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Übersicht:

Titel:2. Trip DXM +THC: Nahtoderfahrung! – Ein unglaubliches Erlebnis!
Drogen:Mischkonsum von DXM und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:IdreamofJenna
Datum:20.04.2015 23:32
Set:entspannt und voller Vorfreude auf den Trip
Setting:Auf dem Bett in abgedunkelter Wohnung bei Kerzenschein
Nützlichkeit:9,08 von 10 möglichen   (37 Stimmen abgegeben)

Bericht:

2. Trip DXM + Cannabis: Nahtoderfahrung! – Ein unglaubliches Erlebnis

Hallo liebe Träumer!

Zunächst einmal möchte ich mich für die bereits zahlreichen positiven Bewertungen und Kommentare bedanken, die ich für meinen ersten Tripbericht vom Samstag erhalten habe! Wie bereits in dem Bericht geschrieben, hatte ich am folgenden Morgen keinen besonders starken Afterglow, und ich entschied mich, bereits an diesem Abend einen weiteren Trip mit einer etwas höheren Dosis zu starten. Bevor ihr diesen Tripbericht lest, lest unbedingt meinen ersten. Ich schreibe dort etwas über mich und ich denke, es ist wichtig, etwas über die Person zu erfahren, die diesen Trip erlebt hat. Hier geht’s zum Tripbericht:

https://www.land-der-traeume.de/trip_lesen.php?id=15315

Auf
meinem zweiten DXM/THC-Trip erlebte ich überraschenderweise eine Nahtoderfahrung, soviel vorweg. Um das Geschehene und dessen Bedeutung für mich besser begreiflich zu machen, habe ich eine lange Vorgeschichte geschrieben. Da mein zweiter Tripbericht viel umfassender als mein erster ist, habe ich Überschriften zu einzelnen Kapiteln eingefügt. Lest den Bericht jedoch bitte der Reihe nach von vorne bis hinten durch! Ich erzähle noch viel mehr über mich und mein Leben und das ist wichtig, um die persönliche Bedeutung, die diese Erfahrung für mich hat, zu verstehen!

Vorbereitung auf meinen zweiten DXM/THC-Trip

Ich fuhr also am Samstagmorgen an zwei unterschiedlichen Apotheken vorbei und holte mir dort jeweils eine Packung Ratiopharm Hustenstiller-Kapseln. Mit den zwanzig vorhandenen Kapseln überlegte ich mir, wie stark ich das DXM dosieren wollte. Am ersten Abend hatte ich 3 Kapseln und zwei Stunden später 7 weitere Kapseln nachgelegt. Zunächst spielte ich mit dem Gedanken, nun 16 Kapseln zu nehmen. Ich dachte mir aber, da die 3+7 Kapseln zeitversetzt eingenommen wurden und daher ihre Wirkung wahrscheinlich nicht wirklich zusammen entfaltet haben, nur 14 Kapseln zu nehmen – ich wollte es schließlich nicht übertreiben.
Laut DXM-Rechner komme ich damit in das zweite Plateau. Eine Vervierfachung der Wirkung durch das zusätzlich konsumierte Cannabis würde mich also zwischen das dritte und das vierte Plateau bringen. Nach den Erfahrungen am Freitagabend glaubte ich aber nicht, dass man sagen kann, dass sich die Wirkung bloß vervierfacht, sondern, dass sie einfach in anderer Weise durch das Cannabis verstärkt- und der Trip allgemein positiver wird.

Soviel zu meiner Planung. Ich verbrachte den Tag sehr ruhig. Als ich am Morgen nach meinem Frühstück die Tabletten besorgte, tätigte ich außerdem einen kleinen Einkauf. Den Mittag verbrachte ich zunächst damit, mir was zu kochen, mich hier zu registrieren und den ausführlichen Tripbericht von Samstag zu schreiben. Später räumte ich in der Wohnung noch ein wenig auf, um ein optimaleres Setting zu schaffen und schaute am Nachmittag dann das Qualifying der Formel 1. Als das Qualifying um 18:00 Uhr vorbei war, und ich mich freute, dass sich Sebastian Vettel zwischen die beiden Mercedes schieben konnte, zählte ich die 14 Kapseln ab und nahm sie auf einmal mit etwa 0,3 l Mineralwasser ein. Ich achtete auch diesmal wieder drauf, dass das letzte Essen einige Stunden her ist und trank ebenfalls drei Stunden vor der Einnahme nichts Koffeinhaltiges mehr. Ich erledigte noch ein paar Aufräumarbeiten in der Wohnung und surfte und spielte anschließend an meinem Laptop, um die Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung zu überbrücken.


