Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Das erste mal Sunshine- eine wunderschöne Erfahrung
Drogen:LSD
Autor:AcidOwl
Datum:21.02.2015 12:58
Set:Aufgeregt, gut gelaunt
Setting:Festival, mit meinen besten Freunden
Nützlichkeit:7,75 von 10 möglichen   (16 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Vorweg:
Hab davor erst 1 Mal LSD genommen, war damals 15, hatte 0 Ahnung von der Substanz, hab dummerweise einen ganzen doppelten Rolling Stone genommen, 14 Stunden totaler Horror, hatte seit dem riesen Angst/Respekt vor der Substanz.
Trotzdem wusste ich dass es anders auch sein kann und hab dann 3 Jahre später im Sommer beschlossen dass es so weit war mich nochmal dranzuwagen....




Das war im Sommer auf der Ozora, diesmal mit super Leuten, vorallem meiner besten Freundin, und das alles gut geplant. Hatte mich total festgelegt dass ich Sunshine Blotter nehmen wollte (WARUM genau die weiss ich garnicht, aber ich hatte ein gutes Gefühl dabei )
Hab nach ein paar Tagen genau solche gefunden.




Irgendwann als wir dann alle beim Frühstück am Zeltplatz gesessen sind, wars so weit, ich hab den halben Trip genommen. (der ganze hatte ca. 200µg ) Im ersten Moment hat sich in mir eins breit gemacht: Panik! Ich hatte plötzlich solche Angst dass es so werden würde wie bei meinem allerersten, und ich war mit diesem „Jetzt ist er drin und jetz geht’s bald los“ maßlos überfordert. Meine beste Freundin hat mir die Angst wieder genommen in dem sie mir versprochen hat mich nicht allein zu lassen und dass sie ganz genau wüsste das es mir gut gehen würde.

Als wir alle gemeinsam langsam zur Stage spaziert sind hats langsam angefangen: ganz plötzlich wurde aus dem letzten bisschen Panik eine ganz ganz tiefe Ruhe, ich konnte richtig Spüren wie sich die in meinem Körper ausbreitete, ein wunderschönes Gefühl.



Es ging dann richtig schnell, und der Trip war voll da. Ich hatte das Gefühl es nicht mal alleine aufs Klo zu schaffen, ohne mich nachher zu verlaufen. Also bin ich an der Hand meiner besten Freundin durchs Festivalgelände gelaufen, sie wollte unbedingt irgendwas einkaufen während ich jeden einzelnen Stein, jeden Schmuck einfach ALLES SUPERGEIL fand. Ich war nichtmehr in der Lage irgendwas sinnvolles zu sagen, also war ich die ganze Zeit still und hab in mich reingelacht.
Irgendwann sind wir dann endlich zur Mainstage und zur Musik gegangen, auf die ich mich so gefreut habe. Als ich von weitem den Dancefloor sah, und die ganzen Leute und die Musik, hab ich einfach zu heulen angefangen, weils so vollkommen und schön war.


Tanzen wollte und konnte ich nicht, wir haben uns einfach auf nen Hügel gesetzt und von oben der Menschenmenge zugesehen. Der Trip wurde immer stärker und intensiver, ich hatte das Gefühl als würden mir all die Eindrücke wie ein starker Wind entgegengeblasen werden.


Ich wusste so ungefähr wer ich war und wo ich war, wer die Menschen um mich herum waren. Aber ich konnte mich absolut nicht erinnern in welchem Verhältnis ich zu ihnen stehe. Wie will ich auf die Leute wirken? Welches Bild haben diese Leute von mir? Welches Bild habe ich von ihnen?
Ich war mit diesen Gedanken wirklich schwer beschäftigt bis mir bewusst worden ist wie egal all das eigentlich ist, und all das keine Rolle spielt, und ich den Moment einfach nur für mich genießen soll.
Als ich diese Gedanken endlich losließ, wurde mir die Schönheit um mich herum bewusst. Die Wolken im Himmel nahmen Formen an, wurden zu einem riesigen Comic über mir.
Die Leute die an mir vorbeigingen zogen einen Schleier aus platzenden, bunten Seifenblasen hinter sich her. Und der ganze Rest den ich von weitem sah sah einfach nur intensiv und gemalen aus, wie Spielzeug.

