Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:extrem absurde Situation auf LSD
Drogen:Mischkonsum von LSD und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Die Brille
Datum:21.05.2015 14:29
Set:extrem gut gelaunt
Setting:Natur, Wald, schönster Ausblick der Welt
Nützlichkeit:8,82 von 10 möglichen   (22 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich möchte in diesem Tripbericht eigentlich nur eine einzige Situation schildern, weil diese extrem bizarr ist und einige sehr erheitern wird.

Ich habe viel Erfahrungen mit psychedelischen Substanzen (ca.30 Trips) und ging mit 4 Freunden wandern. Alle hatten bereits mindestens einen Trip hinter sich und wussten also halbwegs auf was sie sich einlassen. Unser Ziel war eine Felsformation an einer Klippe. Hier schlafen wir unter freiem Himmel und haben gleichzeitig eine atemberaubende Aussicht auf ein großes Waldgebiet. Die Klippe bietet genug Platz für alle 5 und das müsst ihr mir einfach blind glauben, die Aussicht ist unbeschreiblich. Alle 5 kennen sich bereits mindestens 7 Jahre und sind sehr gute Freunde. Wir wanderten also den ganzen Tag bei gutem Wetter und kamen gegen 17 Uhr an unserem Ziel an. Leicht erschöpft und gleichzeitig hoch motiviert bauten wir also unser Lager auf.

Los geht´s

Wir nahmen jeder eine halbe Pappe (hochdosiert) ca. 17 30. Ich und einer meiner Freunde merkten bereits nach einer Stunde erste Anzeichen, während der Rest der Truppe vollkommen nüchtern schien. Auch nach zwei Stunden war die Wirkung relativ schwach und die Gruppe wollte hoch auf den Felsen zu einer Aussichtsplattform. Ich entschloss mich nicht mitzugehen und versicherte mehrfach, dass ich auch alleine meinen Spaß haben würde. Ich wollte einen besinnlichen Rausch und das war mit dieser Gruppe und der oftmals ausgelösten Gruppendynamik nur schwer möglich. Ich war nun mit einem Freund alleine und der Rest ging hoch. Da der Trip irgendwie nicht richtig starten wollte, fingen wir nach einer gemeinsamen Absprache an jeder für sich Musik zu hören. Ich lag also da schaute in den Wald und hörte Pink Floyd über Kopfhörer.

BOOOOM Musik war da und das Tripgefühl ging los. Farben wurden strahlender, ich fing an mich zu entspannen und es ging mir gut. Ich schaute auf den Wald, er fing an sich zu bewegen und es fühlte sich in kurzen Episoden immer wieder so an, als ob ich mit dem Wald verschmelzen würde. Nach 15 Minuten tauschte ich mich mit meinen bei mir gebliebenen Freund aus und wir bemerkten, dass wir beide nicht nur den gleichen Wirkungseintritt bemerkten, sondern genau das gleiche Lied gehört hatten. Nach einer Weile ging der eine Freund mit hoch und ein anderer kam wieder zu mir und so weiter. Ich versicherte nochmals jedem, dass ich hier unten gut alleine klarkomme und jeder könne machen wonach ihm ist. Das letzte was ich will ist, dass sich jemand wegen mir einschränken muss und unten bei mir bleibt.

Jetzt bin ich alleine

Ich war nun also alleine und mir war bewusst, dies würde durchaus eine Weile so bleiben. Ich schlussfolgerte die Tatsache aus dem bevorstehenden Ereignis des Sonnenuntergangs. Dieses kleine Naturhighlight wollte sicherlich jeder für sich genießen und keiner wollte diese Zeit mit den Weg durch den Wald verschwenden. Da ich mich extrem wohl fühlte und mir nun klar wurde wie stark der Trip war, dachte ich mir ein bisschen Gras könne nicht schaden. Ich wusste genau in wieweit Gras die Wirkungen intensivieren würde. Ich werde zunehmend verpeilter, jedoch erlange ich auch die Fähigkeit mich mehr in den Trip zu vertiefen. Weiterhin steigen allgemein die Wirkungen jeglicher Reize.
Ich organisierte mir also recht verspuhlt meine Pfeife, stopfte sie mit Gras voll und nahm meine Wasserflasche und Isomatte direkt mit an die Klippe. Auch wenn dies bestimmt fünf Minuten dauerte, zwang ich mich zu einer tiefen inneren Ruhe, die einer brennenden Vorfreude bezüglich der bevorstehenden Ereignisse gegenüber stand. Lange Rede kurzer Sinn, nun saß ich also halbwegs weich gebettet am wohl schönsten Ausblick Deutschlands, voll mit LSD und gönnte mir eine ordentliche Graspfeife.

