Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Lachgas - Euphorie auf Knopfdruck
Drogen:Lachgas
Autor:ToPeak
Datum:08.01.2015 16:03
Set:Stabile Grundstimmung. Nachdenklich, nervös und gespannt
Setting:Zuhause auf dem Bett im Kerzenschein
Nützlichkeit:7,24 von 10 möglichen   (21 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich habe versucht alles genau so zu schildern, wie ich es empfand. Meine Gefühlswelt spielt wohl in diesem Bericht eine größere Rolle als der Konsum selbst. Bedanke mich im Voraus auf konstruktive Kritik und wünsche viel Spaß beim lesen.


Zur meiner Person
Ich bin männlich, 24 Jahre, stehe kurz vor der erfolgreichen Abschlussprüfung meiner Ausbildung und habe mich schon immer für die Welt des psychotropen interessiert. Bisher habe ich folgende Erfahrungen machen können:

- Alkohol
- Amphetamine
- Cannabis
- DXM (Einmalig: Mittleres zweites Plateau)
- Kokain (Einmalig: Geringe Dosis)
- MDMA
- RCs (Cannabis)


Vorgeschichte
All zu viel werde ich dazu nicht schreiben, da ich es in zukünftigen TBs besser platziert finde. Daher nur eine sehr grobe Fassung, ohne dabei ins Detail zu gehen.
Es ist nun über Zwei Jahre und Sechs Monate her, als ich mein letztes Cannabis geraucht habe. Amphetamine klangen vorher schon von alleine aus und mit MDMA hatte ich nie wirklich Schwierigkeiten. Nur Cannabis hatte mir damals zugesetzt. Aus einer sehr schwierigen Lebenssituation heraus konsumierte ich jeden Tag - von morgens bis abends - für ungefähr Drei Monate. Vorher hielt sich jeglicher Konsum in annehmbaren Grenzen. Mal mehr, Mal weniger. Mal gar nichts, Mal bis zur Ohnmacht. Zum Glück kam mir damals schnell eine gute Berufliche Chance, sodass ich von einem auf den anderen Tag auch mit Cannabis aufhörte und somit nur noch Alkohol im Raum stand.
Ich habe davon eine starke Panikstörung davongetragen und einen klassischen Cannabis-Entzug mitgemacht. Schlaflose Nächte, wirre und sehr reale (Alp)-Träume, Appetit- und Antriebslosigkeit. Isolation. Das ganz normale Spektrum eben. Aber nichts davon ist geblieben. Die Panikstörung hatte mich noch lange Zeit gefangen, aber heute nur noch sehr selten und in sehr geringem Maße zu spüren.
Doch was bis heute blieb, ist enormer Respekt sämtlichen Substanzen gegenüber. Ich habe erfahren, dass Körper und Geist ihre Grenzen haben und schlimmstes passiert, wenn man Warnsignale einfach ignoriert. Meine frühere Denkweise: „Es trifft jeden, nur nicht mich und nichts kann mich wirklich fertig machen.“ hat sich grundlegend geändert. Wie froh und dankbar ich darum bin. Umso besser kann ich einen gesunden Körper und eine gesunde Psyche schätzen. Umso besser kann ich heute mit jeglichen Substanzen umgehen.
Dennoch: Der Wille und die Sympathie des Konsum, des Abenteuers und der Veränderung sind zu keinem Zeitpunkt erloschen.


Set
Erster Tag nach einer vierwöchigen Therapie, welche mir sehr gut getan hat. Ich konnte wieder zu mir selbst finden und habe eine stabile Grundstimmung welche meist positiv ist.
Vor meinem ersten Konsum mit Lachgas aber nachdenklich und sehr nervös. Aber auch voller Spannung und bereit wieder ein kleines Stück in die Bewusstseinsveränderung einzutauchen.


Setting
Bei mir Zuhause auf meinem Bett. Mit Kerzen erleuchtetes Zimmer.
Keinerlei negativen Einflüsse von außen möglich.