Meine Vorgeschichte

Bevor ich auf das Einsetzen der Wirkung und den Trip eingehe, möchte ich euch noch erläutern, warum ich jetzt mit 29 Jahren anfange, mit Psychedelika zu experimentieren, obwohl ich fast mein ganzes Leben lang einen weiten Bogen um Drogen jeglicher Art machte:

Ich bin in gewisser Weise schon mein Leben lang auf der Suche nach Erkenntnis. Ich fing früh in meiner Jugend an, Dinge zu hinterfragen und wollte immer das Universum in seiner Vollständigkeit verstehen, soweit es meinem Verstand möglich ist. Ich bin evangelisch und komme vom Land, aus einer kleinen Dörfergemeinde in Mittelhessen. Meine Urgroßeltern- und meine Großelterngeneration lebte damals noch als mehr oder weniger einfache und kreuzchristliche Bauern ein bodenständiges und landwirtschaftlich geprägtes Leben. Meine Elterngeneration lebt fortschrittlicher und die Religion spielt nur noch eine sehr untergeordnete Rolle in deren Leben.

Ich wurde den Verhältnissen entsprechend christlich, aber nicht streng christlich erzogen. Als Kind besuchte ich die Sonntagsschule, wir feierten Weihnachten und Ostern, ich wurde getauft und konfirmiert, betete als Kind oft Abends mit meiner Oma und trug bis etwa zu meinem 13. Lebensjahr einen unbedarften Kinderglauben ans Christentum in mir. Als die Pubertät einsetzte, wich dieser Kinderglauben einer viel rationaleren Sichtweise. Ich interessierte mich zunehmend für die Naturwissenschaften und sah darin die „Wahrheit“. Außerdem liebte ich es damals, über den Sinn hinter allem zu philosophieren, ich mochte Gespräche, die das zum Thema hatten und setzte mich gerne mit den Ansichten anderer Menschen auseinander, wie auch immer sie aussahen. Ich war damals allerdings sehr voreingenommen von meiner eigenen Ansicht und sah die Ansichten anderer Menschen irgendwie nur in unterschiedlichem Maße als falsch an, je nachdem, wie stark sie von meinen eigenen Ansichten abwichen smile . Ich wandte mich eindeutig vom Christentum ab, den Bezug zur Spiritualität verlor ich aber nie vollständig. Ich wusste im Grunde immer, dass es eine höhere Existenz und ein Leben nach dem Tod gibt, nur erlaubte ich mir nicht, mir ein genaueres Bild davon zu machen oder den Standpunkt einer Religion dazu zu erheben.

Ich ging meinen wissenschaftlich geprägten Weg weiter – las Bücher von Stephen Hawking, saugte wissenschaftliche Dokumentationen über das Universum auf und studierte Chemie. Durch das Studium begriff ich nun endlich, wie Wissenschaft funktionierte. Ich sagte mir: Hey, die Wissenschaft beobachtet die Natur und erschafft Modelle, um die Beobachtungen zu erklären. Das ist schön und gut und hilft uns im Leben weiter aber das erklärt den Ursprung hinter den Dingen doch in keinster Weise. Dieses Werkzeug ist nicht mal im Ansatz geeignet, um das zu ergründen, denn wenn man weiß, wie das Universum entstanden ist und wie es funktioniert, weiß man noch lange nicht warum und Bewusstsein kann durch die moderne Wissenschaft mal so gar nicht erklärt werden. Das Studium zog ich natürlich trotzdem sauber durch. Diese Wissenschaft gefiel mir ja trotzdem, ich mochte mein Leben an der Uni und es ging schließlich auch um eine attraktive Zukunft, die mir das Studium ermöglichen sollte.

Wie im gestrigen Tripbericht geschrieben, beschäftigte ich mich mit Mitte zwanzig, als das Studium fast abgeschlossen war, mit psychedelischen Abhandlungen und Drogenerfahrungen. Da ich zu diesem Zeitpunkt aber noch keine Drogen (außer Alk, Nikotin und Koffein) zu mir genommen hatte, verkannte ich das Potenzial dieser Substanzen aber dennoch total.

