Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Fraktale überall
Drogen:Mischkonsum von Cannabis und LSD (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Schmandzahn
Datum:25.05.2015 22:13
Set:interessiert, weitestgehend sorglos, fröhlich
Setting:Elternhaus eines Kumpels
Nützlichkeit:6,00 von 10 möglichen   (5 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Hallo,
Zuerst ich bin 18 Jahre alt, Dauerkiffer und Konsument von vielen psychedelischen Substanzen. Darunter fallen vorallem Stoffe, wie MDMA, Psilocybin, 2-CB und letztlich auch LSD. Meine erste Erfahrung mit der Droge war nur eine Art Herantasten mit einer halben Pappe, welche vielleicht 70 Mikrogramm enthielten. Somit war der erste Trip auf Pappen nicht wirklich "ausgefüllt" und ich beschloss nun gleich eine Ganze zu konsumieren. Die Gelegenheit ergab sich während der Geburtstagsfeier eines Kumpels, welcher ebenfalls bei meinen ersten Trip dabei war. Wir waren als Clique vollständig und die Umgebung war sehr angenehm. Bis auf zwei Kumpels, welche sich dazu bereit erklärten "nüchtern" zu bleiben, nahmen wir alle zum gleichen Zeitpunkt unsere Drogen ein :D. 3 Leute nahmen dabei Teile mit Fluoramphetamin, 2 nahmen MDMA und ich hab mir ein Ticket geklinkt. Die Wirkung setzte sehr! langsam ein und verlief in 3 Phasen. Die erste Wirkung, welche ich auf das LSD schieben konnte war ein massiver Anschub von Euphorie, als ob man einfach nur gutes Gras geraucht hat und mega high ist. Nebenbei sollte man noch erwähnen, dass selbst wenn ich es nicht weiter erwähnen sollte, dauerhaft exzessiv gekifft wurde. Wir alle barzen dabei schon, sehr lange, wodurch starke typische Wirkungen, wie Lachflash´s und Filme schieben nicht mehr auftraten. Während der Euphoriephase, lachte ich zwar nicht so viel wie bei dem ersten Trip, jedoch war ich rundum glücklich und auf den Trip gespannt.
Irgendwann verschwand die Euphorie wieder und ich fühlte mich wie betrunken und konnte Gesprächen nicht folgen. Zusätzlich war ich auch noch wahnsinnig breit, also war chillen angesagt. Wir wechselten dabei ständig die Plätze vom Bett im Schlafzimmer, wo wir auch kifften, zum Wohnzimmer, wo Mukke lief und Fernsehen geschaut werden konnte.
Als wir dann zum wasweißichwievieltemmale ins Wohnzimmer gingen, stellten sich leichte Visuals ein. Gegenstände haben sich leicht bewegt und die Wand machte einen leicht flüssigen Eindruck. Die Euphorie war komplett verschwunden und meine Emotionen erlahmten. Ich fühlte nur eine Leere, welche mich mit den toten Gegenständen im Raum irgendwie verband und ich wurde fester Bestandteil dieses Raumes. Die Optiks wurden dabei immer heftiger und es existierten keine geraden Linien mehr. Alles war wie im Zerrspiegel und und Farben breiteten sich wellenartig über der Decke aus. Um zu kiffen landeten wir früher oder später wieder oben im Zimmer und barzten. Ich bin auch der Meinung, dass Cannabis die Wirkungen vieler Drogen verstärkt, denn nach dem ersten Zug vom frisch gedrehtem Joint ging es richtig ab XD. Das ist mir ebenfalls auch auf Teilen ständig passiert. Jedenfalls saß ich nun auf dem Bett und hab den Mund nicht mehr zugekriegt, weil ich einfach nur so baff war, wie sich mein ganzes Blickfeld umgeordnet hat. Blicke auf das Handy waren vollkommen sinnlos, da sich neben dem Morphing, welches nun dauerhaft präsent war einfach alle Buchstaben gedreht haben. Bis zu diesem Punkt war der Rausch kontrollierbar. Während sich die anderen Druffis schon extrem verquatscht haben (4-FA = Peilodroge Nummer 1 inklusive Zähneklappern), rutschte ich in die Hochphase.
