Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:San Pedro-Unglaublich!
Drogen:Peyote
Autor:bommel1
Datum:11.12.2013 22:24
Set:Naiv, Erwartungsvoll, Später besorgt
Setting:Festival, Heißer Sommertag
Nützlichkeit:7,06 von 10 möglichen   (35 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Hallo,

in dem Nachfolgendem Text werde ich versuchen euch meine Intensivste und Prägendste Erfahrung zu beschreiben, die ich mit Drogen bis jetzt erlebt habe.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon einige schwächere Meskalin Erfahrungen einem Freund von mir der hier Martin heißt gemacht und auch dieses mal mit mir trippen wollte, dieses mal war noch ein Freund von uns (Stefan) dabei. Die Suppe, die aus San Pedro Kakteen zubereitet worden war, hatte bereits eine ekelhaft dicke Konsistenz und der Geschmack war unbeschreiblich abartig.
Der Trip fand statt auf einem relativ großen Techno Festival und erstreckte sich von ca 14 Uhr bis vielleicht 3 Uhr Nachts. Stefan kotzte die Brühe nach ca. zehn Minuten aus, Martin nach dreißig, ich hab nicht gekotzt. Soviel zu den Umständen.

Der Trip:

Ich sehe den halb leeren Becher Suppe vor, in mir sträubt sich alles aber auch alles dagegen noch einen einzigen Tropfen dieser Flüßigkeit in meinen Mund zu nehmen, ich lasse mir Zeit. Schnell den letzten Rest und Erdnüsse hinterher. Ich merke wie etwas durch den bitteren Geschmack in meinem Mund in mein Gehirn zieht. Oder bilde ich mir das nur ein? Komisch so widerlich wars noch nie. Martin kotzt neben mir nebens Zelt. Jetzt geht's ihm besser. Wir beschließen aufs Festival zurückzugehen, dort zu entspannen. Wir laufen los und ich merke wie meine Gedanken bereits anfangen zu rasen, Euphorie durchströmt mich. So schnell schon?
Neben einem kleinen Teich lassen wir uns nieder, es ist heiß, viel zu Heiß, die Wolken fangen schon an zu Rasen. Martin kotzt neben mir, mir selbst ist ein wenig unwohl. Zurück zum Zelt, Stefan stammelt nur noch:" Jungs das ist mir viel zu hart" und ich weiß es ist erst der Anfang, die Sorge kommt auf, Sorge um Stefan.
Wir verlaufen uns Heillos, es ist viel zu Heiß, Stefan geht es immer schlechter seine Gedanken rasen, er ist nervös, alles bewegt sich und mir geht es nicht anders. Ich unterdrücke das Chaos in meinem Kopf um Stefan zu beruhigen, es klappt nicht richtig.
Endlich finden wir das Zelt, wir sitzen im Kreis, druffe Freunde kommen vorbei reden absoluten Müll, schwierig zu sagen wer von uns den Durchblick hat , vermutlich keiner ,irgendwie unheimlich. mein Mädchen kommt auch-wirkt passiv, bin ich ihr unangenehm? Es geht nicht mehr Stefan und alle überfordern mich die Wirkung überrollt mich total, ich leg mich in den Schatten etwas weiter entfernt und versuche mich zu beruhigen. Alles ist total Hektisch, meine Finger spuren im Himmel und ich kann Wolken verschieben. Scheiße war das viel. Viel zu viel. Okay denke ich mir, das war ein Fehler du musst damit Leben.
Und ZACK mir geht es gut. Richtig gut! Extreme Euphorie durchströmt mich und wandelt sich gleich in einen Unvorstellbaren Zustand der Ekstase. Ich setze mich zurück in den Kreis. Bekannte Gesichter, kaum einen den ich wirklich kenne, ich bin Ihnen allen Überlegen-Ich denke rasend schnell Analysiere alles und jeden-ich fühle mich Allmächtig.
Jedes Gespräch dreht sich um Drogen, wie sie alle nur das eine haben-armselig! Verachtung steigt in mir Hoch gefolgt von Furcht vor dem was hier passiert. Was für eine Drogenorgie dieses Festival hinter dem so viele Ideen standen geworden ist! Ich bin angewidert, denke an mein Mädchen. Ich muss Ihr helfen sie will doch eigentlich keine Drogen nehmen! Das kommt nur durch den Gruppenzwang! Und dieser Kaktus war meine Erleuchtung. Es gibt doch einen Gott, er lebt im Kaktus. Ich schaue in den Himmel, Engel brechen aus den Wolken ein Licht scheint auf mich herab und ich bin mir sicher. Dieser Trip ist Gott der mit mir Kommuniziert. Ich weiß sie ist am Trancefloor, ein Freund bringt mich hin, ich bin ihm unendlich dankbar. Kann mittlerweile wieder laufen, freut mich sehr. Am Trancefloor angekommen tanze ich erstmal und mir ist alles klar. Jetzt weiß ich was es mit Psychedelika und Trancemusik auf sich hat bemerke ich während ich erstaunt beobachte wie sich mein Körper scheinbar von selbst zu der Musik bewegt.
Nun springt mir mein Mädchen ins Auge, was ich alles kann! Ich gehe zu ihr sag das ich mit ihr sprechen muss. Sie ist irritiert. Wir setzen uns an den Rand, ich sage ihr das ich nicht möchte dass sie Drogen nimmt, sie ist empört. Ich will nur das sie weiß, das ich es nicht erwarte von ihr, sie versteht nicht, ich merke das es unangenehm für sie ist. Überzeuge mich selbst und gehe zurück tanzen. Mein Freund Ben hat sich total abgeschossen. Pilze, Acid, MDMA, Speed, N2O, und schon seit zwei Tagen wach, stammelt nur noch Müll. Ich Muss ihm helfen, er macht sowas zum ersten Mal, wie ein Kind im Süßigkeitenladen. Gehe zu engen Freunden stammel diese zu, wir müssen ihm helfen. Bin immer noch überzeugt auf Gottes Mission zu sein. Tanzen noch bis keiner mehr kann, fühle mich jedem überlegen, ich sehe die Auras der Menschen, sehe wer Tript und wer Chemos intus hat und fühle mich mit ihnen Verbunden. Wir gehen zurück, meine Gespräche über Ben haben Wirkung gezeigt, jemand ist bei ihm, reflektiert mit ihm. Bin zu fertig, suche mein Mädchen und schlafe ihn ihren Armen ein.