Um mir ein genaueres Bild über das Leben nach dem Tod zu machen, beschloss ich, einer Person Glauben zu schenken, die ein sehr tiefes Nahtoderlebnis gemacht hatte: Ich holte mir das Buch „Blick in die Ewigkeit“ von Eben Alexander, verschlang es mit Begeisterung aber fragte mich hin- und wieder beim Lesen, ob dieser Inhalt wirklich für sterbliche Augen bestimmt ist. Da er das Jenseits gesehen hat und nach seiner Wiederkehr bereit war, davon zu erzählen – seine Erfahrung sogar mit einer großen Öffentlichkeit zu teilen (er war auch mal Gast bei Oprah Winfrey, die ihn leider nicht sehr ernst nahm), dachte ich mir: Ja, du darfst das wissen, lies weiter!

Später las ich mir im Internet die ersten Tripberichte von Menschen durch, die DMT in hohen Dosen zu sich genommen haben und ich stellte zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen dem, was Eben Alexander und diese Personen erlebt haben, fest.

Kleiner Exkurs zum Auffrischen: DMT wird vom Gehirn ausgeschüttet, wenn unser Körper stirbt. Es ist aber auch in unserem alltäglichen Leben in unserem Körper präsent; es spielt eine Rolle beim Träumen und wird für die Vorstellungskraft benötigt. Außerdem ist es möglich, das Gehirn durch geübte Meditation zu einer verstärkten Ausschüttung von DMT zu stimulieren, wodurch die meditierenden Personen tranceartige Zustände erreichen können.


Ich weiß, dass dieser Botenstoff eine ganz besondere Rolle für unser Bewusstsein spielt, und dass man den Stoff als Droge in einer eigenen Kategorie ansiedeln muss, und er nicht wirklich mit anderen Psychedelika zu vergleichen ist.
Ich spielte mit dem Gedanken, diese Substanz irgendwann einmal zu nehmen aber ich dachte mir anhand der Berichte auch, dass es viel zu heftig für mich ist und dass ich mir der Bedeutung und der Tragweite des Ereignisses klar sein muss, sollte ich mich wirklich eines Tages dazu entscheiden, DMT zu konsumieren. Es gibt ein Leben davor und ein Leben danach, soviel war mir klar – daher entschied ich mich, mich vorsichtig an solche Substanzen heranzutasten, um die Tragweite wenigstens grob abwägen zu können und eine Entscheidung zu treffen - wissend, dass erfahrene Konsumenten sagen, dass es eigentlich keine geeignete Vorbereitung für einen hochdosierten DMT-Trip gibt.


Die erste Phase des Trips

Nun aber zum eigentlichen Trip: Wie gesagt, nahm ich die 14 Kapseln Ratiopharm-Hustenstiller um 18:00 Uhr Samstagabend nach meinem allersten DXM/THC-Trip am Vorabend ein. Um 19:30 Uhr bemerkte ich die erste Wirkung. Ich wurde wieder leicht benommen und etwas high, genau wie am Vorabend auch. Die Wirkung war diesmal nur etwas stärker, aber ich hatte ja diesmal schließlich auch mehr eingenommen. Ich dachte mir: Das DXM kommt wieder genauso erbärmlich daher wie gestern. Solo enttäuscht mich die Substanz irgendwie. Ich ließ die Wirkung noch weiter eintreten, las im Internet rum, dunkelte meine Wohnung ab, machte eine Kerze und eine LED-Lampe für gedämpftes Licht an und entschied um kurz nach 20:00 Uhr, den ersten Joint zu rauchen. Der Joint verstärkte wieder zuverlässig die Wirkung des DXM und ich wurde etwas euphorisch, wie am Vortag. Ich ging zurück zu meinem Bett und wollte wissen, ob mich Musik wieder in der Weise amüsiert, wie es am Vortag der Fall war. Diesmal hörte ich „We’re going to Ibiza“ von den Vengaboys. Ich entschied mich für den Song, weil er wie die Songs vom gestern ein typischer 90er Song ist und die Vengaboys eine sympathische Formierung war, die damals nicht nur bei der breiten Masse, sondern auch bei den einzelnen sehr gut ankam. Der Song wirkte ganz ok, aber es war nicht so spaßig wie beim ersten Trip, mir sowas anzuhören.

