Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Die erste Begegnung mit der Pilzwelt
Drogen:Mischkonsum von Psilocybinhaltige Pilze, Lachgas und Research Chemical (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:crzgfx
Datum:24.03.2015 18:31
Set:Entspannt und vorfreudig, keinerlei Nervosität und Ängstlichkeit. Perfekt für eine Reise
Setting:Eine gemütliche Runde im Haus eines Freundes umgeben von einem großen Garten, also ungestört.
Nützlichkeit:7,93 von 10 möglichen   (15 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Vorab zu meiner Person:

Ich bin 19 Jahre alt und habe meine ersten Erfahrung mit Psychedelika letztes Jahr im Mai (damals noch 18) gehabt. Die zwei, drei Züge am Joint waren für mich folgenschwer. Während ich davor so gut wie nichts über psychoaktive Substanzen wusste, so wie die meisten, hat diese Erfahrung neben meinem Bewusstsein auch meinen Horizont erweitert. Mittlerweile habe ich noch DXM, synthetische Cannabinoide und letzte Woche Pilze sowie Lachgas kennengelernt. Ich trippe zwar nicht besonders häufig, ca. 1-2 Mal im Monat, aber einen blutigen Anfänger würde ich mich nicht mehr nennen. Psychoaktive Substanzen sind mir immer wichtiger geworden, ich sehe sie nicht nur als Mittel, um "einfach mal abzuschalten" oder schöne Erlebnisse zu haben, sondern auch als Werkzeug, meine eigene Psyche und diese Welt auszuloten. Das Wort "Psychonaut" trifft es eher, auch wenn ich beileibe kein Anhänger von New-Age-Theorien bin. Allerdings haben diese Substanzen in mir das Gefühl geweckt, dass es mehr gibt, als man auf empirisch-naturwissenschaftlichem Wege herausfinden kann bzw. was unser derzeitiges Weltbild ausmacht. Besonders erkenntnisreich war mein zweiter und erster richtiger Pilztrip, den ich allerdings noch nicht mit meinem Alltag in Einklang gebracht habe. Ich möchte aus den Trips immer etwas mitnehmen - vielleicht ist das auch der Grund, warum ich diesen Tripbericht schreibe.



Vorbereitung auf den Trip

Wir (außer mir noch 7, darunter 3 enge Freunde) hatten uns bereits eine Woche im Voraus auf den Termin und den Ort verständigt. Das Ganze sollte im Haus eines meiner Freunde - nennen wir ihn Tim - stattfinden, eine zur Wohnstatt umgebaute größere Gartenhütte mit Strom und Wasser, allerdings ohne Toilette. Seine Eltern waren beide für mehrere Tage nicht da, weshalb das Setting für einen Trip einfach ideal war. An dem Tag sollte alles richtig laufen, also wurde einen gescheite Soundanlage, Matratzen und auch genügend Essen (was im Nachhinein dann doch nicht genügte) besorgt. Wie immer konnte ich am Tag vor dem Trip nicht gut schlafen, da ich mich bereits auf den nächsten Abend freute, doch war ich am Morgen trotzdem ausgeruht und habe darauf geachtet, erst einmal zu entspannen und den Tag nur das zu machen, worauf ich Lust habe. Ein Trip genießt sich am besten, wenn man keine Sorgen hat und sich gut fühlt, Angst und Aufregung sorgen bei mir klarerweise zu nicht so angenehmen Trips. Für das erste richtige Mal Pilze, über die ich einiges gelesen hatte, sollte alles perfekt sein. Schließlich wusste ich zwar ungefähr, was mich erwartete, doch Worte können einen Trip meiner Meinung nach nur behelfsmäßig beschreiben, das ganze zu erleben ist etwas ganz anderes. Das erste Mal Pilze (2,5 g getrocknete Cubensis) hatte zwar meine taktile Wahrnehmung verändert und bunte Bilder haben sich ein bisschen bewegt, aber die Effekte waren für mich kaum spürbar gewesen. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, diesmal moderat zu trippen.



