Tripbericht lesen

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Titel:Trip meines Lebens
Drogen:Mischkonsum von LSD, Psilocybinhaltige Pilze, Salvia Divinorum und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Mr Mojo
Datum:19.10.2013 16:03
Set:verschieden
Setting:Natur, Wohnung, überall
Nützlichkeit:9,10 von 10 möglichen   (31 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Vorweg möchte ich sagen, dass es nicht um eine Droge geht, sondern eher um mein Leben.Ich versuche nicht es so zu verarbeiten oder meinen ''Kummer''loszuwerden.rnIch weiss, dass es vielleicht die falsche Seite sein könnte, aber für mich ist es ein langer Trip, den ich so gut es geht, beschreiben bzw. erklären möchte.rnFalls jemand in irgendeiner Art und Weise Probleme mit diesem Bericht hat, sich dadurch angegriffen fühlt oder es Gefühle in ihm/ ihr hervorhebt, die er lieber meiden wolle oder meint dieser Text gehöre hier nicht hin, dann nehme ich diesen natürlich wieder heraus. Ich möchte lediglich meine Geschichte erzählen und Menschen, die vlt. ähnliches erlebt haben oder erleben, soweit es geht helfen. Sofern man/ ich das kann.Manche Dinge die ich hier sage, sind teilweise mit meinen jetztigen Erfahrungen zusammengebracht worden, bzw. lassen sich für mich erst jetzt in Worte fassen.

Alles begann mit 8 Jahren. Bis dahin kannte ich nichts anderes als mein Zuhause und meine Eltern. Ich war nicht im Kindergarten und hatte auch keine Freunde. Meine Eltern befanden sich durchgehend im Streit und somit kannte ich auch nichts anderes von ihnen. Ich wurde geschlagen, wenn ich böse war und sonst gab es nicht sonderlich viel Beachtung.Ob das sonderlich viel hierzu beiträgt weiß ich nicht aber vlt. ja doch. rnMeine Mutter war schwanger und wir wussten, dass dieses Kind berhindert sein wird.

rnrnWelcher Tag es genau war weiß ich nicht mehr. Aber ich weiß es war bevor meine Schulzeit anfangen sollte.rnIch wachte auf. Ich fühlte mich komisch und hatte Kopfschmerzen. rnDies war der Beginn meiner Reise.rnIch dachte die Familie wäre da, denn ich hörte viele Stimmen. Ich konnte aber nicht zuordnen, wo sie herkamen. Ich zog mich an und ging in die Küche. Dort war aber niemand. Und doch waren die Stimmen noch da. Ich ging durch die Wohnung und suchte sie. Niemand. Niemand war da. Meine Mutter saß im Wohnzimmer und guckte TV. Aber diese Stimmen kamen nicht von meiner Mutter oder vom Fernseher. rnIch war verwirrt. Ich wusste nicht was da los war und genauso wenig wusste ich was diese Stimmen sagten. Es waren einfach zu viele. Ich begann zu suchen. Ich suchte im Haus nach Lautsprechern und draussen nach Menschen.rnAber ich fand nichts. rnIch erzählte es meiner Mutter, doch sie meinte ich bilde mir nur etwas ein. Ich versuchte diesen Gedanken festzuhalten. Aber es viel mir schwer mich auf etwas zu konzentrieren.rnIch versuchte mir einzureden, dass die Stimmen bald verschwinden würden.rnDies geschah aber nicht. Ich wusste, wenn ich wieder zu meinen Eltern gehen würde , bekäme ich die selbe Antwort wie zuvor. Also tat ich dies nicht.

