Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Psychonautica
Drogen:Mischkonsum von Cannabis, Herba Ephedrae, MDMA und Psilocybinhaltige Pilze (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:DerDoc
Datum:05.10.2014 16:45
Set:Gespannt, offen, gut gelaunt und ein bisschen müde
Setting:verschiedene Orte mit vielen intelligenten, offenen und herzlichen Menschen
Nützlichkeit:8,62 von 10 möglichen   (21 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Freitag:

Es war ein sonniger, milder Nachmittag im September und ich machte mich bereit für meinen Kurzausflug in die Schweiz…
Ziel war ein Symposium in einem kleinen schweizer Städtchen
Ich hatte mir eine Mitfahrgelegenheit organisiert, welche mich um 17:30 ins Ausland befördern sollte.
Nach einer komplizierten und ziemlich verplanten Bahnfahrt zum Treffpunkt fuhren wir mit etwas Verspätung meinerseits los…
Einige Stunden später traf ich endlich in meiner Unterkunft in Zürich ein, wo ich mit 2 Bekannten handgepflückten, sibirischen Kräutertee trank und dazu vorzügliches marokkanisches, sowie indisches Haschisch genoss.
Ich bin eigentlich gewohnter Marihuana und Haschischkonsument.
Da ich jedoch einige Tage der Abstinent war, schlugen die Joints bei mir ein wie Kanonenkugeln, was möglicherweise auch auf meine lange, beschwerliche Anreise und die herausragende Qualität des Haschischs zurückzuführen war.
Schnell legte sich ein dichter, nebliger Schleier vor mein Fenster zur Welt und ich driftete mit meinen Gedanken zunehmend in andere Sphären ab…
Gegen 3 Uhr konnte ich mich nach 1 - 2 weiteren Joints kaum noch in sitzender Position aufhalten.
Ich beschloss ins Bett zu gehen

Samstag:

6:01 der Wecker auf meinem Ipod sog mich aus dem Tiefschlaf.
Ich öffnete sofort die Augen und setze mich auf… ich war wohl immer noch breit
Nach einer kurzen Stabilisierung des Kreislaufs stellte ich mich hin und suchte im Halbdunkeln meine Sachen zusammen.
Dabei entdecke ich eine Schachtel, welche mein Gastgeber wohl für mich hier platziert hatte.
Er überrascht mich jedes mal wenn ich ihn besuche mit einer Box voll psychoaktiver Leckereien von A bis Z.
Ich öffnete die Schachtel und erblickte darin ein wenig Gras, Haschisch, sowie zwei Beutel mit weißem Pulver als Inhalt.
Ich öffnete einen von ihnen und versuchte vergebens den Unbekannten Inhalt des Baggies anhand seines Geruchs zu identifizieren. Ebenso beim zweiten.
Ich nahm meinen kleinen Finger und steckte ihn in einen der Beutel, um einen Geschmackstest zu machen.
Als ich meine mit Puder bedeckte Fingerkuppe auf meiner Zunge platzierte, vernahm ich zuerst einen nicht zuzuordnenden Geschmack, welcher sogleich von einem enormen Hitzeschub gefolgt wurde, der sich in meinem Kopf und Magen auszubreiten schien.
Nach kurzen schwanken und ein paar tiefen Atemzügen beschloss ich die Finger davon zu lassen.
Ich begab mich zum Hbf, kaufte mir ein Tomaten-Morzarella-Baguette als Frühstück und saß dann gegen 8 Uhr in meinem Zug.
Ich wollte die Gelegenheit nutzen, um noch ein wenig zu schlafen, aber eigenartigerweise gelang es mir nicht. Egal welche Substanz ich nach dem Aufstehen probiert hatte, sie schien mich daran zu hindern.
Etwa eine Stunde später traf ich beim Symposium ein.
Ich besorgte mir einen Chai-Tee und begab mich in den ersten Seminarraum.
Ich setzte mich neben einen sympathisch wirkendenden jungen Mann namens Sep und kam mit ihm ins Gespräch.
Es stellte sich schnell heraus, dass dieser Drogen offen gegenüberstand und selbst dem Konsum psychoaktiver Gewächse frönte.
Wir verstanden uns auf anhieb.

