Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Gefangen Im Jenseits (Reloaded)
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:david231086
Datum:06.05.2014 15:56
Set:neugierig + gut gelaunt
Setting:In der Wohnung eines Freundes
Nützlichkeit:9,27 von 10 möglichen   (55 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Tripbericht über die Erste Erfahrung mit Magic Mushrooms!

(Gefangen Im Jenseits !?!?)

Leider keine genauen Zeitangaben, weil ich bei diesen Trip jegliches Zeitgefühl verloren hatte! Besser ausgedrückt sie war einfach nicht mehr existent. Dieser Trippbericht wurde schon einmal hochgeladen, mittlerweile sind mir aber neue Details eingefallen, ich habe ihn also bearbeitet und als Reloaded Version hochgeladen. Nun viel Spaß beim lesen. Über Kommentare und Anmerkungen würde ich mich sehr freuen.


Prolog:

Es fing Anfang 2007 an, nach vielen Kiffer Abenden dachte ich das ich nun bereit wäre eine Stufe höher zu steigen. Ich war fest entschlossen in die Zauberwelt der Pilze einzutauchen, die mir von euch in so unzähligen durchgelesen Trippberichten schmackhaft gemacht worden war. Also ab ins Internet und gleich mal ordentlich bestellt! Die Shrooms waren damals noch legal zu erwerben! Schöne alte Zeit *schwärm*! Meine kleinen Babys kamen 4 Tage nach der Bestellung an einem Freitag Nachmittag an, es handelte sich um insgesamt 3Päckchen Mexikanische Pilze mit jeweils 35gr und ein 30gr Päckchen mit Philosophen-Steine besser bekannt unter dem Namen „Trüffel“. Vorfreude und Neugierde vermischten sich zu einem unaushaltbaren Konsumdrang, deshalb wollte ich die Pilze direkt schon Freitags zu mir nehmen. Leider hatte da keiner meiner engen Freunde Zeit und allein das erste mal??? Nein danke! Das war mir dann doch zu gefährlich, schließlich war ich gut vorinformiert und somit gewarnt. (dachte ich zu diesem Zeitpunkt jedenfalls)


Die Einnahme:

Sonntag Abends war es dann soweit! Ich machte mich bewaffnet mit meinen kleinen Pilzfreunden und ein paar Jogurts auf den Weg zu einen guten Freund, nennen wir ihn mal Mr L. Hier beging ich schon den ersten Fehler. Wir waren nur zu zweit und jeder wollte konsumieren, sprich wir hatten keinen Tripsitter! Eigentlich wollte ich die Dinger ohne Tripsitter (nüchterne Person die auf uns aufpasst) nicht nehmen. Denn ich hatte ungeheuren Respekt vor der Wirkung dieser unschuldig dreinblickenden Köstlichkeiten. Also erst mal ein bisschen rumtelefoniert, leider ließ sich aber auf die kürze wirklich keiner mehr auftreiben und wir beschlossen das Risiko einfach einzugehen!
Die Neugierde hatte mal wieder einen Sieg gegen die Vernunft eingefahren. Ich öffnete alle Schachteln und schüttete die frischen Mushrooms auf den Tisch. Wir vermischten die Mexis mit dem Trüffel und machten dann zwei gleich große Portionen daraus!

Hier beging ich Fehler Nummer 2:
Ich wusste aus dem Internet, dass um erste Erfahrungen auf dem Gebiet zu sammeln eine Menge von 15 bis 20gr (frisch) vollkommend ausreichend ist. Aber das war mir in diesem Moment egal, ich wollte die volle Dröhnung, ich wollte Optics die ich noch nie zuvor hatte, ich wollte in andere Realitäten eintauchen, ich wollte mein Bewusstsein sprengen. Ich war Gierig, gierig nach dem ultimativen Trip!!!
Und so aßen wir zu Zweit die kompletten 140gr! Pro Person 70gr !!! Das ist mehr als das 3fache der allgemeinen Empfehlung. Aus heutiger Sicht kann ich dazu nur sagen: Fahrlässige Dummheit.

