Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Von diesem Trip werde ich noch ewig zehren!
Drogen:Hawaiianische Baby-Holzrose
Autor:anonym
Datum:25.01.2015 13:10
Set:Enttäuschung, leichte Depression
Setting:eigenes Zimmer mit dunkeler Beleuchtung, Waldrand, Weinberge ohne Beleuchtung; allein
Nützlichkeit:5,85 von 10 möglichen   (20 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Vorweg: Ich habe wirklich wirklich sehr gute Freunde. Allerdings habe ich durch diverse Erlebnisse, die ich zwischen der 4. und 10. Klasse gemacht habe, ein geringes Selbstbewusstsein. Ich habe oft das Gefühl, dass ich allein bin, obwohl mir jede Woche aufs Neue bewiesen wird, dass das nicht so ist. Ich stehe kurz vor dem Abschluss meiner Ausbildung zum Bürokaufmann in einem sozialen Wohlfahrtsverband. Ich mache diese Arbeit nicht gerne, weswegen ich oft unmotiviert zum Dienst erscheine.


Wie kam es zu meinem Setting:

Die Woche an sich war eigentlich – trotz MDMA-Depression vom Vorwochenende – relativ angenehm zu meistern. Freitags wollte ich etwas mit meinem allerbesten Kumpel unternehmen. Mein Kumpel hat allerdings erst nach mehrmaligen Nachfragen, wann wir jetzt starten wollen, ohne Begründung abgesagt. Enttäuscht dachte ich, ich müsse den Start ins Wochenende alleine verbringen. Zu dem allen musste ich noch einige Vorwürfe von meiner Mutter anhören, das gab mir noch mehr zu denken. Glücklicherweise hat mich eine sehr gute Freundin eingeladen mit ihr, einer weiteren sehr guten Freundin und einem Kumpel feiern zu gehen.

Der Abend wurde noch richtig lustig. Doch im Club offenbarte eine meiner sehr guten Freundin, dass ich sie in letzter Zeit echt beschissen behandelt habe. Das sollte mir am nächsten Tag wieder sehr zu denken geben.

Samstags wollte ich einen weiteren echt guten Kumpel treffen, dieser hat aber dann ebenfalls kurzfristig abgesagt. Nun musste ich diesen Abend wirklich alleine stemmen. Niedergeschlagen, dumm und naiv zermahl ich sieben Samen und nahm sie über eine Kapseln zu mir. Hier beginnt auch die eigentliche Geschichte.


Trip:

Die Wirkung kam sehr sehr schleichend. Erst nach eineinhalb Stunden bemerkt ich eine leichte Veränderung meines Bewusstseins. Jetzt begannen die psychoaktiven Stoffe auch zu wirken, die Depression wurde größer. Über WhatsApp schrieb ich ein bisschen mit meinem besten Kumpel, welcher mir Mut machte. Die nächsten zwei Stunden verbrachte nur so vor mich hin. Ich hörte erst „Abschiedsreise“, dann „Nächstenliebe“ von Falscher Hase. Überraschender Weise kamen mir viele Liedteile am Ende bekannt vor, obwohl ich diese Mixes nie bis zum Ende gehört habe. Kurz vor Mitternacht schaute ich aus dem Fenster. Alles weiß!

Mich überkam eine Aufbruchstimmung und ich beschloss einen Spaziergang zu machen. Ich ging zu einem Aussichtspunkt, von dem man über das ganze Dorf blicken kann. Der Anblick war atemberaubend. Durch den Schneefall konnte man nur blasse Lichtpunkte erkennen. Um 0:30 Uhr hörte ich den Kirchenglockenschlag von mehreren Kirchen. Ich schrie laut. Innerhalb von Sekunden verspürte ich Freude, Wut und Demut gleichzeitig. In Richtung Dunkelheit setzte ich den Spaziergang fort. Die Natur sah so wunderschön aus. Der Schnee bedeckte jeden der einzelnen Äste und Blätter der Bäume und Sträucher.

Die einzigen, die Spuren auf dem Weg machten, waren ein Reh und ich. Ich beschloss, dass das Tier nun zu meinen Freunden gehört. Als ich ein paar Optics registrierte, lauschte ich in die Stille der Nacht. Ich gelangte nach einer Weile auf einen Wandererparkplatz. Plötzlich kam mir auf diesem Parkplatz ein Auto entgegen, was mich ziemlich störte. Der Autofahrer fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Darauf antwortete ich mit einem Ja und wollte nur noch schnell weg. So langsam spürte ich auch, dass die Kälte meinem Körper zu schaffen macht. Also trat ich die Heimreise an.

Zu Hause angekommen, legte ich mich erst mal auf das Bett meiner Schwester, die schon ausgezogen ist. Alles in diesem Bett fühlte ich unglaublich weich an. Ich hörte keine Musik mehr, also beschloss mein Kopf, selbst Musik zu machen. Ich war fasziniert und belustigt. Ich hatte über eine Stunde eine Melodie im Kopf, die sehr sehr kaputt geklungen hat. Es war eine Mischung aus Falscher Hase, Kraftwerk und dumpfe Schläge auf ein Treppengeländer. Danach konnte ich mich plötzlich an Träume erinnern, die ich in meiner Kindheit hatte. Mir kam plötzlich alles erlebte so ganz und gar nicht real vor. Lange konnte ich darüber nicht nachdenken, denn ich schlief ich ein.


Fazit:

Viele Dinge, die ich in dieser Nacht erlebt habe, kann ich hier einfach nicht beschreiben (das würde den Rahmen sprengen). Ich werde wohl noch wochenlang darüber nachdenken müssen. Psychoaktive Drogen sind schon ziemlich krass. Ich werde jetzt erst mal lange Zeit gar keine Drogen zu mir nehmen und versuchen, mit meinem Leben klar zu kommen.






Ich bin gespannt, ab wann Holzrosensamen bei uns auf dem BTM-Liste landen!

Bis dann!