Gegen 10:30 gab es eine Pause.
Sep und ich gingen spazieren, um ein bisschen zu Kiffen.
Ich bin es nicht gewohnt, schon morgens damit zu beginnen, aber angesichts der Umstände sah ich nichts, was dagegen sprach.
Wir verließen also das Gebäude und Sep holte eine silberne Schatulle mit vorgedrehten Joints heraus und bot mir einen an.
Ich überlegte noch kurz, ob ein Joint alleine nicht zu viel sein würde, griff dann jedoch dankend zu.
Wir rauchten die Tüten auf einer alten Brücke in der strahlenden Morgensonne und liesen sie kurz auf uns wirken.
Es handelte sich um von Sep angebautes Gras namens Black Domina, welche sehr indicalastig ist.
Der Rausch war sehr körperbetont und entpannte meinen Geist. Ich genoss die wärmenden Sonnenstrahlen in meinem Gesicht und freute mich auf die Ereignisse des Tages.
Zurück im Seminar widmete ich mich interessiert den Referenten und genoss die Veranstaltung.

Gegen 13:00 Uhr begann die Mittagspause
Sep und ich begaben uns zu einer schattigen Stelle am Flussufer und quatschten ein wenig über Rauscherfahrungen und Heilpflanzen, wobei wir noch einige Lunten mit meinem Hasch und seinem Gras rauchten.
Unsere Gespräche waren geistreich und lässig zugleich. Ganz und gar ungezwungen und echt öffneten wir uns einandern und kommunizierten alles mögliche.
Zwischendurch setzte sich sogar ein Passant mitte 50 zu uns, welcher von dem würzigen Geruch des Haschs angelockt wurde und wir plauderten rauchend zu dritt.
Ich war jetzt wieder genauso breit wie am Vorabend.

Um 15 Uhr begann das nächste Seminar.
Die Referenten hielten einen Vortrag über eine spezielle Form der Psychotherapie. Daher war nun zumindest eine konstante Aufmerksamkeit gefordert, um diesem folgen zu können.
Der Vortrag wurde immer wieder von Musik abgelöst. Jedes mal schloss ich meine Augen, um mich ganz auf die Klänge der Streichinstrumente zu konzentrieren, welche den Saal mit ihren vollkommenen, betörend mysteriösen, verzaubernden Schwingungen erfüllten. Ich lies mich von mal zu mal mehr treiben bis ich bemerkte, dass ich eingeschlafen war, als der Sprecher die Pause ansagte.
Ich beschloss auf dem Boden liegen zu bleiben und die Pause für einen Powernap zu nutzen.
Nach diesem Schläfchen viel es mir deutlich leichter dem Rest der Veranstaltung aufmerksam zu folgen.

Gegen 18:30 begab ich mich zu einer Lesung, welche draußen stattfand.
Zu meiner Freude schienen alle Leute um mich herum zu kiffen und so griff in meinen Beutel und drehte eine kräftige Haschischzigarette für die Runde und lauschte der sanften Stimme des Autors.
Dabei lernte ich Fritz kennen. Einen jungen Mann in luftigen Klamotten mit einem riesige Rucksack welcher allerlei Krimskrams beinhaltete. Wir waren uns einander sofort vertraut ohne viel zu sprechen.
Ein paar Joints und eine unheimlich interessante und geistreiche zugleich kunstvolle Kontemplation über die Partykultur später, begab ich mich mit Fritz auf den Weg, um etwas zu essen.
Hungrig und mit sich allmählich einschleichenden, pochenden Kopfschmerzen kaufte ich mir eine Pizza, welche ich unmittelbar verschlang.
Anschließend setzte ich mich mit Fritz und ein paar seiner Bekannten an das Flussufer, um mich über allerlei wissenswertes zum Thema Bewusstsein und seiner Erweiterung auszutauschen.

Es war nun ca. 23 Uhr und wir hatten uns mit einigen Leuten zusammengefunden, um uns für die anstehende Techno-Party, welche Teil des Abendprogramms des Symposiums war, zu erheitern.
Ich hatte vor an diesem Abend noch etwas MDMA zu nehmen, weshalb ich auf den Konsum von Alkohol verzichtete.
Ich fragte ein paar Leute, darunter auch Fritz, ob sie wüssten woher ich welches bekäme. Leider wusste keiner etwas.
Fritz erzählte mir vom Ephedra-Kraut, welches er zuvor gekauft hatte. Dieses Gewächs sollte wohl, aufgrund des darin enthaltenen Ephidrins aufputschend wirken und sogleich gut gegen meine Kopfschmerzen helfen.
Ich beschloss ein wenig davon zu probieren.
Ich nahm vorerst einen kleinen Löffel des in Zitronensaft eingeweichten Krauts. Nach etwa 10 Minuten nahm das Pochen im Kopf bereits ein wenig ab.
Wir nahmen noch einen Löffel. Meine Kopfschmerzen verschwanden allmählich ganz.
Auf dem Weg zum Club machten wir in Fritz Wohnung halt.
Als ich seinen Balkon betrat, erblickte ich mehrere üppige Hanfdamen in voller Blüte.
Eine Bezauberung und Euphorie überkam mich. Hier schienen ja wirklich alle diese wundersame Pflanze zu verehren.