rnUmso mehr Tage vergingen, um so mehr wurde mir klar, dass etwas nicht stimmt. Und es blieb nicht bei diesen Stimmen. rnWenn ich alleine war, fühlte ich mich nicht allein. Da war jemand. Jemand der mich überall hin verfolgt. rnWenn ich unter Menschen war, sagte ich Dinge die niemand verstand, die nicht passten. Die einfach komisch waren.rnUnd wenn ich morgens aufwachte, wusste ich nicht ob ich nur geträumt habe. Ich träumte Sachen, die ich jetzt nicht so gern erzählen möchte. Aber Ich fühlte mich als wäre es real.rnrnAls Ich dann in die erste Klasse kam, viel es mir schwer Gespräche mit anderen aufzubauen. Ich wusste nicht was ich hätte erzählen können. Also blieb ich wieder allein. Doch ganz allein war ich nicht. Da war immernoch dieser Jemand der überall, wo ich hinging, da war. rnIch versuchte keine Angst mehr zu haben.rnrnDie nächsten Erfahrungen strecken sich über Jahre. Jede Einzelheit zu erzählen, würde zu lange dauern.rnrnIch sagte nie jemanden, dass diese Dinge passierten. Ich ''versuchte es einfach hinzunehmen.''rnMit den Jahren wurde mein Bruder oft operiert und hättte jedesmal dabei hops gehen können.rnIch versuchte langsam den Stimmen zuzuhören. rnSie sagten mir, dass ich schuld sei. Ich sei Schuld an den Problemen in meiner Familie. Ich sei schuld daran, dass ich keine Freunde habe. Und ich sei schuld daran, dass mein Bruder so ist wie er ist.rnSie sagten, es sei das Beste für alle, wenn ich nicht da wäre. Ich sollte verschwinden. Sterben..

rnWenn ich in der Schule war versuchte ich mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Nicht anders zu sein. Wenn ich zuhause war kümmerte ich mich um meinen Bruder oder lag in meinem Bett und versuchte es auszuhalten. rnNach der 4. Klasse ging ich aufs Gymnasium. Ich habe das, was niemand hätte verstehen können mit anderen Dingen auszugleichen. Zu zeigen ich bin normal. Aber niemand verstand wie ich geredet oder gehandelt habe. Ich begann ein Hobby. Kart fahren. Doch auch dort bekam ich nur die Vorhaltung, dass mein Bruder das nie können wird. Mein ganzes Leben war ich der Verantwortliche. Die Stimmen sagten das. Meine Eltern . Und wenn die Familie da war , spielten wir eine glückliche Familie, die das schon alles hinkriegt.rnrnIch habe oft daran gedacht mich umzubringen und habe es auch oft versucht.rnMeistens haben es meine Eltern mitgekriegt und haben mich aufgehalten.rnAber umso älter ich wurde , umso weniger interessierten sie sich dafür.rnrnBis zur 9. Klasse war ich immer der, der etwas anders war. Der nicht so gedacht hat wie die anderen. Über den man lästern konnte und den man runtermachen konnte. Ich begann meine seltsame Art, einen Teil nach aussen zu bringen. Ich zog mich anders an und versuchte andere Menschen kennen zu lernen. Doch war da niemand, den ich hätte als Freund bezeichnen können. Niemand der wirklich hinter mir war oder mich in Schutz nahm. Ausser dieser Jemand. Der überall war und doch von niemandem gesehen werden konnte.rnIch wusste andere werden ihn nicht sehen und andere werden auch nicht diese Stimmen hören. Andere werden nie so denken, wie ich. Also warum sollte ich das alles jemandem erzählen.rnIch begann witzig zu sein. So dass andere mich wenigstens akzeptierten. Die ersten Freundinnen kamen und jedes mal war es das gleiche. Ich wurde nicht verstanden. Und somit blieb ich allein.rnMit 14 fing ich mit dem Rauchen an und war somit wieder ''aussenseiter'', was für mich nichts neues war. Für mich waren die anderen einfach ''schlaue'' Kinder, die irgendwann im Büro sitzen und viel Geld verdienen. Dies war aber nicht mein Weg. Dieses Mal wollte ich nicht so sein wie die anderen. Geld musste zwar da sein aber wirklich wertvoll war es für mich nicht. Wenn ich mein taschengeld bekam, gab ich es für Tabak und Gras aus. In dieser Zeit begann ich immer mehr und mehr zu kiffen. Erst einmal in der Woche , dann Tag für Tag. Es war nicht so dass ich es unbedingt brauchte. Aber es war anders. Anders als das was ich bisher kannte. Und es tat gut. Ich konnte ein klein wenig ''abschalten''.rn

