Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Auszeit fürs Hirn mit DPH
Drogen:Mischkonsum von DHM und Alkohol (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:DazedAndConfused
Datum:25.04.2015 01:29
Set:Psychisch stabil, gut gelaunt, gespannt, Drang aus dem Alltag auszubrechen, in guter Gesellschaft
Setting:Eigenes Zimmer, Parkbank, im Dorf, Feldweg, Auffahrt, Viertel, gute Musik: Reggae, Rock, Metal, Rap
Nützlichkeit:8,14 von 10 möglichen   (14 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Aloha zusammen,

Ich möchte hier über einen teilweise recht heftigen DPH-Trip berichten, welcher an manchen Stellen doch recht krasse Züge annahm.
Also wir waren zu dritt, Ich und zwei Kumpels (R, G) wollten uns dem absoluten Wahnsinn hingeben, R sollte jedoch als Tripsitter fungieren er stand lediglich unter Cannabiseinfluss.
Bewaffnet mit einer Schachtel der typischen Emesantabletten, wurde mein Zimmer als vorläufiger Anlaufpunkt festgemacht. Ich nahm auf nüchternen Magen 1000mg ein, G tat es ebenso.

17.10 Uhr

Wir saßen in meinem Zimmer auf dem Sofa herum und hörten ein wenig Alice in Chains. Nach dem ersten Joint merkte ich schon wie die Musik in meinem Kopf vibrierte und mich einfach zum mitgrölen zwang. Einfach geiler Sound, ihr kennt es ja ;).
Als dann schließlich Rooster kam, mit diesem typischen Intro, welches mit leichtem Chorus gespielt wird, wurde mir schlagartig bewusst, dass sich so langsam das DPH seinen Weg in mein Hirn bahnte. Irgendwie schien meine Konzentration immer woanders zu sein, jedoch war das Lied so klar, als wäre es ein Teil von mir. Ich fühlte eine starke Verbindung zu diesem Song, Erinnerungen welche ich mit dem Song in Verbindung brachte wurden wach, deutlicher als sonst. G hielt nichts davon, da er eher jemand von der Reggaeschiene war.
Kurze Zeit später lief auch schon Peter Toshs Legalize it, welches bei ihm ähnliche Gefühle wie bei mir der gute alte Rooster auslöste.

18.00 Uhr

R spielte ein wenig Xbox und bei uns anderen zwei Psychonauten machten sich schon die ersten Halluzinationen bemerkbar.
"Hey schau mal raus auf den Baum und dann anschließend an die Wand." bemerkte ich und stupfte G in die Seite.
"Ha klasse hat n bisschen was von Pilzen" antwortete er und lachte vor sich hin.
Die umrisse des Ahorns vor dem Fenster projezierten sich Eins zu Eins an die Wand und verwandelten sich in einen kaleidoskopartigen Strudel, welche ich nur von Pilzen oder Acid kannte. R amüsierte sich währenddessen über unseren verpeilten Zustand und zockte weiter.
Als G plötzlich zuckte und mich aus meiner Strudelvision katapultierte, fragte ich ihn was los sei.
"Okay also das müssten dann wohl die Spinnen sein." Er schein leicht verängstigt zu sein.
Achja stimmt die Insekten und Spinnen gabs ja auch noch fiel es mir plötzlich ein.
Keine 20 Sekunden später wurden mir aufgrund meines Wissen, des möglichen Spinnen hallluzinierens, bewusst das die kleinen (noch) Viecher schon die Ecken für sich erobert hatten.
Ich setzte mich mit wackligen Beinen an den Schreibtisch und murmelte vor mich hin, immer wieder in die Ecken schauend:
"Verdammt sie haben die Ostecke erreicht, bald werden sie das Bett überqueren, ich muss sie ebenfalls von der Südseite aufhalten sonst erreichen sie die Basis. " (Laut R)
R schaute mich nur seltsam an und meinte ob ich mit ihm spräche, keine Antwort.
(Mir war jedoch zu diesem Zeitpunkt soweit ich mich erinnern kann, klar das die SPinnen nur ein Produkt meiner Fantasie sind und ließ den Trip experimenthalber einfach laufen.)
Eine deutliche Erinnerung ist, dass sich etwa Männerhandgroße Taranteln keine 40cm neben meinem Kopf von der Decke herabseilten. Mit gezielten Fäusten boxte ich ohne den kleinsten Widerstand durch sie hindurch, was sie auflöste.
G war mit einer zusammengerollten Zeitung auf der Jagd in meinem Zimmer. Er lief permanent im Kreis und schien auf Käfer und sonstige Krabbelviecher am Boden einzuprügeln. Plötzlich sah er zu mir auf und meinte:
"Puh also bei der hier musst du mir helfen!" er zeigte direkt neben R, welcher immernoch voll in seinem Game war. G schien (Laut R) eine 1 Meter Spinne zu halluzinieren, welche ihn noch weitere Minuten beschäftigen sollte. Nach dem man kurz wegsieht, sollten die Hallus doch verschwinden, so zumindest bei mir, doch G welcher die Spinne aus den Augen verlor begab sich jedes aufs neue auf die Suche nach dem ing und durchstreifte, wie ein Viet-Kong mein Zimmer, immer die Zeitung am Anschlag.