Der Trip Teil 1:

So etwa eine halbe Stunde nach der Einnahme ging es los, die "Narrischen Schwammerl" fingen zu wirken an. Ich weiß noch wie ich auf der Couch lag und mit "L" quatschte! Dabei hatte ich ein Kissen mit beiden Armen umschlungen, dieses Kissen wurde immer weicher, irgendwie verschmolz es mit meinen Händen, was sich sehr angenehm anfühlte! Schlagartig veränderte sich mein Sichtweiße etwas, alles war irgendwie verzogen und wabberte hin und her. Im Boden waren leichte Muster zu erkennen die sich drehten, das musste ich mir genauer ansehen, ich stand auf und starrte auf den Boden. Meine ersten Optics dachte ich! Ich war Happy aber zugleich verspürte ich eine große Nervosität. Irgendwie war ich aufgeregt wie ein kleines Kind vor seiner Einschulung! Wie es jetzt wohl weitergehen würde?! Mein Herz Pochte richtig stark, mein Puls schoss nach oben und das Atmen fiel mir schwerer.

Wir gingen in das Bad um uns im Spiegel zu betrachten. Das ganze Bad war extreme hell von einem hellen Glanz umgeben, mir kam das schon sehr surreal vor, als ob jeder Raum, ja sogar jeder Gegenstand seine eigene Aura hätte. Eine Art fließende Energie-Aura, die auch die einfachsten Dinge wie eine Badewanne lebendig erschienen ließ! Alles wurde zeitlich verzogen und versetzt wahrgenommen ähnlich wie auf Gras! Nun ging ich Richtung Spiegel, ich hatte das Bedürfnis mich selber anzuschauen in der Hoffnung einen Blick auf den visuellen Ausdruck meiner Seele erhaschen zu können. Irgendwie klappte das aber nicht, ich wurde enttäuscht, hatte ich mir doch viel mehr davon erwartet! Stattdessen sah ich: Augen die ständig ihre Farbe wechselten, Haare die sich in ihrer Länge verformten, Zähne die so weiß waren das sie mich blendeten. Nicht mehr, nicht weniger.

Mein Blick schweifte nun wieder durchs Badezimmer,welches nun meine ganze Aufmerksamkeit hatte! Ich stand da eine Gefühlte Ewigkeit, da die Zeit immer irrelevanter wurde und war einfach nur begeistert davon wie alles auf mich wirkte! Als hätte man das ganze Bad mit dem Farbton „Leben“ angemalt. Irgendwann gingen wir wieder ins Wohnzimmer, der Verstand war zwar schon stark überfordert aber er funktionierte noch und konnte sich zurechtfinden, ich hatte den Trip „noch“ unter Kontrolle und fühlte mich sehr gut mit den ganzen neuen Eindrücken. Pilze, das ist es, das werden meine neuen Besten Freunde dachte ich zu diesem Zeitpunkt. Als wir das Wohnzimmer betraten fiel mir als aller erstes wieder der Boden auf, die Muster auf den Boden wurden immer kontrastreicher, drehten sich mittlerweile um die eigene Achse und erzeugen alle möglichen Formen. Rechtecke, Dreiecke, Quadrate welche hin und her sprangen, es war verrückt. Einfach verrückt.

Als ich genauer hinschaute konnte ich es kaum glauben, ich konnte tatsächlich kleine Feen erkennen, die zwischen den Mustern vergnügt hin und herflogen. Kein Zweifel es waren wirklich Feen, mir war bewusst das sie nur fiktiv und Einbildung waren doch das konnte Ihre Schönheit nicht mindern. Diese Schönheit die sich aus ihrer unbedarften Verspieltheit erschloss, zog mich magisch an, so dass ich mich zu ihnen auf den Boden gesellte, um sie bei Ihren Treiben beobachten zu können! Die kleinen süßen Kreaturen ließen sich dabei keineswegs von mir stören und schwirrten unbesorgt weiter zwischen den Mustern! Ich fragte „L“ ob er denn nicht diese schönen Feen erkennen könnte? Er sah rein gar nix, und ein Gefühl des Mitleides gegenüber Ihm tat sich in mir auf.