Die Gespräche die die Leute um mich herum führten kamen mir so belanglos vor, ich fühlte mich zur 100% wohl zwischen meinen Freunden, hatte aber nicht das Bedürfnis mitzureden oder beachtet zu werden. Ich hatte das Gefühl einfach sowieso über alles Bescheid zu wissen. Ich hatte so unglaublich viel in meinem Kopf, das ich versuchte zu ordnen. Nicht nur schöne Sachen, lange machte ich mir sogar gedanken übers hängenbleiben, endlosschleifen und all die miesen Dinge die einem auf Trip passieren können. Aber aus irgendeinem Grund empfand ich diese Gedanken garnicht als negativ, sondern einfach nur neutral. Ich hatte das Gefühl komplett objektiv und urteilslos beobachten und Nachdenken zu können. Und ich war unglaublich glücklich darüber. Ich war einfach nur still, hab beobachtet und gelacht.




Irgendwann wollten alle zusammen etwas zu essen kaufen also hab ich mich der Gruppe angeschlossen. Dann begann ich langsam wieder mich in die Gruppe einzubringen und mitzureden, meine beste Freundin gestand mir dass sie sich die letzten Stunden etwas sorgen gemacht hätte, weil ich sonst ein echt aufgedrehter Mensch bin der viel zu viel redet, und ich die letzten 3 Stunden kein Wort gesagt habe und nur dagesessen habe. Ich glaube ich hab genau deshalb diesen Triphöhepunkt so genossen, weil ich einmal einfach zu 100% innere Ruhe hatte.

Von dem Zeitpunkt an, als der Höhepunkt vorbei war und ich wieder mitredete, folgte ein Lachflash dem nächsten. Einfach ALLES und JEDER war einfach nur dämlich, bescheuert, absurd und total lustig. Wir sind stundenlang herumgelatscht und haben über ALLES gelacht. Ich hab 20 Minuten gebraucht mir eine Portion Pommes zu bestellen, weil ich das Wort Pommes einfach nur zu bescheuert fand xD

Gegen Abend ließen die Feelings langsam nach, aber die Optik war immer noch sehr stark. Wir sind im Halbdunkeln ins Labyrinth gegangen, haben uns all die Schwarzlicht-Kunstwerke und die Wahnsinns Stringart angesehen. Ich entspannte mich langsam wieder, die Ruhe kehrte in mir zurück.

Als es komplett dunkel war haben wir uns auf den höchsten Hügel gelegt, den Sinn des Lebens diskutiert und in die Sterne geschaut. Die Sterne verbanden sich zu Strukturformeln, die sich die ganze Zeit veränderten.
Etwas später waren alle total partymotiviert, ich war einfach nur am runterkommen von dem Acid und wollte Ruhe und Schlaf. Bin überglücklich alleine zurück zum Zeltplatz spaziert und hab mich dort in meine Hängematte im Wald gelegt.
Hab noch etwas die Blätter und Bäume beobachtet, die schöne Formen bildeten und wieder auflösten. Mit dem Gedanken wie wunderschön das Leben ist und wie dankbar ich für alles bin bin ich dann eingeschlafen.






Ich bin echt froh dass ich mich entschieden hab wieder LSD zu nehmen, und ich sehen konnte das es nicht unbedingt Horror sein muss. Dieser Trip hat mich wirklich weitergebracht, ich hab viel über mich gelernt und all in all war er wunderschön :)

Am Tag darauf hatte ich sofort wieder Lust auf Acid, hab aber beschlossen, dass das etwas Besonderes bleiben soll, dass ich mir einmal im Jahr gönne, und hab die andere Hälfte von meinem Sunshine verschenkt.