestimmt noch für dutzende weitere Stunden voller tanzen gereicht hätte. Eine Tekno-Party wäre optimal für diesen Zustand gewesen, denn ich empfand das DOI absolut feiertauglich.

Es war nun schon gegen 24:00 Uhr und zu meiner Freude schienen all die göttlichen Effekte noch lange kein Ende zu nehmen. Wiedermal legte ich mich mit geschlossenen Augen auf das Bett – Diesmal jedoch ohne meine Kopfhörer. Während ich mich in dieser Position nebenbei weiter unterhielt, tauchten auch schon erstaunliche CEVs auf: Farbverläufe in allen Farben der Welt, verschiedenste komplexe Muster und andere typisch psychedelische Gebilde. So verging eine Viertelstunde nach welcher ich meine Augen wieder öffnete um mich auch mal wieder voll und ganz meinen Freunden zu widmen. Nun wurden auch immer ernstere Themen angesprochen und behandelt, was mir – wie sollte es anders sein – kinderleicht fiel. Es war keinerlei Belastung für meinen Verstand, ganz im Gegenteil: Es gefiel mir sogar sehr den anderen meine Ansichten auf das Weltgeschehen mitzuteilen. Immer wieder nahm ich diverse intellektuelle und melancholische Songtexte als Ansporn für meine Gedanken.


Comedown (04:00 bis 23:00)
In dieser Zeit kann ich nicht mehr richtig sagen was da abging, da ich mich nicht allzu gut erinnere. Aber vermutlich verflog die Zeit einfach während ich mich unterhielt/etc. Ansonsten hätte mir jemand Bescheid gesagt.

Optisch begonnen die Effekte nun schon langsam abzunehmen, obwohl sie immer noch deutlich wahrnehmbar waren. Aber vor allem beim vertiefen in die Unterhaltungen fielen die sie immer mehr in den Hintergrund. Das Glücksgefühl, die Angstfreiheit und die Lebensfreude jedoch waren noch in voller Stärke vorhanden – Diese sollten auch nicht so schnell schwinden. All diese Dinge bereichternen meine Nacht um so vieles.

Es war mittlerweile auch schon 07:00 Uhr geworden und eine leichte angenehme Müdigkeit kam in mir auf (noch gänzlich im Hintergrund). Ich und U, der Freund mit den ich gekommen war einigten uns darauf recht bald mal einen Taxi nach Hause zu nehmen und als wir diesen dann angerufen hatten packten wir noch schnell unsere Sachen zusammen, verabschiedeten/bedankten uns bei allen und setzen unseren Weg fort. Draußen herrschte eine recht frische Temperatur in welcher mir bestimmt noch 15 Minuten verharren mussten ehe der Taxi ankam. In dieser Zeit hatten wir um die Zeit totzuschlagen noch ein paar Zigaretten geraucht.

Während der Fahrt schaute ich nur schweigend aus dem Fenster und bestaunte ein weiteres Mal die Welt während sich U auf einen netten Smalltalk mit der Taxifahrerin einließ. Kurz bevor wir am Ziel angekommen waren hielten wir noch kurz an einer Tankstelle damit sich U noch eine Packung Zigaretten kaufen konnte. Ich wollte eigentlich gar nichts kaufen doch da ich irgendwie absolut keinen Bock hatte im Taxi zu warten, ging ich mit in die Tankstelle und kaufte mir ein paar Buttercroissants welche mir später als kleines Frühstück dienen sollten. Zu diesem Zeitpunkt waren draußen keinerlei nennenswerte optische Effekte mehr vorhanden.

Gegen 08:00 Uhr war ich dann zu Hause angekommen und ich zog mir gleichen mal eine Jogginghose und ein gemütliches T-Shirt an. Danach warf ich noch irgendeine Staffel von How I Met Your Mother in Dauerschleife rein und chillte ich mich ins Bett. Im Haus drinnen waren noch die ein oder anderen milden Optiks vorhanden wie zum Beispiel das sich bewegende Holzmuster diverser Möbel welches sich andauernd veränderte/verformte. Ich schaute also meine Serie die ich obwohl ich schon alle Folgen kannte noch unglaublich lustig fand und ruhte zwischendurch immer wieder mal meine Augen aus. Die angenehme Müdigkeit war nun genauso chillig wie das sonst einzigartige Runterkommen von 2C-B. Es traten dann auch wieder die atemberaubensten CEVs auf wie zum Beispiel: wilde Flüsse und Ströme in Regenbogenfarben und wunderbare Landschaften aus aller Welt.
Hier ging es dann immer zwischen mal kurz einnicken und wieder ein wenig How I Met Your Mother schauen hin und her. Zwischendurch machte ich mir auf meinem Notizblock noch wichtige Notizen (über den Trip allgemein, dessen zeitlichen Ablauf, Gedankengängen und Ideen) welche ich auf keinen Fall vergessen wollte.


Restliche Zeit (23:00 bis 12:00)
Zirka um 23:00 Uhr (am Sonntag) schaltete ich dann den Fernseher ganz ab und schlief sofort wie ein Stein. Ich hatte lauter interessante Träume an welche ich mich leider Gottes nicht mehr erinnern kann.

Am Montag wachte ich kurz vor 12:00 Uhr auf und war voll ausgeschlafen und absolut fit für den Tag. Ich stellte nicht nur fest das ich körperlich sowie geistig in einem Top-Zustand war, sondern auch das diese Lebensfreude/Motiviertheit/etc noch immer nicht verflogen war. Dies würde ich aber keinesfalls als Wirkung/Nachwirkung oder Afterglow beschreiben – Nein eher war ich durch den Trip nachhaltig viel besser drauf und dergleichen.

Ab diesem Trip hatte sich mein Leben zum besseren gewandt und ich hatte soviele Sachen von meiner ToDo-Liste erledigt wie schon lange nicht mehr. Einfach traumhaft!


Fazit
Ich habe die für mich wunderbarste psychedelische Substanz gefunden. Mein Leben hat sich durch diesen Trip so stark zum besseren gewandt. Wie ein Antidepressiva das man nur ein einziges mal einnehmen muss. Vom Mindtrip her war das ganze überhaupt nicht schwer zu handhaben und auch mit den Optiks konnte man gut umgehen. Jedoch will ich diese Droge keineswegs verherrlichen auch wenn es so aussehen mag. Mann muss sich nur die anderen Erfahrungen ansehen die nicht so gut gelaufen sind.

Grüße

Psy Wordex