Als ich so am Boden lag auf der Schwelle zum Wohnzimmer merkte ich wie der Boden begann mich einzuhüllen! Ich verschmolz sozusagen mit ihm und wurde in seine Struktur eingetaucht. Es war mir unbegreiflich wie dieser harte Stein-Boden plötzlich so weich und sanft sein konnte! Kein noch so kuschliges Bett hätte in diesem Moment bequemer sein können. Wie war das möglich? Er musste doch eigentlich steinhart sein, das war seine Bestimmung oder war es bisher nur meine eingeschränkte Wahrnehmung auf die Dinge wie sie „sein“ sollten? Meine Wahrnehmung war total verzogen dieser Boden hatte alles sein können und momentan war er meine ganz persönliche Wolke7 auf der ich lag. Auf einmal griff eine Hand nach mir und zog mich aus dem Boden heraus, hinunter, hinauf ? Ich konnte es nicht mit Gewissheit Sagen in welche Richtung es ging, aber ich bemerkte noch das es die Hand meines Freundes L war die an mir zog.

Halbwegs wieder auf den Beinen stach mir nun mein Rucksack ins Auge! Er lag offen vor mir und erschien so riesengroß. Ich machte Ihn auf und war erstaunt wie viele unterschiedliche Sachen sich darin befanden, die es zu endeckten galt. Als erstes zog ich einen Zettel heraus auf dem stand:"David es ist alles nur ein Trip, also Einbildung, keine Angst es kann nichts passieren!

Ich erinnerte mich wage den Zettel zuvor geschrieben zu haben, weil ich schon so viel über Ich-Auflösung, Horrortrips und Pilzpsychosen, bei denen man die Kontrolle über sich selbst verlor gelesen hatte! Der Zettel sollte mich für einen dieser Fälle wieder in die Realität zurückholen. Ich musste schmunzeln! Horrortrip? Hihi, niemals jetzt wird’s erst richtig lustig! Als nächstes zog ich eine DVD mit dem Titel "Fear and Loathing in Las Vegas" heraus. Um es vorweg zu nehmen: Vermutlich der Drogenfilm schlechthin. Ich hatte den Streifen in nüchternen Zustand, ein halbes Jahr vorher schon einmal gesehen, da war mir der Film durch und durch suspekt, aber meine Intuition flüsterte damals schon: David das ist einer jener Filme dir ihr komplettes Potenzial nur im Rauschzustand offenbaren. Auf Intuitionen soll man ja bekanntlich hören und so machte ich L den Vorschlag den Film anzugucken.

L bei dem die Wirkung noch nicht so weit Fortgeschritten war, hatte dagegen nichts einzuwenden. Was soll ich sagen? Der Film war göttlich! Punkt! Es war das komischste in doppeldeutiger Bedeutung was ich bis dato gesehen hatte. Jede Sekunde des dem Film war pure Kunst, geschaffen um mich total in diese Geschichte hineinzuziehen. Ich verstand jedes Wort, jede Interaktion, jeden Beweggrund des Films. Streckenweise spielte ich den Film selbst gerade, ich war sozusagen eine Zeitlang mittendrin in den Geschehnissen, dann wurde mir wieder klar das ich nur zuschaue und ich schrie "L der Film ist so geil, wahnsinn ist der geil, das gibt’s doch nicht wie geil der ist.

Meine Begeisterung musste einfach raus. L war gleicher Meinung! L sah übrigens sehr komisch aus, man konnte ihn nur noch wage erkennen, sein äußeres wirkte sehr fremd, immer wenn ich ihn ansah wechselte er von ganz jung, in ganz alt. Das faszinierte mich. Genauso schwer wie mittlerweile Zeit wahrnehmbar war, tat ich mich auch mit dem Alter schwer, welches ja im Grunde nichts weiter ist als Zeitanhäufung wiedergegeben in einer Zahl. Ich konnte nicht mehr sagen wie alt ich nun war, ich hatte das Gefühl schon ewig existent zu sein. Hätte mir jemand gesagt ich sei 5, hätte ich ihm geglaubt, hätte mir jemand gesagt ich sei 500 hätte ich ihm ebenfalls geglaubt.

