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Titel:Tripbericht LSD: Von Quallenbäumen und den Mustern in meinem Kopf
Drogen:Mischkonsum von LSD und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:anonym
Datum:11.06.2013 16:25
Set:Glücklich, zufrieden mit meinem Leben und dem Universum.
Setting:Zuhause, ungestört und alleine.
Nützlichkeit:9,29 von 10 möglichen   (63 Stimmen abgegeben)

Bericht:

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Die Avatare





In mir stellte sich ein unbeschreiblich starkes Gefühl des Glücks ein. Ein Gefühl, dass alles richtig, alles an seinem Platz war.

Es war ein Gefühl der Geborgenheit, von Wärme und Liebe, von Vergebung und Erhabenheit, von Güte und allumfassender Stimmigkeit

und ich fühlte mich als König der Länder, die ich selbst geschaffen habe. Ich habe die ganze Welt umarmt, und die Liebe,

die mich durchströmte, war ohne Grenzen und makellos. Das so wunderbare Gefühl, vollkommen von Glück gesättigt

und im Einklang mit dem ganzen Universum zu sein, war von so grossartiger, allmächtiger Natur, wie man es nicht beschreiben kann

mit einem so primitiven Mittel wie der Sprache. Nur Gefühle und Emotionen sind in der Lage, Medium für diese Art des Erlebens zu sein.

Nichts wird diesen Moment in auch nur einem Aspekt übertreffen können, jede Anmassung zum Vergleich ist töricht.

Nichts wird jemals wieder so sein, wie es war. Und ich bin mir sicher, dass das gut ist.






Bedingungen, Set & Setting

Ich bin 22, studiere Informationswissenschaften und habe einen Teilzeitjob. Bisher hatte ich Erfahrung mit einigen Pilztrips (Psilocybe Cubensis, Psilocybe Tampelandia und Psilocybe Galindoii), viel Erfahrung mit Alkohol (leider), Cannabis und deren (jeweils Cannabis und entweder Alkohol oder Pilze) Mischkonsum. Ich habe bereits zwei lowdose LSD-Experimente hinter mir und wollte nun einen Schritt weitergehen und eine ganze, mit ca. 120µg deklarierte Pappe (Avatare, Dosierung bestätigt) aus sehr zuverlässiger Quelle zu testen. Ich wohne zusammen mit meinen Eltern und meiner Schwester in einem Einfamilienhaus und alle waren zurzeit in den Ferien. Ich habe das Setting so vorbereitet, dass ich von morgen früh bis zum nächsten Morgen hin keine Störung erwarten konnte und auch alle (Bruder, Freunde etc.), die mich vielleicht per Handy erreichen wollten, wussten, dass ich es nicht eingeschaltet hatte. So habe ich die für mich perfekten Bedingungen für das Setting geschaffen. Ich ging noch einkaufen am Vorabend, sodass ich sowohl für das Abendessen als auch für den Trip selbst genug zu essen hatte.

Ich stand also an besagtem Tag relativ früh auf, was mir auch nicht besonders schwer fiel. Ich duschte, ass etwas kleines zum Frühstück und begann, den Blotter auszupacken. Ich legte mir das Ding unter die Zunge. Ich war aufgeregt, konnte den Tag kaum erwarten und war voller Tatendrang, glücklich und zufrieden. Meine allgemeine aktuelle Lebenssituation und meine spezifische Gefühlslage in diesem Moment stellten die besten möglichen Bedingungen für einen Trip dar.



Beginn

Um 07:45 legte ich den Trip ein. Er schmeckte metallisch und etwas bitter. Ich zog ein leichtes Shirt und bequeme Hosen an. Im Moment wusste ich nicht recht, was ich tun sollte, begann dann aber bald einige Joints (drei an der Zahl) zu drehen. Ich bemerkte noch nicht viel von der Wirkung. Als bereits eine Stunde vergangen war, kam mir meine Umwelt etwas verändert vor - die Farben wirkten ein wenig intensiver und mein Körpergefühl war etwas verändert. Wo ich die visuelle Wahrnehmung entweder einem Placebo- oder einem psychologisch angesiedelten Wirkmechanismus zuschrieb, war der Bodyload bereits deutlich wahrzunehmen. Vor allem merkte ich eine Veränderung in den Beinen, sie fühlten sich etwas taub an und waren gleichzeitig leicht zu bewegen. Es war ein relativ angenehmes Gefühl, insgesamt fühlte ich mich leicht und nahm meinen Körper bewusst war.

