Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Die Symbiose: 2cb und Goa
Drogen:2C-B
Autor:Manu
Datum:11.08.2005 00:00
Set:Könnte wohl fast nicht besser sein
Setting:Biocosma
Nützlichkeit:7,33 von 10 möglichen   (15 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Intro:



3 Tage ist es nun hehr als ich mich quasi in neue Gefilde wagte. Gut ausgeschlafen und regeneriert möchte ich hiermit versuchen das erlebte in ein Paar Sätze zu verwandeln.

Dies erscheint mir in doppelter Hinsicht sehr wichtig, denn beide "Substanzen" durfte ich das erste mal erleben.

Lange Zeit wahr ich eher auf der natürlichen Seite zu finden, was Psychedelika sowie Musik angeht.

Aber wie ihr sicherlich wißt, ändern sich die Zeiten, und auch ich habe das einte oder andere Klischee diesbezüglich abgeworfen. Sozusagen plötzlich gefallen an der elektronischen Musik und Neugierde an den synthetisch hergestellten Substanzen gefunden.



Es war zwar nicht meine erste Goa, aber irgendwie trotzdem die erste die ich richtig gespürt habe. Ich glaube Goa und 2cb harmonieren sehr miteinander. Das einte gleicht das andere aus, sie ergänzen einander fast perfekt...man sollte es einfach selber ausprobiert haben...(dies ist natürlich kein Aufruf zum Drogenkonsum)





Kern:



Eine Woche Uhuru Weltmusikfestival liegt hinter mir. Glücklich über die wunderschöne Woche, aber sehr sehr müde komme ich gegen Samstag Mittag nach hause. Eigentlich wußte ich schon Bescheid bezüglich der Biocosma im Graubünden, nur fehlte es mir an der endgültigen Motivation hinzufahren. Nicht zuletzt weil ich sehr Müde wahr und die Reisezeit mit dem Zug gute 4h dauert... Na gut, schlafen wir mal drüber, sagte ich mir...

Schlaf wirkt manchmal Wunder, besonders wenn’s um Motivationstechnische Angelegenheiten geht. So wachte ich gegen 16.00Uhr frisch und fröhlich auf, ruf kurz S an um meine Anwesenheit zu bestätigen.

So machte ich mich gut gelaunt gegen 19.00 auf den Weg Richtung Biocosma. Die längere Zugfahrt wahr, zu meiner Freude, sehr angenehm. Wie der Zufall so spielte wurde ich letzte Woche auf dem Uhuru durch Freunden auf die Substanz aufmerksam. Die Stimmung wahr perfekt und dazu hatte ich noch einen guten Monat Ferien in Aussicht...Dem Vorhaben stand also nichts mehr im Wege. So lies ich mir von S eine Portion (25mg) mitbringen.

Ich wußte also schon das ich 2cb probieren werde. Auch deshalb wollte ich möglichst ohne Erwartungen in die Nacht hineingehen, was mir zum Glück auch sehr gut gelungen ist.

Etwa eine Stunde vor der Ankunft nahm ich noch ca. 0.75g Guarana zu mir. So lange Zugfahrten sind ja bekanntlicherweise nicht so aufputschend. Die Wirkung machte sich schnell bemerkbar und die Müdigkeit wahr fast wie hinweggeflogen.



Um ca. 23.00Uhr bin ich bei der Biocosma angekommen. Die fast schon winterliche Kälte überraschte mich doch sehr, aber zum Glück habe ich auch warme Kleider und meine Mütze mitgenommen. Den abgemachten Treffpunkt mit S, J und M fand ich dank Stirnlampe sehr schnell. Wir begrüßten uns und plauderten rund um unser kleines Feuer erstmals ein weilchen...Die Stimmung unter uns wahr einfach perfekt und sehr lustig, auch die Anzahl Leute (4Personen, 2M 2W) stellte sich als sehr angenehm heraus.

Gegen Mitternacht nahm ich die ersten 15mg 2cb mit einem Schluck Orangensaft zu mir. Der Wirkungseintritt von Oral konsumiertem 2cb dauert normalerweise 1 ½ - 2h, ein bißchen Geduld wahr also noch angesagt. Um die halb Eins gingen wir Richtung Tanzfläche, auch wegen der Kälte und der feuchten Witterung eine tolle Sache. So hüpften wir unsere Muskeln warm und entzündeten das innere Feuer.

Für mich ist es sehr schwierig den Wirkungseintritt zeitlich festzuhalten, auch weil 2cb sehr langsam anflutet...Wir wechselten zu dieser Zeit immer zwischen Tanzen und gemütlichem zusammensein ab, aber gegen die 02.00Uhr spürte ich definitiv eine sehr aufputschende und klare Wirkung in mir hochkommen. Mein Körper wahr wie energetisiert und durchwegs positiv aufgeladen, dies bei völliger Klarheit der Gedanken. Die Wirkung wahr sehr steuerbar und während des Trips hatte ich nie das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Mein Körper fühlte sich sehr leicht und zentriert an, so beschloß ich weitere 10mg einzunehmen. Ich fühlte mich einfach zu gut um nein zu sagen.

Nach einer weiteren Stunde tanzen bei sehr guter Musik, spürte ich wie sich die Wirkung ständig verstärkte. Die Musik wurde klarer, irgendwie auch berechenbarer, ich konnte mich voll hingeben und lies mich mitreißen... Unglaublich aber alles paßte perfekt, ergänzte sich. Die Energie floß durch mich, bannte sich ihren Weg durch meine Bewegungen weiter ins Umfeld...