Der Zweite Teil - Ein unvergesslicher Horrortrip!

Der Film lief nun knapp ne Stunde (in Pilz Zeit schon gefühlte paar Tage) als das Psilocybin sich immer stärker durch Meinung Körper fraß und Richtung Kopf wanderte! Ich konnte es richtig spüren wie es mein Gehirn angriff und es besetzen wollte! Es wurde immer schwerer und schwerer die Kontrolle zu behalten. Aber ich kämpfte nicht dagegen an, ich wusste gar nicht mehr wie mir geschieht! Geistesabwesend mit einer Idee im Kopf stieg ich von der Couch, krabbelte zwei Meter den Boden entlang und wusste schon überhaupt nicht mehr warum ich aufgestanden war. Mein Kopf fühlte sich an als läge auf ihm eine 10kg Hantel und drückte immer mehr gegen den Feenboden. Nun war es soweit, Unbehagen kam auf und das ganze wurde mir Zuviel, ich merkte das ich kurz davor Stand die Kontrolle zu verlieren.

Total in Trance krabbelte ich noch einen weiteren Meter bis zum Wohnzimmer Tisch, dort angekommen gab ich auf und war ziemlich ausgepowert als hätte ich gerade eine Marathonstrecke hinter mir! Stützend hielt ich meinen immer schwerer werdenden Kopf mit meiner Hand blickte ein letztes mal zu L, murmelte etwas (keine Ahnung was), lachte schwermütig dabei und wurde augenblicklich von Dunkelheit umgeben. Mein Freund L war wie er mir hinterher erzählte so in den Film vertieft das er gar nicht mehr wahrnahm was mit mir passierte.

Irgendwann kam ich wieder zu mir. In dem Falle war „Ich“ aber nicht mehr richtig zu definieren. „Ich“ war ein ICH auf das ich blickte aber eben nicht mehr wirklich ich. Diese Identifikation des Ichs mit der Person David gab es schlicht nicht mehr. Schwer es besser mit Worten zu erklären. Mein Blick schweifte durchs Zimmer, alles war bedrohlich, egal ob die Lampe, die Couch, das Kissen oder die Cola auf dem Tisch! Es wirkte alles zutiefst bedrohlich, furchteinflößend und absolut kalt. „Ich“ verlor mich richtig in dieser absoluten Lebensfeindlichen Aura. Kein lebendiges Glitzern und Funkeln mehr, keine inspirierenden lebensbejahenden Gedanken mehr , keine kleine Feen mehr, kein bequemer Boden, keine Leichtigkeit. Diese jetzt anhaltende böse Aura war kaum zu ertragen, als ob das nicht schon schlimm genug wäre setzten auf einmal Magenkrämpfe ein, die sich wie Bisse im Inneren anfühlten und mich im festen Glauben ließen, in meinen Bauch befänden sich Schlangen die sich jetzt den Weg ins Freie beißen wollen! Es dauerte nicht lange und ich musste mich mehrmals übergeben.

Ich kotze mir die Seele aus dem Leib und sah mir aus einer Art Beobachterperspektive selbst dabei zu. Dann bemerkte ich das der Boden feucht war, meine Hose ebenfalls. Später stellte sich heraus das ich mich doch tatsächlich eingepisst hatte, zu diesen Zeitpunkt aber konnte ich nicht benennen warum und weshalb meine Hose so nass war.
Ich schaute mir nun wieder den Raum an. Wo war ich? Gott, was war das hier? Mir fehlte jede Zuordnung. Plötzlich ein Schrei aus dem nirgendwo. Dann ein weiterer! Kurz darauf wieder ein lauter Schrei. Wer schrie da? War ich das? Was passierte mit mir? Wo war ich hier? Auf einmal sah ich tote Menschen am Boden liegen, das Blut noch nicht einmal getrocknet, ich bekam immer mehr Panik! Ich sah mich selber an! Oh mein Gott auch an mir Blut, überall….

