Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Ein Hustenbonbon für Johnjay
Drogen:Mischkonsum von DXM und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:anonym
Datum:10.10.2005 17:38
Set:gespannt, gut gelaunt
Setting:Zu Hause, alleine
Nützlichkeit:7,85 von 10 möglichen   (13 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Angeregt durch Erfahrungen von ein paar DXM-Konsumenten und auch einem Thread aus einem anderen Forum, bei welchem es um einen Vergleich zwischen Halluzinogenen (LSD, Meskalin, Pilze...) und Dissoziative (PCP, DXM, Ketamin und auch Salvia) ging, stieg das Interesse, DXM auszuprobieren.



DXM hat bei mir bislang immer einen gewissen negativen Gedanken ausgelöst. Es ist ein legales Mittel, welches in normaler therapeutischer Dosierung als "Hustenblocker" wirkt und überdosiert als starkes Dissoziativa.



Viele negative Berichte und Aussagen alá "DXM ist dreck!" haben diese Substanz in ein schlechtes Licht für mich gestellt.



Jedoch las ich auch recht interessantes über die Droge. Somit kommen wir zum eigentlichen Anfang der Geschichte...



In Absprache mit asw22, entschied ich mich für DXM in Kombination mit DHM und THC.





Es ist Samstagabend. Heute soll es probiert werden. Hin- und Hergerissen zwischen Abneigung und Interesse gegenüber dieser Droge, entschloß ich mich nach langem überlegen. 150mg DHM und 300mg DXM...dazu ein wenig vertraute Atmosphäre, hervorgerufen durch THC.



Um 22:55 Uhr hatte ich 150mg DHM eingenommen. Mir war etwas mulmig bei dem Gedanken, ein Schlafmittel überzudosieren, um damit "mehr Optiken" zu haben.

Erste Anzeichen bemerkte ich schon ca. 15 Minuten später. Es war ein entspannendes Gefühl im Nacken/Schulterbereich.





Der Anfang...oder auch -> Wie fühlt man sich, wenn man 10 Pillen hintereinander futtert ;)



Ich nahm das DXM ein. Jede Kapsel spülte ich mit etwas Wasser runter. Mein Verstand schüttelte innerlich mit dem Kopf, als ich das Medikament gerade derart missbrauchte. Aber warum? Woher dieses "Misstrauen"? Ich war schon lange kein sündenfreier Mensch mehr. Aber trotzdem bereitete mir eine solche Sache Kopfzerbrechen.



Zwischendurch ging ich nach draußen und rauchte einen Joint.



Ich hatte draußen schon leichte optische Aktivitäten zu verzeichnen. Jedoch konnte ich nun noch nicht sagen, ob es vom DHM kam oder "normal" war. Gerade in letzter Zeit ist THC bei mir optisch sehr aktiv.



Nach dem Rauchen begab ich mich wieder ins Zimmer. Ich fühlte mich relativ entspannt, müde und breit. Das DHM zeigte eindeutig seine Wirkung.



Ich hatte nun vor, bis zum Wirkungseintritt des DXMs zu chatten. Unter anderem spielte ich ein kleines Logik-Spiel online gegen asw22. Das Spiel dauerte recht lange. Anfangs hatte ich noch recht viele Punkte, aber die verminderten sich Proportional zur verstrichenen Zeit. Ich war von vielerlei Sachen abgelenkt.



Die Optik veränderte sich bei mir. Viele beschreiben oft, dass sie "Insekten" oder Spinnen rumlaufen sehen, wenn sie DHM genommen haben. Dieses trat auch bei mir auf. Ich selber kenne den Effekt von meiner ersten "XTC"-Erfahrung. Allerdings war es dort wohl ein 2C-X-Derivat, was für eine "tropfende" Tapete sorgte.



Mit kurzzeitig geschlossenen Augen änderte sich das Körpergefühl massiv. Ich wurde praktisch zur Musik hingezogen.



Um 0:09 Uhr bemerkte ich dann stärkere Veränderungen meiner Wahrnehmung. "Schatten" flogen umher und ich sah fraktal-artige Muster auf dem Bildschirm. Sie waren nicht stark ausgeprägt, aber schon anders, als erwartet habe.

Irgendwie weicher.

3 Minuten später stand ich auf und bemerkte da, wie "schwer" es war, zu stehen. Es war ein sehr ungewohntes Gefühl.

Um 0:27 Uhr stand ich auf, weil ich eine Rauchen wollte. Dort bemerkte ich, wie meine Motorik massiv eingeschränkt war. Es ist etwas vergleichbar mit einem starkem Alkohol-Rausch.