Etwa 19.00 Uhr

(Laut R) Hatten wir mein Haus verlassen und sind für einen kleinen Spaziergang an die frische Luft gegangen. Mein Gedächtnis setzt hier wieder ein und ich befand mich in einer Gruppe von Leuten, welche ich unmöglich gerade sehen konnte. Jeodch waren es alles Leute aus meinem Freundeskreis. Munter und ephorisch unterhielt ich mich mit allen, doch kaum tippte mich R an um mich ein wenig zu bremsen (Weil reale Leute in der Nähe waren) verschwanden alle.
"Wo sind denn alle hin?" Fragte ich die beiden, wir waren doch gerade noch zu 6.
G schien mit jemandem zu diskutieren, mit wem ist mir nach wie vor schleierhaft, er redete mit der Luft. Laufen war anstrengend, auf Grund der schwammigen Koordination, was uns zu einer Rast auf einer Bank im Naturschutzgebiet am Rande des Dorfes zwang.
Plötzlich war mir die ganze Handlung und der Sinn unserer Wanderung gar nicht mehr klar und sponn mir eine dämliche Geschichte zusammen, weshalb wir auf einer wichtigen Mission waren.
Es war mittlerweile schon fast dunkel
Hier setzt meine Erinnerung wieder ein, ein paar Freunde waren wieder da riefen mich um ein Stück zu laufen. Ich folgte ihnen. R hatte gerade mit G zu tun welcher ständig in die Uni wolle um für ein Examen zu lernen. (Es war Freitag)
Kaum hatte ich meine Freunde erreicht verschwanden sie sofort wieder als ich nur kurz auf meine Füße schaute. Sie tauchten immer wieder 50 Meter vor mir auf und riefen mich, dass ich ihnen folgen sollte.
Joa wieso auch nicht, verschwinden wir denn nicht alle mal?
Alles schien normal, doch als ich mich plötzlich am Ende eines Feldweges wiederfand und keine Menschenseele sah, akm mir ganz kurz der Gedanke, dass ich eventuell auf Droge sein könnte. Mal kurz überlegen.. Nee mir denkt nix
Es war stockdunkel geworden in der Zwischenzeit und die grellen Scheinwerfer eines Autos leuchteten mich kurz an.
Verdammt was will der denn, ich muss hier weg sofort!
Eine unergründliche Panik machte sich mittlerweile in mir breit und ich rannte hinter einen Busch. Der Wagen fuhr an mir vorbei, erst als er verschwunden war kam ich wieder hervor.
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Mittlerweile war ich nicht mehr allein, eine gute Freundin gesellte sich zu mir, während ich den Feldweg zurück ging. Mir machte es nichts aus als sie plötzlich immer und immer wieder die Position wechselte. (Mal stand sie neben mir dann wieder, vor mir, hinter mir etc.)
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Ich kam zur Bank an der ich meine Freunde wieder gesichtet hatte.
"Scheiße ich hab dich 5 mal angerufen wo warst du?" fragte mich R besorgt.
Ich konnte nur lachen und torkelte mit den beiden wieder ins Kaff zurück.
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(Laut R)
"Wie ihr wollt schon gehen, feiern wir doch noch ne Runde wenn schon alle da sind" sagte ich und lachte über G, welcher in jeder Hand ein immaginäres Bier zu halten schien, ja sogar davon trank.
"Also den Rest schaffst du wohl alleine oder?" fragte mich R und ich schloss die Tür hinter mir.
Ich fühlte mich wirklich gut in dem Moment, ein paar Freunde waren mitgekommen, standen hier um mich rum starrten mich mit aufgerissenen Augen an.
"Leute hört auf ihr macht mir Angst" lachte ich scherzhaft und machte mich auf in mein Zimmer.
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Ähm ja okay was mach ich hier?
Zettel und Ordner lagen in meinem Zimmer verstreut, was sollte das? Stimmt ich wollte Alk für meine Freunde holen und durchsuchte so mein Zimmer. Keiner war mehr da, egal Alk muss her.
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Ich stand in meiner Auffahrt mit ner Flasche Jim in der Hand. Ich nahm einen Schluck, war jetzt schon verwundert, wo meine Freunde waren. Ich rief ihre Namen, keine Antwort.
So durchstreifte ich eines Streuners gleich das Viertel und trank alle 10 Meter einen Schluck von der Pulle.
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Die Flasche war weg, ich hörte Musik. Ich lag auf der Motorhaube meines Autos, welches in der Auffahrt stand. Ich sollte noch etwas Zeit damit verbringen den verlorenen Whisky zu suchen.
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(Sehr großer Sprung, nun wird alles sehr undeutlich und wirr, wenn es das bis hier her noch nicht war)
Ich saß in der Badewanne! Das Wasser prasselte auf meine nackte Brust. Ich hatte nur noch meine Jeanshose an, ansonsten war ich unbekleidet. Ich kotzte. Streckte mich.
Die Wirkung des DPH ließ langsam nach, eine sehr schlechte Wechselwirkung machte sich breit, Übelkeit. ich traute mich gar nicht recht aufzustehen, aufgrund meiner Übelkeit. Es war nciht mehr kalkulierbar, ob und wann ich kotzen musste. So wartete ich noch einen Moment in der Wanne und stand doch schließlich auf.
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Sehr gut ich hatte es von ganz oben herunter in mein Zimmer geschafft, lediglich mit einer Unterhose bekleidet. Es lief Musik von der Stereoanlage. Ich legte mich ins Bett, es war weich wie Watte, alles drehte sich. Kurz vor dem Einschlafen, hörte ich R rufen, ich sollte meinen Arsch nach draußen bewegen. Gesagt getan, stand ich mit der Boxer in der Kälte, auf der Türschwelle und rief seinen Namen.
Ich Idiot schloss die Haustür hinter mir, torkelte raus und musste fast wieder kotzen.
"Ihr Ärsche kommt raus" rief ich immer wieder. Ich sah ein paar verschwommene Schatten am Ende der Auffahrt, welche mir Angst einjagten. Die Tür meines Autos stand offen!!!
Also setzte ich mich rein und was lag neben dem Gaspedal? Natürlich meine geliebte Buddel! Ich nahm den restlichen Schluck der drin war und fühlte mich stark und tapfer. Kommt her ihr Schatten, episch stellte ich mich den mysteriösen Gestalten und dachte die Flasche als Hiebwaffe zu missbrauchen. Ihre Funktion blieb jedoch aus, da nichts zu sehen war, ganz normal eben. Ich schloss die Tür des Autos und torkelte ins Bett. Ich schloss diesmal alle Türen ;).