In dieser Phase war der Trip sehr stark vom Cannabis dominiert. Mein Bewusstsein und das Zeitempfinden waren verzerrt aber mir ging es gut. Ich fühlte mich sehr stark an meine zweite Cannabiserfahrung erinnert, die ich kurz vor Weihnachten mit Freunden in der WG des Kumpels machte, mit dem ich auch meine erste Cannabiserfahrung machte.

Ich entschied mich, ein altes Livekonzert von Tangerine Dream aus den 1970er Jahren anzuhören. Das funktionierte! Ich schloss die Augen und driftete weg. Zu dem Zeipunkt hatte ich noch keine CEVs aber ich konnte die Musik in meinem tranceartigen Zustand wunderbar genießen und ließ auch den zweiten Teil des Konzertes durchlaufen. Irgendwann, ich kann nicht genau sagen wann, kamen die ersten CEVs. Während ich mich bei der niedrigeren Dosis am Vortag noch darauf konzentrieren musste, sah ich sie jetzt ohne irgendwelche Anstrengungen. Sie ähnelten den graphischen Animationen, die die Mediaplayer aus der Musik generieren (ich bin mir zu 100 % sicher, dass diese Animationen eine drogeninspirierte Erfindung sind biggrin ) und ich genoss dieses Schauspiel.

Gegen Ende des Konzertes unterbrach ich kurz und ging einen zweiten Joint rauchen. Beim Aufstehen stellte ich eine Störung der Motorik fest: Auf dem Bett sitzend drehte ich meinen Kopf nach links und rechts und es fühlte sich roboterartig an, als ob ich einen Elektromotor in Bewegung setze, um den Kopf hin und her zu bewegen und beim Laufen hatte ich einen leichten Robowalk aber ich konnte mich noch halbwegs natürlich bewegen. Als ich das Licht anmachte, um einen zweiten Joint zu drehen, stellte ich fest, wie das veränderte Setting meinen Trip beeinflusste: Während der psychedelische Trancezustand, den ich beim Musikhören auf meinem Bett erlebte, wunderbar genießen konnte, hatte ich nun ein sehr stereotypes Gefühl von „auf Drogen sein“, wie es sich ein Unbedarfter etwa vorstellen muss. Ich merkte, wie stark mein Bewusstsein verändert ist und als ich den zweiten Joint rauchte, malte ich mir aus, wie es sich anfühlen muss, durch übertriebenen und langzeitlichen Drogenkonsum an einer anhaltenden Bewusstseinsstörung zu leiden. Das ganze nahm psychotische Züge an. Ich dachte mir: Schau dich an, wie du hier voll auf Drogen abends alleine in deiner Wohnung rummachst. Du brauchst dringend Hilfe, Mann! So willst du nicht enden!

Ich war aber noch klar genug um zu wissen, dass das mit dem veränderten Setting zu tun hat. Ich rauchte die Joints immer bei heller Beleuchtung im Badezimmer. Mein Badezimmer ist komplett weiß eingerichtet mit einem grauroten Teppich und ein paar ebenfalls grauen und dunkelroten Handtüchern und gibt insgesamt eine sterile Atmosphäre ab, während Wohn- und Schlafzimmer in gedämpftes gelbes Kerzenlicht getaucht waren. Ich dachte mir, dass dieses Gefühl wieder verschwindet, wenn ich zurück zu meinem Bett gehe und das Licht ausmache. Abgesehen davon war es die zweite wirkliche Drogenerfahrung in meinem 29 Jahre zählenden Leben und ich wusste, dass ich deswegen noch lange keine Hilfe brauche. smile

Nachdem ich den Joint geraucht- und das psychotische, stereotype „auf Drogen sein“-Gefühl lange genug ertragen hatte, ging ich wieder auf mein Bett zurück und machte das Licht aus. Zwar hatte ich keine OEV’s, jedoch nahm ich mein Bett jetzt mit meinem dritten Auge als einen goldenen Altar wahr, auf dem ich mich wieder ganz der Wirkung hingeben konnte. Ich setzte das Konzert von Tangerine Dream fort, schloss die Augen und genoss weiter die CEV‘s und die Musik.