Da sich nach mittlerweile etwa eineinhalb Stunden die Pappe bereits ziemlich aufgelöst hatte, schluckte ich sie runter. Ich wurde mit der Zeit etwas unruhig. Ich hatte primär körperliche Effekte und fühlte mich in psychischer Sicht aber auch leicht verändert - es lässt sich mit einem leichten Alkohol- oder Cannabisrausch vergleichen, es hatte jedoch einen eindeutig aktiveren und weniger sedativen Charakter. Nach ungefähr zwei Stunden wollte ich den ersten J rauchen, da Cannabis als Tripstarter sehr angenehm wirkt und die halluzinogene Komponente des LSDs verstärkt. Leider nur ist mir der Joint abhanden gekommen, auf einmal konnte ich ihn nicht mehr finden. Mittlerweile war ich aber schon derart verpeilt, dass es mir nicht leicht fiel, ihn zu finden. Diese Art des Rausches ist nicht einfach zu beschreiben da es sich mittlerweile weder mit Cannabis noch mit Alkohol direkt vergleichen liess. Ich fühlte mich gut und amüsierte mich aufgrund der Situation in der ich war. Ich konnte einzelne Dinge ansehen, jedoch musste ich mit einem gewissen geistigen Aufwand analysieren, was ich da ansah. Eine Stück Metall mit blauem Griff wurde somit erst zur Schere, als ich mir bewusst zu machen versuchte, was das gerade ist, was ich anstarre. Diese Ausgangslage machte es nicht gerade einfach, den J zu finden, ich ging aber ausserdem davon aus, dass mein aktueller Zustand erst zum Verlieren des Js geführt hatte.

Ich fühlte mich immer weiter von meinem Körper entfernt, nahm ihn trotzdem aber noch intensiv wahr, mein Kopf fühlte sich warm an und meine Umgebung war schön und angenehm. Es war alles perfekt. Dann, als ich mich fragte was ich tun sollte, kam mir der Joint wieder in den Sinn und mir wurde erneut bewusst, dass ich, je länger desto mehr, abzudriften schien, was mich aber nur belustigte und einen Euphorieschub auslöste. Dann, nach gefühlt unendlich langer Zeit der Suche entdeckte ich ihn endlich - auf meinem Schreibtisch. Den Kopf über meine eigene Unfähigkeit schüttelnd ging ich nach draussen in den Garten, packte mir einen Liegestuhl und zündete die Lunte an. Die Sonne wärmte mich und die Geräusche der Natur waren eindringend und wahnsinnig intensiv. Je mehr ich über meine aktuelle Situation nachdachte, desto besser ging es mir. Ich hatte den ganzen Tag noch vor mir (es war erst etwa zehn Uhr, die Zeit verging sehr langsam für mich), mein Körper fühlte sich grossartig an und ich tauchte immer mehr in die Welt des LSDs ab. Ich war glücklich.



Einstieg

Ich nahm das Rauchen an sich völlig anders wahr, wie in nüchternem oder anderweitig berauschten Zustand. Ich hatte grosse Freude daran, es fühlte sich toll an und obwohl der Joint nicht gerade schwach beladen war, fühlte ich nur für kurze Zeit eine Intensivierung meiner bereits vorherrschenden Art und Weise der Wahrnehmung. Es war ein unglaublicher Genuss, im Garten völlig ungestört zu sein und das Rauchen an sich war meiner Meinung nach in diesem Moment das absolut beste was man überhaupt nur hätte machen können. Als ich mit geschlossenen Augen dasass, so bemerkte ich erste kaleidoskopartige Farbmuster, ähnlich wie bei Pilzen. Ich genoss für noch ungefähr 20 Minuten die Farbspiele und das wunderbare Wetter, bis ich mich entschloss, Musik zu hören. Musik hat für mich einen sehr grossen Stellenwert, obwohl ich selbst denkbar unbegabt darin bin, selber Musik zu spielen oder zu produzieren. Ich hörte Balam Acab - Wander, Wonder. Sehr atmosphärische Musik, die einem ermöglicht, in Tiefen abzutauchen, von denen man nicht zu träumen wagt. Ich legte mich in mein Bett und platzierte ein Kissen auf meinen Augen.