Was ist hier passiert? Ich blutete immer stärker aber ich konnte keine Wunde finden, ich war am verbluten, ich hatte Angst, komischerweise legte sich die Panik wieder ein bisschen, da ich wusste das mein Schicksal nun besiegelt war. Der Tod hatte angeklopft und ich war dabei zu sterben! Ganz alleine für mich und keiner konnte mir helfen. Das war also das Ende! (Später erfuhr ich das sich mein Freund während dieser Phase bei mir den Horrorfilm Hostel 2 reingezogen hatte, welcher vielleicht unbewusst Auslöser der Bilder und der bösen Aura )

Ich durchlebte das Sterben eine Gefühlte Ewigkeit, der Raum wurde immer dunkler und plötzlich wurde alles ganz still. Es war passiert, das Leben hatte mich verlassen, ich war felsenfest davon überzeugt! Der Raum hatte sich verändert es war etwas mit ihm passiert! Ich versuchte mit meinen toten Körper aufzustehen was nur schwer gelang. Abermals sah ich mich um und fragte mich" Wo bin ich hier?" Und jetzt konnte ich die Frage beantworten: Es wurde mir sofort klar, ich war im Jenseits und mein Jenseits sah eben aus wie L`s Zimmer in dem ich für immer bleiben musste! Ein Zimmer voller Hass, Boshaftigkeit, Negativität, Angst, Schmerz und Leid.

Ein Zimmer für die Ewigkeit, besser gesagt ein erlebter Zustand in diesen Zimmer für die Ewigkeit ohne jegliche Zeit an der man sich festhalten oder orientieren konnte! Vor mir entfaltete sich die grausige Unendlichkeit! Ich würde ewig in diesen Zustand bleiben, ich würde ewig in diesen Raum bleiben müssen, in dem es nach Blut, Kotze und Urin stank und in dem es so dunkel, einsam und kalt war. Ich raufte mir die Haare, ich wollte weinen, aber was hätte es mir gebracht? Nichts! Als der Gedanke zu Ende gedacht wurde trat die Kälte in den Vordergrund. Ich fing das zittern an! Merkwürdig ich war doch tot? Tote konnten also auch fühlen, jedoch nur die unangenehmen Sachen!? Warum? Warum? Warum? Ich raufte mir abermals die Haare! Die erste Erklärung die sich selbst in meinen pilzverseuchten Kopf zusammenbastelte war folgende:

Das alles war keine Bestrafung, viel mehr war es eine Art Ausgleich Gottes der mich jetzt traf! Eigentlich bin ich nicht gläubig aber dennoch erschien es in sich logisch, es war eine Art UrEnergie die in allen seinen Ursprung hatte und mich nun auf diese Art solange regulieren musste bis sich das Gleichgewicht wieder einfädelte! Eine Karma Schuld der ich nicht auskommen konnte. Keine Chance, ich musste bleiben. Ich musste dieses Sein akzeptieren aber ich konnte es nicht. Ich ließ mich wieder zu Boden fallen, blieb liegen und wartete auf einen Ausweg. Dann erblickte ich einen Zettel vor mir auf dem stand: „David es ist nur ein Trip, nur Einbildung hab keine Angst!

Wütend zerriss ich den Zettel! Was will mir diese blöde Zettel damit sagen, dass das nur Einbildung sei, nur ein Trip? Wollte der Zettel mich verarschen, ich war in einer todernsten Situation und dieser Zettel machte sich lustig über mich! Ich war gefangen, gefangen im nirgendwo und damit musste ich mich jetzt abfinden! Das machte mich traurig, sehr traurig es fühlte sich zu tiefst unangenehm an, ich sehnte mich nach dem Leben, nach Lachen, nach Tanzen, Grinsen, Scherzen, Singen, Lieben, Kuscheln, hatten diese Dinge je existiert oder waren sie nur ein Trugschluss, bedeutungslose Emotionen um den Menschen am Leben zu halten. Ich wusste es nicht mehr und deshalb wollte ich auch nicht mehr leben, ich wollte sterben, nur noch sterben. Ich machte mir Gedanken wie ich dem ein Ende setzen konnte, aber wie sollte ich mich töten, ich war doch schon gestorben. Ich blieb ratlos zurück.