Die Reise beginnt

Die Einnahme war für 20 Uhr geplant, auf Ratschlag eines der anwesenden Freunde (nennen wir ihn Marcus), der die meiste Pilzerfahrung hatte und die Pilze am Abend bereitstellte, hatte ich seit 16 Uhr nichts gegessen. Ich selbst hatte noch Cannabis (Sorte Amnesia Haze) und Barium Hash, eine Mischung synthetischer Cannabinoide, gebracht. Das Hash hatte ich jedoch nie selbst geraucht, es war dafür gedacht, nach dem Abklingen des Pilzsrauschs gut einschlafen zu können. Im Nachhinein eine selten dämliche Idee.
Zudem hatte ein anderer Freund ("Torsten") ein paar Lachgaskapseln mitgebracht, die den Pilztripp intensivieren sollten. Alle außer Torsten, der jedoch das Lachgas nur einmal angetestet hatte, hatten wir alle keine Lachgaserfahrung. Dementsprechend haben wir sicherlich die falsche Technik verwendet, vom Lachgas haben wir nur wenig gespürt, aber dazu später.

Durch ein bisschen Hektik und Chaos waren wir erst um 20:40 bereit für die Einnahme, nachdem noch ein paar Joints für die, die keine Pilze essen wollten, gerollt werden mussten. Für 4 von uns wurden schnell 3,2 g trockene Cubensis abgewogen, dann ging es ab in den Mund und los zum Main, der nur wenige Minuten zu Fuß von der Hütte entfernt liegt. Dort wollten 2 von uns ihre Joints rauchen, während wir noch eifrig auf den Pilzen herumkauten. Mit dem Kauen haben wir es vielleicht ein bisschen übertrieben (12 Minuten werden es schon gewesen sein), aber da die Pilze nicht schlecht schmeckten und wir auch wirklich sichergehen wollten, dass dieser Rausch stark würde, ist es wohl nachvollziehbar. Auf dem Rückweg, um ca. 21:00 Uhr, stellten sich bereits die ersten Effekte ein, die einer noch nicht psychedelischen Pilzwirkung entsprachen: Unsere Sehkraft verbesserte sich, Konturen wurden schärfer (für mich als Brillenträger, der selbst mit Sehhilfe nicht 100 % sieht, eine Offenbarung), Farben intensiver, wir sahen einfach gerne Dinge (v.a. Straßenbeleuchtungen) an, unser Sichtfeld schien irgendwie "erweitert". Ja, als wir uns darüber in Vorfreude auf den Trip unterhielten, schien es uns, als sei die Welt ein Stückchen "weiter" geworden. Wir fühlten uns frei.
Um 21:10 waren wir wieder in der Bude, wir verteilten uns. Ich setzte mich erst einmal an den PC, um Musik einzuschalten, die den Trip leiten und intensivieren sollte. Extra für solche Reisen habe ich eine Youtube-Playlist aus Goa und Psytrance zusammengestellt. Terence McKenna würde mir widersprechen, aber ich finde, dass die richtige Musik nicht vom Trip ablenkt, sondern ihn noch tiefer macht. Ich nehme also in der Regel keine Substanzen, um Musik besser zu erleben, sondern höre Musik, um die Substanzen mehr zu genießen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Als die Musik anflutete und ich durch einen Ordner mit dem kitschigen Namen "Hyperspace" klickte, in dem ich einige psychedelische und Naturbilder gespeichert hatte, flutete bei zweien meiner Freunde der Pilz deutlich an. Die Farben verschwommen für sie, sie wurden auch merklich "anders", einen moderaten Mindtrip hatten sie wohl auch. Ich jedoch merkte noch nicht viel außer einer großen Energie, die sich von meinem Bauch aus in meinen Körper auszubreiten schien (ein freudiges Zeichen dafür, dass es auch bei mir bald losgehen würde), außerdem bildete ich mir ein, dass die Farben langsam stärker wurden und die Bilder ein wenig atmeten, sich leicht ausbreiteten und dann wieder zusammenzogen. Es war 21:35.