Das Schicksal meinte es jetzt ganz besonders gut mit mir: Als nächstes schlug mir youtube eine Aufführung von Klaus Schulze vor. Ich hatte noch nie was von Klaus Schulze gehört aber ich ließ es laufen und genoss es wahnsinnig! Diese Aufführungen sind wie gemacht für psychedelische Trips und ich kann euch nur empfehlen, seine Konzerte mal in eure Trips einzubauen! Ich hab die Playlist, die ich gestern Abend/Nacht hörte, anhand des Browserverlaufs rekonstruieren können. Wirklich erinnern kann ich mich an die Musik nicht mehr, da sie mit mir und meinen Visionen zu einem einheitlichen Rausch verschmolz. Ich kann nur nochmal sagen, dass sie sich unheimlich gut für psychedelische Reisen eignet. Das hier ist meine Playlist von gestern Abend:

https://www.youtube.com/watch?v=4w8pbGz7E8c
https://www.youtube.com/watch?v=4uPfuh6rkAw
https://www.youtube.com/watch?v=8DF8R6FYSxM&spfreload=1
https://www.youtube.com/watch?v=8DF8R6FYSxM&spfreload=1
https://www.youtube.com/watch?v=HRSOlj5LVoc

Die
erste Aufführung von Klaus Schulze lief anscheinend wirklich zweimal durch, das ist kein Flüchtigkeitsfehler bei der Rekonstruktion.


Die zweite Phase des Trips – Nahtoderfahrung und eine Begegnung mit Gott

Wie das bei der von mir eingenommenen Menge möglich ist, weiß ich nicht, aber ich erlebte jetzt eine Nahtoderfahrung. Möglicherweise habe ich mich durch das intensive Hören der Musik in Meditation versetzt und das vom Gehirn ausgeschüttete DMT nahm entscheidenden Einfluss auf den Rausch. Eigentlich halte ich das nicht für möglich, da ich denke, dass es viel Übung erfordert, sich derart in Trance zu versetzen aber eine bessere Erklärung habe ich nicht. Was jetzt passierte fühlte sich ganz anders an als das, was ich am Vorabend erlebte:

Ich rauchte zunächst noch einen dritten Joint und hatte wieder das psycotische "auf Drogen"-Feeling dabei. Anschließend ging ich wieder auf mein Bett und bald darauf ging es los: Ich schloss wieder die Augen und hatte zunächst CEVs, die wieder den bekannten Mediaplayer-Animationen ähnelten. Diese CEVs verschwanden aber bereits nach einigen Sekunden und ich glitt durch ein gewaltiges Universum. Es erschien mir nicht so kalt und künstlich wie am Vortag, sondern viel realer und urbeeindruckender (ja: ur-beeindruckend). Ich nahm es auch wesentlich bunter und wärmer als am Vortag war aber es schien einen leichten Touch zu haben, als wenn man es durch ein hellblau getöntes Glas sieht. Möglicherweise war das ein Hauch der typischen Kälte, die vom DXM zu dem Trip beigesteuert wurde, so fühlte es sich zumindest an. Ich löste mich nun komplett von meinem Körper und erkundete dieses beeindruckende Universum. Es wirkte alles so real, so als ob es immer da ist und schon immer da war. Ich sah, wie es lebte und sich veränderte und ich war beeindruckt, das sehen zu dürfen! Ich wusste, dass meine irdische Existenz nur ein winzig kleiner, praktisch unbedeutender Auswuchs dieser gewaltigen Schöpfung ist und dass meine Existenz, welche ich im Alltag in Großaufnahme vor mir sehe nur ein winziger Teil eines universalen allumfassenden Bewusstseins ist, welcher dieses Leben durchlebte. Ich wusste, dass ich mich bei meinem Tod von dieser Erde lösen werde und wieder ein Teil des Großen Ganzen sein werde. Ich begegnete Gott und in dem Moment spürte ich seine Präsenz im gesamten Universum, sowohl in der belebten, als auch in der unbelebten Natur unseres irdischen Universums. Ich wusste, dass er überall ist und dass ich ein Teil seiner Schöpfung und damit von ihm bin.

