Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Mein erstes Mal DXM (220 mg) + THC (Mischkonsum)
Drogen:Mischkonsum von DXM und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:IdreamofJenna
Datum:18.04.2015 16:49
Set:Alleine in Meiner Wohnung Freitags nach der Arbeit, abends
Setting:etwas aufgeregt und gespannt aber voller Vorfreude
Nützlichkeit:8,32 von 10 möglichen   (19 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Mein erstes Mal DXM: „Ich will dich näher kennenlernen, du kalte, hypermoderne, endlose Schönheit!“


Hallo liebe Träumer!

Ich habe mich hier neu im Forum registriert und möchte meine erste echte psychedelische Drogenerfahrung mit euch teilen. Zu meiner Person: Ich bin 29 Jahre alt, männlich und wiege etwa 75 kg bei einer Körpergröße von 1,77 m. Da ich neu hier im Forum bin, möchte ich euch kurz etwas über mich und meine Haltung zu Drogen sagen:
Ich hatte in meiner Jugend ein sehr schlechtes Bild von Drogen und hab mich daher in dieser Phase meines Lebens auf keinerlei Erfahrungen damit eingelassen. Ich dachte damals, dass Drogenkonsum unweigerlich ein böses Ende nimmt und hab diese Substanzen daher immer gemieden, wie der Teufel das Weihwasser, obwohl ich verhältnismäßig viel darüber wusste. Mit Mitte 20 setzte ich mich mit dem Thema wieder stärker auseinander und lernte mehr darüber. Ich las das Buch „Psychedelischer Neoschamanismus“ von Jim DeKorne, „LSD – Mein Sorgenkind“ von Albert Hoffmann und beschäftigte mich mit Personen wie Dr. Christian Rätsch und Timothy Leary. Allerdings war mein Interesse auch zu dem Zeitpunkt nur von theoretischer Natur und ich hatte nicht vor, Erfahrungen mit stark psychoaktiven Substanzen zu machen.

Ich leide an Migräne, und als ich einem (inzwischen ehemaligen) Arbeitskollegen vor etwa einem Jahr davon erzählte, gab er mir den Tipp, mal eine Behandlung mit Cannabis zu versuchen. Ich dachte darüber nach und entschied mich, eine erste Cannabiserfahrung bei einem guten alten Freund zu machen – das war letztes Jahr im Juli und zwei Monate vor meinem 29. Geburtstag. Der Trip war stärker, als ich es eingeschätzt hatte und auch etwas unangenehm aber das soll hier nicht das Thema sein… Ich sammelte einige weitere Erfahrungen, lernte mit der Substanz umzugehen und konnte sie in einer für mich angenehmen Weise nutzen. Von nun an wusste ich, dass ich in der Lage bin, mit solchen Substanzen umgehen zu können, sofern ich mich richtig informiere, vorbereite und die Sache ernst nehme.

Ich las im Internet zahlreiche Tripberichte, die Leute mit den unterschiedlichen Substanzen gemacht haben. Da ich Cannabis bereits kannte, und auch häufig konsumierte, bevor ich die Tripberichte las, konnte ich in etwa erahnen, wie sich diese Trips anfühlen müssen. Ich denke, ganz ohne Drogenerfahrung ist das nicht möglich.

Ich überlegte mir, mit welcher Substanz ich nun weitere Erfahrungen sammeln möchte. DXM erschien mir sicher nicht als die beste Droge aber als die, die sich am einfachsten beziehen lässt und garantiert sauber hergestellt wurde. Ich beschloss also, eine Erfahrung mit der Droge zu machen und holte mir in der Apotheke eine Packung Ratiopharm Hustenstiller. Den Trip plante ich sorgfältig: Nach dem Studieren zahlreicher Erfahrungsberichte und Abhandlungen entschied ich, zunächst 3 Kapseln für den Allergietest zu nehmen, und, sollte ich keine Allergie haben, gut zwei Stunden später die verbliebenen 7 Kapseln einzunehmen.

Das ganze passierte gestern Abend. Ich kam von der Arbeit um 16:30 Uhr in meiner Wohnung an und nahm drei Kapseln. Ich hatte um 12 Uhr das letzte Mal etwas gegessen und auch seitdem absichtlich auf Koffein verzichtet, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten und das Risiko eines Bad Trips zu minimieren. Ich ging zu einer Nachbarin und tat ihr noch einen Gefallen, um den sie mich gebeten hatte. Ich hatte geplant, das jetzt zu tun, da es mir helfen konnte, mit einem positiveren Gefühl in den Trip zu gehen. Auch wählte ich diesen Tag, da ich das gesamte Wochenende für mich alleine hatte – für den Fall, dass ich empfindlich und langsam metabolisierend bin – schließlich konnte ich das alles noch nicht wissen. Als ich bei meiner Nachbarin fertig war, ging ich in die Wohnung, schaute mir das Freie Training der F1 an und wartete noch etwas ab. Nach gut zwei Stunden spürte ich außer einem leichten Jucken hier und da nichts. Möglicherweise war das Jucken sogar reine Einbildung, da ich ja bereits wusste, dass DXM einen Juckreiz auslösen kann. Ich legte also 7 weitere Kapseln nach. Die Menge von nun insgesamt 10 Kapseln (220 mg reines DXM) bringt mich laut DXM-Rechner ziemlich genau zwischen das erste und das zweite Plateau. Ich beschäftigte mich noch im Internet, spielte ein wenig und nach etwa zwei Stunden setzte die Wirkung ein:

Ich war etwas benommen und leicht high, wie man es von Cannabis kennt aber es fühlte sich bis dahin eher erbärmlich an. Ich dachte: Das ist also DXM auf dem ersten Plateau? Ich hatte mehr erwartet und überprüfte, wie es sich anfühlt, jetzt Musik zu hören. Ich hörte einen Goa/Psytrance-Mix und es hat mir nichts Spannendes gegeben, auch spürte ich keine weitere Verstärkung der Wirkung. Da ich nur Gutes darüber gelesen hatte, plante ich von Anfang an Mischkonsum mit Cannabis. Ich fragte mich ernsthaft, ob bereits der richtige Zeitpunkt für den ersten Joint gekommen ist. Cannabis verstärkt die Wirkung von DXM – es wird etwa von einer Vervierfachung gesprochen. Ich überlegte, was ist, wenn die Wirkung vom DXM einfach noch nicht voll da ist und sich mit dem THC zusammen entfaltet und dann doch zu heftig wird. Nunja, die Einnahme der letzten 7 Kapseln war bereits 3 Stunden her – da kann nicht mehr viel kommen und außerdem wollte ich ja nen umsichtig geplanten aber dennoch starken Trip haben. Ich rauchte also den Joint und spürte, wie das THC mit dem DXM zusammen wirkte.

Ich fühlte mich euphorisch, ging zurück auf mein Bett und hörte Songs von Marusha und Mark’Oh aus den 90er Jahren. Dabei ging mir dann einer ab: Ich spürte, wie sich meine Wahrnehmung verändert und entdeckte in den Videos von Marushas „Over the Rainbow“ und Mark’Ohs „Tears don’t lie“ eine psychedelische Komponente. Ich dachte mir: Diese Druffies damals… Es ist doch offensichtlich, dass diese Musik von Druffies für Druffies gemacht wurde und die Videos dazu auch! Ja Mann, die hatten‘s echt kapiert in den 90ern – da gabs geile Musik, geile Leute, geile Parties und geile Drogen – da konnte man richtig was erleben! Ich sah die 90er regelrecht als den Höhepunkt der menschlichen Kultur und das wir uns lange darauf hin bewegen mussten und uns, seit die Zeit vorbei ist, wieder davon wegbewegen. Außerdem belustigte mich dieser Mark’Oh extrem. Ich nahm ihn irgendwie als einen Einfaltspinsel war, der das Glück hatte, mit dem Talent ausgestattet zu sein, damals diese Musik machen zu können, die so gut ankam und dass er auch keine anderen attraktiven Perspektiven in seinem Leben hatte. Ich fühlte mich in etwa wie betrunken aber nur mit den positiven Komponenten des Betrunkenseins. Ich konnte klar reden, normal laufen und vernünftig handeln und fragte mich: Warum betrinkt man sich eigentlich – so ist’s doch viel besser und auch gesünder!

Ich entschied mich nach einer knappen Stunde, den zweiten Joint zu rauchen und sparte nicht am Gras (etwa 0,1 g/Joint). Ich rauche teures Amnesia für 12,50 €/g, bezogen aus einem holländischen Coffeeshop und es ist das beste Gras, das ich kenne, da es alleine schon immer einen angenehmen und etwas euphorischen Rausch bei mir auslöste.

Ich ging wieder auf mein Bett zurück und schaute mir nun ein paar unanständige Bilder und Filme an (ihr wisst, was ich meine razz ). Auf Gras macht es mir immer viel Spaß, sexuelle Phantasien zu entwickeln, da sie sehr intensiv rüberkommen und sehr stark erregen können. Ich stellte aber fest, dass das auf der DXM/THC-Kombo überhaupt nicht so war. Im Gegenteil: DXM machte mich vollkommen asexuell! Das, was man als heterosexueller Mann normalerweise dabei spürt, war überhaupt nicht mehr vorhanden und ich sah ein, dass das keinen Sinn macht. Trotzdem war es auch irgendwie interessant, asexuell zu sein – schließlich liegt meine Kindheit lange zurück und ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern, wie das damals war.