Ich hörte mir daraufhin Musik an, was genau kann ich nicht mehr bestimmt sagen. Die Wirkung wurde plötzlich intensiviert, genau wie geplant und man.... war das schön. Die Musik harmonierte Perfekt mit dem blau/orange/rot gefärbten Himmel und erzeugte ein ungeheuer angenehmes gesamtheitliches Gefühl der Sinneswahrnehmung. Der Himmel wirkte wie ein gezeichnetes Kunstwerk, was sich harmonisch zur Musik veränderte. Es wirkte auf mich wie pure völlig ungefilterte Sinneseindrücke, die mein verspultes Gehirn nun in einem vollkommen neuen Kontext miteinander verband. Das Ergebnis war eine perfekte Symbiose aus Sound, Gedanken, meinem Sichtfeld, meinen Hautreizungen (Wind) und meinem allgemeinen Körpergefühl.

Ich verfolgte einen Track lang ein Flugzeug vom einen zum anderen Ende des Himmels. Der kleine Punkt und der weiße Streifen der sich diesem anschloss, sahen immer wieder wie ein kleines Motorboot aus. Der weiße Schweif erinnerte mich an die erzeugten Wellen eines Motors. Ich musste grinsen und mich ergriff tiefste innere Freude und Zufriedenheit. Ich war mir gleichzeitig sicher, dass meine Freunde genauso viel Spaß hatten wie ich und das ich nicht mit ihnen mitgegangen war, war einfach richtig für alle.

Ich hatte folgenden Gedanken: „Wenn die Menschen in dem Flugzeug wüssten, wie sehr ich mich über sie freue, würden sie sich dann selbst über diese Tatsache freuen?“. Ich musste schmunzeln weil dies eigentlich ein untypischer Gedanke für meinen Geist ist aber mir gefiel diese naive freundlich gesinnte Vorstellung. Ein weitere Gedanke den ich in diesem Moment zutiefst verinnerlicht hatte war folgender: „Jeder folgende Augenblick deines Lebens könnte gleichzeitig der beste deines Lebens sein.“ Ich konnte diesen Gedanken plötzlich spüren und dies versetzte mich in eine unglaubliche Euphorie.

Als ich das Lied wechselte veränderten sich plötzlich meine Gedanken und unweigerlich schossen mir folgende ins Hirn: „Wenn die jetzt plötzlich zurück kommen, dann fragen die dich wie es war oderso. Du bekommst das niemals gebacken zu antworten, dann sind die schockiert. Hoffentlich bleiben die noch eine Weile weg, ich bin zu fertig.“ Ich fing schließlich nach einiger Zeit (1 oder 2 Minuten) an mich zu wundern. Ich reflektierte also während des Trips die auftretende Veränderung und versuchte durch den Schleier des Gras-Konsums einige förderliche Erkenntnisse zu gewinnen. Da blitze mir irgendwann der Gedanke in den Kopf, dass ein Freund heute betont hatte wie Musik die Wirkung der Dinge verändert. Da wurde es mir klar, das gewechselte Lied veränderte meine Wahrnehmung, meine Gedanken und die Stimmung in eine nicht mehr als 100% angenehm empfundene Richtung. Ich wechselte also die Musik und merkte sofort, yeahh deine häufige LSD-Erfahrung hat sich wieder mal bezahlt gemacht - Problem gelöst.

Die Situation

So lag ich einige Zeit vollkommen erfüllt da und erfreute mich am Schauspiel der Natur, als plötzlich meine Freunde wiederkamen. Zu dem Zeitpunkt hörte ich sehr zarte klassische Musik mit langsamen Streichern. Sehr unpassend zu dieser Musik stürmten alle recht schnell zu mir und binnen Sekunden blickte ich liegend in Richtung Himmel. Aus dieser Perspektive bildete sich ein Kreis aus den herunter gebeugten Köpfen meiner Freunde. Die Blicke waren erwartungsvoll und voller Freude. Ich begriff nicht genau was passierte, jedoch hatte ich keine Zeit einen klaren Gedanken zu fassen, da mit sofort eine Kamera vor die Nase gehalten wurde.
Stimmen ertönten :“Zieh´s dir rein“ „Gib es dir“. Ich hörte noch immer die sanften Streicher, die nun gar nicht zu den Aussagen meiner Freunde passen wollten. Nun waren vielleicht 18 Sekunden vergangen und ich schaute liegend und umzingelt von hockenden Freunden auf die Kamera.

