Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Ein Pokerabend auf Speed
Drogen:Mischkonsum von Speed, Alkohol und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:anonym
Datum:02.03.2015 14:19
Set:Gesund und fit, gut gelaunt, vorfreudig auf den Abend
Setting:Keller von einem Kumpel, Wald bei Nacht
Nützlichkeit:6,62 von 10 möglichen   (26 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Einleitung

Manche Abende sind gut, andere wiederum großartig! Doch damit ein Abend würdig ist, in Form eines Tripberichts verewigt und für die Nachwelt aufgezeichnet zu werden, bedarf er einem gewissen Reiz, einer gewissen Originalität, sodass er sich von anderen Abenden mit Substanzkonsum abgrenzt.

Jener Bericht ist einem solchen Abend gewidmet, obwohl zunächst alles ganz anders geplant war. Aber wie es sich so oft im Leben bestätigt: Erstens, kommt es anders, und zweitens, als man denkt! Wie aus einem gewöhnlichen Pokerabend ein Trip der besonderen Art wurde, soll euch der folgende Bericht näher legen.

Eine Sache noch: Die meisten Zeitangaben sind geschätzt, jedoch sollte es für einen groben Überblick genügen!


Der Trip

17:30 Uhr

Meine Geschichte beginnt an einem Samstag Nachmittag. Dieser sollte in einem besonderen Licht stehen, da er mein Letzter in meiner alten Heimat Deutschland sein sollte. Die Semesterferien neigten sich dem Ende entgegen und für mich bedeutete das, „good old Germany“, das ich in dieser Zeit (drei Wochen insgesamt) besucht hatte, zu verlassen, und mich in Richtung Heimat (Österreich) zu begeben. Da mein Flug erst Sonntag Abend gehen sollte, beschlossen meine Kumpels an diesem Samstag nochmal gemütlich zusammen zu chillen. Ursprünglich war der Besuch einer Techno-Party geplant, aber aufgrund eines Alkoholkaters bei einem meiner Kumpels wurde diese Idee schnell „ad acta“ gelegt.

Stattdessen hielt ich es für eine gute Idee, einen gemütlichen Pokerabend zu starten. Die anderen vier (nennen wir sie von nun an Daniel, Pascal, Stefan und Oscar) zeigten sich von der Idee begeistert und so beschlossen wir das Ganze bei Daniel im Keller zusammen mit ein paar Bier zu veranstalten.

So weit, so gut, doch dann entwickelte sich in meinem Kopf ein Gedanke, welcher sich zunehmend verfestigte und den Abend maßgeblich beeinflussen sollte. Während ich mit Daniel und Stefan im Auto saß, nachdem wir beim Chinesen gegessen hatten, entließ ich meinen Gedanken in die Runde:“Ey Daniel, lass mal Schnelles besorgen!“ Dieser zeigte sich natürlich begeistert, da es bei uns sozusagen „Tradition“ geworden ist, dass wir am letzten Abend (immer wenn ich mal zu Besuch kam) uns zusammen ins Land der Träume verabschiedeten.

Zwar war ursprünglich ein Pilztrip in der Natur geplant, aber dieser Gedanke wurde verworfen, da unsere Quelle die versprochene Ladung nicht bekam. Speed hatte er jedoch vorrätig und so befanden wir uns, einen Anruf später, vor seiner Wohnungstür, wo er uns das Tütchen mit weißer Paste im Tausch gegen einen Zehn-Euro-Schein überließ. Ich rechnete zunächst damit, dass nur Daniel, Pascal und ich konsumieren würden, da wir die Einzigen mit Vorerfahrung in dieser Richtung waren.

Nachdem wir die Anderen abgeholt und etwas Bier für den Abend eingekauft hatten, begaben wir uns zu Daniel in den Keller. Dort sorgte der Gastgeber zunächst für das entsprechende musikalische Ambiente (Techno und Minimal), während ich den Tisch für das Pokerspiel (No Limit Hold'em) vorbereitete. Im Anschluss ließ ich meinen Blick auf der Suche nach einer geeigneten „Ziehunterlage“ durch den Raum schweifen und wurde rasch fündig. Ein Buch mit glänzendem harten Rücken im Din A3 Format sollte uns, nachdem wir einmal drüber gewischt hatten, behilflich sein. Ich verteilte die Paste mit einer alten Karte aus dem Portemonnaie gleichmäßig auf der ganzen Fläche, um es anschließend zum Trocken beiseite zu legen.

