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Titel:Kratom und du kannst mich mal.
Drogen:Kratom
Autor:Selbstunsicher
Datum:07.09.2014 18:41
Set:angespannt, Vorfreude auf die Party, ängstlich, leichte depressive Verstimmung, träge
Setting:Restaurant, Gayparty, Bahnhof, zu Hause
Nützlichkeit:7,18 von 10 möglichen   (33 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hatte, mir circa vor zwei Wochen diese interessante Pflanze in Pulverform von einem sehr bekannten Vendor zu bestellen, aber ich denke, es muss teils Intuition gewesen sein, die mich zu dieser richtigen Entscheidung getrieben hat.

Was vielleicht wichtig ist, um diesen Bericht ein wenig abzurunden, die Erwähnung meiner psychischen und sonstigen Verfassung. Ich war schon als Kind eine Person, die eher dem negativen Denken als dem Positiven zugeneigt war und dies sich relativ negativ auf meine Entwicklung ausgewirkt hat. Nicht nur ein Auslöser meiner etwas stärker ausgeprägten Schüchternheit sollte sich dies im Laufe meines Lebens darstellen, sondern auch als eine Art generelle Blockade in allen Bereichen des Lebens. Von Psychotherapeut zu Psychotherapeut wurde ich als Kind von meinen Eltern geschleppt, damit mir wenigstens in diesen Belangen ein wenig geholfen werden konnte, da meine Interessenlosigkeit, bezogen auf soziale Kontakte, einen negativen Effekt auf meine Wirkung auf andere Mitschüler des Gymnasiums hatte und es so zu Mobbingattacken führte, welche mich immer mehr belasteten. Diese Art Teufelskreis konnte zu der Zeit nicht durch mein kindliches und naives Denken durchbrochen werden, sondern durch die Tatsache, dass einige gewisse Mitschüler, die sowieso schon Probleme mit den Lehrern aufgrund ihres aufsässigen Verhaltens hatten, die Schule verließen und die restlichen Schüler in der Oberstufe eine etwas reifere Persönlichkeit entwickelten, sodass das generelle Mobbing nachließ und ich meinem Schultagesablauf in Ruhe nachgehen konnte.

Es war nicht so, dass ich nie Freunde hatte oder mich komplett verschloss. Ich war und bin einfach nur ein sehr seltsamer Mensch, der sich extrem anstrengen muss, auf Mitmenschen so normal wie möglich zu wirken. Eine Kinder- und Jugendpsychotherapeutin vermutete bei mir das Asperger-Syndrom, was sich aber niemals im Laufe meines bisherigen Lebens in irgendeiner Weise bestätigt hatte, worum ich mich aber noch zu kümmern habe, da in Köln extra ein Fachbereich in einer Klinik existiert, wo ich mich die Woche melden werde(n muss). Durch diese bestimmten Vorkomnisse in meinem Leben entwickelte sich auch eine soziale Angststörung, welche mir die Lebenslust raubte. In Kombination mit einer schweren Depression ist die soziale Phobie tödlich, was ich beinahe vor zwei Jahren erfahren musste, als ich durch einen Nervenzusammenbruch Unanständiges versuchte.

Trotzalledem schaffte ich mein Abitur und versuche momentan mit Anstrengung mein Leben in die richtige Richtung zu lenken - sei es mit Benzodiazepinen, Kratom oder sonstwas (Anmerkung: ich bin in keinster Weise von irgendeinem Stoff jemals abhängig gewesen und bin in dieser Sache selbstbewusst genug, um eine Abhängigkeit zu verhindern). Ich bin 19 Jahre alt und studiere zur Zeit Religionswissenschaft und Philosophie.

Da war dieser einer Typ im Seminar, der mich ansprach, um mit ihm ein Referat vorzubereiten. Von meiner Seite aus hätte ich ihn wahrscheinlich auf Grund meiner sozialen Ängste nicht angesprochen, so war es mir recht, dass er auf mich zukam und wir so eine einzigartige Freundschaft entwickelten. Er war eher der offenere Typ, der so viel wie möglich "leben" wollte, die ganze Welt zu entdecken und achtsam in sich hineinzusaugen im Sinn hatte; passend zu seiner religiösen Richtung, die er eingeschlagen hatte und eine interessante Wirkung auf sein gesamtes Leben aufzuweisen schien. So kam es dazu, dass wir uns immer besser verstanden und er mir auch seine sexuelle Orientierung offenbarte, von der ich damals nicht viel hielt, eher gesagt, sie mich kaum interessiert hatte. Er ist schwul, ich aber nicht sein Typ und umgekehrt genauso. Ob ich homosexuell bin, konnte ich bisher nie sagen, bis ich eine Nacht mich auf den Weg zu ihm machte, um ihm am Bahnhof zu treffen und kurz vor der schwulen Party in einem Restaurant was zu trinken. Natürlich verstaute ich meine 50gr Packung Kratom (es war die Sorte Sumatra Green von einem bekannten Vendor) in meinem Jutebeutel, um ihn davon probieren zu lassen; per Telefon und Whatsapp hatte ich schon öfters von dieser Pflanze ihm deutlich gemacht, wie sehr ich davon so begeistert bin und öfters schwärme.

