Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:AL-LAD: Euphorie und Ehrfurcht
Drogen:LSD
Autor:lovethefreedom
Datum:19.10.2013 19:29
Set:Voller vorfreude, leicht nervös
Setting:Zu Hause in der WG mit wenigen Personen
Nützlichkeit:8,29 von 10 möglichen   (17 Stimmen abgegeben)

Bericht:

AL-LAD: Euphorie und Ehrfurcht

Nach einem relativ anstrengend Arbeitstag wartet zu Hause 3 150mcg Pappen AL-LAD auf mich, die ich zusammen mit einem guten Freund und WG-Mitbewohner (Im Folgenden „Timo“) nehmen will. Noch eben n Kopf geraucht, was gegessen unter die Dusche und dann kanns auch schon losgehen. Es ist meine erste Erfahrung mit Halluzinogenen.

Jeder von uns nahm eine Pappe. Da ich erwartet habe, dass es bis zum Einsetzen der Wirkung mindestens 20 Minuten dauert, haben wir beide erstmal noch 'ne Runde LoL gezockt, jeder in seinem eigenen Zimmer. Als Das Spiel anfing war ich dann allerdings schon abgelenkt – ich war mir nicht wirklich sicher ob das jetzt schon die Wirkung ist (ca. 10 Minuten nach der Einnahme) aber viele Details des Spiels sahen irgendwie faszinierend aus. Ich hab mich dann auch eher da drauf konzentriert als auf das Spiel, welches mir nach wenigen Minuten vollkommen egal war. Als ich den Laptop erstmal zur Seite gelegt habe fällt mir auf, dass alles so einen angenehmen Farbton hat. Irgendwo zwischen Sepia und Gold. In mir steig auch langsam Euphorie auf und ich bin zu Timo rübergegangen, der leider noch überhaupt nichts merkte. So langsam wurde der Trip immer intensiver. Als ich das Zimmer verließ und ihn den Dunklen Flur blickte, wirkte es auf mich als würde ich mehr tun als würde ich nur durch die Tür zu gehen. Es fühlte sich an, als überschreite ich irgendeine Grenze. Jeder Raum fühlte sich irgendwie anders an. Das Zimmer von Timo wirkte auf mich irgendwie... durcheinander. Es war auch ein relativ großer Raum mit kaltem Licht. Die Atmosphäre dort war irgendwie diffus. Timo hat zu dem Zeitpunkt vor allem Liquid DnB gehört.
(z.B. http://www.youtube.com/watch?v=ItuF6EwW3C8&list=TL4UoJErybx5KmwXRcmNY1IlxdwQS9k-t6 )

Ich ging in das Zimmer eines anderen WG-Mitbewohenrs („Aden“), der heute noch losziehen wollte. Ich wollt ihn nur eben Fragen wann er heut eigtl. Los will und schauen ob er überhaupt noch da ist. Sein Raum wirkte auf mich in dem Moment sehr kalt, er hörte auch etwas unruhige Musik. Eigentlich wollte ich zurück in Timos Zimmer, aber ab dem Punkt ließ ich mich vom Trip irgendwie von einem Zimmer ins andere treiben...alles passierte fast wie von selbst. Ich befand mich immer exakt an dem Ort an dem ich gerade sein wollte. Ich landete also dann doch in meinem eigenen Zimmer, stellte die Heizung auf 5 da mir ziemlich kalt war (insbesondere Hände und Füße) lag mich in mein Bett und hörte das Album „Fallen light“ von phalae.
Sehr ruhige und in dem Moment passende Musik. Ich starte an die Decke und alles begann zu morphen. Meine Lampe wirkte wie ein Planet der auf die Strukturen um sich herum Schwerkraft ausübt. (Ungefähr so ) Die Gegenstände in meinem Raum „atmeten“. Ich war hierbei von einer gewissen Ehrfurcht ergriffen. Ich fühlte mich zudem „erhaben“ mein Denken funktionierte auf eine ganz andere Weise. Wenn ich die Augen schloss, sah ich wunderschöne zur Musik passende CEVs.