Nach immer größer werdender Sorge, dass auch 3,2 g bei mir nicht ausreichen würden (obwohl ich mit 62 Kilo auf 177 cm sonst sehr stark auf kleine Mengen anspringe), sprang die Anspannung ca. um 21:45 mit einem lauten Lachen von mir ab. Eine unglaubliche, leicht kindlich anmutende Euphorie und Freude erfüllte mich, ich musste grinsen und fühlte mich energiegeladen. Von einer stonigen Bodyload, wie sie bei Pilzen oft eintreten soll, keine Spur, stattdessen Leichtichkeit, Elan. Es gab noch keine OEVs und nur sehr, sehr undeutliche CEVs, aber dafür machte der Trip einfach Laune, zudem fühlte sich alles interessant an. Ich begann, Dinge anzufassen (klingt unmöglich, ist aber so). Den Tisch, die Hose, die Haare, die eigene Haut, alles schien mehr Sinneseindrücke auszusenden als gewöhnlich, das Fühlen war ein Erlebnis und keine Selbstverständlichkeit. Währenddessen trippten die 2, bei denen die Wirkung auch früher eingetreten war, schon recht ordentlich, sie grinsten was das Zeug hielt und hatten wohl auch schon OEVs, darunter Fraktale und ein ominöses "Raster des Raums", ähnlich leuchtenden Fäden, die sich über die Konturen legten. Das erfüllte mich mit noch mehr Freude, das Lachen kam warm und tief aus mir, ich habe selten so gut gelacht. Auch bei demjenigen, der so lange wie ich zum Anfluten gebraucht hatte, schien es zu wirken. Es war 22:10 und er war schon seit 10 Minuten auf dem Klo im Haus der Eltern, viel zu lange für sein Vorhaben. Als jemand vorbeischaute (den Überblick habe ich verloren, wir hatten uns wie gesagt in der Hütte verteilt), sah er, dass das Licht hinter der Tür zum Klo ständig an und aus ging. Offensichtlich hatte da jemand Spaß mit dem Lichtschalter.

Die Zeit von 22:10 bis 23 Uhr verbrachten wir mit Essen (wir hatten einen unglaublichen Heißhunger und das Essen fühlte sich wahrhaft lebendig an) und dem Ansehen obskurer, aber witziger Youtubevideos ("Too many cooks" etc., ich lachte fast durchgehend und sank an der Tür zusammen), aber zwischendurch auch immer wieder mit dem Hören von Musik. Zwischendurch (Zeit hatte keine Bedeutung mehr, außer, dass sie trotz ihrer merklichen Verlangsamung immer noch zu schnell herumging, ich wollte nicht, dass dieser herrliche Rausch aufhörte) machte ich einen Abstecher in den Garten, wozu man mir riet. Die Naturerfahrung solle auf Pilzen etwas ganz Besonderes sein. Und sie hatten recht. Ich ließ mich auf dem Gras nieder und starrte auf das Meer von Halmen. Ich fing an, mit den Fingern durch das Gras zu streichen, immer behutsam. Ich fühlte eine Verbundenheit zur Natur, dieses Gras schien mir für die Natur insgesamt, für eine "Mutter Gaia" zu stehen, die der Mensch leider oft mit Füßen tritt. Doch dieses Gras machte mir keine Vorwürfe, im Einklang mit den Pilzen begann es, exotische, tropisch anmutende Muster zu bilden, Gesichter, Wirbel, die mir in einer wechselnden Bildsprache von der Schönheit der Natur erzählten. Ich fing tatsächlich an, das Gras zu lieben, meine Finger strichen nicht nur behutsam, sondern schon zärtlich durch das Gras. Ich bin eigentlich sonst nicht so (auch wenn ich bisweilen schon sehr sentimental bin), aber in diesem Moment erschien es mir ganz natürlich, ich fühlte mich ganz natürlich und empfand Geborgenheit und Begeisterung angesichts der Muster, die das Gras mir zeigte. 10 Minuten muss ich in der Kälte, nur im T-Shirt gesessen haben, bis man mich wieder in die Hütte zurückrief. Dort ließ ich mich gegen die bereits angesprochene Tür sinken, wobei es mir schien, als würde diese Tür mich lieben und um mich herum wachsen, um mich zu umarmen.
Keine Frage, das war bereits ein ausgewachsener Rausch, aber ein sehr schöner und leichter, ständig staunte ich darüber, wie schön der Pilzrausch doch war. Ich verstand, wieso Christian Rätsch diese Pilze so liebte. Tatsächlich habe ich noch nie so gelacht wie auf diesen 3,2 g Cubensis.