Vorbereitung
Aus Langeweile hatte ich mich abends per Smartphone ins Land der Träume begeben, um zu sehen, was mich Interessantes fesseln könnte und ich noch nicht wusste. Außerdem wollte ich schauen was es für legale Alternativen so gibt, die mir einen kleinen Einstieg vergönnen könnten. Schnell stoß ich auf Lachgas. Es dauerte ca. Zwei bis Drei Tage bis ich alles was ich zu Lachgas finden konnte, gelesen habe (auch auf anderen Seiten).
Schnell habe ich mir dann auch einen Online-Shop gesucht, der mir seriös und vertrauenswürdig erschien. Dort einen hochwertigen Kapsler bestellt und die restlichen Utensilien (Sahnekapseln und Ballons) im örtlichen Geschäft gekauft.
Von meinem ersten Gedanken etwas mit Lachgas zu starten bis zu meinem ersten Konsum vergingen Zwei Wochen.


Der Rausch
Gestern nach langer Zeit wieder Zuhause, wartete auch schon mein Paket auf mich. Voller Spannung und Vorfreude packte ich alles aus und inspizierte den Kapsler. Es wurden mir sogar noch drei Ballons und eine Sahnekapsel gratis oben drauf gelegt, was meine Vorfreude und gute Laune direkt steigerte. Es dauerte aber noch ein paar Stunden bis ich dann wirklich startete.

Ca. 20:00 Uhr saß ich in der Küche und es war soweit. Ich wollte erst einmal mit der mitgelieferten Kapsel probieren wie das ganze denn in der Praxis funktionieren soll. Es erwies sich alles als recht einfach und im Handumdrehen war der erste Luftballon schon prall gefüllt. Mein Herz fing innerhalb kürzester Zeit an zu rasen und Nervosität übermannte mich. Ich ging in mein unaufgeräumtes Zimmer, setzte mich auf mein Bett und nahm ganz vorsichtig die ersten Züge. Ich traute dieser ganzen Aktion überhaupt nicht, wollte das Gas aber auch nicht Verprassen. Ich überwand mich und inhalierte irgendwie. Mit falscher Atemtechnik, zu viel Sauerstoff und ohne Hyperventilation. Ich wollte mir krampfhaft einen ersten Eindruck verschaffen und hoffte nur auf eine minimale Wirkung, wobei ich nicht sofort die Kontrolle verlieren wollte. Bis auf einen minimalen Sekunden-Anflug von guter Laune und einem kleinen Drehgefühl im Kopf passierte auch nichts weiter. Zum Glück. Mein Herz raste noch immer und ich schob mir Filme was alles passieren könnte…
Doch: „STOP! Sag mal, was machst du hier eigentlich?! Du wolltest auf ein kleines Abenteuer gehen und stellst dich jetzt so an, als würdest du gleich von Null auf High-Dose LSD starten. Du musst doch nichts krampfhaft machen. Schau mal wie krass dein Herz abgeht und du dir für Filme schiebst. Mach es dir jetzt mal gemütlich und komm erstmal runter. Dann wird das auch bestimmt ein schönes Erlebnis“.
Ich hörte auf mich und wusste dass diese Prozedur gerade totaler Murks war. Ich schaltete mir ein bisschen Elektro an und fing an mein Zimmer aufzuräumen. Machte alles schön gemütlich und erhellte zum Schluss alles mit Kerzen. Schmiss mich in meine bequeme Kleidung und kuschelte mich in meine Decke ein.
Ca. 20:30 wusste ich dann, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war. Ich chillte in meinem Bett und schaute TV. Mein Kopfkino war vorbei und mein Körper hatte sich auch wieder beruhigt. Nur noch leichtes Herzklopfen, aber das war in Ordnung.
Ich zog den zweiten Ballon auf und wartete darauf, bis er eine angenehme Temperatur erlangte. Ich setzte ihn langsam an meine Lippen und begann vorsichtig in den Ballon zu hyperventilieren.
Ein paar Atemzüge später dann … .. BAM! Von jetzt auf gleich fing irgendwie alles zu vibrieren an und mein Sichtfeld wurde kleiner. Es wurde immer und immer Stärker. Innerlich explodierte dabei eine Euphorie die mich nicht mehr klar denken ließ. Ein Glücksgefühl in der Brust welches so stark „drückte“ (im positivem Sinne) dass ich es nur mit lautem und befreitem Lachen sowie „kindlichem“ Kichern kompensieren konnte. Es ging auch nicht anders. Eine Wahl hatte ich dabei nicht, es kam sprichwörtlich aus mir herausgeschossen. lol
Dieser Zustand des Lachens, der Euphorie und der Vibes hatten einen Höhenpunkt von ca. 10 bis 15 Sekunden und begingen dann wieder abzuklingen. So schnell wie der Rausch kam, so schnell war der Höhepunkt auch wieder vorbei. Alles wurde innerhalb der nächsten Minute wieder normal.


