Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Aus mir raus gezogen
Drogen:Ayahuasca
Autor:Thund3RChild
Datum:24.12.2013 02:45
Set:Erwartungsvoll, aufgeregt, respektvoll
Setting:Mein Zimmer in meiner WG
Nützlichkeit:5,85 von 10 möglichen   (20 Stimmen abgegeben)

Bericht:

„It just blows your mind“ – so die Worte meines Mitbewohners, als ich ihn fragte, wie DMT ist. Nun, das ist natürlich eine sehr vage Beschreibung aber aufgrund meiner vorrangegangenen Erfahrungen mit Pilzen verstand ich die Unbeschreiblichkeit einer halluzinogenen Substanz nur zu gut und mein Interesse war geweckt. „My brother is trying to extract it right now – I’ll bring something when I return.“
Als mein Mitbewohner dann also vom Heimaturlaub zurückkehrte hielt er das Fläschchen in der Hand. „I got the DMT man. Just tell me when you want to take it, but only after tuesday!”.
So war es dann am Mittwoch nach diesem angesprochenen Dienstag soweit, dass wir uns mit 2 Gramm Gras aus dem Coffeeshop eindeckten und uns mit Löffel, Feuerzeug und Drehtabak bewaffnet in mein Zimmer setzten um den Trip zu starten. „What kind of music would you want to listen to on DMT?”, fragte ich ihn. “It really doesn’t matter”, so seine Antwort. Also machte ich den Soundtrack von Final Fantasy VII an, da dieser wunderschön fantastisch ist. Ich wollte, dass mein Mitbewohner, nennen wir ihn Ed, es zuerst ausprobiert, da er bereits Erfahrung hatte und mir nach dem Ausprobieren Dosistipps geben kann.
So träufelte er 5 Tropfen auf einen Löffel, ich hielt das Feuerzeug drunter und ließ das Essig verdampfen. Zurück blieb eine braune, sirupartige Substanz, durch die ich die Spitze einer gedrehten Zigarette rollte. Zugegeben – lecker sah das nicht aus und es hat gestunken wie das Entkalken einer Kaffeemaschine, aber doch setzte sich Ed auf mein Bett und ich zündete ihm die Zigarette an. Anscheinend ist DMT jedoch nicht sehr hitzebeständig, sodass die Zigarette nach einem Zug bereits halb abgebrannt war – mutig hielt Ed, der eigentlich kein Raucher ist und nur ab und zu Joints mit mir raucht, den Rauch in der Lunge, mit sich ringend, bis er auf einmal ausatmet und dort auf meinem Bett hockt, die Augen zu hat und in sich hineingrinst. „Dude, is it working?“ – keine Antwort. Alles klar, dann wird’s wohl funktionieren.
Ich lehne mich zurück und lausche der Musik. Etwa fünf Minuten nachdem Ed konsumiert hat, öffnet er die Augen: „Duuuude.“ „What?“ „It’s awesome, you get, like, a really uplifting feeling from it, even though you might expect it would press you into your chair or something – it’s nothing like that. And don’t keep your eyes open, you’ll miss something” – fügt er mit einem Zwinkern hinzu. “But you would want to take some more, otherwise you might be a little bit disappointed.”
Das lass ich mir nicht zweimal sagen! Sieben Tropfen auf den Löffel, Essig verdampfen lassen, Kippenspitze drin rollen. Meine Hände zittern wie sonstwas, ich bin extremst aufgeregt und erwartungsvoll. „Alright“, sage ich und führe die Zigarette zum Mund, zünde an und atme ein. Der Rauch schmeckt scheußlich, lässt sich jedoch überraschend leicht inhalieren und in der Lunge behalten. Doch es dauert nicht lange bis es wirkt – etwa fünf Sekunden. Ich lasse meine Arme fallen, lege meinen Kopf auf meine Schulter, meine Augen gehen von alleine zu. Tatsächlich fühlt mein Körper sich so an, als würde ich an meinen Unterarmen anfangend aus meinem Stuhl gehoben – oder mein Geist aus meinem Körper. Es fühlt sich an, als fiele eine riesige Last von mir ab, meine Gedanken beginnen zu rasen doch keinen von ihnen kann ich fassen. Mein Zeitgefühl ist auf einmal komplett weg, ich weiß nicht mehr, wie lange meine Augen schon zu sind oder wann ich geraucht habe, diese Gedanken habe ich auch gar nicht mehr. Ich muss die ganze Zeit lachen während sich mir CEVs in Form von ineinanderfließenden, dunklen Farben zeigen. In diesen Farbschlieren entstehen orangene Punkte, die sich dann auch selbst in die Farbe reinmischen. Ich öffne kurz meine Augen doch meine Umgebung ist ein einziger Matsch aus Farben, also schließe ich sie wieder. Ich lache noch mehr in mich hinein, meine Umwelt ist nun komplett non-existent für mich. Ich fühle mich einfach aus der Welt gehoben – ein, vor allem körperlich, sehr schönes Gefühl. Die CEVs beruhigen sich langsam, genauso wie meine Gedanken. Die
Farbverläufe werden immer langsamer und weniger, bis ich irgendwann nur noch schwarz sehe und auch langsam wieder ein Körpergefühl bekomme, welches vorher noch komplett fehlte. Ich bin etwas enttäuscht, dass ich keinen der Gedanken wirklich fassen konnte, obwohl einige Interessante dabei waren. Fünf Minuten nach dem Rauchen öffne ich meine Augen und schaue Ed an: „Amazing“, sage ich.