Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:sanfte Reise mit dem Fliegenpilz
Drogen:Fliegenpilz
Autor:Irrwisch
Datum:17.10.2012 13:41
Set:gut gelaunt, glücklich, Vorfreude
Setting:Zusammen mit meiner Frau, Zuhause im Wohnzimmer, später im Bett
Nützlichkeit:7,53 von 10 möglichen   (43 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Meine Frau und ich waren die letzten Wochen öfter mal im Wald unterwegs gewesen auf der Suche nach diversen Kräutlein und natürlich auch Fliegenpilzen. Leider waren die Wanderungen zumindest Pilztechnisch bisher erfolglos geblieben.
Meine Frau war nun diesen Tag ihre Mutter besuchen, die etwas weiter weg wohnt. Und als ob der Pilzgeist sich gedacht hat, es wird nun mal Zeit uns für die langen Mühen des Suchens zu Belohnen,
offenbarten sich im Garten meiner Schwiegermutter 7 mittelgroße Prachtexemplare des Fliegenpilzes, die meine Frau natürlich dankend erntete. Und so kam es, da wir eh beide Urlaub hatten, dass wir noch am gleichen Abend ganz spontan einen Pilztrip starteten.

Vorbereitung:

Zunächst habe ich die Pilze klein geschnitten, wobei wir schon jeder ein paar Stückhen roh aßen (Ich finde rohe Fliegenpilze geschmacklich echt super lecker). Der Rest wurde dann im Ofen getrocknet.
Wir sorgten für ein passendes Ambiente, Licht wurde gedimmt, entspannende Musik aufgelegt und ich begann mit einem Räuchertitual (zunächst etwas Beifuß um böse Geister zu vertreiben und den Geist zu öffen) später am Abend wurden diverse andere Kräutermischungen verräuchert.

Die Einnnahme

Wir entschieden uns für verschiedene Konsumformen.
Ein Teil der Pilze aßen wir und spülten sie mit einem Schluck selbstgemachter Waldmeisterbowle runter. Aus einem Teil bereiteten wir einen Tee, der zur Geschmacksaufwertung noch mit Honig gesüßt wurde und einen kleinen Teil zerrieben wir zu feinen Bröseln und rauchten diese in der Pfeife. Den Tee tranken wir im Laufe des Abends.

Die Reise

Nachdem wir jeder ein paar Pfeifenköpfe voll geraucht hatten, merkten wir recht schnell (nach ein paar Minuten) eine Wirkung. Es fühlte sich an, als hätten wir verdammt gutes Gras geraucht. Es war ein sehr angenehmes breit sein, leichte Sedierung verbunden mit ausgeprägter Euphorie und starkem Kuschelbedürfniss. Die Wirkung hielt etwa 20 Minuten an, bis sie dann langsam abflaute, jedoch nicht gänzlich verschwand. In der Zwischenzeit machte sich auch ein leicht flaues Gefühl in der Magengegend breit, welches wohl bedeutete, dass die oral konsumierten Pilze langsam ihre Wirkung entfalteten. Dieses Gefühl verschwand jedoch wieder.
Irgendwann ging es dann bei mir los:
Das Zimmer fing an leicht zu schaukeln (Wie ein Schiff auf ruhiger See), was ich als sehr angenehem und belustigend empfand. Meine Sicht wurde verschwommen, und Dinge die ich ansah pulsierten leicht in ihrer Größe, klare Ränder und Begrenzungen schienen ganz leicht zu verschwimmen. Teilweise bewegte sich alles in leichter Wellenform hin und her.
Ich bemerkte eine unglaubliche geistige Klarheit. Es war nicht so wie normal, wo man tausende Gedanken gleichzeitig im Kopf hat, sondern ich war immer ganz klar auf eine Sache konzentriert.
Es machte sich ein unglaublich zufriedenes Geefühl breit. Begeistert war ich eine Zeit lang von der Maserung des Fensterrahmens, die mir unglaublich schön erschien.
Da meine Frau und ich beide sehr müde wurden, beschlossen wir ins Bett zu gehen.
Hier überkam mich nochmal eine leichte Übelkeit, welche aber mit der Zeit auch wieder nachließ.
Hier in ziemlicher Dunkelheit hatt ich einige akustische Halluzinationen, ich hörte ein Blubbern und Ploppen, welches irgendwie aus einer anderen Wirklichkeit zu kommen schien. Umrisse die ich im Dunklen normalerweise ziemlich gut erkennen kann verschwammen völlig ineinander.
Nach einer Weile merkte ich nicht mehr ob ich die Augen auf oder geschlossen hatte, ich befand mich die ganze Zeit in einer sehr intensieven Traumwelt. Ich könnte jetzt nicht sagen, ob ich wach war oder geträumt habe, es war wie in einer Zwischenwelt. Das ging die ganze Nacht so. Ich kann mich zwar nur sehr wenig erinnern, weiß aber, dass ich sehr intensiv erlebt habe und alles eher wie wach als träumen erschien.
Meine Frau erzählte mir, wir hätten uns Nachts noch Unterhalten, woran ich mich allerdings nicht mehr erinnern kann.
Am nächsten Morgen wachte ich total entspannt und ausgeruht auf. Meine Frau schlief noch etwas länger als ich, aber auch sie berichtete mir von sehr intensiven Traumerlebnissen.
Wir hatten beide ein Gefühl von absoluter Entspannung und Zufriedenheit.
Auch schien mir die ganze Welt ein wenig anders, was sich besonders bermerkbar machte, als ich raus ging. Es war einfach Alles irgendwie schöner.

Fazit:

Dieser Trip war was das Optische anging jetzt eher ruhig und auch geistig war es nicht sehr heftig,
aber es hat mich dennoch verändert. Ich bin zufriedener.
Ich werde jetzt wieder eine Weile vergehen lassen bis ich die nächste psychonautische Reise antreten werde, denn dieser Trip hat, obwohl er ziemlich sanft war, doch stark etwas ausgelöst in mir, durchaus positiv, was es jedoch erstmal zu Verarbeiten gilt.