Ich hörte also wieder einen Goa/Psytrance-Mix. Diesmal nahm ich es verändert war und der Rausch bekam eine psychedelische Komponente: Ich schloss die Augen und wenn ich mich darauf konzentrierte, konnte ich feine Muster mit geschlossenen Augen sehen. Ich bewegte meine Hände und sah sie schwarz und umrissen in einer psychedelischen Form. Wenn ich die Hände bewegte, bewegte sich auch das psychedelische Muster, etwa wie ein Spiegelbild auf einer Wasseroberfläche. Ich dachte mir: Wow, das ist so hypermodern und robomäßig alles. Es passt so in unsere moderne Zeit. Aber es fühlte sich auch kalt und abstrakt an. Hin und wieder hatte ich eine Art von Flashback: Man kann sagen sie erinnerten an die Science Fiction-Welten der 60er und 70er Jahre. Es erinnerte an das Gefühl, das einem Filme wie „Lemmy Caution jagt Alphaville“ oder die Musik von Kraftwerk geben.

Das DXM wurde jetzt immer präsenter. Ich nahm das DXM als eine Entität war (sowas habe ich in anderen Tripberichten auch schon gelesen). Wer die Substanz und das Gefühl kennt, wird wissen, wovon ich rede. Da ich nicht wirklich viel DXM genommen hatte, war die Wirkung zwar eher schwach aber dennoch klar spürbar: Mit geschlossenen Augen hatte ich Visionen eines endlosen, kalten Universums – ich konnte also das Dextroverse sehen, von dem ich vorher viel gelesen hatte – und flog dadurch. Mir schien, als wäre das DXM dankbar, dass ich so gut vorbereitet in den Trip gehe und es wollte mir seine Welt auf eine sanfte und erträgliche aber dennoch ehrliche Art zeigen. Ich lernte das DMX kennen. DXM ist kalt, hypermodern, abstrakt und das Dextroverse ist end-, zeit- und lieblos, aber von dennoch von einer faszinierenden Schönheit. Ich war auf dem Höhepunkt des Trips angelangt. Ich sah das Dextroverse, war fasziniert und verlor den Bezug zur Realität für eine kurze Zeit.

Dann holte ich mich selber in die Realität zurück: Ich lag auf meinem Bett, den Laptop auf den Beinen und eine Kerze sorgte für ein angenehm warmes Licht, dass der Kälte des Trips etwas entgegenwirkte. Ich sagte mir: Hey, es läuft alles nach Plan! Du bist total am Trippen aber du hast das voll im Griff und kannst dich fallen lassen! Das ist der Lohn für die gewissenhafte Vorbereitung – gut gemacht! Mit diesem positiven Gefühl, Herr der Lage zu sein, ließ ich mich wieder fallen und der Trip wirkte weiter auf mich. Es fühlte sich an wie ein erstes Date mit DXM. Das DXM stellte sich mir weiter auf ehrliche Weise vor und zeigte mir seinen Charakter: Es zeigte mir, wie es in der Lage ist, das Zeitempfinden zu verzerren, welche Halluzinationen mich auf den höheren Plateaus erwarten und wie es in der Lage ist, die Persönlichkeit aufzulösen und mit der Seele in einem surrealen endlosen blauschwarzem Plastikkosmos auf sadistische Weise zu spielen. Ich erlebte das aber nicht am eigenen Ich, sondern sah das Ganze in einer Art psychedelischem Lehrfilm. Ich war fasziniert von den Eindrücken und auch wenn ich wusste, dass es „liebevollere“ und angenehmere Drogen gibt, dachte ich: „Ich will dich näher kennenlernen, du kalte, hypermoderne, endlose Schönheit!“

Ich reiste noch ein wenig im Dextroverse rum und rauchte später noch einen weiteren Joint. Die Wirkung klang aber langsam ab. Ich spürte ein leichtes Drücken vorne am Kopf und trank etwas Wasser, wie auch schon vor- und während des Trips. Ich wurde müde und schlief um etwa 23:00 Uhr ein. Zu diesem Zeitpunkt war nur noch wenig von der Wirkung zu spüren und es fühlte sich wieder eher wie ein Gras-High an. Um 2:40 Uhr wurde ich nochmal wach. Ich hatte einen leichten Schädel, trank wieder etwas Wasser und beschloss, noch einen Joint zu rauchen, um vielleicht noch was vom DXM zu spüren und schnell wieder einschlafen zu können. Wieder im Bett spürte ich zwar noch etwas, aber ich glaube, das wurde mehr vom Gras und der Erinnerung an den Trip hervorgerufen. Übrigens hatte ich während des gesamten kombinierten Trips keinerlei Juckreiz und verspürte auch keine Übelkeit.

Am nächsten Morgen wurde ich um halb zehn wach. Ein leichter Schädel und eine Bematschtheit war noch vorhanden aber das war nicht weiter tragisch. Da ich es soweit gut überstanden habe, entschied ich mich, einen weiteren Trip zu starten und besorgte mir in der Apotheke zwei weitere Packungen Ratiopharm-Hustenstiller. Diesmal werde ich 14 Kapseln nehmen und Cannabis dann nach Ermessen konsumieren. Ein Tripbericht hier im LdT wird dazu auch folgen.

Ich danke allen, die sich den TB durchgelesen haben und freue mich über eure Kommentare!

IdreamofJenna