Man taumelt und stolpert mehr, als das man gerade läuft.



Als ich aus meinem Zimmer kam, stieß ich als erstes gegen einen Schrank. Das Laufen kosteste sehr viel Anstrengung (zumindest das "korrekte" Laufen). Auch war das ganze Tripgefühl irgendwie anders. Ich fühlte mich kurz an Fear & Loathing in Las Vegas erinnert, wo die Effekte von Äther demonstriert wurden. Nicht ganz so extrem, aber nicht weit davon weg.

Draußen angekommen, musste ich noch ein paar Treppenstufen überwinden. Allerdings sah ich hier die interessanten Aspekte der Optik. Es war dunkel, aber mein Hirn "bildete" die Treppenstufen dort aus, wo sie wohl laut meiner Erinnerung und dem kleinen Rest an momentanen Informationen sein könnten. Das Ergebnis dieser "Bildung" war, dass ich fast die Treppe runtergefallen wäre. Sowas passierte kurz danach nochmal aus den gleichen gründen. Die Optik war grieselig und es legte sich ein Schleier über alles, was ich sah. Ähnliches hatte ich auf MDA und solchen Stoffen.



Danach begab ich mich wieder ins Zimmer. Meine Stimmung und innere Verfassung war neutral. Keine Euphorie. Ich fühlte mich weder gut, noch schlecht. Keine Angst, keine Erwartung.

Ich schwitzte etwas. Es fühlte sich recht ähnlich wie das schwitzen auf Salvia an. Das gefühl, als würden sich die Poren öffnen und der Saft des Körpers von einem starkem Kribbeln begleitet, herraussprießen.



0:40 Uhr:

Die Wirkung war hier schon recht stark zu spüren. Ich war sehr verpeilt und nicht wirklich zu Konzentration fähig. Ziemlich torkelnd lief ich nochmal nach draußen und rauchte eine Zigarette. Die Optik war wieder etwas verändert. Ich war kaum noch in der Lage einen Gegenstand anzuschauen. Mein Blickfeld wanderte immer. Ähnliches kenne ich ebenfalls nur von Salvia. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine direkten optischen Veränderungen mit offenen Augen, wie ich sie von Halluzinogenen kenne. Nichts "atmete", leuchtete, oder bewegte sich...außer mein gesamtes Blickfeld. Es ist, als würden die Augen unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen schauen -> Auf Deutsch: Schielen.



Um 1:05 Uhr endet meine bisherige Dokumentation des bisherigen "Trips", da ich dort entschloß, mich ins Bett zu legen und die Augen zu schließen. Dazu etwas Musik.

Praktisch zwangen mich die optischen Effekte und das seltsame Körpergefühl zu dieser Maßnahme.

Ich legte mich ins Bett, setzte Kopfhörer vom Discman auf und schloß die Augen.

Quasi parallel zum schließen der Augen änderte sich das Körpergefühl. Aus dem komischen Empfinden, entstand ein nicht mehr minder auffälliges Körpergefühl. Es war alles mehr auf den Kopf fixiert. Es ist, als würde man "wegdriften". Allerdings stärker, viel stärker, als dieses mit normalen Halluzinogenen der Fall ist.



Gedanklich waren hier schon einige Änderungen zu bemerken. Meine Gedanken machten sich etwas selbstständig und bildeten Entitäten.

Stimmungsmäßig war es auch verändert. Ich fühlte mich geborgen. Der Trip war stark und ich bemerkte noch kurz, wie ich mich versuchte zu wehren. Dachte dann jedoch, warum ich mich wehren wolle...und ließ es. Ich ließ mich komplett fallen. Keine Angst, keine Gefühle...



War die Optik mit offenen Augen nahezu gegen Null strebend, waren die CEVs nahezu das Optimum an Plastizität, was ich je von einer Droge gesehen habe.

Unglaublich plastische, scharfe Bilder, drangen über mich herein.

Ich sah Szenen aus dem Alltag. Sah mich selber sprechen mit Personen. Lief umher, stellte mir Gegenstände oder Szenen vor und sah diese so real, wie die Welt.

Immer danach merkte ich erst, dass ich garnicht an diesen Orten war. Für kurze Zeit war ich an diesen Orten.