Ich sah die Farben und Muster zunehmend intensiver und lebendiger, wirklicher. Im Gegensatz zu Pilzen aber war es weniger dass ich nur zuschaute, als dass ich eher mit ihnen zu verschmelzen schien. Obwohl die Effekte zunehmend stärker wurden, hatte ich den Peak noch nicht erreicht. Ich dachte über die Musik nach und kam zum Schluss, dass Musik nicht nur ein Medium der Geräusche, sondern vielmehr ein Medium der Gefühle ist. Es gibt tausende von Gefühlslagen und Arten, Dinge anzugehen und sie in einem bestimmten Licht zu sehen. Jeder Track hat somit seine eigene Art von Welt und Folge von Gefühlen, die er beim Anhören auslösen kann. Ich war beeindruckt und konzentrierte mich wieder mehr auf die Farben und Dinge die ich sah, und versuchte für einen Moment nicht nachzudenken. Es war ein unheimlich beeindruckendes Gefühl und die Art und Weise, die Farben und Muster zu sehen, wie sie im Bass der Musik umherschwaderten, war wunderschön.

Ich schmunzelte und war einfach glücklich. Ich öffnete die Augen und bemerkte, dass auch die Visuals mit geöffneten Augen zugenommen hatten. Die Ecken und alle geraden Linien meines Zimmers waren etwas beweglich. Ich hatte ein Bild vom Amazonas in meinem Zimmer aufgehängt, wenn ich es jetzt anstarrte schien sich der Wald zu bewegen, das Bild zu leben und die Dinge im Inneren sich zu verändern. Obwohl ich mich nur mit einigen Gedankengängen etwas schwertat, ansonsten aber einen sehr klaren Kopf hatte, war es doch aus psychischer Sicht kein so starker Rausch, dass ich diese Art von Halluzination hätte erwarten können. Doch genau diese Art von Bewusstsein und die Art des bewussten Erlebens während des Trips zeichnen diese Art der Psychedelika meiner Meinung nach aus. Ich ging in den Garten und rauchte noch einen J und genoss die Natur. Es war eindrücklich, in die Bäume zu sehen. Sie schienen riesig gross und der Wind bewegte die einzelnen Blätter und Äste sodass sie aussahen wie Quallen, die sich ästhetisch zusammen mit der Musik, die ich hörte, bewegten. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich wie unter Wasser, in den Tiefen des Ozeans. Meine Gefühlslage und das Erleben der Natur waren unbeschreiblich, ich kam mir klein vor und blickte demütig auf den Baum im Garten. Die Ränder meiner Sicht schienen weiter geöffnet, als hätte ich mehr und weiter sehen können als sonst.



Peak

Ich fühlte mich grossartig und wollte mich am liebsten ausziehen und im Gras wälzen. Ich genoss das Gefühl des Grases unter meinen nackten Füssen und fühlte mich sehr wohl in meinem Körper. Ich entschloss mich dann, mich wieder ins Bett zu legen und versuchte, die Reise in meinem Inneren fortzusetzen. Ich schloss die Augen und liess mich fallen und da erfuhr ich die schönsten Augenblicke meines noch jungen Lebens. Zuerst genoss ich die Halluzinationen, die mittlerweile nicht mehr bloss aus Mustern und Farben bestanden - ich begann, tatsächliche Dinge zu sehen, die umherflogen und wirklich schienen. Die Musik wurde omnipräsent und visuell spürbar, ich konnte die unterschiedlichen Tonlagen räumlich einordnen, je höher desto weiter oben. Die Vielschichtigkeit der Musik wurde mir bewusst, jedes einzelne Instrument konnte ich isolieren. Ich konnte kaum glauben was ich da erlebte. Alles was ich sah verschwand dann kurz danach wieder um gegen etwas anderes abgelöst zu werden. Wenn man nüchtern ist, kann man sich das kaum vorstellen.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Dann konzentrierte ich mich mehr auf meinen Körper. Ich versuchte, mich zu entspannen. Wenn man zum Beispiel seinen Arm ganz bewusst zu entspannen versucht, und vielleicht noch einen gedanklichen, sehr schwachen Impuls des Anhebens gibt, so beginnt er zu kribbeln, was im nüchternen Zustand auch funktioniert wenn man es etwas übt und irgendwann ein Gefühl dafür entwickelt. Ich habe dieses Gefühl ohne Probleme in meinem ganzen Körper auslösen können. Und da überwältigte es mich. Ohne Vorwarnung und plötzlich begann alles zu kribbeln und mich überströmten Wellen eines unbeschreiblichen Glücksgefühls wie ich es nicht beschreiben kann. Mein Körper schien sich zu heben und verschmolz mit meinen Gedanken, das Einzige was ich noch wahrnahm war mein Bewusstsein und die purste Art von Glück und Seligkeit wie es sie nur geben kann. Mein Gehirn fühlte sich an, als hätte ich einen andauernden Orgasmus. Ich hörte auf, nachzudenken und löste mich für einige Sekunden von allem materiellen. Ich hatte das Gefühl, die unterste Ebene des Seins zu erleben und sah und fühlte Dinge die von einer anderen Wirklichkeit zu sein schienen. Dies war der einprägsamste und wundervollste Moment meines Lebens. Alles schien zu verschmelzen, es gab kein „Ich“ mehr wie ich es kannte, ich habe mich in einem unendlich weiten Medium aufgelöst, war noch ein Punkt und war reduziert auf mein Bewusstsein - ohne Gedanken, nur Gefühle und die Dinge und Lichter die ich sah, schienen im Moment wahr zu sein.