Zurück im Normalzustand
So lag ich da und sprach lachend zu mir selbst: „Was war DASS denn jetzt?!“ eek Ich konnte erst gar nicht recht einordnen was mit mir passiert ist. Lag einfach nur da, überglücklich und total perplex.
- Mein Sichtfeld wurde sehr schnell wieder größer
- Die Vibes hielten leider auch nicht mehr ganz so lange an
- Die Euphorie in der Brust hatte nach ca. 15 Minuten komplett aufgehört
Ich kann auch gar nicht mehr viel zu meinem Zustand danach sagen. So schnell einen das Lachgas packt, so schnell lässt es einen auch wieder los. So passierte es, dass ich am gleichen Abend noch Fünf weitere Kapseln weggeatmet habe. Obwohl ich mir fest vorgenommen habe, nicht gleich durch zu starten. wink


Fazit nach vier Wochen
Ich musste breit grinsen, als ich gerade den Text nochmals las und mir die Erinnerungen zurückholte.
Lachgas ist auf jeden Fall eine Erfahrung Wert und ich bin sehr froh darüber, dieses ausprobiert zu haben. Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, was ich letztendlich erlebte.

Es folgten in den letzten vier Wochen noch mehrmaliges konsumieren (ca. 20 Stk). Alleine und mit Freunden. Nüchtern, in Kombination mit Alkohol und in Kombination mit Kratom (welches ich ebenfalls zu dieser Zeit entdeckte). Mit Alkohol meine ich die Vibes zu verstärken. Unter Kratom habe ich keine besonderen Effekte gemerkt.
Muss aber sagen, dass sobald eine andere Substanz dabei ist, Lachgas - mich zumindest - deutlich mehr schafft. Also im Sinne von Kreislauf und leichter „Mattigkeit“ danach.

Später bekam ich dann auch den süßlichen Geschmack und dass metallische Hallen in der Akustik mit. Beides pusht den Rausch in seiner Witzigkeit nochmals. biggrin

Doch dieses Erlebnis welches ich schilderte, trat seit dem nicht mehr in dieser Form auf. Die Euphorie wurde mit jedem Mal weniger, so dass jetzt hauptsächlich nur noch starke Vibes und ein kurzer Dissoziativer Zustand übrig bleibt.
Auch wenn folgendes sehr weit hergeholt klingt, muss ich immer wieder daran denken, wenn ich konsumiert habe: „So ähnlich kann man sich das bestimmt bei Crack vorstellen. Das erste Mal bleibt wohl einmalig und jedes weitere Mal wünscht man sich die gleichen Gefühle wie beim Einstieg. Wie eine Art hinterherrennen und suchen.“

Dennoch bleibt Lachgas Solo als auch in Kombi für mich immer wieder ein witziges Erlebnis.
So ein kurzes abkapseln von der Außenwelt hat einfach was. wink

ToPeak