Ich kann unmöglich einschätzen wie lange ich dort lag... es war einfach perfekt, einer der besten Momente des Trips. Alles wirkte so überwältigend – aber eben gerade so,d ass ich es noch erfassen und verstehen kann. Irgendwann stand ich auf und ging wieder rüber zu Timo – der zockte gerade immer noch und merkte immer noch nichts vom AL-LAD. Er schlug vor einen Film zu sehen, zu dem Zeitpunkt hatte ich allerdings schon den Peak erreicht – mich auf ein Bild zu konzentrieren ist unmöglich.

Ungefähr ab diesem Zeitpunkt, vielleicht auch schon kurz vorher, kann ich die Erinnerungen in keine richtige Reihenfolge bringen. Die einzelnen Szenen habe ich klar vor Augen. Irgendwann lag ich in meinem Zimmer und hatte noch extremere CEVs als zuvor, Farbmuster passend zur Musik, die sich immer weiter ausbreiten.
Gemeinsam mit Timo habe ich mir „Axel Stoll“ ( http://www.youtube.com/watch?v=NYiZR6-_37I ) angesehen. Das betrachten des Videos war immer noch extrem anstrengend, häufig habe ich Schnitte gesehen wo keine sind und Perspektivenwechsel die nicht möglich waren. Ab diesem Punkt wurde der Trip extrem lustig, fast manisch, mein eigenes lachen kam mir teilweise irre vor. Ich musste über alles lachen, was ich sehe, meine Gedanken einfach alles. Einen kurzen Moment hat mich das verunsichert, aber ich habe es schnell genossen.

Irgendwann danach (Hier fehlt mir glaube ich teilweise etwas die Erinnerung, aber ich bin mir nicht sicher. Ich war auf jeden Fall kurz durch eine Bettdecke verunsichert, die dort „falsch“ lag. Ich musste aufstehen und sie anders hinlegen) ging ich zu Aden ins Zimmer, der gerade mit einer Freundin skypte (über Lautsprecher), was mich im ersten Moment sehr verunsichert hat. Ich fand es aber zugleich unglaublich faszinierend. Für mich war es so, als wäre die Person da, als würde sie 1 Meter entfernt von mir sitzen. Ich freute mich darüber, es war jemand den ich schon länger nicht mehr gesehen hatte und nun saß sie dann quasi fast neben mir.
Ich glaube, da hatte Aden gerade auch schon Besuch, vielleicht kam er aber auch erst später. Auf jeden Fall hab ich mich dann da hingechillt und vor allem zugehört. Alles was jemand erzählte hat sich von selbst in meinen Kopf visualisiert. Selbst wenn ich nicht zuhörte. So hat Adens Besuch etwas erzählt was ich nur am Rande mitbekommen habe. Dazu sind dennoch Bilder in meinem Kopf entstanden. Als ich ihn fragte, was er erzählt hat, hat er quasi beschrieben was sich vor meinem inneren Auge abgespielt hat. Und immer noch geschah irgendwie alles wie von selbst, ich hatte dennoch das Gefühl die Kontrolle zu haben. Ich versuchte auf Toilette zu gehen, doch es war irgendwie fast unmöglich das zu tun was man vor hatte, ich fühlte mich schnell wieder ganz woanders hingezogen. So stand ich plötzlich alleine in Timos Zimmer (der gerade bei Aden war) und erlebte den heftigsten Moment des Trips, der sich allerdings schwer in Worte fassen lässt.

Ich blickte auf die Vorhänge. Nebenbei fühlte ich wie der Raum immer größer wird, die Musik klingt immer entfernter. Die Vorhängen haben mich unglaublich intensiv in den Bann gezogen, sie morphen, bewegen sich auf mich zu. Es fühlt sich an, als wäre irgendetwas unglaublich „intensives“ dahinter, mächtig, irgendwie Furchteinflößend, nicht in Worte zu fassen. Ich wurde von einer unglaublichen Ehrfurcht erfasst. Ich stand komplett still, atmete ruhig, alles wirkte so entfernt. Ich weiß nicht warum, aber ich verließ einfach den Raum.