Kurz darauf gingen wir in den Club

Sonntag:

Es war nun ca 1 Uhr
Nach einem weiteren Löffel ging ich auf den Floor.
Die Müdigkeit, der Kopfschmerz waren wie verflogen und die übertriebene Dichtheit des exzessiven Cannabiskonsums wurden in einen, den Geist und Körper aktivierenden Rausch umgewandelt.
Ich gab mich ganz der Musik hin
Meine Bewegungen waren fließend und ich fühlte mich wohl in der Masse. Grinsend verbliebt ich so einige Zeit auf dem Floor.
Plötzlich bemerkte ich eine Hitzewelle, die sich in meinem ganzen Körper ausbreitete und mich erschöpfte.
Ich ging zum chillout und genoss noch mehr Weed und noch ein, zwei Löffel der Ephedra.
Dann ging ich wieder zum Floor, um weiter zu Tanzen bis mich die nächste Hitzewelle überkam und ich wieder pausierte.
So ging das noch einige Male…

Gegen 5 Uhr setzte ich mich auf eine Couch, um mir einen weiteren Haschjoint zu drehen.
Die Müdigkeit hatte mich mittlerweile wieder eingeholt und ich war auch nicht mehr besonders gesprächig.
Ich dachte gerade darüber nach, wann ich gehen musste, um meine Mitfahrgelegenheit zurück nach Deutschland zu erwischen, welche meiner Erinnerung nach um 12 Uhr fahren sollte, als sich plötzlich ein merkwürdig aussehender Typ direkt neben mich auf der Couch platzierte und mich angrinste.
Der adrett gekleidete Mann im Anzug anfang 30 fragte mich was ich heute schon konsumiert hätte und wir kamen von Gras, über Ephedra und LSD, welches er sich an dem Abend eingeflößt hatte, auf das Thema MDMA.
Er griff in die Innentasche seines Jackettes und holte ein kleines Bag mit Christallen hervor.
Er sagte dies sei sehr feines MDMA und gab mir einen winzigen Brocken, welchen ich als weniger als 50mg einschätzen würde.
Ich dankte ihm und schluckte ihn mit etwas Bier herunter.
Ich war mir unsicher ob eine solch geringe Menge überhaupt Wirkung zeigen würde.

Ich ging gerade pinkeln als sich ein kribbelndes Gefühl aus dem Magen heraus in meinen Ganzen Körper bis in die Fingerspitzen ausbreitete.
Wieder stieg eine leichte, diesmal jedoch angenehm wohlige Wärme in mir auf.
Ein entspanntes Grinsen stieg mir ins Gesicht.
Wenige Augenblicke später stand ich wieder auf dem jetzt deutlich leerer gewordenen Floor und ließ mich komplett fallen.
Ich tanzte meditativ, mit geschlossenen Augen bis ich mich in einer sehr sinnlichen und entspannten Form der Ekstase befand.
Der Bass hämmerte durch meinen Körper und gab mir das Gefühl, in den Wellen der Musik gleiten zu können.
Ich ließ mich mehr und mehr auf das Gefühl ein, ließ mich von der Musik leiten,
Ich war beinahe im Flow…

Plötzlich stand Fritz vor mir und wollte gehen. Da ich noch meinen Rucksack bei ihm in Der Bude hatte musste ich mit.
Als wir den Club verliesen hatte die Sonne bereits die Dunkelheit vertrieben und stieg allmählich am Horizont empor.
Bei Fritz angekommen war es 7:30. Die letzten 2 Stunden waren wie verflogen, die Zeit schien zu rasen.
Ich nahm meinen Kram und verlies die Wohnung.
Draußen merkte ich in was für einem Zustand ich mich befand.
Ich hatte leichte Gleichgewichtsstörungen und spürte unterschwellig aber präsent die aufkommende Müdigkeit meiner Beine, sowie eine leichte geistige Verwirrtheit.
Ich überlegte kurz in den Club zurückzukehren.
Doch dann zückte ich meinen Ipod und lief tänzelnd, flauschig groovend zu LED Zeppelin, Bob Marley und Max Cooper durch die Stadt zum Hauptbahnhof.
Dort angekommen kaufte ich mir ein Ticket nach Zürich. Der Zug war sofort da.
Ich setzte mich an einen Fensterplatz und schlief augenblicklich ein.

