Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Cannabis + Tramadol = Cannaradol (oder doch Tramabis?)
Drogen:Mischkonsum von Tramadol und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:anonym
Datum:22.03.2013 21:44
Set:voller Vorfreude, mit gewissem Respekt
Setting:zuhause, alleine, mit Kollegen
Nützlichkeit:6,46 von 10 möglichen   (13 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Moin zusammen,

hab mir nach langer Zeit doch mal Tramal gegönnt, um es einmal zu testen. Vor diesem Trip habe ich einmal die Wirkung ausgetest, um sie einordnen zu können.


Der Trip

Gegen etwa 18:30 nahm ich zwei Kapseln Tramadol und rührte sie in etwas Eistee, was aber erst nach reichlich Zuckerzugabe trinkbar war.
Jedenfalls nahm ich mir wenig später etwas gutes Gras und meinen Vaporizer. Diesen heizte ich vor und rauchte innerhalb von 2 Stunden 2 mittelgroße Köpfe. Gegen 20:30 begann neben der schon eingesetzten Graswirkung die Wirkung des Tramals. Der zunächst sehr halluzinogene Rausch des Cannabis wurde durch das Tramalfeeling überdeckt. Es wurde samtig und wattig, es war sehr merkwürdig.
Jetzt, so gegen 20:50 bemerke ich im Vergleich, dass die Wirkung sehr stark wird und mich auch kopfmäßig ordentlich runterzieht, als ob mir einer den Kopf herunterdrücken würde.
Im Moment warte ich noch auf eine paar Kolllegen, die noch vorbeischauen wollten.
Jedenfalls hab ich total kalte Finer, was sich ehr so anfühlt, als hätte ich diese Handschuhe ohne Finger an (wie heißen die Teile nochmal?)

xD zu geil, die Spongebob Folgen im Augenwinkel zu haben, hebt echt die Stimmung :D hab mal die Folge verlinkt, die ich währenddessen gebe. Besonders die Stelle wo Spongebob die ganze Zeit lacht bringt einen total zum Lachen :D

Klick

Aber das Tramal haut mich doch mehr aus der Bahn, als das Weed! Das ist ein total komisches Feeling, meinetwegen wie besoffen und bekifft, aber ohne diese dissoziative Wirkung.
Im Nachhinein bin ich doch froh, dass ich an ne Indica-Sorte gekommen bin, sonst würde ich garnichts mehr hinkriegen.
Ich fühl mich immer mehr wie ein Frachtgut in einer Transportverpackung, gepolstert mit jede Menge Polystyrolflakes eingepackt.
Die Weedwirkung ist bei mir auch sehr merkwürdig, ich kann so stoned sein bis zum geht nicht mehr, aber nach etwa 20 Minuten bin ich wieder soweit klar. Oder kann es daran liegen, dass nach dieser Zeit die CBD- Anteile beginnen zu wirken?

Wie auch immer, es ist 21:10 (Was? Erst??) und ich denke... an nichts?! Merkwürdig, aber es berührt mich nichts, ich fühle mich ungehemmt, ich kann einfach entspannt sein. Das ist das, was ich bei Alkohol suche, aber da habe ich keine Entspannung, sondern eine innere Unruhe, wahrscheinlich wegen der dissoziativen Komponente, die mein Empfindungsvermögen vom Indikativ mit dem Konjunktiv erweitert, ich denke über Sachen nach, die niemals eintreffen würden.
Während ich mit Tramal und Weed an die Sachen denken kann, die jetzt sind, wie z.B. was ich noch für mein bald anstehendes Abitur lernen sollte, wie ich mich am besten verhalten soll, wenn gleich die Kollegen vorbeikommen.

Wenn ich meine Gedanken schweifen lasse, erhalte ich ziemlichen Blödsinn, der zwar keinen Sinn ergibt, aber sich reimt, quasi eine Assoziation. Was eben auch interessant war, war die Wirkung vor einer Viertelstunde, die ich vergessen hatte, aber der entsprach wie nach potentem Weed: Eine Wortkombi, die nach einem bekannte Wort klang, quasi die Zwischenlaute und damit verbunden ein Wort anderer Sprache, was gleich klang.

Jetzt, gegen 21:20 hab ich Tagträume, ich schau in die Luft und die bekannten "Mücken", die Glaskörpertrübungen sind, formen ein zufälliges Muster, welches dann mit der Phantasie eine Figur oder ein Bild ergibt. Durch die serotoninergene Wirkung des Tramal habe ich eine Wirkung auf ddas Blickfeld wie ich es bei MDMA hatte, was sich mit dem THC wunderbar verstärkt.