Ich ging kurz in mein zimmer, wo es mich ziemlich häufig während des Trips hinzog. (Was vermutlich daran alg, dass es so angenehm warm war, die Heizung stand die ganze Zeit auf höchster Stufe). Als ich vor meinem Laptop saß und kurz irgendetwas im LdT-Chat schrieb, schien eine sehr warme angenehme Lichtquelle hinter mir. (Zumindest dachte ich das). Als ich mich umdrehte war ich kurz verwirrt, als da nichts war. Ich stand auf holte mir eine Banane und setzt mich wieder in Adens Zimmer. Ich war noch nie so überfordert beim Essen einer Banane, worüber ich mich natürlich kaputt gelacht habe. Es war absolut unmöglich die Banane aufzumachen. Nachdem jemand sie mir geöffnet hatte erschien die Banane mitsamt Schale einfach viel zu viel um sie in Händen zu halten. Das ich dabei die ganze Zeit gelacht hab hat es nicht einfacher gemacht – letzten Endes gingen dann doch 50% Banane auf die Hose und 50% in den Mund.

So langsam musste ich dann auch echt auf Toilette, was ich dann auch mal hinbekommen habe – ich musste vorher noch Klopapier aus der Abstellkammer holen, was ebenfalls schwieriger war als man vllt denkt. Während ich dann da so saß dachte ich vor allem nach. Keine Ahnung wie lange. Ich war bereits wieder so weit runter vom Trip, dass ich ein bisschen über das hier beschriebene Nachdenken konnte. Irgendwann zuvor am Abend hatte ich die Erkenntnis, dass hinter jedem Menschen den man so sieht, ob im Fernsehen oder auf Youtube, oder ein Mitspieler in irgendeinem Online-Spiel, wirklich ein ganzer Mensch steht. Mit Familie und Erfahrungen und allem. Das faszinierte mich in dem Moment wieder sehr und ich habe mich viel mit diesem Gedanken auseinandergesetzt.
Ich wurde dann auch immer nüchterner, Optics gab es fast gar keine mehr, leider wurde mein Körpergefühl sehr unangenehm, alles fühlte sich irgendwie taub an. Ich kam damit zwar zurecht, aber es war doch ziemlich störend. Auch hing ich irgendwie „dazwischen“. Wenn ich die Wand angesehen habe, hatte ich das Gefühl sie sollte sich bewege, was sie aber nicht tat. Das hab ich kurzzeitig als ziemlich verstörend empfunden.

Zur Besserung des Zustandes wollte ich dann einen Kopf rauchen, habe meine Pfeife aber einfach nicht finden können, was mich sogar kurz aufgeregt hat. Ich hab dann einfach eine andere Pipe benutzt, die ihren Zweck auch erfüllt hat. Ab da fühlte ich mich vor allem bekifft, mit leichten Optics und sehr nachdenklichen Phasen zwischendurch. Ich hab mir mit Timo ein paar sehr faszinierende Dokus angesehen (Krieg der Ameisen, sehr zu empfehlen), denen cih aber nicht ganz folgen konnte, da meine Gedanken immer wegdrifteten.. Insgesamt ein sehr entspannter angenehmer Zustand. Ich hab dann nur noch breit gechillt, n bisschen was gegessen und bin dann irgendwann ins Bett gegangen. Zwischendurch waren noch etwas intensivere Schübe da, so hab ich mich aufm Rücken aufs Sofa gelegt (das quer im Wohnzimmer steht :D ) und meinen Kopf runter baumeln lassen, wodurch mir irgendwie alles im Blickfeld wie eine Fotografie erschien und auch irgendwie gar nicht falschrum, sondern genau richtig. (ich hing ja kopfüber so rum). Auch meine Position sowie die des Sofas erschienen mir irgendwie genau richtig – einfach Perfekt.

Abschließend lässt sich sagen, dass es auf jeden Fall eine interessante, spaßige Erfahrung war. Nicht sehr tiefgründig, dennoch verworren, zwischendurch sehr lustig und verspielt. Die Visuellen Veränderungen waren häufig sehr schön. Die Wirkung hielt insgesamt ca. 6 Stunden an, am nächsten Tag war ich topfit.

Auch wenn es teilweise so wirkt, ist in diesem Bericht wenig in der chronologisch richtigen Reihenfolge, da meine Erinnerung zur verworren ist. Auch ist mir einiges entfallen, anderes habe ich auch absichtlich weggelassen. Ich habe den Bericht innehab relativ kurzer Zeit geschrieben und werde ihn auch hier und da noch nachbessern. Ich veröffentliche ihn trotzdem jetzt schon, da es selten genug passiert, dass ich Motivation habe etwas aufzuschreiben – vielleicht schreibe ich hier dran auch erst in einem Jahr weiter. Danke fürs Lesen.