Die 9te war auf gut deutsch schei... . Die Mitschüler mobbten mich. Die Lehrer machtens genauso. rnEs gab 2 Lehrer die nicht so waren. In Astronomie und in Philosophie. In diesen wenigen Stunden konnte ich ein bisschen der sein wer ich war. Es gab kein richtig oder falsch. Es wurde über das nachgedacht was ich sagte, und es gab aufeinmal jemanden , der meine Gedanken nachvollziehen konnte. In dieser Zeit fing ich an mich viel mit Philosophie und der antiken Astronomie zu beschäftigen. rnIch begann mich mit Menschen, die irrational handelten, zu beschäftigen und las viele Gedichte.rnDann war aber die Zeit gekommen. Zuhause eskalierte es nur noch und in der Schule lief es schlecht. Ich ging also nicht mehr hin. Dies war in der 10. Und weil ich nicht oft da war, gab es auch dementsprechende Noten und ich musste wiederholen.rnDa es aber nicht besser wurde, ging ich wieder nicht hin.rnZugleich wurde ich von einem Psychologen zum nächsten geschickt. Aber erfolglos nach den ersten paar malen , wurde mir immer gesagt ich bilde mir das ein. Ich versuche nur eine Ausrede zu finden, um das zu rechtfertigen was ich getan hatte. Also redete ich nicht mehr. Wenn mir niemand zuhören wollte, dann brauchte ich es auch garnicht erst versuchen.