Was mir bei der ersten Erfahrung anfangs sehr erschrocken hatte, waren solche kurzen Momente indem die Droge komplett die Kontrolle übernahm. Diese Abgabe der Gedanken an den Rausch kann man sich vorstellen als ob jemand die Gliedmaßen festhält. Dazu stellten sich SEHR SEHR heftige Halluzinationen ein, welche mich beim ersten Trip so verängstigt haben, da sie so unvorhergesehen waren. Diese Hallus waren die komplette Auflösung von Entfernungen. Es fühlte sich nicht an als würde ich auf ein Objekt starren, sondern auf die Luft davor, währenddessen Farbflächen zu neuen Gebilden heranwuchsen. Dieses mal empfand ich diese Momente aber eher als Zeitpunkt des "Loslassens" und habe sehr Gefallen daran gefunden. Ich vergaß während diesen Momenten sogar, dass ich LSD genommen hatte und und mein Ich-Gefühl verschwand. Diese Momente sind eigentlich die schönsten Wirkungen des ganzen Trips, denn man hatte endlich die Möglichkeit nur zu sein und keine Gedanken zu haben. Alles ging so weit, dass ich auf meinem Höhepunkt nur noch sich schnell bewegende Fraktale gesehen habe, welche sich um die schwachen Konturen meiner Umgebung herumschlängelten. Was auch sehr interessant aussah war der Schaum im Klo. Die fahle, bläuliche Lampe spiegelte sich in den Schaumbläschen und es entstand ein kleines Paradies von Lichteffekten, .... im Klo.
Als die Optiks langsam schwächer wurden und es keine Momente der Ich-Auflösung mehr gab, wurde ich unzufrieden. Das ständige Rumgemache meiner volldruffen Kollegen machte mich innerlich sehr unruhig. Ich stellte mir im Kopf unbewusst Ziele, welche mich nach dem Erreichen mit einem Gefühl der Ruhe, glücklich stellen sollten. Allerdings stellte sich das ersehnte Ruhegefühl nicht ein und ich wurde nervös. Neben ein paar interessanten Lichteffekten und schwachen Fraktalen vor dem geistigem Auge wurde der Rausch nun von dieser Nervösität beherrscht. Nach zwei, drei Joints gings dann auch fast aber ich schaffte es den ganzen Abend nicht mehr mich so richtig zu entspannen.
Ich konnte auch sehr schlecht einschlafen, da mich schon die kleinsten Geräusche aufwachen ließen, obwohl es schon halb zehn frühs war und mein Körper einfach nur sehr erschöpft. Ich hatte nur das Glück vor meinem Auge eine Art "Gute-Nacht-Film" sehen zu können, welcher aus bunten Mustern bestand und kaleidoskopartig aussah. Ich fühlte mich auch am nächsten "Morgen" ziemlich unter Strom und die letzten kleinen Optics verschwanden erst gegen abends.
Alles im Allem war es ein sehr intensiver Trip, mit einem belehrenden Schlussgedanken durch die Nervosität. Unser Leben besteht nur aus unserem Handeln, angespornt durch eigene Zielsetzung. Das Erreichen eines Ziels, führt logischerweise zu einem neuen Ziel. Dieser ewige Kreislauf kommt mir nun nach dem Trip total unsinnig vor. Meine Ziele im Leben haben sich nun nicht auf Erfolg und Glück beschränkt, sondern auf das Erreichen von innerer absoluter Ruhe. Ich denke das LSD wie ein Trampelpfad ist der von einer großen Hauptstraße (unser Leben) in den dichten Dschungel links und rechts dieser Straße führt. Allgemein bin ich nach dem Rausch friedensliebender als je zuvor.