Das myteriöseste und tiefste Ereignis dieses Rauschs ereignete sich irgendwann kurz nach 23 Uhr. Ich musste auf die Toilette und verließ daher die Hütte. Nach der Erleichterung bannte mich jedoch mein Gesicht im Spiegel. Meine Pupillen waren sichtlich geweitet, was mich kichern ließ. Ich ging näher heran an mein Spiegelbild, das mich verzückt und verträumt anstarrte und geradezu debil grinste. Als ich dem Spiegelbild immer näher kam, schien es mir, als wüchsen Haare aus meinem Gesicht, und zwar aus den unmöglichsten Stellen, der Nase und Stirn. Da meine Gedanken aber sehr klar und nicht verwirrt waren, bereitete mir dies keine Angst, es war ja nur Bestandteil des Rauschs. Irgendwann stieß meine Nase fast gegen die Scheibe, und da veränderte sich der Raum. Plötzlich war da kein Spiegel mehr, sondern ein anderes Abbild meiner selbst, das sich bewegte, während ich stillstand. Sein Gesicht wuchs an, ein drittes Auge öffnete sich auf seiner Stirn (welch klischeehafte Halluzination), es zerfiel schließlich in Fraktale, die sich zu einer Pyramide auftürmten. Irgendwann konnte ich mich doch davon losreißen, der Spiegel war wieder da. Aus einem Impuls heraus machte ich das Licht aus. Und etwas begann. Die Wände rückten allmählich zurück, bis ich in einer dunklen Leere stand. Die Pilze tanzten als leuchtende Gestalten in der Dunkelheit, sie schienen mit mir sprechen zu wollen, mich testen, ob ich würdig sei, sie zu nehmen.
Ich bin kein Esoteriker, aber das, was jetzt geschehen sollte, hat definitiv eine Bedeutung - und wenn es nur mein Unterbewusstsein war, das sich als Pilze ausgab. Aber ich spürte und verstand eine Botschaft. Die Pilze verschwanden, nachdem sie mich kurz geprüft hatten. Ein Urwald erwuchs in meiner Imagination, ich darin. Ein Wasserfall direkt vor mir, ich war zuerst allein, aber überall "Urwaldgeräusch". Ein Schatten erschien, in der Gestalt einer Indiofrau, die auffallend bunt gekleidet war. Mir schien es, als sei diese Frau entweder eine Manifestation der Pilze oder ein Repräsentant für die Erde/die Natur selbst. Jedenfalls sprach sie über Bilder mit mir, teilte mir mit, dass ich die Pilze nicht missbrauche, dass sie gut für mich sind und dass ich einer "der Richtigen" bin, einer, der mit Fantasie an den Rausch herangeht, sich von ihm tragen lässt und ihn nutzt. Ich bin kein Elitarist und verachte niemanden, der Pilze "nur" zum Spaß nimmt, ich selbst finde aber einen Rausch wie den, den ich hier beschreibe, schöner und gewinnbringender. Wie gesagt, das ist nur mein Geschmack.
Irgendwann forderte die Gestalt von mir, zu beweisen, dass ich den Rausch tatsächlich akzeptiere. Ich sollte mich "taufen". Ich zögerte erst, erschien es mir doch nach rationalen Maßstäben äußerst bescheuert. Aber was soll's, dachte ich, drehte den Wasserhahn auf und klatschte mir ein wenig Wasser auf Kopf und Gesicht. Ich musste lachen, und die Gestalt lachte auch. Schließlich verschwand der Urwald langsam, ich war allein, aber nicht traurig, sondern im Gefühl, etwas wichtiges erlebt zu haben. Ich öffnete die Tür nach draußen und es war, als ob ich einen Vorhang zur Seite ziehen und die Wirklichkeit wieder betreten würde. Mächtig, diese Pilze.