Ich stand auf meine Seele war von meinen Körper gelöst, dieses Fleisch das an mir hing war nur noch toter organischer Abfall. Ich ging ein paar Schritte vor und Zurück und sah einen lachenden „L“ ,er lachte vergnügt und sagte etwas wie: Man bist du fertig soll ich dich nach Hause fahren!? Der Satz kam mir sehr vertraut vor, wie sich auch hier später herausstellte hatte er mich, als ich meinen Horrortrip durchlebte mindestens 10 mal gefragt und war schon kurz davor mich in sein Auto zu schleifen. Ich ging gar nicht auf seine Frage ein, dein ein Ausweg aus diesem ganzen war nicht vorstellbar. Trotzdem fragte ich mich, warum er lachen konnte, er war doch auch in dieser Hölle gefangen oder nahm er die Hölle anders wahr? War er nur ein Teil des Ganzen Schauspiels, gab es überhaupt einen Freund namens L??? Das war alles so Paradox! Wenn es ihn wirklich gab dann hatte „L“ so wie er grinste einen richtig schönen Trip. Wie er auch hinterher bestätigte. Während des ganzen Trips sprach ich kaum mit, ich nahm ihn ab einen gewissen Zeitpunkt des Trips nur noch unterbewusst war, er erschien mir wie ein Einrichtungsgenstand in diesem Raum.

Zurück in der Realität:

Ich stand nun also und ging umher, wie ein Roboter ohne Ziel ohne Emotion, ich ging einfach auf und ab und während ich ging merkte ich wie es mich fror, es war kalt, meinen Körper war kalt! Ich fixierte meine ganze Aufmerksamkeit darauf, woraufhin es noch kälter wurde und genau das war der Schlüssel, das war der Ausweg, die Kälte und der unbedingte Wunsch nach Wärme das war es damals was mich wieder zurück in den Verstand und das logische Denken katapultierte!

Wie aus dem nix machte ich das erste Mal seit Stunden meinen Mund auf und fragte L: „Sag mir was muss ich tun damit es hier in dieser Hölle wärmer wird? Er antwortete: David die Heizung ist doch eh schon an! Ich ging auf ihn zu und setze mich neben ihn auf die Couch! Nochmals fragte ich voller Verzweiflung: „Bitte mach das es wärmer wird.“ Er blickte mich verdutzt an!

Ich brauchte Hilfe, ich wollte nicht mehr hier bleiben ich wollte heim in mein Bett und der einzige der mir jetzt noch helfen konnte war „L“ ! Er war kein Einrichtungsgegenstand mehr, er war auch nicht erfunden, ich erkannte ihn als Freund: Abermals mit weinerlicher Stimme fragte ich ihn: Bitte Bitte sag mir, was muss ich machen um hier wieder rauszukommen??? Bitte ich mache alles ich will nur raus hier! Er verstand mich natürlich nicht, hatte er mir ja während des gesamten Trips schon ein paar mal angeboten mich heimzufahren! Ich ließ nicht locker und erneut fragte ich, aber diesmal spezifischer: „Was kann ich machen damit es hier wärmer wird!“ L fing das Lachen an und sagte dann: „Mensch David was ist los mit dir dann hol dir doch einfach ne Decke“

Es machte KLICK! Die Antwort war so logisch und einfach! WOW ! Ich war zurück! Vollkommend. Endlich! Mein Verstand arbeitete wieder auf vollen Touren! Ich verspürte rein gar nix mehr von der Wirkung. Zielgerichtet schnappte ich mir alle Decken die ich finden konnte, hüllte mich damit ein und tatsächlich es wurde wärmer! Ich hatte es geschafft!!! Ich war aus dem Gefängnis ausgebrochen und zurückgekehrt in die Realität die ich kannte mit der ich vertraut war! Und diese Realität erschien mir so umwerfend, sie war so schön einfach, so simple gestrickt, man war nicht mehr hilflos irgendeiner Situation ausgesetzt, man musste sich nur ne Decke holen und sich drüber werfen und als Ergebnis dessen wurde es wärmer. So einfach lief es. Man konnte jeder Zeit seine eigene Realität bestimmen und kontrollieren!
Diese Tatsachen, diese ganz neue Erkenntnis, löste in mir eine Erleichterung aus welche meinen ganzen Körper erfüllte und jegliche Ängste davonspühlte! In diesem Zustand fühlte ich mich so leicht, ich wurde getragen von der Welt und diese wiederrum von mir. Glück oder Leid was sollte es sein, es war meine freie Entscheidung die Energie dementsprechend zu lenken. Ich war begeistert, und schrie: Ich bestimme meine Realität. Und zwar nur ich!