Was gerade unangenehm auffällt, ist ein Oberarmkrampf und ein leichtes Kribbeln in den Händen im selben Arm. Das habe ich zwar normalerweise wenn ich länger am PC sitze und die Maus benutze.
Was dann nicht auftritt, ist der Krampf im Oberarm.

Jetzt bin ich wieder kopfmäßig klar. Tramal hat bei vorherigen Versuchen ehr auf den Kopf gewirkt, nie richtig auf den Körper. Das THC hat leicht seine Wirkung verloren, macht mich aber noch verschickt genug, um die geistige Komponente des Tramals zu verstärken.

Es macht sich ein wohliges Gefühl breit, das sich anfühlt wie eine Heizung auf Stufe 5 und mit einer dicken Wolljacke eingekleidet. Bei den vorherigen Testläufen Tramal solo haben zwei Tabletten ausgereicht, um eine Schmerzunempfindlichkeit zu verursachen, dass ich bei einem Schmerzversuch den Daumennagel auf die Haut drücken konnte, dass noch nach 5 Minuten ein dicker Abdruck in der Haut vorhanden war.
Der Schmerz wird durch das Tramal gedämpft. Der Schmerz wird quasi abgefedert und quasi "runtergeregelt". Bei neuen und stärkeren Schmerzreizen passiert das gleiche. Werden die Schmerzen wieder schwächer, so sind sie nicht mehr fühlbar.

Ich glaube, ich lege noch eine Tramal- Pille nach, um die Wattewirkung zu verstärken. Da ich noch nen schönen Bud auf im Vapo-Kopf hab, kann ich die Wirkung nocheinmal beeinflussen.

Merkwürdig, die Kollegen lassen sich imemr noch nicht blicken.
Normalerweise hätte ich nie den Nerv dazu, den ganzen Text hier jetzt zu verfassen, aber ich denke, es ist interessant, im nüchternen Zustand das erneut zu lesen, um zu sehen, was einen bedrückt bzw. worüber man sich Gedanken macht.
Eigentlich ist es doch egal, was man macht. Es ist letztendlich doch so sinnlos, aber es gibt doch etwas, was uns immer wieder antreibt. Aber was ist es? Und weswegen gibt es Menschen, die nicht mehr angetrieben werden und von selbst aus dem Leben scheiden?

21:45: ich werfe noch eine 50mg- Tablette Tramal ein.
Selbst Wasser hilft nicht gegen das Pappmaul. Eistee ist mir zu süß.


Leider konnte ich nicht mehr weiterschreiben, da die Kollegen vorbeikamen und ich anderweitig beschäftigt war.
Zurückblickend kann ich sagen, dass das, was ihr bisher gelesen habt, das eindrucksvollste war, was ich beim gesamten Trip erlebt hab. Das nachfolgende war einfach nur Mindfuck und Müdigkeit, weswegen der restliche Verlauf etwas kurz geraten ist.

Jedenfalls hatten die Kollegen schon ein paar Joints geraucht und waren dementsprechend gut drauf und schauten uns noch weiter Spongebob an. Gegen 0 Uhr warf ich noch eine Tramal ein, um halb eins die letzte Tramal. Damit war ich auf einer Gesamtdosis Tramal von 250mg.

Was mir im Nachhinein auch auffällt, ist, dass ich zwar mit den Kollegen Gespräche führte, diese aber als vergraute Erinnerungen vorliegen. Wahrscheinlich, da es mir zu dem Zeitpunkt emotional gesehen gleichgültig war, was deren Anliegen war.

Etwas später ging der Besuch wieder, bis auf einen Kollegen, der zu faul war, nach Hause zu gehen und sich entschied, bei mir zu pennen.
Wir setzten uns ins Wohnzimmer und schauten etwas fern. Da wir aber so müde waren, beschlossen wir gegen 1:30 uns ins Bett zu legen.

Um ca 8 Uhr standen wir wieder auf. Der Kollege gönnte sich ein Frühstücksbier, während ich einen Energy trank.
Jetzt, gegen 13:30 bin ich soweit wieder nüchtern.

Resümee:

Tramal ist eine interessante Substanz, die aber auch leicht unterschätzt wird. Mit dem THC zusammen war es eine besondere Erfahrung.
Zwar ist Tramal ein niederpotentes Opioid, aber durch seinen dualen Wirkmechanismus doch suchtfördender als ein "normales" Opiat. Man muss über viel Willenskraft verfügen, um zu wiederstehen, weswegen ich mir fürs WE nur ein Blister Tramal zuhause lagere, während der Rest bei einem guten Freund liegt. Damit versuche ich zumindest die Verfügbarkeit einzuschränken.


Wer es bis hier geschafft hat, sei mein Dank ausgesprochen :)

mfg,

Weedboy0815