rnrnIch fing an mich mit mir selbst zu beschäftigen und mir wurde klar, dass das was ich seit 8 Jahren durchlebt hatte auch als Schizophrenie bezeichnet wurde.rnAber ich wusste was mit mir nicht stimmt und mich an ein Wort zu klammern und deswegen als Krank bezeichnet zu werden, gefiehl mir nicht. rnWarum überhaupt? Warum war es eine Krankheit? Wer bestimmte dies? Warum ich? Und was wäre passiert, wenn ich ''normal'' gewesen wäre?
Und obwohl ich wusste, dass das alles auf Schizophrenie zutrifft , wollte ich mich mit dem gedanken nicht anfreunden. Für mich gab es so etwas wie psychische Krankheiten nicht. Es waren mich für nur andere Denkweisen. rnUnd so wollte ich versuchen, das Beste daraus zu machen. Damit zu leben. Sich daraus einen Nutzen zu ziehen. Ich ging von zuhause weg. Lebte mal hier mal dort. Aber die meiste Zeit verbrachte ich alleine. Draußen, in der Natur. Da, wo das Rauschen der Blätter diese Stimmen übertönte. rnIch begann zu meditieren. Anfangs war es sehr schwer für mich an nichts zu denken und alles abzuschalten.
Aber Stück für Stück lernte ich Ruhe zu finden.rnrnUnd ab da fing ich an immer ein Stück mehr mich kennenzulernen und ein wenig damit leben zu können.rnUnd ganz allein war ich dann doch nicht. Dieser Jemand, der mich mein Leben lang verfolgt hatte und vor dem ich eig. Angst hatte. Er wirkte vertraut. Er war weder gut noch Böse, Er war für mich einfach da. Er war das oder der Letzte der mich noch daran gehindert hat alles zu beenden. Denn er war da als das alles passierte, er konnte mich doch verstehen.
rn rnSeit dem lernte ich Menschen kennen. Menschen, denen ich nicht erzählte was mit mir los ist. Aber das musste ich auch nicht, denn sie akzeptierten mich so wie ich war.rnSeit dem fing ich auch immer mehr an mich mit anderen Drogen zu beschäftigen. rnErst Amphetamine, dann immer mehr mit psychedelischen Sachen.rnrnAmphetamine waren nicht so meine welt. Die Freunde verschwanden , wie immer.rnDoch meine Erfahrungen mit ihnen sind geblieben und daraus ziehe ich mir meinen Teil.
rnMit Pilzen und Lsd sammelte ich viele Erfahrungen und Eindrücke. Ich will nicht sagen es ist gut für Menschen wie mich oder man muss das nehmen um weiter zu kommen. rnIch finde auch nicht, dass ich diese Sachen ''brauche''. Aber es zeigt mir Dinge, die ich sonst nie erleben konnte.rnMeine wohl wertvollste Erfahrung habe ich aber dennoch mit Salvia gemacht. ( Ein Bericht wird noch folgen) Auch wenn der Rausch wesentlichen kürzer anhält als bei den anderen Drogen, habe ich länger gebraucht um es zu verarbeiten als bei anderen. rnrnEs tut mir Leid, wenn ich manche Sachen undeutlich oder unverständlich geschrieben habe. Und ich vielleicht manchmal vom Thema abschweife. Ausserdem tut es mir Leid, dass ich nicht jede kleine Information hier rein schreiben kann, und ihr deswegen vlt. Manches nicht versteht.
rnIch bin jetzt fast 19 Jahre alt. Habe viel Sachen gemacht, die niemand verstehen konnte. Habe einen fast 1 Jahr alten Sohn und bin noch lange nicht am Ende meiner Reise oder kann sagen ich habe schon viel Erfahrungen gesammelt. Ich konnte durch meine ''Krankheit'' viele Dinge nicht genießen, wie manch anderer, sehe jemanden, der für andere unsichtbar ist, Höre Stimmen und bin für manche vlt noch nen Kind. Aber ich bin auch glücklich darüber, dass ich so bin wie ich bin .rnMitlerweile sind diese Stimmen nicht nur noch böse. Es ist schwer zu beschreiben. Jede Stimme sagt etwas anderes , wie ein Gedanke , der einem zufliegt, nur dass es viele in einem Moment sind und es mir aufjedenfall schwer fällt einzelnen zuzuhören. Aber wenn ich das geschafft habe , dann sind es manchmal sogar wundervolle Dinge. Die mir helfen und mir auch Kraft geben weiter zu machen.rnUnd für mich heißt das, dass man alles selber schaffen kann. Ohne , dass ein Arzt sagt du bist krank, dich in eine Schublade steckt und dir Medikamente gibt um es zu unterdrücken.
rnWie gesagt ich möchte nicht einfach meine Geschichte erzählen und Kummer loswerden, vlt. weil ich das nie konnte. Ich will lediglich Menschen , denen vlt. ähnliches wiederfährt zeigen , wie ich damit umgegangen bin und noch mit umgehe. rnIch entschuldige mich für falsche Grammatik und Rechtschreibfehler. Ich entschuldige mich für diesen extrem langen Text, für fehlende Informationen und evt. große Zeitsprünge.rnWenn jemand etwas anders sieht oder ein ''Problem'' hat, möge er es bitte schreiben und ich lösche den Beitrag sofort.rnrnrn

Fazit: Ein richtiges Fazit kann ich noch garnicht ziehen. Zumal ich noch so jung bin. rnIch habe vlt. aus der Sicht anderer Menschen ein Problem und bin anders. Ich werde vlt. nie jemanden haben der mir so nahe stehen wird, wie der der mich seit fast 11 Jahren begleitet und den doch niemand sehen kann. Aber dennoch bin ich dankbar für mein Leben und lebe es so wie es nunmal ist.


Was nun andererseits die Menschen gesellig macht ist ihre Unfähigkeit, die Einsamkeit, und in dieser sich selbst, zu ertragen.-Arthur Schopenhauerrnrnrn