Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Beer and Laughing in Thailand
Drogen:Mischkonsum von Alkohol und Lachgas (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:31.03.2015 21:50
Set:Gelockert und leicht müde nach einem Tag tauchen im Meer, ein paar Bier hatte ich auch schon
Setting:Mit drei Reisebegleitern am Strand von Koh Tao einer Feuershow zusehend
Nützlichkeit:6,75 von 10 möglichen   (12 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Nach monatelangem Arbeiten kam im August letzten Jahres der langersehnte Urlaub in Thailand.
Mein Kumpel, nennen wir ihn Benjie, und ich waren gerade auf der traumhaften Insel Koh Tao im Golf von Thailand angekommen. Den ganzen Tag verbrachten wir mit Tauchen an verschiedenen Riffen. Gegen Abend gingen wir wie gewöhnlich gemeinsam etwas essen und stürzten uns dann ins Partyleben der Insel.


Nach traumhaftem Thaifood gingen wir in eine größere Bar. Dort trafen Benjie und ich an der Bar Lara. Sie und Benjie hatten sich am Mittag beim Einkaufen kennengelernt. Lara stellte uns noch einen Freund vor, den sie auf ihrer Reise in Thailand kennengelernt hatte. Der Mann hieß Yeamon, und er war so ziemlich einer der lustigsten Menschen die ich kennenlernen durfte. Er kam aus Holland, sprach aber dennoch ziemlich gut Deutsch, sodass wir keine großen Sprachbarrieren hatten.

Wir holten uns ein paar "Leo" Bier, welche angeblich ja aus Deutschland wären. Naja egal, alles konnte dann doch nicht perfekt sein in diesem wunderschönen Land ;)
Der Barbereich war unweit weg vom Dancefloor. Dort lief überwiegend House und Minimal, Lichteffekte rundeten das Bild einer angenehmen Partyatmosphäre gut ab. Der Übergang zum Strand war komplett offen. Man konnte also wunderbar raus auf's Meer schauen während man gerade ein Bierchen zischt.
Zum Strand gelang man von der Bar aus über eine Sitztreppe, welche bereits gut gefüllt mit Gästen aus aller Welt war. Die meisten schauten gespannt der "Fire Dancing Show" zu. Mehrere Thais hatten Ketten mit benzingetränkten Stoffenden in der Hand und präsentierten spektakuläre Tricks. Manchmal kam es zu kleineren Unfällen, wenn eine Kette einem Tänzer etwas aus der Hand rutschte und in hohem Bogen auf die Sitztreppe schleuderte. Bis auf ein bisschen Ruß an den Füßen kam es jedoch zu keinen Unfällen.

Wir hatten Glück und erhaschten den besten Platz für die Feuershow. Die einzige Rattancouch des Strandes wurde gerade frei. Das besondere an diesem Platz war, dass man sich in unmittelbarer Nähe zur Show befindet, die Füße in den Sand strecken kann und die anderen Zuschauer sich auf den Treppen nicht wirklich zurücklehnen konnten, während jeder von uns genug Platz auf der Couch hatte :)
Die ersten paar Bier waren schnell leer. Ich erklärte mich bereit, die zweite Runde zu holen. An der Bar angekommen fiel mir der Barmann auf, wie er mit einer kleinen Gasflasche Luftballons füllte.
Ich fragte ihn, ob er plane eine Ballonparty zu starten. Er setzte die Gasflasche ab, inhalierte den Inhalt eines Ballons und fing schallend an zu lachen. "No friendo!", bekam ich nach ein paar Sekunden als Antwort.
Was ist das? Meine Neugier war geweckt. "Laughing Gas, wanna try one?" Natürlich wollte ich probieren! Zumal der Kick umgerechnet einen lausigen Euro kostete. Der Barkeeper reichte mir einen rosafarbenen Ballon, und ich atmete kurz aus, bevor ich mit der Ballonöffnung im Mund etwas hyperventilierte.