Bislang hatte ich keinen einzigen Trip, der mir dieses Gefühl bescherrte, wo anders zu sein (ausser Salvia). Hier jedoch war schon ein gehöriger Realitätsverlust zu verzeichnen. Aber es war nicht unangebnehm. Ich war in den Szenen der aktive Part. Machte, was ich wollte. Dachte, was ich wollte. Realisierte danach, dass es nicht real war...weil ich es wollte.



Gegen 2:40 Uhr(oder war es 3:40 Uhr ???) erwachte ich.

Ich erwachte aus einem Traum, einer Parallelwelt. Der DXM-Welt.



Ich spürte die Wirkung noch stark, aber der Peak schien vorbei zu sein. Ich lag auf dem Bett, hatte noch alle Klamotten an, der PC lief, die Batterien des Discmans waren leer.

Was war passiert? Ein Blick auf die Uhr, schien mir zu sagen, dass ich geschlafen habe. War es ein Traum, oder der Trip?

Recht verwirrt und noch immer mit den motorischen "Fähigkeiten" eines Dorf-Säufers bereichert, entschloß ich mich, mich Bett-fertig zu machen, um den Rest des Trips ausklingen zu lassen. Es waren nun ca. 3 Stunden seit Anfang des Trips vergangen.



Ich legte mich wieder hin und schloß die Augen, dieses mal alles ohne Musik (die Batterien versagten schon recht früh, glaube ich).

Was ich dort noch erlebt habe, kann ich nicht sagen. Das nächste mal als ich die Augen öffnete, war es am frühen Nachmittag des nächsten Tages... Guten Morgen liebe Welt.





Allgemeine Infos zum Trip:



Gedanken: Gedanklich waren ein paar Veränderungen festzustellen. Entitäten waren vorhanden. Meine Wahrnehmung wurde durch die Gedanken gesteuert. So sah ich oft das, was ich sehen wollte.



Körpergefühl: Sehr merkwürdiges Körpergefühl. Es ist nicht unangenehm und ich weiss nun auch nicht, in wie weit das DHM daran beteiligt war. Die Motorik ist extremst gestört. Es war keine hohe Dosis DXM, aber diese hatte schon einen starken "Body-Load". Im Bett liegend und mit geschlossenen Augen war der Körper "egal".



Optik: Nicht wirklich viel. Ganz am Anfang waren die "Insekten", später ein paar Schatten-bewegungen und die Geschichte mit der Treppe...

Später als das DXM wirkte, war ich nicht mehr in der Lage etwas mit den Augen zu focussieren.



Die CEVs jedoch waren unglaublich real. Man war auch "mittendrin".



Musik: Sie ist etwas verändert. Später war sie in den Hintergrund gerückt. Sie interagierte aber mit dem Tripgeschehen.



DXM vs. "andere Halluzinogene":



Der spannende Teil.

Ich möchte hier einen kleinen Vergleich aufstellen.



Vergleichen kann man es eigentlich nicht.

DXM ist gänzlich anders als gängige Halluzinogene, wie LSD oder Psilocybin-Pilze.

Wenn Halluzinogene die Wahrnehmung nach Außen (und auch nach innen) verlegen, wird sie bei DXM komplett nach innen focussiert. Man nimmt kaum noch am äußeren Leben teil. Es ist wie eine Betäubung. Schließt man die Augen, gerät man in die eigene innere Welt. Und hier ist DXM stärker als ich je dachte. Gerade die CEVs bestehen nicht nur aus den üblichen "bunten Bildern", wie bei Pilzen z.B. (das ist nun nicht abwertend gemeint...Psilocybin hat mir schon extrem plastische CEVs bescherrt...).

Die CEVs sind oftmals wie eine Realität, in die man schlüpft.

Ich glaube durchaus, dass starke DXM-Trips in den Stärke/Intensitäts-Bereich von Salvia kommen.

Und das ist auch die einzige mir bekannte Droge, mit der ich DXM vergleichen kann -> Salvia Divinorum.



Emotional ist DXM sehr neutral gewesen bei mir. Andere Halluzinogene haben da schon weitaus stärker meine Emotionen berührt. Euphorie, die einen verschmelzen lässt mit allem, wie es bei Pilzen passieren kann, sucht man bei DXM scheinbar vergeblich.



Generell ist DXM kälter, emotionsloser. Aber es wirkte auf mich auch freier. DXM war für mich wie ein Trip, in den ich mich fallen lassen kann und dort gut aufgehoben bin.



Dissoziativen sind anders...ganz anders...





Fazit:



Es wird wiederholt. Das Potential dieses Hustenblockers geht weit über seine Reizhusten-stillenden Funktion hinaus ;)