Gott zu treffen fühlte sich keineswegs an, wie einen mächtigen oder berühmten und angesehenen Menschen zu treffen, also beispielsweise den Präsidenten eines einflussreichen Landes, einen erfolgreichen Großindustriellen oder einen berühmten Star aus dem Showbusiness. Es war viel mehr vergleichbar mit dem Gefühl, eine Person zu treffen, die einen sehr liebt, ganz gleich wie man ist. Es war noch ein wenig anders: Während es auch in den besten Freundschaften, Beziehungen und Familien auf Erden zu Reibereien kommen kann, ist diese Liebe unerschütterlich und bedingungslos und ich wusste, dass mich nichts davon trennen kann. Es war ein mächtiges Gefühl der Zusammengehörigkeit mit dem Großen und Ganzen!

Ich kam wieder etwas zu mir und spürte, wie mein Körper atmete. Ich wusste, dass mein irdischer Körper noch am Leben war und ich atmete zweimal bewusst und tief durch. Ich konnte mir kurz klar machen, dass die Menge, die ich eingenommen hatte nicht zum Tod führen kann und dass ich hier her zurückkehren würde aber ich war noch verdammt weit weg. Dass ich lebte nahm ich in dem Moment bloß zur Kenntnis. Ich hätte es nicht schlimm gefunden, wenn ich festgestellt hätte, dass ich gestorben bin. Ich war froh, dort zu sein und dass es keine Rolle spielt, ob ich früher oder später wieder ins Jenseits zurückkehrte, da diese irdische Existenz nur so klein und unbedeutend- und mein Leben eine so winzige Facette in diesem gigantischen Kosmos ist. Ich lies mich wieder fallen und genoss, was ich dort erlebte. Zwischendurch wurde meine Verbindung zum Körper hin und wieder stärker. Ich wusste, dass ich Drogen genommen hatte und diese ein Nahtoderlebnis verursacht haben und fragte mich, ob das zu heftig ist und ich Mühe haben werde, das in den folgenden Tagen zu verarbeiten.


Nach dem Trip

Irgendwann muss ich eingedöst sein. Als ich wieder zu mir kam, war ich halbwegs klar. Die Uhr auf meinem Laptop, der immer noch aufgeklappt auf meinen Oberschenkeln stand, zeigte 4:12 Uhr, auf youtube lief noch immer eine Aufführung von Klaus Schulze und die Kerze brannte weiter neben meinem Bett. Ich stoppte die Musik, klappte den Laptop zusammen, blies die Kerze aus, legte mich wieder hin und schlief ein.

Um halb zehn Morgens wurde ich wieder wach und fühlte mich recht fit. Ein leichter Afterglow begleitete mich aber der wurde von einer angenehmen Euphorie überdeckt. Ich erinnerte mich an das, was ich erlebte und war angenehm überwältigt. Ich war überrascht, wie selbstverständlich das alles im Nachhinein für mich war und ich sah es als eine Reise, die ich einfach machen musste, um einen besseren Halt im Leben zu finden. Einige wichtige Lektionen, die ich in meinem Leben lernte wurden mir durch den Trip noch einmal besonders deutlich:

- Liebe das Leben und die, die dich umgeben!
- Halte und erweitere deine Kontakte. Unsere Körper sind voneinander abgegrenzt aber durch unser Bewusstsein stellen wir Verbindungen her, die uns auf Erden zu einem größeren Teil des Ganzen machen! Diese Verbindungen sind der größte Reichtum, den wir hier haben.
- Erledige deine Aufgaben mit Ernsthaftigkeit und Respekt und du wirst sie meistern!
- Der Tod stellt ein natürliches Portal für unsere Seele dar und ist rein gar nichts, wovor man sich fürchten muss. Wir alle werden unsere Ankunft akzeptieren, wenn die Zeit gekommen ist.

Diese Dinge hab ich in meinem Leben zwar schon gelernt aber der Trip hat mir sehr stark verdeutlicht, wie wichtig sie sind. Dieser zweite Trip sollte eigentlich Teil eines Programms sein, um mich nach und nach in der psychedelischen Welt zurechtzufinden. Ich habe nicht damit gerechnet, durch 308 mg DXM und 3 Joints bereits ein Nahtoderlebnis zu bekommen aber es war genau das, wonach ich eigentlich suchte, und letztlich auch bereit war. Ich bin froh, dass es so gekommen ist und ich diese Erfahrung machen durfte, auch wenn ich niemals damit gerechnet hätte, dass es hier schon eintritt.