Sofort sage ich zu Lukas , das ich heim wolle, während der Heimfahrt musste ich ständig lachen, ich war so heilfroh, diese ganze Erfahrung überstanden zu haben, mein ganzer Körper wurde immer noch von dieser unglaublichen Erleichterung durchfahren! Daheim angekommen setze ich mich in die Badewanne und wusch danach meine vollgesauten Klamotten! Im Bett versuchte ich das ganze nochmal durchzugehen, schlief jedoch sehr zügig ein. Der nächste Morgen war in Ordnung beim Aufstehen war ich leicht geplättet aber im Grunde fit. Ich verbrachte mehrere Std mir den Vorabend zu erklären, hatte aber keinen Erfolg.

Fazit:

Trotz der einmaligen Erkenntnis, Du steuerst dein Leben, du entscheidest, schwor ich mir diese Dinger nie mehr anzurühren, ich war anscheinend noch nicht so weit für die Pilz Welt. Doch schon 5Wochen später starteten wir den zweiten Versuch, es musste einfach sein, die Pilze riefen uns förmlich zurück in Ihre Welt. Der zweite Trip war wirklich durchgehend schön und vor allem sehr lustig, es wurde aber auch deutlich weniger eingenommen! Bis heute hab ich ca 15 Pilztrips hinter mir, die meisten davon nicht so einschneidend wie der erste. Der dritte wieder mit einer ähnlichen hohen Dosis, dieser war sogar noch intensiver als der erste! Und katapultierte mich in ganz andere Dimensionen in denen ich zwischen positiver Trip und negativer Trip gar nicht mehr unterscheiden konnte. (Werde davon noch einen TB schreiben)

Jedem Einsteiger sei hier nochmal geraten sich vor der Einnahme gut zu informieren (was mir zwar trotzdem nicht geholfen hat) und vor allem mit einer niedrigen Dosis anzufangen! Macht nicht den gleichen Fehler wie ich! Generell besteht die Möglichkeit von so einem Trip egal wie er verläuft, sehr viel zu lernen und in die „normale“ Welt mitzunehmen. Kann man Pilze weiterempfehlen? Schwierig, es kommt auf die Person drauf an. Mir haben sie sehr viele Erkenntnisse und Denkanstöße mitgegeben. Wenn jemand das verlangen hat, sollte er zumindest schon eine innere Ruhe und ein gewisses Level an Selbstbewusstsein besitzen, bevor er sich in diese Dimension schießt. Und man sollte eine Person um sich haben, der man absolut vertraut, die einen Notfalls beruhigen kann und die eingreift falls man irgendwas Dummes macht. Man kann mit Pilzen sehr viel Vergnügem haben aber sie sind alles andere Spaßdrogen, wie Alkohol oder XTC die man mal so nebenbei nimmt, sie öffnen und erweitern kurzzeitig das Bewusstsein und das kann vieles verändern. Meiner Meinung nach sind sie Lerndrogen für ein freieres Bewusstsein. Durch meine Erfahrung kann ich sagen dass ein passendes Set & Setting von Vorteil sein können da sie den Verlauf des Trips entscheidend beeinflussen. Am besten entfaltet sich die Wirkung in der freien Natur bei Sonnenschein, wo nichts künstlich ist, dort kann der Pilztrip fließen und sich entfalten.

Ich hoffe ihr habt durchgehalten und hattet Spaß beim lesen
Liebe Grüße euer David