Wir wollten uns bloßes heißes Wasser bestellen, jedoch wurde dieses Vorhaben nicht in die Tat umgesetzt, da die Kellnerin uns skeptisch anschaute, was ich auch vollstens nachvollziehen kann. Welche Studenten trinken denn um 0 Uhr nachts in einem Restaurant bloßes heißes Wasser? Und dann auch noch solche, die vom Äußerlichen her einen ziemlich "braven" Eindruck machen?
Also bestellten wir uns grünen Tee, die Stimmung wurde immer angespannter, nachdem ich, so ungeschickt ich in allen sozialen Situationen bin, die Tüte Kratom offensichtlich aus meinem Beutel rausholte. Mal ganz ehrlich: das sieht einfach aus wie Gras. So auch die Kellnerin, die immer skeptischer wurde und uns warnte, wir sollten bloß nichts falsches tun. Sie schien sich große Sorgen zu machen, auch obwohl wir ihr versicherten, dass das "bloßer Tee" ist, den wir in den grünen Tee mischen werden. In Ruhe ließ sie uns dann nach mehrmaligem Versichern unserer Seite aus, dass das wirklich kein gefährliches illegales Zeug ist (womit wir ja auch Recht hatten), also mischten wir jeweils zwei Teelöffel Sumatra Green in unsere grünen Tees. Nachdem ich 'zusammengeschissen' wurde, warum ich denn so ungeschickt sei und den Beutel nicht einfach unter dem Tisch gehalten habe, bis die Kellnerin sich verzogen hatte, legte sich einfach wenig die Anspannung und wir tranken zusammen den widerlichen Tee aus.

Der Geschmack ist, um es noch harmlos zu beschreiben, eine Mutprobe für die Geschmacksnervenzellen. So sah es auch der Freund und wir würgten das Zeug so schnell wie möglich runter. Es war 1 Uhr nachts, als wir dann schließlich uns zur Bushaltestelle machten, um noch zur Party kommen zu können, wo wir dann feststellen mussten, dass der Freund sein Smartphone im Restaurant vergessen hatte - ich also zurück (ihm war es peinlich - warum auch nicht...), die Kellnern panisch ansprechend, sie mir das Ding in die Hand drückend, meinend, wir seien total drauf wegen dem Zeug und dass es doch kein harmloser Tee sei, ich ihr versichernd, dass es nicht so ist, sie mir nicht glaubend...nunja, lustig war die Situation schon.

Die Wirkung des Tees machte sich auf dem letzten Weg zur schwulen Party immer bemerkbarer. Eine leichte Euphorie stieg an, was auch der Freund bestätigen konnte. Im Bus hörte er dann Musik und schien sich komplett von der Außenwelt abzukoppeln. Worauf ich mich konzentrierte, waren die Gefühle, die in mir auftstiegen. Achtsamkeit, eine Methode, die ich in einer Tagesklinik gelernt hatte, eignet sich übrigens sehr gut für den Kratom'rausch' oder auch für jegliche andere Art von Rauschzuständen oder für alle Lebensbereiche.

Bei der Party angekommen, erreichte die Alkaloidenkonzentration subjektiv gesehen die Maxime in meiner Blutlaufbahn. Es war einfach schön. Diese Wärme, die sich bereits bei circa 5gr Sumatra Green bei mir bemerkbar macht, ist ein unglaublich angenehmes Gefühl und fließt durch den gesamten Körper. In meine Gliedmaßen, in mein Gesicht, in mein Kopf, ja sogar in mein Denken...die Anspannung und leichte depressive Verstimmung, die ich aber auf Grund meiner psychischen Probleme dauerhaft aufweise, schien so wie weggeblasen zu sein. Mir war, plump gesagt, einfach fast alles egal. Euphorie kam hinzu, gepaart mit der Wärme und dem "Du kannst mich mal." Gefühl. Ich ging also tanzen, was für einen Sozialphobiker eine unglaubliche Herausforderung darstellen kann; mir jedoch fiel sie so einfach, dass ich sie kaum zu registrieren schien. Mir war es egal, was andere Leute von mir dachten. Zumindest während dem Kratomrausch in dieser Nacht. Ich konzentrierte mich auf die Musik, auf meine Bewegung, auf diese Leichtigkeit, die mir diese Pflanze schenkte, dieses angenehme Gefühl, was vom Herzen aus herging, diese Euphorie, diese Gutgestimmtheit, diese Liebe, die ich empfand, auf das angenehme Wattegefühl, welche sich um mich herum bildete und Ängste, Zwänge und Depressionen und jegliche Art von negativem Gefühl von mir fernhielt. Auf die Wärme, auf die tiefe Entspannung, auf das Allrightness- und FICKDICHICHMACHMEINDINGESISTMIREGALWASDUVONMIRDENKST-Gefühl. Einfach herrlich. Diese Beschreibung der Emotionen entfacht in mir das Verlangen, wieder Welches zu konsumieren, wovon ich leider kein Gebrauch machen kann, da ich nun eine Zwangskonsumspause einlegen muss. 2 Wochen am Stück konsumiert und keinerlei Entzugserscheinungen oder sonstiges. Mit Kratom geht es mir gut, mit Kratom ist die Welt so einfach und so flauschig.

Kratom - und du kannst mich mal.