Bis 24 Uhr klang der Rausch dann allmählich mit weiteren lustigen Videos und Fressattacken aus, auch die eins, zwei Ballons Lachgas halfen nichts. Wir erreichten lediglich, dass es uns warm durch die Glieder fuhr und die Optics für kurze Zeit intensiver wurden, aber in den "Hyperspace" wurden wir nicht geschossen. Falsche Atemtechnik, nehme ich an. Um halb 1 beschlossen 3 von uns, das Barium Hash auszuprobieren, da der Pilzrausch schon fast fort war bzw. wir nur noch sehr wenig merkten. Marcus hatte bereits einen starken Horrortrip mit dem Zeug gehabt, der ihm auch jetzt noch, nach 4 Monaten, zu schaffen macht, aber wir dachten, uns würde das nicht passieren. Schließlich war in der Tüte auch ein Kügelchen enthalten, das die Dosis anzeigen sollte. Eine Bong wurde mit Knaster und Barium gefüllt, wir taten nacheinander unsere Züge, ich als letztes. Der größte und schwerste von uns, Tim, legte sich mit glücklichem Gesicht schlafen und trippte wohl sehr hart. Danach kam Torsten. Er nahm gleich zwei Dosen, weil die erste bei ihm nach 3 Minuten nicht wirkte. Sehr großer Fehler. Zuerst wurde auch er sehr stoned und legte sich quer über das einzige Bett. Danach war ich an der Reihe, stellte mich aber schon neben die Spüle, da der Knaster wirklich furchtbar schmeckt, fast so furchtbar wie Tabak. Nach einem moderaten Zug spuckte ich gleich aus, ich hatte nicht alles von der verhältnismäßig kleinen Dosis geraucht. Aber schon eine Minute nach dem Zug wusste ich, dass ich viel zu viel hatte. Ich vertrage Cannabis nicht gut, ca. 50 % meiner Trips auf Cannabis waren nicht angenehm. Das Barium ist sehr stark. Es wirkt zwar nur eine Stunde, aber diese Stunde erscheint einem sehr viel länger. Marcus musste ein wenig lachen, als er mich sah, wie ich mit leerem BLick über der Spüle stand und kaum mehr auf Fragen antwortete. Das erleichterte mich jedoch ein wenig, ich musste das nur aussitzen. Leichter gesagt als getan. Cannabis bzw. in diesem fall synthetisches Cannabinoid wirkt bei mir stark dissoziativ, die Welt zerfiel in ihre Einzelteile, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, während ich in die Spüle starrte. Namen, Gefühle, Erinnerungen verschwanden, eine einzige Reihe von Assoziationen ohne Wiedererkennung zog sich durch meinen Kopf. Als ich ins Schlafzimmer wankte, um mich schlafen zu legen, sah ich, dass Torsten mit hin- und herrasenden Augen auf dem Bett lag und unkontrolliert zuckte. Er war nicht mehr ansprechbar. Ich spürte große Angst, aber irgendwann war auch die verschwunden und ich wurde von einem der beiden, die das Haze geraucht hatten, hingelegt. Ab da habe ich erst einmal eine Erinnerungslücke von mehreren Minuten. Ich schien auch gezuckt zu haben, aber daran kann ich mich nicht erinnern. Ich kann mich auch nicht erinnern, in Ohnmacht gefallen zu sein, aber erst nach ca. 30 Minuten hatte ich wieder ein Bewusstsein.
Torsten ging es mittlerweile besser, er schlief, also wollte auch ich diesmal richtig schlafen. Doch mein Bauch hatte etwas dagegen, ich müsste mich gleich übergeben. Beim Versuch aufzustehen fiel ich nach vorne und musste an die Spüle halb getragen werden. Das Erbrechen war dann jedoch wieder befreiend, auch klang der Rausch langsam etwas ab. Zurück auf der Matratze flachte der Mindtrip stark ab, aber Halluzinationen fingen an, als ich zu schlafen versuchte. Ich dachte, eine Freundin von mir sei in der Hütte aufgetaucht und erginge sich in Wutausbrüchen - sie sieht unseren Konsum sehr kritisch, was uns gleichzeitig amüsiert wie verärgert, da sie dem körperlich viel bedenklicheren Alkoholkonsum gerne und bisweilen auch oft frönt. Die Halluzination, sie stünde über mir, wie ich am Boden liege und außer liegen nichts mehr tun kann, war aber alles andere als amüsant, das Einschlafen gelang nur sehr mühsam.

Nachher ist man immer klüger, aber nach dem Pilzrausch auch noch das sehr starke Hasch zu rauchen war eine denkbar dumme Idee. Das Hasch ist für mich für immer erledigt, auch Cannabis, sowieso nicht meine liebste Substanz, werde ich die nächste Zeit erst mal meiden. Dennoch wachte ich um 9 Uhr zwar sehr müde und geschafft, aber auch glücklich und mit einem Lächeln auf. Der Trip mit Barium war zwar anstrengend, aber noch kein richtiger Horrortrip gewesen, wenn auch nahe dran. Bleibende Schäden hatte und habe ich keine, alles noch einmal gut gelaufen. Und da ich durch das Barium anscheinend ohnmächtig geworden bin, kann ich mich glücklicherweise nur noch an die Pilze gut erinnern. Und dieser Rausch war zwar nicht der intensivste (ich blicke zu dir, DXM), aber doch der schönste, den ich jemals hatte. Ich habe die Pilzwelt zum ersten Mal besucht und mich dort wie zu Hause gefühlt. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, dann aber 3,7 g.

Danke für eure Geduld, falls ihr das alles gelesen habt! :D