Zu meiner Überraschung zeigten sich auch Oscar und Stefan am Speed interessiert, obwohl diese noch keine Erfahrungen damit gesammelt hatten (Stefan: Cannabis und N2O, Oscar: Cannabis und MDMA). Aber mir sollte es recht sein!

20:00 Uhr

Während das Speed trocknete, wurden die ersten Biere geöffnet und mit dem Pokern begonnen. Wir unterhielten uns, lachten, hörten nebenbei Musik und hatten insgesamt eine Menge Spaß! Nach einiger Zeit fragte Daniel, ob die Paste nicht langsam trocken sein müsste und so begaben wir uns in den Nebenraum, wo sich das Speed befand, und ich begann für alle Bahnen zu legen. Beim Praktizieren des „Ziehrituals“ wurde mir das erste Mal bewusst, was hier gerade eigentlich abging: Fünf junge Männer begeben sich zusammen auf eine Reise jenseits der Gesellschaft und des Gesetzes! Das Vertrauen in die jeweils anderen vier sorgte dafür, dass eine gewisse Verbundenheit zwischen den einzelnen Mitgliedern entstand, wie ich es vom gemeinsamen Drogenkonsum kannte. Die Tatsache, dass wir „Neulinge“ in unserer Gruppe hatten, machte das Ganze noch interessanter!

Nachdem der Letzte von uns seine Nase gepudert hatte, begaben wir uns zurück in den Hauptraum, wo wir uns erneut dem Pokerspiel widmeten. Die Gesprächsintensität nach stetig zu und hier und da schweiften wir auch in persönliche Gefilde ab. So wurde mehrfach betont, wie schön es sei, so eine Erfahrung mit anderen zu teilen und wir froh seien, dass alle mitgemacht hätten. Generell waren wir alle sehr sozial zu einander, was nicht unbedingt die Regel ist (normalerweise wird gerne mal der eine oder andere Spruch gerissen, natürlich alles im Spaß). Jeder kümmerte sich um jeden, sodass alle glücklich und zufrieden waren.

22:00 Uhr

Nach einiger Zeit, in der fleißig weiter Bier konsumiert wurde, beschlossen wir nachzulegen. Gesagt, getan und kurze Zeit später saßen wir erneut mit weit geöffneten Augen am Pokertisch. Die Klarheit des Speeds ist etwas, was mich schon immer fasziniert hatte, doch, dass sie sich so gut zum Pokern eignen sollte, hätte ich nicht gedacht. Der Bewegungsdrang hielt sich in Grenzen, stattdessen galt meine volle Aufmerksamkeit abwechselnd dem Spiel und den umliegenden Gesprächen. Ich kam bereits an diesem Punkt zu dem Fazit, dass der Abend sehr gelungen war, doch sollte es noch nicht vorbei sein, denn Daniel schlug vor, später noch eine Nachtwanderung zu machen, was vom Konsens so akzeptiert wurde!

0:45 Uhr

In den nächsten zweieinhalb Stunden passierte nichts Außergewöhnliches. Jeder legte noch einmal, unabhängig von den Anderen, nach, bevor wir um viertel vor eins alle zusammen den letzten Rest vernichteten. Somit hatte jeder von uns ca. 250 mg Speed und ca. 5-6 Bier intus, als wir uns auf den Weg für die Nachtwanderung machen wollten. Da wir in einer ländlichen Gegend groß geworden sind (zur Zeit lebe ich in einer österreichischen Großstadt), genoss ich den nächtlichen Waldspaziergang sehr. Die kühle Nachtluft belebte meine Lungenflügel während wir in nahezu kompletter Dunkelheit (was keinen von uns störte) voranschritten.