Ich tauchte in diese Welt ab und verbrachte gut zwanzig Minuten mit dieser Reise in eine höhere Art des Bewusstseins. Dies war alles was ich mir von LSD erträumt habe. Das einzige, was mich manchmal zurück auf die Erde brachte war meine Atmung, die ich als beängstigend flach wahrnahm und die mich störte, auch wenn ich wusste, dass nichts passieren konnte.



Über dem Berg

Ich wollte es mir nicht entgehen zu lassen, während des Peaks ausser der Reise in mein Inneres auch noch die äussere Welt mit anderen, neuen Augen zu sehen. Ich öffnete diese und war überrascht. Ich sah die Farben und Formen nun auch vor mir mit geöffneten Augen. Zuerst schien zwar nichts zu morphen, aber die Farben und Muster schienen nach einiger Zeit mit einem Mal an der Decke festgeklebt, sodass eher der Raum farbig zu sein schien, den ich anschaute, als dass nur meine Sicht auf die Dinge anders war. Wie wenn man an einem heissen Tag weit in der Ferne auf einen Asphaltboden blickt, wo die heisse Luft aufsteigt, oder wie bei einem Gasgrill, wo das verbrannte Gas und die heisse Luft gen Himmel schwadern, begann alles, was ich sah, zu flimmern. Für einen ganz kurzen Augenblick hatte ich Angst, eine Gasleitung in meinem Zimmer sei kaputt gegangen - bis ich rational darüber nachdachte und die Wirkung dem LSD zuordnete und mich entsann, dass im ganzen Haus keine Gasleitung verlegt war. Ich genoss den Anblick schlussendlich staunend und schwebte in diesem Zustand geistig vor mich hin. Ich war zufrieden mit mir und der Welt und machte mir allerhand Gedanken über das Universum und das Wesen der Menschen.

Ich hatte die Erkenntnis, dass alles, was passierte, und alles, was einmal passiert ist, dazu geführt haben muss, dass alles jetzt so ist wie es ist. Alles, was passiert, ist eine logische Schlussfolgerung und das ganze Universum wie es sich wandelt ist nichts anderes als eine grosse Art von Kettenreaktion. Ich bin sehr rational und naturwissenschaftlich orientiert, deshalb fand ich Frieden in dieser Art der Anschauung des Seins an sich. Dies würde ein viel zu langer Text werden, wenn ich über meine Erkenntnisse und Gedanken schreiben würde; es ist zu viel und zu kompliziert um auf eine angemessene Art und Weise erfasst zu werden. Aber wer einmal Psychedelika konsumiert hat, kann nachvollziehen was man für Gedankengänge hat und welche Art von Gefühl sich dabei einstellt. Ich setzte mich noch einmal nach draussen und rauchte den letzten J, während die Wirkung ein ganz klein wenig nachzulassen schien. In diesem Moment fiel mir eine sehr spezielle Eigenschaft des LSD Rausches besonders auf. Jede Art der Sensorischen Wahrnehmung - egal ob geschmacklich, visuell oder haptisch - kann von der ursprünglichen Art und Weise der Wahrnehmung her so verändert werden, dass sie in eine Art Gefühl übergeht. Alle Eindrücke werden dann im selben Mechanismus als Gefühl festgehalten und driften wieder weg. So kann dieses Gefühl auch örtlich wahrgenommen werden, was alles in allem das Erahnen und das Erfühlen einer übergeordneten Wirklichkeit (nicht unbedingt im spirituellen Sinn) ermöglicht. Diese Vorgänge sind alle sehr schwer zu beschreiben, wer sie nicht selbst erlebt hat, kann sie auch nur schwer nachvollziehen.