Plötzlich überkam mich eine Welle der Musik. Ich wusste nicht mehr wohin oder was ich sah. Die einzige Sinneswahrnehmung in diesem Moment war der pulsierende Bass, welcher entspannend auf meinen Körper schwappte. Eine angenehme Erfahrung mit circa 30 Sekunden Länge. Das Pulsieren in meinem Körper nahm langsam ab und entwich in Form eines breiten Grinsens in meinem Gesicht. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Begleiter neben mir standen.
"Alles gut bei dir?" fragte mich Benjie. "Ich glaube das solltet ihr auch mal ausprobieren!" erwiderte ich mit einem Fingerzeig auf den leeren rosanen Ballon, welcher auf der Bartheke lag, und augenblicklich macht das Lachgas seinem Namen alle Ehre. Der Barkeeper griff zur Gasflasche und lachte mit mir. Ohne jegliche Deutschkenntnisse wusste er, dass ich nun vier Ballons haben wollte.

Wir begaben uns wieder auf die Rattancouch wo wir uns ein paar Ballons gönnten, und vor uns warfen sich die Thaitänzer Feuerbälle über mehrere Meter zu. Die Show neigte sich ihrem Höhepunkt zu. Das eigentliche Showhighlight war jedoch schon nach wenigen Minuten beendet. Die Tänzer ließen sich nun Geld für die Show zustecken. Die Jüngeren von ihnen schwangen ein brennendes Springseil, und ein paar angetrunkene Touristen nahmen den Mut und spielten mit dem Feuer, auch wenn es sich eigentlich um ein Kinderspiel handelte.

Der Dancefloor war nun gut gefüllt, die Barkeeper winkte mir schon. Es sollte sich herausstellen, dass ich in der kommenden Woche sein bester Kunde wurde und wir uns auch das ein oder andere Mal auf Englisch unterhielten. Wie die meisten Arbeiter in Thailand kam er aus Myanmar und arbeitete das ganze Jahr in Thailand. Er stellte mir einen Tauchlehrer von der Insel vor - einem 23-Jährigen aus Bayern.
Die Nacht wurde dunkler und wir inhalierten mehr und mehr Ballons. Der Tauchlehrer, sagen wir er heißt Marvin, fröhnte den Ballons extrem. Er ließ sich in zwei Ballons das Doppelte der normalen Füllmenge machen, und das sollte ihm zum Verhängnis werden.

Als ich mit ihm den Dancefloor betrat um ihm meine Leute vorzustellen, hatte ich vier normale Ballons für Lara, Yeamon, Benjie und mich. Nach einem Handshake und einem kurzen "Servus" stoßen wir unsere Ballons an. Ich beobachtete Marvin leicht verwundert wie er in der Lage war, den Inhalt von vier Ballons auf einmal zu sich zu nehmen. Denn dazu bedarf es nicht nur guter motorischer Fähigkeiten (ja, es ist schwer zwei Ballons auf einmal einzuatmen), sondern auch Abhärtung gegen dieses Gas. An der Bar meinte er jedoch, dass diese Menge für ihn nicht allzu besonders ist.


Er schaffte es nicht, den Inhalt komplett der beiden Ballons zu sich zu nehmen. Die Leute um uns herum wichen erschrocken zurück, wir atmeten erschreckt aus und die Ballons zischten aus unseren Händen. Marvin lag bewusstlos am Boden. Ohnehin schon schlimm, schlimmer jedoch, dass in Thailand die medizinische Versorgung katastrophal ist - erst recht auf den Inseln.
Mein neuer Freund der Barkeeper kam schnell mit einem nassen Lappen und einem Glas Eiswasser herbeigeeilt. Zwei weitere Barmitarbeiter hiebten Marvin aufrecht, während der Barkeeper Marvin mit einem großen Glas eiskaltem Wasser wach zu bekommen versuchte. Nach rund einer Minute wurde Marvin wieder wach, nach ein paar weiteren Minuten konnte er wieder stehen.

Der Barkeeper fluchte nur, dass es immer das selbe mit ihm sei. Mal zu viel Lachgas, mal zu viel Alkohol, und ein anderes Mal nahm er von etwas anderem zu viel. Ein dumpfes Gefühl machte sich bei uns breit und wir zogen in die nächste Bar weiter, denn die Stimmung war hier von ausgelassen zu angespannt gekippt.
So wie das eben ist, wenn man verantwortungslos zu schnell und zu viel von etwas nimmt.