Die ersten kleineren visuellen Halluzinationen machten sich bemerkbar. Zwahr nicht so stark wie ich es von Psilocybin kannte, aber deutlich wahrnehmbar. Die Umgebung erschien klarer, alles morphte ein wenig, besonders meine Hände beim tanzen. Eigentlich hätte ich visuell ein wenig mehr erwartet, aber J meinte das es zu dunkel und die Musik zu schnell sei für richtige Hallus...J und S haben die Erfahrung gemacht das 2cb eher mit ruhigerer (Psy Trance oder ähnliches) harmonisiert.

Dies wahr aber überhaupt kein Grund zu Ernüchterung, im Gegenteil, die Wirkung verstärkte sich kontinuierlich. Mein Zeitgefühl löste sich quasi in Luft auf und ich fühlte mich sehr aufgeladen, alles säuselte, fast wie eine Hochspannungsleitung. Das Tanzen wirkte wunder, so konnte ich die Energie wieder an das Umfeld abgeben.

Plötzlich fanden wir uns unter unserer Plane wieder, das Campingfeuer säuselte in der Mitte (für mich während dieser Nacht der zentrale Punkt, quasi der Kern der Wärme und Liebe), wir unterhielten uns angeregt und rauchten eine nach der anderen. S legte sich mal schlafen, es muss wohl so um die 05.00Uhr gewesen sein. Seine Freundin J ging ein wenig tanzen. Ich und M bleiben beim Feuer, hatten sehr schöne Gespräche und wärmten uns bei der kleinen Flamme auf. Die Schwingung wahr sehr schön zwischen uns, und die Zeit verging wie im fluge.

Der Peak wahr vorbei, die Wirkung flaute langsam ab aber wahr immer noch deutlich zu spüren, ich fühlte mich überhaupt nicht müde und geistig sehr wach.

Das Licht drang plötzlich durch die Dunkelheit und ein neuer Tag brach ein. Leider wahr das Wetter nicht so gut und die Sonne zeigte sich erst bei unserer Heimreise, wäre ja auch zu perfekt gewesen. In den frühen Morgenstunden begaben wir uns noch auf den Dancefloor um den Tag zu begrüßen. Endlich konnte ich die Gesichter der Leute sehen. Eine meist lusitge aber manchmal auch etwas traurige Angelegenheit. Nach zwei Tagen durchfeiern sieht man doch den einten oder anderen ziemlich ausgebrannten und lehren Gesichtsausdruck.

Der Chai Shop hatte wohl nicht zuletzt wegen mir ein sehr gutes Geschäft gemacht, er wahr einfach herrlich und wärmte mich prima in den sehr kalten Morgenstunden.

Zu späterer Zeit schenkte mir eine gute Fee ein Klümpchen Nepali, so konnten wir noch gemeinsam eine Sportzigarette genießen. Die Wirkung wahr prima und paßte sehr gut zum morgen, ich wahr sehr entspannt und die Wirkung vom 2cb wahr nur noch sehr schwach wahrzunehmen.

Um ca. 11.00Uhr packten wir langsam unsere Sachen und fuhren mit einem kleinen Zwischenstopp bei Freunden nach hause. Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich mit Essen, entspannen, plaudern und ein paar Joints zur Abrundung...





Outro:



Etwas scheint sich aufgemacht zu haben in mir...oder bessergesagt gelöst... Für mich fast unglaublich, aber wie viele schon gesagt haben, hat mich wohl das Goa Fieber auch ein wenig gepackt. Die Stimmung wahr wirklich sehr speziell und einfach klasse. Es erscheint mir immer noch schwierig das erlebte wirklich in Worte zu fassen, irgendwie hab ich mich engeklinkt oder wie auch immer.

Jetzt kann ich auch den Goa Hype verstehen, eigentlich ist es ja nur eine neuere Form zur Erreichung Ekstatischer Zustände. Jene Rituale die schon seit Jahrtausenden durchgeführt werden. Die Entwicklung schreitet vor, wohl noch nie so schnell wie zu dieser Zeit. Ich glaube Fusion ist ein sehr aktuelles Thema, in der Lebensweise, Musik sowie auch in der Religion.

Zurück geht es nicht mehr, deshalb sollten wir vorwärts schauen und die Dinge so nehmen wie sie auf uns zukommen. Bewusstseinsveränderung ist ein sehr aktuelles Thema und jeder sucht seinen Weg um sich aus dem Alltagstrott auszuklinken. Für mich ein völlig normales verlangen, nur liegt die Kunst in der Ausgeglichenheit. Nur wenige verstehen es den Dreh zwischen den zwei Welten herauszufinden, so das die einte nicht Überhand gewinnt und die andere Untergeht. Trotz meiner großen Experimentierfreudigkeit zur Zeit möchte ich den Boden unter den Füßen nicht verlieren. 2cb ist sicherlich eine Substanz bei der es noch sehr viel zu entdecken gibt, aber alles mit der Zeit. In gut drei Wochen stehe ich so wies aussieht vor einer neuen großen Beruflichen Herausforderung, auch deshalb möchte ich jetzt noch meine Ferien in vollen Zügen genießen und genug Zeit zum auf dem Boden zu landen einplanen.

Eine Reise die sich in jeder Hinsicht gelohnt hat...