Nach mittlerweile noch einer Stunde, als der Peak überwunden war, hatten die Halluzinationen etwas nachgelassen und reduzierten sich wieder auf Formen und kaleidoskopartige Muster. Ich ass etwas, und später schaute ich noch einen Film und rauchte ab und an wieder einen schwachen J, was sich beim herunterkommen immer sehr angenehm gestaltet. Am Abend dann, so gegen acht, machte ich es mir gemütlich auf der Terrasse und rauchte friedlich und dachte über das Erlebte nach. Ich war unheimlich dankbar für die Reise und für die Möglichkeit diesen Trip erlebt zu haben. Nicht zuletzt auch weil er durch und durch von positiven Gefühlen und Momenten geprägt war. Ich erkannte für mich, dass Dankbarkeit eine Art von Glück ist. Die Person oder das Ding, gegenüber dem man Dankbar ist, kann ein Grund für dieses Glück sein. Ich philosophierte noch einige Zeit weiter und machte mir noch einen gemütlichen Abend, liess ihn ausklingen mit etwas gras, gutem Essen und Unterhaltung erster Klasse. Ich ging zufrieden ins Bett.



Analyse

Ich denke der Trip ist aufgrund des hervorragenden Sets & Settings so gut verlaufen. Ich habe mich sehr lange und sehr intensiv mit dem Thema LSD auseinandergesetzt. Ich habe eine stabile Psyche und kann Dinge differenziert angehen, weiss mit den gewonnenen Erfahrungen umzugehen und hatte dank den Pilztrips eine Ahnung, was auf mich zukommen sollte. Der Abschnitt meines Lebens, in dem ich jetzt stehe, lässt das alles zu und deshalb möchte ich solche Chancen auch nicht missen. Durch den Verantwortungsvollen Umgang und dem Wissen, dass nichts schlimmes passieren kann, habe ich jeden bisher unternommenen Trip als unglaubliche Bereicherung meines Lebens wahrgenommen.

Häufig kommen Horrortrips erst davon, dass man Angst hat, es könne etwas schlimmes passieren; also der Horrortrip kommt von der Angst vor dem Horrortrip selbst - oder unverarbeitetes psychisch belastendes Material kommt zum Vorschein.

Die nächsten Tage nach dem Trip hatte ich eine Einstellung, auf die ich mich immer wieder zurückberufen möchte. Ich nahm alles mit einem Lächeln, und weil ich in eine höhere Wirklichkeit hatte einsehen können, und für mich zu wissen glaubte, wie das Universum, die Menschen und die gesamte Gesellschaft zu funktionieren schienen, konnte ich zufrieden und glücklich mit den Dingen umgehen, mit denen ich im Alltag konfrontiert wurde. Ich wusste, dass ich mein Leben so leben kann wie immer ich es mir wünsche. Dass ich jederzeit auswandern kann, dass ich alles tun kann was ich will und dass nichts unmöglich ist. Alles schlechte, das passiert ist, soll keinen Einfluss mehr auf das Hier und Jetzt haben, denn es lässt sich nichts mehr ändern. Wenn ich mein Leben jetzt so lebe wie ich es will und wie es gut für mich ist, so tue ich das einfach und lasse schlechten Dingen, die sowieso keinen guten Einfluss mehr haben können, nicht mehr in Mein Leben.

Diese Erkenntnis ist ein grosser Segen, den LSD bringt, wenn man verantwortungsvoll damit umzugehen weiss. Und dafür bin ich unheimlich dankbar.