Ich wache auf und bin absolut im Arsch. Ich weiß das ich mein Mädchen an die Drogen verloren habe, ich heule und flenne und hasse alle Menschen den Rest des Tages.



Nachwort:
Dieses Erlebnis passierte mir mit Siebzehn Jahren, das meiste davon habe ich erst nach einem Jahr vollständig reflektieren können, so stammt mein Glaube an Gott,(ich bin überzeugter Atheist) daher, dass die erzwungene Auseinandersetzung mit dem Konsum meines Umfeldes so krass war, dass mein Unterbewusstsein dies, mit einer radikalen Gegenthese kompensieren musste, glaube ich heute. Außerdem hatte die Fehleinschätzung in Bezug auf meine Freundin langfristige Auswirkungen auf das Thema Drogen zwischen uns welche wir erst sehr spät überwinden konnten, und das obwohl ich mir sicher bin das ich davor keine bedenken in dieser Beziehung hatte! Die Ekstase welche ich beschrieb lässt sich am ehesten als ein MDMA Gefühl hoch zehn beschreiben.

Ich war zu diesem Zeitpunkt absolut nicht in der Lage mit so eine Trip fertig zu werden trotzdem bin ich dankbar für die Erfahrung, vor allem jetzt, wo ich diesen nun endlich vollständig verarbeitet habe.