Ich hielt mich in dieser Zeit aus den Gesprächen raus und konzentrierte mich voll und ganz auf meine Umgebung. Vier Lange Monate sollte ich diesen Ort nicht mehr sehen. Wirklich traurig war ich zugegebenermaßen nicht, da ich mich auf die anstehende Rückkehr nach Österreich mindestens genauso freute, wie das Wiedersehen mit meinen alten Kumpanen. Dennoch versuchte ich so viel wie möglich mitzunehmen!

Nach einiger Zeit erreichten wir eine Sitzbank, wo die Anderen beschlossen, einen Joint zu rauchen. Da ich generell wenig kiffe (alle 2 Monate ungefähr, die anderen mehrmals die Woche) und dabei auf Tabak verzichte (die anderen nicht), wollte ich zunächst verzichten, aus Angst, es würde mich zu krass verballern (die Kombination aus Speed und Cannabis war mir noch aus alten Zeiten bekannt). Da der Abend sich aber eh langsam dem Ende näherte und die anderen sich kooperativ zeigten, indem sie bei der Spitze des Joints auf Tabak verzichteten, rauchte ich schließlich doch mit.

Die Wirkung traf mich mit voller Breitseite. Während die anderen sich angeregt unterhielten, schloss ich das kommunikative Tor zur Außenwelt und genoss den Moment. Ich bekam ziemlich krasses Augenflimmern (bei mir in puncto Cannabis nichts Ungewöhnliches), was sich in der Dunkelheit als besonders „flashig“ herausstellte. Meine Gedanken sprangen ruckartig hin und her, zwischen Freundschaft, Liebe, Heimat und Konsum!

2:00 Uhr

Wir setzten unseren Weg fort und gingen zu einer alten Holzhütte im Wald, wo bereits früher gechillt wurde. Dort wurde ein weiterer Joint gebaut und die Gespräche wurden zunehmend sentimentaler. So dankten wir uns mehrfach gegenseitig für den geilen Abend und beschlossen das Ganze im Sommer, wenn ich wieder da sein sollte, gemeinsam zu wiederholen! Da mit jedoch zunehmend kalt wurde (den Anderen nicht unbedingt), drängte ich die Gruppe in Richtung weiterziehen, um die Kälte durch Bewegung auszugleichen. So verließen wir den Wald nach einiger Zeit wieder und ich beschloss, mich auf den Heimweg zu machen. Ich verabschiedete mich von den Anderen und machte mich, zu Fuß, auf den Weg nach Hause (ca. 2 km).

Während ich die menschenleere Straße entlang ging, ließ ich sowohl den Abend, als auch meinen gesamten dreiwöchigen Aufenthalt in Deutschland Revue passieren. Ich war zufrieden mit der Art, wie alles gelaufen ist. Mit einem Lächeln im Gesicht setzte ich stumm meinen Weg nach Hause fort.


Fazit

Ihr fragt euch sicher, was diesen Trip so besonders macht. Schließlich war es „lediglich“ ein Pokerabend mit ein bisschen Bier, Speed und Cannabis: „Was soll daran so besonders sein?“ Nun, an und für sich erst mal nichts, wenn man die Umstände vernachlässigt.

Ich habe in meinem Leben schon häufig Drogen konsumiert, mal alleine, mal mit Anderen und diese waren in den seltensten Fällen per se schlecht, aber auch selten wirklich besonders! Nicht die Drogen dominierten diesen Abend (wie es sonst häufiger der Fall war) und auch die Konstellation war nicht die Gleiche. Die meisten Trips in diese Richtung beging ich mit Daniel alleine, was zwar auch immer cool war, aber auf Dauer ein bisschen seinen Reiz verloren hat.

Wären wir stattdessen auf die Techno-Party gegangen, wäre der Abend sicher auch geil gewesen, aber keinesfalls so besonders, dass er hätte niedergeschrieben werden müssen!

All diese Umstände führten dazu, dass fünf junge Männer einen Abend der besonderen Art erlebten, wie ich ihn gerne in einiger Zeit wiederholen möchte!

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!