Der weitere Tag danach

Ich verbrachte den Sonntag weitestgehend in meiner Wohnung und verarbeitete den Trip. Am Nachmittag fing ich an, diesen Bericht zu schreiben und unterbrach, um mir das F1-Rennen anzuschauen. Anschließend fuhr ich noch zu einer Tankstelle und kaufte eine Kleinigkeit. Ich genoss den lauen Frühjahrsabend, die Stadt und den blauen Himmel. Wieder an der Wohnung angekommen, entschied ich, dass dieser Tag viel zu schön ist, um den Rest davon in der Wohnung zu verbringen. Ich machte einen kleinen Spaziergang und sah die Abendsonne am Horizont untergehen, während sie die Weinberge in einem kräftigem Grün erstrahlen ließ, wie die Windmühlen sich in weiter Ferne drehten, der Himmel immer dunkler wurde und der Schatten sich über die Stadt legte. Ich setzte mich auf einen Weinberg und beobachtete den Sonnenuntergang und die Menschen, die diesen Abend mit mir zusammen genossen. Ich kann nicht beschreiben was für ein wunderschönes Gefühl das nach diesem Erlebnis war. Ich war so froh, hier sein zu dürfen mit dieser unmissverständlichen Bestätigung ein Teil des Ganzen und doch so klein zu sein. Ich beschloss, so lange dort zu sitzen, bis die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist und kehrte erst bei Anbruch der Dunkelheit in meine Wohnung zurück.


Fazit und Aufarbeitung:

Der Trip ist nun zwei Tage her. Den Sonntag hatte ich für mich alleine und heute stand ein normaler Arbeitstag an. Ich arbeitete wie gewöhnlich aber ich genoss die ruhigen Momente, um mich noch ein wenig mit dem Geschehenen zu befassen. Ich hoffe, ich werde den Trip bis zum Ende meines Lebens in Erinnerung behalten können und nehme mir vor, mein Leben nach den Lektionen auszurichten, die mir diese Erfahrung verdeutlichte. Das war kein einfacher Drogentrip sondern eine Heilige Erfahrung und ich bin dankbar, dass ich sie machen durfte.

Ich würde den mir nahestehenden Menschen gerne mitteilen, was ich gesehen habe aber ich weiß derzeit nicht, wie ich das machen soll. Irgendwie muss ich das machen, aber da werde ich das richtige Fingerspitzengefühl brauchen…


Was ich noch loswerden muss:

Vielleicht sagt sich der ein oder andere von euch: „Cool, ich will auch – den Trip bau ich nach!“

Ich weiß nicht, ob es so einfach ist. Ich suchte und hinterfragte schon mein halbes Leben lang. Ich hätte mich nie damit zufrieden gegeben, einfach einer Religion oder Sekte anzugehören und das als Wahrheit für mich zu akzeptieren. Ich denke, dass es Schicksal war und dass ich diese Antworten einfach erhalten sollte. So gesehen habe ich mich ja etwa 15 Jahre lang darauf vorbereitet.

Andere denken vielleicht: „Also ich bin froh, dass ich noch keine Nahtoderfahrung hatte und ich will auch ehrlich gesagt nie eine haben. Ich verstehe nicht, wie man froh sein kann, sowas erlebt zu haben.“

Ich kann diesen Standpunkt sehr gut nachvollziehen, denn so dachte ich auch. Ich sah mal eine Doku darüber im Fernsehen und sah mir die Leute an, die sowas erlebten. Es waren völlig normale Menschen und sie alle gingen mit einem guten Gefühl aus der Sache, was man ihnen ansah, wenn sie darüber erzählten. Ich dachte: „Die wirken aber nicht gerade wie die härtesten Draufgänger, die dem Tod lachend ins Gesicht schauen und das mal eben cool wegstecken.“

Diese Gedanken kommen wahrscheinlich von einer falschen Assoziation: Als psychisch gesunder Mensch hat man einen Selbsterhaltungstrieb, der gleichzeitig der stärkste Instinkt ist, den wir haben. Wenn wir ernsthaft in Gefahr sind, und es um Leben und Tod geht, tun wir alles, um dem zu entgehen und entwickeln Kräfte, von denen wir nicht wussten, dass wir sie haben. Eine Nahtoderfahrung hat mit dem panischen Gefühl in einer solchen Situation aber gar nichts zu tun. Sie entsteht erst, wenn diese Phase schon vorbei ist und ist etwas völlig anderes, da man es dann einfach akzeptiert. Eine Nahtoderfahrung, wie ich sie hatte, heißt den Todeskampf, in der diese Ängste und Panik auftreten zu übergehen und das zu sehen, was danach kommt, wenn unser Körper nicht mehr ist.