Ich sah ein Video. Im Bildausschnitt war mittig eine steinerne Säule zu sehen, sie erinnerte mich an alte römische Tempel. Auf dieser befand sich eine Person. Sonst war das gesamte Bild mit dem wunderschönen Himmel ausgefüllt. Die Bildkomposition wirkte extrem unecht, bzw viel zu harmonisch. Es wirkte wie ein aufgebautes Filmset, da man nur die Säule und den Himmel sah (fast wie mit Green-Screen-Technik gedreht). Das Video war in 4K und in Zeitlupe gedreht. Nun zur Person:

Auf der Säule tanzte ein Freund der sich gerade selbst das Video neben mir anschaute. Die Tanzbewegungen waren eine Mischung aus Schwunghaften Ballettbewegungen und einer schlichten Tanzweise wie sie zu Techno üblich ist. Schwunghafte emotionale Bewegungen bildeten den Kern dieser Vorstellung. Der springende Punkt hierbei ist, dass mein Freund abgesehen von seinen Socken und Schuhen splitterfasernackt war. Der letzte Fakt verwirrte mich sekündlich mehr.

Ich hockte dort also und versuchte die Situation zu analysieren. Da ich nicht oben am Fels war, wusste ich auch nicht wie es dort oben aussah. Ich nahm einfach an das dieses Video dort gedreht wurde und fragte mich kurzer Hand wie es nur dazu kommen konnte. Als ich bemerkte wie die Tanzbewegungen jedoch zunehmend mit meiner Streichermusik harmonierten, schob ich jegliche klärende Gedanken auf und versuchte diesen Moment auf mich wirken zu lassen. (Genießen wäre der falsche Ausdruck)

Ich dachte mir nur: „Ok was du da gerade siehst ist die pure Definition von einmalig. Du bist bekifft auf LSD an diesem Ort und bekommst zufällig in dem Moment, in dem diese Musik kommt, ein eben entstandenes Kunstwerk deiner ebenfalls auf LSD seienden Freunde zu sehen.“ Für mich erweiterte dies den Begriff von Kunst extrem. Es war für mich Situationskunst. Diese Situation habe nur ich so erlebt und sie wirkte vollkommen traumhaft und unbeschreiblich.
Nach diesem Moment drückten sich die fragenden Gedanken :“Wieso zur Hölle tanzt er dort vollkommen nackt?“, „Wie ist es hierzu gekommen?“ „Was soll das denn eigentlich?“ zunehmend in mein Bewusstsein. Nachdem ich die Musik laut gestellt hatte und sich alle gemeinsam an dieser Situationskunst erfreut hatten, klärte sich die Situation. Ich war aber gleichzeitig glücklich mit meiner Musikauswahl ein Teil zu diesen Moment beigetragen zu haben. Es war ein zwar sehr schwer einzuordnendes Video, aber in Verbindung mit der Musik und der extrem gut gewählte Bildausschnitt, war eine extreme Ästhetik nicht abzustreiten (auch nüchtern kann ich das durchaus bestätigen).
Mein Freund stieg scheinbar auf die Säule und fing einfach an zu tanzen. Ein andere meinte dann: „Mach das mal nackt.“. Dies war wohl der Auslöser für dieses Video... recht simpel aber tja so sind meine Jungs nun mal manchmal. Ich würde alle als sehr intelligent und gebildet beschreiben mit der Besonderheit, sich vollkommen gehen zu lassen um den Geist mal zu entlasten.

Ich war danach bestimmt 15 Minuten noch immer leicht verwirrt über diese Begebenheit die sich ereignete. Konnte sie aber weder richtig einordnen noch irgendwie bewerten. Den Rest des Abend verbrachten wir gemeinsam am Felsen mit recht bizarren Beschäftigungen. Wie das Kombinieren mehrere Musiktitel zum Tanzvideo  auf LSD sehr sehr interessant wie sich die Wirkung durch Musik verstärken lässt.

Ich kiffe eigentlich nicht sehr oft (2 Mal im Monat) und muss auch gestehen, dass ich lieber weniger als zuviel rauche. Ich empfinde Gras extrem schnell als unangenehm. Bei diesem Trip habe ich aber extrem viel gekifft und jeder Zug hat die Wirkung verbessert. Ich erwischte mich selbst bei folgender Aussage: „Auf LSD ist Gras eigentlich wie Tabak, ich merke das gar nicht mehr groß, du kannst eigentlich unendlich davon rauchen.“ Rückblickend betrachtet eine sehr zweifelhafte Aussage, aber in diesem Moment fühlte es sich so an.

So das war es auch schon. Wenn ihr Lust auf weitere Tripsituationen habt schreibt es einfach in den Diskussionthread. Ich hab da noch einiges auf Lager ;)