Gegen 9 Uhr erwachte ich kurz vor der Haltestelle Zürich Hbf woraufhin ich leicht verwirrt und tollpatschig aus dem Zug taumelte und den Weg zur Straßenbahn suchte.
Als ich an der Haltestelle ankam, war die Bahn schon da.
Ich verzichtete darauf ein Billett zu kaufen, weil ich nicht ein einziges mal kontrolliert wurde und stieg in die Bahn.
Erschöpft lies ich mich auf einer Bank nieder, schaute aus dem Fenster und lies die Gedanken schweifen.
Eine Haltestelle vor meinem Ziel bestiegen 3 Kontrolleure in zivil die Bahn.
Ich sagte ich sei total übermüdet und hätte es versäumt ein Ticket zu kaufen..., vergebens.
Die Strafe für das Vergehen betrug 100 CHF (ca 80€)

Ich war zu erschöpft um mich darüber aufzuregen und schlenderte die Straße entlang, in der Hoffnung, die richtige Richtung eingeschlagen zu haben.
Nach einigen Querstraßen wusste ich nicht mehr wo ich war. Ich versuchte die Straßennamen auf meinem Ipod auf der Karte zu finden und stand so einen Moment am Straßenrand, leicht schwankend auf das Display starrend.
Als ich wieder hinaufblickte, blieb direkt vor meiner Nase ein Polizeibus stehen und die beiden Beamten glotzten mich an.
Ich schaltete so schnell, dass ich selber nicht wusste woher das kam.
Ich ging auf das Auto zu und fragte die Beamten ganz selbstverständlich nach dem Weg, woraufhin diese mir, nach kurzem Zögern antworteten.
Ich hatte sie mit meiner schnellen und direkten Reaktion wohl dermaßen irritiert, dass sie ihr ursprüngliches Anliegen vergessen hatten.

Wenige Minuten Später war ich wieder in meiner Unterkunft angekommen.
Es war bereits 9:30 und ich ging davon aus, um 12 die Rückfahrt antreten zu müssen. Glücklicherweise checkte ich noch einmal die Mitfahrgelegenheit und bemerkte, dass ich mich verguckt hatte und diese erst um 18 Uhr abfuhr.
Daraufhin viel ich in einen tiefen 7-stündigen Schlaf.

Als ich wieder erwachte war der Tag schon weit fortgeschritten. Ich duschte und putzte mir die Zähne. Das Frischegefühl war überwältigend.
Ich fühlte mich erstaunlich gut. Ich war etwas ausgelaugt, vergleichbar mit einem leichten Kater nur ohne Kopfschmerzen und Übelkeit.
Ich rauchte eine Zigarette mit einem bekannten, welche mich für einen Moment wieder ein wenig in den Rausch des Vorabends zurückwarf.
Etwas übernächtigt machte ich mich schließlich auf den Weg nach Deutschland.
Zu Hause angekommen schlief ich mindestens 12 Stunden.

Montag:

Ich beschloss nicht zur Uni zu gehen und mich noch einmal umzudrehen.
Gegen 12 Uhr stand ich auf, machte mir einen Kiwi- Pfirsich- Bananensmoothie und aß einen kleinen Pilz (ca 0,5g) der Gattung Cubensis, da dieser die Serotoninspeicher wieder aufzufüllen vermag.
Ich setzte mich an den Schreibtisch und begann mich mit Mathe zu beschäftigen.
Nach kurzer Zeit kam ein wohliges Gefühl in mir auf, dass mich zutiefst entspannte.
Ich trank etwas grünen Tee und arbeitete weiter. Das Gefühl der Tiefenentspanntheit hielt für den Rest des Tages an und hatte durchaus positiven Einluss auf meine Arbeit für die Uni.
Ich genoß es, mir Zeit für alles zu nehmen was ich zu tun hatte und erledigte meine Aufgaben über den ganzen Tag verteilt mit einer Konzentration, die aus der Entspannung zu kommen schien.
Am Abend lies ich den gesamten Trip bei einem Joint revue passieren und ging glücklich und zufrieden ins Bett.

Am nächsten Tag nahm der Alltag wieder seinen Lauf und alles war wie zuvor, nur ich war um einige interessante Erfahrungen und Eindrücke reicher geworden.