Mir sind neben den Gemeinsamkeiten auch einige Unterschiede zu Nahtoderfahrungen von anderen Menschen aufgefallen, obwohl sich alle Nahtoderfahrungen, die ich kenne, unterscheiden:

- Ich fand es nicht unmöglich, das Erfahrene zu beschreiben, obwohl es wohl immer einen Unterschied macht, ob man es selbst erfahren oder von jemandem gelesen hat. Trotzdem muss ich zustimmen, dass es schwierig war aber ich hoffe, ich konnte Worte finden, die das Ganze für euch nachvollziehbar machen. Ich habe diese Dinge glasklar gesehen. Mir war unmissverständlich klar, dass es die Realität hinter den Dingen ist. Vielleicht kam das nicht so durch aber es ist wohl wirklich nicht möglich, dieses "Hyperrealitätsgefühl" zu beschreiben. Die Begegnung mit Gott ist auch nicht wirklich zu beschreiben. Er war irgendwie schwarz und doch von Licht durchflutet ohne genaue Form und Abgrenzung und ich sah seine Allgegenwärtigkeit. Das kann man wirklich nicht so beschreiben, dass es jemand versteht, der eine solche Erfahrung nicht gemacht hat.
- Ich hatte nicht das Gefühl von Zeitlosigkeit. Es fühlte sich zwar so an, als gäbe es dort keine Zeit, zumindest nicht so wie hier, aber ich kann ziemlich genau sagen, dass sich diese Erfahrung im Zeitraum etwa einer halben bis ganzen Stunde irdischer Zeit abgespielt haben muss.
- Ich habe in mehreren Berichten von einer wortlosen Sprache gehört, also dass die Entitäten einem die Bedeutung dessen, was sie mitteilen wollen, einflößen. Ich nahm es eher wahr, als dass man es einfach weiß und erfuhr es weniger als dass man es in irgendeiner Weise mitgeteilt bekommt. Man versteht einfach und es ist unmissverständlich.
- Viele Menschen, die diese Erfahrungen machten, berichten von einem Zustand, in dem sie sehr reduziert sind – entweder in einer Art Endlosschleife oder alleine in einem Raum als ein Wesen das auf annähernd nichts reduziert ist. Eine solche Erfahrung hatte ich nicht.
- Ich hatte kein ganz helles Licht gesehen.


Meine weitere Drogenkarriere

Das hier war erst der zweite Trip in meinem Leben. Während der erste eine, ich würde sagen sehr klassische psychedelische und DXM-typische Erfahrung war, sehe ich den zweiten als eine schicksalhafte Begegnung, die ich wohl einfach machen musste. Ich muss außerdem sagen, dass ich kein Interesse habe, dieses Erlebnis zu wiederholen. Ich sehe es als ein einmaliges und ganz besonderes Geschenk, wahrscheinlich als das Wertvollste, das ich hier erhalten habe und jemals erhalten werde. Daher werde ich wohl auch die Finger von DXM lassen, es sei denn, ich habe Reizhusten und möchte den mit einer Kapsel alle 6 Stunden stillen lol . Das gleiche gilt für Substanzen wie DMT, Ketamin und dergleichen. Was ich auf meinem ersten Trip gelernt habe ist, dass Psychedelika eine tolle Sache für mich sind und ich die ein- oder andere weitere Erfahrung darauf machen möchte. LSD steht definitiv auf meiner to do-Liste, wann und wie oft weiß ich noch nicht. Außerdem möchte ich mal MDMA nehmen. Das habe ich mir vorgenommen für den Zeitpunkt, wenn ich wieder mit einer Frau zusammen bin, die ich liebe. Bis dahin hebe ich mir meine MDMA-Jungfräulichkeit auf razz .

Das war‘s erst mal von mir – Danke dafür, dass ihr das gelesen habt! Ich stehe euch gerne in der Diskussion zu der Erfahrung Rede und Antwort und freue mich über rege Beteiligung!

IdreamofJenna