11.00 Uhr

Ich wachte mit einem mittelstarken Kater auf, welchen ich auf den Alkohol zurückführte. Ich kann leider keine genaueren Angaben zur Zeit, der Geschehnisse machen, da alles irgendwie sehr löchrig in meiner Erinnerung ist, was ja typisch für DPH und Alk ist.
Noch am gleichen Tag traf ich R und er klärte mich ein wenig über die seltsamen Ereignisse in dieser Nacht auf. G war laut R recht friedlich, redete immer zu mit der Luft, tippte R immer an um seine Existenz seinen anderen Pseudo-Freunden zu beweisen.
Gelegentlich versuchte er doch auszubüchsen und der Gruppe zu folgen. R der ja die meiste Zeit vollen Kontakt zu ihm besaß konnte gut auf ihn aufpassen. R führte G nach Hause und machte sich dann selbst nach Hause um zu schlafen.
Im Laufe des Tages, meldete sich G und berichtete, das sein Zimmer komplett durcheinander sei und alles verstreut sei, jedoch absolut keine Erinnerung besaß, nachdem er über die Türschwelle in die Wohnung stürtzte. Ebenso hatte er keine Erklärung für seine Jacke und Schuhe welche im Garten verstreut waren...

Zu mir:

Ich bin eigentlich kein Mensch der über seinen Kater klagt, einfach gut Frühstücken und dann gehts wieder. Im Laufe des Tages versuchte ich im Dialog mit R den Verlauf zu rekonstruieren. Ich war über manche Dinge sehr überrascht, die mir absolut nicht mehr im Gedächtnis waren. Rückblickend gesehen, fügt sich jedoch alles zu einem glaubwürdigen Bild und einzelne Momente, finden nun ihren Weg.

Fazit:

Mir hatte es gefallen. Punkt.
Mir war hier wichtiger die Erlebnisse zu schildern anstatt penibel genau die Gefühle, welche die Droge ausgelöst hatten.
Ich mag diese fast schon anarchistische Wirkung der Droge, wenn ihr versteht was ich meine. Einfah der totale Wahnsinn, einfach den inneren Schweinehund mal rauslassen und das Unterbewusstsein die Kontrolle übernehmen lassen.
Ich bin mir sicher das viele diese Aussage nicht nachvollziehen können, mir jedoch gefällt es einfach in diese wirre, pseudowelt zu wechseln und sich gehen zu lassen.
Wichtig ist noch zu erwähnen, dass nicht mehr zwischen Realität und Rausch unterscheiden konnte. (Ungefähr ab da wo wir das Haus verließen)
Im Endeffekt ist es doch jedem selbst Überlassen ob er sich der Dorge öffnet und die Kontrolle über seinen Kopf mal aufgeben möchte. Ich persönlich gedenke noch öfters DPH zu konsumieren, jeweils mit einer höheren Dosierung. zu keiner Zeit, außer da wo im Text erwähnt, ähnelt der DPH-Rausch einer anderen Droge.


Gruß
DazedandConfused